P.S. Unter einem milden Verlauf hätte ich mir übrigens etwas ganz anderes vorgestellt. Fieber, unfähig, die Wendeltreppe hochzulaufen, Ganzkörperschmerz und seit Sonntag ein dürres Brötchen gegessen. Egal wie oft ich in den Kühlschrank schaue, da lacht mich nichts an. Also weiter Multivitaminsaft, bis mein Körper sagt, dass er gerne feste Nahrung hätte. Tut meinem Hüftgold auch ganz gut.
oh Guudsje da hast du evtl. die BQ.1/BQ.1.1 Linie erwischt....(gute Besserung).
(mein "milder Verlauf" war für mich übrigens der schlimmste Infekt seit Jahren vom Krankheitsgefühl und Symptomen her)
Omikron-Sublinie BQ.1/BQ.1.1 breitet sich rasant aus
Gemäß einer Modellrechnung der europäischen Gesundheitsbehörde ECDC sollen bis Mitte November/Anfang Dezember mehr als 50% der SARS-CoV-2-Infektionen auf BQ.1/BQ.1.1 zurückzuführen sein; bis Anfang 2023 sind es voraussichtlich mehr als 80%.
In den Ländern der Europäischen Union bzw. des Europäischen Wirtschaftsraums (EU/EWR) lag die Verbreitung der Sublinie BQ.1 – ein Abkömmling der Omikron-Mutation BA.5 – in der 40. Kalenderwoche (KW) bei 0–19%. Mindestens fünf Länder der EU/des EWR haben Anfang Oktober BQ.1-Infektionen gemeldet. In Frankreich war der BQ.1-Anteil mit 19% am höchsten, gefolgt von Belgien (9%), Irland (7%), den Niederlanden (6%) und Italien (5%).
Die zunehmende Wachstumsrate ist vermutlich auf die ausgeprägten Immunfluchtfähigkeiten von BQ.1/BQ.1.1 zurückzuführen, so die Experten des Europäischen Zentrums zur Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC). Demzufolge könnte die Anzahl der Covid-19-Fälle in den kommenden Wochen und Monaten europaweit zunehmen [1].
BQ.1/BQ.1.1 nicht gefährlicher als BA.4/BA.5
Das ECDC hat BQ.1 mit ihren Untervarianten am 20. Oktober als eine Variante von Interesse (VOI) eingestuft. Auf Grundlage der verfügbaren Informationen gibt es derzeit keine Hinweise darauf, dass BQ.1 mit einer höheren Infektionsschwere verbunden ist als BA.4/BA.5. Die Daten dazu sind allerdings noch sehr begrenzt. Deshalb sollten die Mitgliedsländer der EU/des EWR die Verbreitung von BQ.1/BQ.1.1 aufmerksam beobachten und die genomische Überwachung mit zeitnaher Sequenzmeldung beibehalten, heißt es in einem epidemiologischen Update der Gesundheitsbehörde [1].
Lage in Deutschland
Laut jüngstem Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom 27. Oktober ist auch hierzulande ein zunehmender Nachweis von BQ.1 und BQ.1.1 zu verzeichnen. In der KW 40/2022 wurden insgesamt 81 BQ.1- und 93 BQ.1.1-Genomsequenzen in der RKI-Stichprobe detektiert. Das entspricht einem Anteil von 2,3% bzw. 2,7%. Ebenso nimmt der Anteil der BA.5 Sublinie BF.7 und der BA.2.75 Sublinien stärker zu [2].
Immunfluchtpotenzial von BQ.1/BQ.1.1 enorm
Einem aktuellen auf dem Server „BioRxiv“ veröffentlichten Preprint zufolge zählt BQ.1.1 zu den immunevasivsten Coronavarianten überhaupt. Die Sublinie verfügt über eine größere Fähigkeit, durch Impfung oder Infektion erworbene Antikörper zu umgehen als jede frühere SARS-CoV-2-Variante, so die Forschungsergebnisse des Immunologen Dr. Yunlong Cao von der Universität Peking und seinem Team. Das Immunfluchtpotenzial sei in etwa mit dem Level von SARS-CoV-1 vergleichbar, dem Erreger des SARS-Ausbruchs 2002/2003 [3].
In den durchgeführten Neutralisationsassays neutralisierten die Seren von dreifach geimpften Personen, die zusätzlich eine Omikron-Durchbruchinfektion mit BA.1, BA.2 oder BA.5 durchgemacht hatten, BQ.1/BQ.1.1 deutlich schlechter als BA.5. Ferner sei BQ.1 gegen mehr therapeutische Antikörper resistent als BA.5 – und zwar zusätzlich gegen Evusheld (Tixagevimab + Cilgavimab) und Bebtelovimab. Paxlovid (Nirmatrelvir + Ritonavir) scheint bei BQ.1/BQ.1.1-Infektionen hingegen unvermindert zu wirken, so die Studienautoren [3].
QuellenAutor:
Dr. Christian Kretschmer (Arzt)
Stand:
31.10.2022