Beiträge von caterpilar

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    Wahrscheinlich hat es dazu noch keine Präzedenzfall mit Geschädigten / Opfern und Urteil gegeben. OK Danke. Warten wir einfach mal ab.

    Bei den Rundgängen der BG, der Feuerwehr oder anderer durch unser Haus hat erst einmal ein Brandsachverständiger mit einer Taschenlampe an einem alten Klebeschild geprüft, ob es noch auf das direkte Licht reagiert und nachleuchtet. Er gab aber keine Empfehlungen, nachzumessen oder wie man sonst einen Eindruck von der Nachleuchtfähigkeit bekommen könnte.

    Ich nehme als Eindruck dieses Threads mit, dass ich mit unseren Brandschutzhelfern wenigstens mal prüfe, wie der subjektive Eindruck ist, wenn die Schilder von der Flurbeleuchtung "aufgeladen" werden. Das hatte ich wirklich nicht auf dem Schirm.

    Standard-Prüfungsfrage: "Wann muss die Fachkraft für Arbeitssicherheit tätig werden?"

    Antwort: "Wenn sich die Beschäftigten in Ihrem Arbeitssystem in ihrem Wohlbefinden gestört fühlen."

    Hier als Antwort nur irgendwelche Paragrafen zu zitieren gibt Punktabzüge. Alle Gesetze, Vorschriften und Regeln, die man nach dieser Antwort nennen kann und sollte, konkretisieren die allgemeine Antwort.

    Vorschriften sind einzuhalten. Technische Regeln liefern konkrete Handlungshilfen und sollten wenn möglich immer zur Anwendung kommen. Da haben sich schlaue Leute viele Gedanken gemacht und die Unternehmen wären mit der Drahtbürste geschrubbt, wenn sie die Informationen nicht nutzen und den Stand der Technik nicht umsetzen würden.

    Die oben von Wizzard76 aufgeführten Grundgedanken sind ein wichtiges, alles verbindendes Gerüst. Die Überzeugungsarbeit und die formlosen Gespräche, die die Beschäftigten mitnehmen, lassen sich nicht in technische Regeln bündeln. Hier kommen die Ausdauer und die Sozialkompetenz einer Sifa zum Tragen.

    Der Weg der Überzeugungsarbeit ist lang und schwer, keine Frage. Interne Sifas sind vermutlich gegenüber externen Sifas im Vorteil. Man muss Verbündete finden (neudeutsch Multiplikatoren) und die Betriebsanweisungen als Hilfsmittel verkaufen, nicht als Gängelei. Da muss natürlich das ganze Unternehmen mitspielen. Sind die Anweisungen in einer BA nicht umsetzbar, weil das Papier nur zur Show bei BG-Rundgängen aushängt, werden sie auch missachtet.

    Daher werden wir hier immer wieder verschiedenste Ansätze zur Durchsetzung von BAs hören. Aber von diesem Austausch lebt das Forum schließlich. :)

    Der Kollege (hat weder mit dem Betrieb etwas zutun noch mit mir persönlich) ist der Meinung, dass er alles unterweisen muss, weil es ja die Vorschrift ist. Und wenn ich es nicht mache, dann würde ich gegen die Vorschrift verstoßen.

    Dann hat er vielleicht auch schon mal schlechte Erfahrungen gemacht, weil ihm nach einem Vorfall zu verstehen gegeben wurde, dass er auch Unsinniges nicht weglassen dürfe. Oder er ist einfach so drauf. Jedenfalls hat er ja nicht unrecht. Sein Standpunkt ist wasserdicht.

    Hallo LL0rd ,

    das Thema der Sinnhaftigkeit von Unterweisungen selbsterklärender Dinge des Alltags ist vermutlich so alt, wie dieses Forum. Ich würde die Debatte gar nicht erst führen, sondern die Unterweisung durchziehen und gut is'.

    Wenn Dir wohler dabei ist, versuche das Thema in andere Abläufe einzubinden, indem Du Schnittstellen suchst. Zum Beispiel gibt es doch sicher einen geregelten Weg der Batterien vom Lager bis zur Entsorgung. Das könnte man auch unterweisen. Oder es könnte Regeln geben, wie der Wachmann die Lampe einzusetzen hat, wenn er einen Einbrecher ertappt.

    Ist immer noch keine Sensation, aber: Einfach machen und dokumentieren. Wer schreibt, der bleibt.

    Alles was aus der Sensibilisierung und aus dem Verständnis des Mitarbeiters geschieht ist besser als wenn ich "Gewalt", in Form von arbeitsrechtlichen Konsequenzen, anwenden muss.

