Beiträge von DennisB

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    Ich musste so eine Matrix auch mal in meinem ehemaligen Unternehmen erstellen und für ein ganze Unternehmen ist es oft auch nicht so umsetzbar. Für die Mitarbeiter in der Verwaltung ist eine solche Unterweisungsmatrix oft wesentlich einfacher, als z.B. für die Mitarbeiter in einer Produktion. Ich habe mir alle Gefährdungsbeurteilungen durchgeschaut und anhand der Gefährdungsbeurteilungen den Bedarf an Unterweisungen abgeleitet und dann für verschiedene Bereiche eine extra Matrix erstellt.

    Also in der BASF in Ludwigshafen sind die 12h Schichten Standard in fast allen Abteilungen für die Vollkonti Produktion. Viele andere Arbeitgeber haben am Wochenende 12h (dann fällt die Spätschicht raus und man hat ein Wochenende mehr frei). Glaube in der Chemie kommen die 12h oft vor.

    Ich fange im März meine Weiterbildung zur Sifa bei der BG an. Mittlerweile habe ich aber etwas Angst um die Zukunft meines Arbeitgebers. Ist ein Wechsel eines Arbeitgebers während der Ausbildung möglich oder kommt es da zu Problemen? Der Wechsel sollte dann eigentlich innerhalb der Zuständigkeit der gleichen BG sein. Hat da jemand Erfahrung?

    Ich habe bei meinem letzten Arbeitgeber immer mal ein paar Prozent mehr vom Bonus bekommen, weil ich ,,extra" arbeit gemacht habe. Haben aber auch die Ersthelfer usw. immer mal bekommen. War nicht so viel, aber trotzdem toll.

    Hallo zusammen. Bei der Firma Aurubis kam es zu einem schweren Unfall mit Stickstoff, welcher mittlerweile 3 Leben gefordert hat. Ich kenne es aus eigener Erfahrung, dass man dem Thema Stickstoff oft zu wenig Beachtung schenkt, weil der Stoff vor allem in der Chemie oft sehr normal ist und auch unsere Luft zu einem Großteil aus Stickstoff besteht. Ich habe mal die Pressemitteilung von Aurubis angefügt.

    Weiterer Todesfall nach schwerem Arbeitsunfall bei Aurubis in Hamburg

    DÜRFEN die auch gar nicht.
    Weil sie erst in den "engen Raum" einfahren dürfen, wenn draußen ein neuer SiPo steht.

    Somit warten die auch nur auf die Werkfeuerwehr, die dann einsteigt.

    Also bei uns wurden alle Befahrungen so gemacht, dass der Rettungsposten einen Mitarbeiter raus bekommt, ohne selbst rein zu müssen. Oft wurde oben über den Deckel eingestiegen und es wurde ein Dreibein aufgestellt, über das der Mitarbeiter raus gezogen werden konnte. Oder es wurde ein Seil gemacht, mit dem man den Mitarbeiter seitlich rausziehen kann. Die Möglichkeiten sind da ja recht vielseitig, Wenn du erst selbst einsteigen musst, hast du vorher was falsch gemacht. Mit Rettungsaufgaben wurde aber auch eingesetzt, wenn Atemschutz getragen werde musste zum Beispiel. Glaube die Diskussion sprengt hier aber den Rahmen.

    Bei der Preisklasse wäre es dann bitter, wenn es im Sande verläuft. Leider wird auf dem Markt immer der 18-jährige mit abgeschlossenem Studium und mindestens fünf Jahren Berufserfahrung gesucht.

    Für die Fachkraft für Arbeitssicherheit ist dabei ja die Beratung nachher die eigentliche Arbeitsaufgabe, nicht das Vorlesen von Gesetzen und Verordnungen. Oftmals ist die Frage, wie man auf andere Art und Weise die Sicherheit im Betrieb erreichen kann.

    Auf dem derzeitigen Markt ist es schon ein Risiko, wenn man so viel Geld in die Hand nimmt, ohne das nachher eine Anstellung dabei rumkommt.

    Wie definierst du denn ,,derzeitiger Markt"? Wir gehen immer mehr in einen Arbeitnehmermarkt. Die starken Jahrgänge gehen demnächst auch noch zusätzlich in Rente. Hat es nicht jetzt auch schon genug offene Stellen für Sifas? Ich habe da keine Übersicht, weil von meinem Arbeitgeber geschickt werde und da auch erstmal bleiben möchte. Ich weiß auch nicht in wie weit es da Förderungen vom Staat hat. Der Meister hat eigentlich auch 5500 Euro gekostet, aber mit allen Förderungen hat man 800 Euro plus gemacht.

