Für mich nicht.
Die absoluten Zahlen sind relevant.
Noch ein Unterschied zur Grippe:
Influenza-Viren (diverse Subtypen) gibt es in der Größenrdnung von einem Dutzend. Sie infizieren Menschen bereits seit Jahrhunderten oder Jahrtausenden, und es gibt für alle Influenza-Viren eine (teilweise) Schwarm- und eine Impfimmunisierung.
Corona 2019 gibt es nur einen Typen, und er verbreitet sich schnell und praktisch ohne Widerstand durch immunisierte oder geimpfte Personen.
Die gesundheitlichen Folgen der Infektionen sind individuell sehr schmerzhaft und potentiell mit Langzeitfolgen.
Die Notwendigkeit der Beatmung/Sauerstoffversorgung bei ca. 20% der Patienten bedeutet eine potentielle Todesrate von 20% ohne medizinischer Unterstützung. Wir bewegen uns hier also im Bereich der Todesraten für Pest im Mittelalter.
Dass die moderne Medizin viele Todesfälle verhindern kann - geschenkt - dafür kann das Virus nichts.
Die durchschnittliche Behandlungsdauer im Krankenhaus ist für COCID19 mit ca. zwei Wochen anzurechnen (ohne COVID19: ca. 7 tage). Hinzu kommt die erhöhte Infektiosität und damit die potentielle Dezimierung des Krankenhauspersonals, also eine Reduzierung der Krankenhauskapazitäten durch COVID19 pro Bett insgesamt um mehr als 50%.
Rechnet man so:
"1% der Bevölkerung sirbt im höheren Alter ohnehin an einer Infektionskrankheit", ist COVID19 eine Lappalie.
Rechnet am anders:
"Erkrankte Personen haben ein Recht auf jede notwendige, medizinische Maßnahme", haben wir ein Problem, EGAL ob die Todesrate 0,1% oder 20% ist.
WIE man diesem Problem begegnet, ist eine politische Frage. Die Sichtweise auf den gesellschaftlichen und politischen Umgang mit der Krankheit darf durch die Aufschlüsselung der tatsächlichen Todesfälle nach Alter und Vorerkrankung nicht beeinflusst werden, sondern muss sich an den Kapazitäten des Gesundheitssystems orientieren, kranke adäquat zu versorgen.
Im Übrigen halte sich die Selektionsmethoden, wem zu helfen ist, wenn die Ressourcen nicht für alle reichen, für unmenschlich. "First come first serve" oder "Ältere zuerst" fände ich fairer - einfach aus dem Grund, dass a) kein Mensch über das Leben Anderer entscheiden müssen soll und b) die Alten haben ihren Beitrag zur Gesellschaft bereits geleistet - sie verdienen den maximalen Schutz und NICHT den Abstellgleis nach dem Motto "ohnehin bald tot".
Menschen sind keine Industriegüter mit wirtschaftlich nutzbarer Restlaufzeit, sondern verdienen in jeder Lebensphase den gleichen Respekt - und wenn nicht den Gleichen, dann den der Leistung angemessenen Respekt, also für die Älteren eher als für die Jüngeren.
Der Vater meiner Cousine, Professor für Elektrotechnik ist in seinem Dorf, das er als Jugendlicher verlassen hat, wohin er mit dem Gehirntumor zum sterben zurückgekehrt ist, einfach nur als "der Irre" bezeichnet worden. Er konnte nur nicht richtig reden - irre war der SICHER nicht. Aber den "Irren" kann kann man ja im Zweifel sterben lassen... DAS ist der Zustand der Gesellschaft in Europa - 20. Jahrhundert.
Übrigens: in China sind alle relevanten Ärzte und Journalsiten, die bei der Entstehung von COVID19 vor der Seuche gewarnt haben, an COVID19 oder aus ungeklärten Ursachen gestorben. Komisch, nicht? ich würde sagen: Todesrate 100%, Mission erfüllt. DAS ist noch ein Aspekt von COVID19, der in keiner Statistik offiziell genannt wird.