Liebe Menschenschützer,
mir droht ein kleiner Albtraum, der unter die Rubrik "selbstgewähltes Elend" fällt. Nach langer Zeit der Selbstständigkeit kehre ich nun zurück in einen Job. Hierbei betreue ich eine selbstgebaute CNC-Fräse, die in einem Verein gebaut wurde. Hier gibt es Holzwerker, Metaller, Kunststoffschmiede, Textiler und einen Haufen kreativer Allrounder. Als Maker-Space stellt der Verein die Infrastruktur und die Mitglieder können sich einmieten und alles nutzen, so das Konzept. Modern, zukunftsweisend, innovativ. Für den Arbeitsschützer aber mit Problemen behaftet, wenn der Textiler mal eben um die Ecke gehupft kommt, um an der Kreissäge zu werkeln.
Nun war ich nie der Formalist, aber ich möchte nicht daneben stehen, wenn "es" passiert. Für einige Maschinen gibt es Beschränkungen in der Nutzung, aber mehr, weil man am Lasercutter, der CNC-Fräse oder dem 3D-Drucker allzu leicht etwas kaputt machen kann. An die Abrichte darf auch nur, wer eine Einweisung hinter sich hat. Als Ex-BGler habe ich das Bedürfnis, mit Restriktionen um mich zu werfen, aber das steht mir nicht zu und widerstrebt auch dem offenen Konzept des Vereins.
Es gibt bereits einige Gefährdungsbeurteilungen und ich werde diese für den CNC-Bereich zeitnah erstellen. Der Brandschutz schaut auf den ersten Blick auch nicht ganz schlimm aus. Also, die Leute hier machen sich über das Thema Arbeitsschutz durchaus Gedanken, aber es reicht ja nicht, nur die Maschinen zu betrachten. Ständig wechselnde Nutzer, unübersichtliche Strukturen und Zuständigkeiten...naja, ich frage mich halt, ob die Vereinsmitglieder als quasi Eigner der Anlagen tatsächlich mit Regeln beworfen werden müssen oder nicht für sich selbst verantwortlich sind (das war jetzt eine die Diskussion anfeuernde Provokation, nicht so sehr meine Meinung ;-))
Hat jemand Erfahrung in diesem Feld, insbesondere in Bezug auf die Frage: Wer ist Verantwortlich, wenn das Ganze nicht kommerziell und eher kollektiv strukturiert ist?
Grüße!
Gerald