    Also ich kann nur aus meiner Erfahrung als Meister und zum Teil auch Bereichsverantwortlicher für Abstellungen berichten.

    Zum einen hatte es früher (bin jetzt 4 Jahre raus aus der BASF) 2 Arten von Posten. Sicherungsposten mit und ohne Rettungsaufgaben. Den Posten ohne Rettungsaufgaben kann gefühlt jeder machen. Stell dich hin und wenn komisch wird, ruf mit dem Telefon, Funkgerät, Notrufknopf (je nach Anlage immer anders) um Hilfe und warte ab. Bei uns kamen die ,,Notrufe" alle in der Messwarte zusammen und von dort wurde weiter alarmiert. Hat den Hintergrund, dass immer ein Mitarbeiter der BASF dann die Weste anziehen musste und die Werksfeuerwehr/Sanis einweisen musste.

    Bei den Sicherungsposten MIT Rettungsaufgaben würde ich mich nicht darauf verlassen, dass die auch retten können. Ich würde manchen nicht mal die Standard Erste Hilfe Sachen zutrauen und habe das leider auch schon erlebt.

    Der Krankenwagen kommt bei solchen Abstellungen häufiger mal. Meistens wird er aber von den Mitarbeitern gerufen und weniger von den Rettungsposten und oft ist es auch auf die Dummheit der Menschen zurückzuführen. Das Personal, welches da noch schraubt, ist an solchen Abstellungen leider auch meistens nicht wirklich qualifiziert. Ich habe da live so viele Sachen mitbekommen, da könnte ich ein Buch schreiben :)

    Ich wollte eigentlich nichts mehr dazu sagen, weil wir uns im Kreis drehen, aber ich sehe das halt immer noch etwas anders. Selbst als Beschäftigter der volles internes Wissen hat, kommst du bei den vielen Rohleitungen sehr schnell durcheinander und musst oft dreimal schauen. Auf den Rohrbrücken sind 20 Rohrleitungen Neben-Übereinander keine Seltenheit. Dass die entsprechenden Rohrleitungen dann mit so einer Banderole von den Leuten die sich da auskennen gekennzeichnet werden, ist für mich eine logische Konsequenz. Wenn ich dich da hinstelle, dir die Leitung zeige und dann wird erst noch PSA usw. geholt, wirst du die Leitung als Brandschützer nicht mehr finden. In einer BASF findest du jemandem nicht mal mehr den richtigen Aufgang zur Rohrbrücke. Zusätzlich ist es eng und die Absprachen und Koordination sind nicht so einfach auf solchen Rohbrücken. Ich weiß nicht, ob man sich das nicht manchmal etwas zu einfach vorstellt.

    Sicherlich stellt sich dann noch die Frage, ob die Brandschützer auch die Rückendeckung haben, wenn sie mal eine Baustelle stilllegen lassen, oder ob da der Druck nicht zu groß ist, dass alles schnell fertig werden muss.

    Bei der Schuldfrage war ja das große Thema, ob der Mitarbeiter vom Betrieb die richtige Leitung gezeigt hat und die falsche dann geflext wurde, oder ob der Fehler schon vom Mitarbeiter entstand. Mit der Banderole hast du die Schuldfrage dann eigentlich relativ schnell geklärt.

    Also ich arbeite selbst in der Chemie und habe auch lange in der BASF in Ludwigshafen gearbeitet. Meiner Meinung nach, ist es anders als du es hier beschrieben hast. Die BASF ist in vielen Sachen des Arbeitsschutzes sehr weit oben in der Chemie.

    Glaube du meintest das Unglück im Hafen damals mit der falschen Leitung oder? Daraus wurde schon Lehren gezogen. Früher hat ein Feuererlaubnisschein gereicht um eine Leitung durchzuflexen. Jetzt muss die Stelle mit einer Banderole gekennzeichnet werden. Auf der Banderole muss der Schein vermerkt werden und es müssen einige Leute unterschreiben. Ich glaube sogar der Betriebsleiter, da bin ich mir aber nicht sicher. Wenn eine Leitung zum Beispiel auf Meter Stücke abgeflext werden muss, dann muss jeder Schnitt gekennzeichnet werden. Zusätzlich wurde die Auswahl des Werkzeuges eingeschränkt, aber da bin ich nicht tief genug im Thema.