    Überzeugen ist wichtig. Angefangen beim Chef und dann in allen Führungsebenen.

    Völlig richtig. Das ist die Königsdisziplin. Wenn das klappt, hat man gewonnen.

    Beide Sätze hängen direkt zusammen.

    Verständnis und Sensibilisierung des Mitarbeiters laufen ins Leere, wenn der Mitarbeiter nur sagen kann: " ... schön und gut, aber das bringt hier ja eh nichts. ..."

    Ein praktisches Problem tut sich übringens auch bei Nichtmuttersprachlern auf, die gern alles abstreiten, was sie angeblich nicht verstehen. Derjenige, der letztlich sicherstellen muss, dass alle die Maßnahmen im Arbeitsschutz kapiert haben ist wiederum der Vorgesetzte. Da beißt sich die Katze in den Schwanz und die Sifa reißt sich die Haare aus.

    Moin zusammen.

    Es ist immer wieder das gleiche Problem. Wir können nur schwer einen pauschalen Rat erteilen. Es hängt auch davon ab, welchen Stand die Sifa hat.

    Ist man schon lange im Betrieb und hat sich irgendwann mal zur Sifa-Ausbildung entschlossen, ist vielleicht schon vorher eine Akzeptanz der Person bei den Vorgesetzten gegeben. So war es bei mir, als ich nach 10 Jahren im Betrieb mit der Sifa-Ausbildung begonnen habe.

    Mittlerweile habe ich aber den Eindruck, dass meine Vertrautheit mit den Vorgesetzten Teil des Problem ist. Viele Vorgesetzte sind schon seit Jahrzehnten hier und können aus ihrem Alltag nicht mehr ausbrechen. Einige haben ganz offen keine Lust sich "jetzt noch" (kurz vor der Rente) mit Arbeitsschutz zu befassen. Andere halten es für überflüssig, da hier ja noch nie etwas passiert ist. Nur einer ist voll dabei, rennt aber vor die gleichen Wände, wie ich. Meine bestehende Akzeptanz hier bedeutet leider auch, dass kaum jemand die Veränderung in meinem Tätigkeitsspektrum wahrnimmt.

    Kurz gesagt ist das hier ein zermürbender Kampf gegen Windmühlen, wie er sly84 auch bevorstehen wird. Wenn sich die Vorgesetzten in seinem Betrieb weigern, ihren Pflichten nachzukommen, wird es eben unschön:

    Alles dokumentieren, die Behörden mit ins Boot holen und die Gesetzeskeule schwingen?

    Oder den Versuch starten, alle zusammen zu bringen und zu erreichen, dass man miteinander spricht?

    Die ETEM hat 2018 Geldbußen und Zwangsgelde in Höhe von 37573€ erhoben. Das zahlen viele Betriebe aus der Portokasse.

    Ich will Dir nicht die Illusionen rauben, sly84 , aber wenn die Geschäftsleitung nicht mitmacht, hast Du keine Chance.

    Du kannst versuchen, nach und nach alle Beschäftigte anzusprechen, ihnen den Wert der Arbeitsschutzes für das eigene Leben zu verdeutlichen.

    Sprich mit den Vorgesetzten und versuche herauszufinden, wer wirklich keine Ahnung hat und wer einfach nur bocklos ist. Dann kannst Du dir selbst ein Bild machen, wie es um die Motivation bei den Vorgesetzten steht (falls Dir das nicht schon klar ist).

    Wenn die Führungskräfte nicht mitmachen, hast Du keine Chance. Fertig.

    Moin.

    Die Pflicht zur Unterweisung bleibt bestehen, auch wenn es bei so weit gebildeten Profis unsinnig oder gar peinlich erscheint. Ich halte es auch für bedenklich, dass die jeweiligen Vorgesetzten so wenig von den Tätigkeiten wissen. Zumindest die Gefährdungen und die Sicherheitsmaßnahmen sollten die Vorgesetzten kennen, da sie das ja auch verantworten und vertreten müssen.

    In so einem Fall würde ich die Unterweisung nicht als Frontalunterricht durchführen, sondern eher wie Sicherheitskurzgespäche, an denen der Beschäftigte, die Sifa und der Vorgesetzte teilnehmen. Irgendetwas, was noch zu verbessern ist kommt bestimmt dabei heraus. Gleichzeitig bringen sich alle auf einen Stand hinsichtlich der Maßnahmen im Arbeitsschutz.