    In der BASF passiert vielleicht mehr, weil die Firma einfach extrem groß ist und weil auch sehr viel gemeldet wird. In anderen Firmen fallen viele Sachen erstmal unter den Tisch und werden verschwiegen. Trotz dieser Meldekultur hat die BASF in den letzten Jahren die Ereignisse wie Stoffaustritte und Unfälle recht gut gesenkt. Ich kenne die aktuellen Zahlen nicht, aber in der Chemie steht die BASF im Vergleich glaube ich nicht so schlecht da.

    Ich bin kein Jurist und spiele auch nicht Jurist.

    Ich bin Sicherheitsingenieur und rate dazu, Frauen keine Tätigkeiten mit Gefahrstoffen ausüben zu lassen, bei denen es zu einer Gefährdung für ein ungeborenes oder gestilltes Kind kommen kann. Das Regelwerk ist da m.E. absolut eindeutig.

    Dabei bleiben am Ende auch für 25 Jahre alte Laborantinnen genug Tätigkeiten über.

    Bei einer Laborantin mag das stimmen. In der Produktion, wo solche Stoffe in großer Menge gehandelt werden (Arbeit einer Chemikantin) schaut das Thema anders aus. Wie willst du es da handhaben, wenn die Gefahr besteht, dass ein solcher Stoff austreten kann? Wenn du da den selben Ratschlag machst, würde es dazu führen, dass Frauen da nicht beschäftigt werden dürfen.

    Für den männlichen Beschäfftigten ist das in dieser hypothetischen Situation dann aber völlig ok wenn er dann keine gesunden Kinder mehr zeugen kann. Pech gehabt!

    Ich glaube das hat es schon einen sehr großen Unterschied in der Wirkung der Stoffe.

    Aufklärung... Es ist doch die Gefährdungsbeurteilung des Arbeitgebers, und wenn er die Mittel und Möglichkeiten hat mit einer Aufgabe nur Männer im 29. Lebensjahr zu beschäftigen.. sollte das doch möglich sein. Solange er einen steten Nachschub an 29 Jährigen Männern hat...;)

    Mal hypothetisch gefragt: würde denn irgendjemand dagegen gehen mit dem Argument "Frau xyz möchte sich aber individuell verwirklichen und da nimmt sie das Risiko in Kauf, dass sie für den Rest ihres Lebens Todgeburten hat?"

    Wohlgemerkt, wir reden hier nur noch von einem Teil an Tätigkeiten, bei dem aus irgendeinem Grund Schutzmaßnahmen nicht greifen würden (offener Umgang, keine technische Absaugung möglich, keine PSA möglich...).

    Praktisch würde das doch so ablaufen: "Lieber Kollege xyz, würdest du den Schritt für mich übernehmen?"

    Und genauso läuft es mittlerweile oft nicht mehr ab. Zum einen hast du Frauen, die auf eine Gleichberechtigung pochen und dann sollen Männer aber mit dem Gift Zeug umgehen, weil es für eine Frau zu gefährlich ist. Es geht ja eigentlich auch nicht darum, dass sie keine Kinder mehr bekommen kann, sondern nur darum, dass das Kind im Mutterleib geschädigt wird. So lange sie nicht schwanger ist, ist die Gefährdung nicht so extrem. Wir hatten solche Stoffe und vielen Frauen waren davon abgeschreckt. Manche Frauen meinten aber auch, dass sie eh keine Kinder wollen und den Job wollen.......

    Datenschutzbeauftragte in Ehren, aber das ist natürlich Nonsens. Irgendjemand muss ja das Verbandbuch pflegen. Bei uns haben (mit passenden Schreib- und Leserechten versehen) die Betriebsleiter und deren direkte Verwaltungsangestellten Einblick und diese pflegen die Einträge auch ein. Einmal jährlich wird die erstellte Liste archiviert (5Jahre Aufbewahrungspflicht) und weiter gehts. Ich als Sifa bekommen über jeden Eintrag automatisiert eine Mail...ohne Namen, aber mit Verletzungsart, für meine Statistik.

    Bei uns pflegt das ein Betriebssanitäter und die Sifa hat Einsicht.

    WO wir noch eine Lücke hätten, wäre tatsächlich eine GBU zum Thema Li Ionen Akkus. Da weiß ich aber nicht, ob ich mich an das Thema herantrauen soll.

    Wieso denn nicht. Das Thema ist gerade in vielen Fachzeitschriften aktuell und wird dort behandelt. Du hast da recht viel aktuelle Informationen und mittlerweile schon sehr gute technische Lösungen. Ich habe die bei uns erst gemacht und die Gefährdungen waren recht schnell ermittelt. Es wurde ein Schrank angeschafft, speziell für die Akkus ab einer gewissen Größe, (da hat es mittlerweile viele Angebote) und es wurde eine Unterweisung erstellt, in der ich auf die Gefahren von solchen Akkus aufmerksam mache. Für die Entsorgung wurde ein spezieller Platz bestimmt (mal die Kurzform). Da das Thema so aktuell ist, ist es bestimmt auch gut angesehen bei den Dozenten. Denke da kann man hier im Forum auch noch viel raus bekommen.

    Das habe ich tatsächlich schon mit meinem Arbeitsgeber abgeklärt, dass ist kein Problem von seiner Seite. An Bildungsurlaub hatte ich auch schon gedacht, würde ich dann allerdings eher für die Präsenzphase 4 einplanen. Ich glaube ich habe da größere Chancen für die Genehmigung als für ein Praktikum.Bildungsurlaub ist auch begrenz auf fünf Tage im Jahr wenn ich mich jetzt nicht irre.

    Ich weiß nicht, wie es in anderen Bundesländern ist. Ich kenne es so, dass es 5 Tage pro Jahr sind, du aber auch die Tage vom letzten Jahr mit benutzen kannst. So war es bei mir beim Meister auf jeden Fall. Dann hatte ich im Startjahr 10 Tage zur Verfügung.

    Wenn es auf dem Betriebsgelände ist, würde ich immer die gleichen Anforderungen stellen, als wenn er auch betrieblich betrieben wird. Bei uns müssen zum Beispiel auch alle privaten Handyladegeräte usw. elektrisch geprüft werden. Ist ja nicht viel Aufwand.

    Aber das Problem dabei ist ja eigentlich, dass du als Arbeitgeber gar nicht weißt, was der Grund für die Unfähigkeit ist. Als Arbeitgeber bekommst du eigentlich nur die Info, dass der Mitarbeiter ungeeignet ist. Die Gründe müssen nicht unbedingt an den Augen liegen. Ich habe hier auch Mitarbeiter, die aufgrund ihres Rückens kein Stapler mehr fahren dürfen. Für den Grund war ich allerdings auf die Kooperation des Mitarbeiters angewiesen. Das Problem ist, dass du dich auf eine Augenklinik oder so berufen kannst, aber wenn etwas passiert, wird der Betriebsarzt direkt argumentieren, dass der den Mitarbeiter als ungeeignet empfunden hat. Dann kommst du je nachdem in Erklärungsnot. Wenn nichts passiert, wird es auch niemand interessieren.

    Ich habe ChatGPT schon öfter genutzt. Ich habe mir von ChatGPT einen Sicherheitshinweis zum Thema CO Gefahren erstellen lassen und habe den als erste Grundlage genommen und dann noch weiter ausgebaut. Habe ChatGPT auch schon gefragt, was alles in eine jährliche Unterweisung muss (einfach aus Interesse).

    Eigentlich kann man viel, was man normal googelt auch mal bei ChatGPT eingeben. Den Umgang mit der KI muss man aber auch erstmal lernen und wissen, wie man manche Sachen formulieren muss.

    Wichtig ist auch: wer in der Ausbildung schon die Zeit nicht bekommt, hat sie anschließend erst recht nicht.

    Und wer will schon die Ausbildung machen, um hinterher als Karteisifa zu enden?

    Glaube das ist auch bei mir ein bisschen falsch rüber gekommen. Ich bekomme die Zeit von meinem Arbeitgeber schon und daher hatten wir schon mal einen Plan erstellt, wie es am besten funktioniert. Unser Plan hat aber auf den Angaben der BG beruht und ich habe es mir schon fast gedacht, dass der Plan so nicht hinkommt. Jetzt wo ich eure Erfahrungen habe, kann ich mich mit meinen Vorgesetzten nochmal zusammen setzen und wir können den Plan dann nochmal überarbeiten und vielleicht ein paar Änderungen an meiner Position vornehmen.

    Ich wollte mich schon mal herzlich bei euch bedanken, dass ihr mir eure Erfahrungen mitgeteilt hat und euch so viel Mühe mit den Erklärungen gegeben habt. Das hat mir echt schon sehr viel weiter geholfen.

    Also bei Seminaren bin ich immer sehr konsequent und mache da nichts für die Arbeit nebenher.