Beiträge von Micherheit

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    So etwas habe ich damals als externe SiFa ohne Weisungsbefugnis auch gelegentlich gemacht: Abeitsmittel aus dem Verkehr zu ziehen ist sehr effektiv.

    Ich habe mich aber auch schon mal selber "befördert" und mir erlaubt Anweisungen zu geben, um eine akute Gefahr abzuwenden. Ich wollte mich später lieber fragen lassen "Wer hat Ihnen erlaubt Anweisungen zu geben?" als "Warum haben Sie nicht eingegriffen, als Sie die Gefahr erkannt haben?".


    Gruß Michael

    Sind halt nur engagierte, motivierte und fitte F(l)achleute hier! :D

    Spaß beiseite: Ich persönlich finde es gut, wenn sich durch eine Frage angestoßen auch andere Fragestellungen ergeben und diese besprochen werden. Davon profitiert man in der täglichen Arbeit, weil man alleine gar nicht an alles denken kann und gerade auch die abschweifenden Antworten gute Denkanstöße geben können.

    Dieses Forum hat im Vergleich zu den meisten Foren ein sehr hohes Niveau und der Umgang ist locker, ohne dass die durchweg hohe Qualität der Inhalte darunter leiden würde. Deshalb an dieser Stelle mal einfach so: Tolles Forum, meinen Dank an Betreiber und Mitglieder, weil alle ihren Beitrag dazu leisten! :thumbup:


    Gruß Michael

    Darüber hinaus sind die Kollegen nicht sehr begeistert darüber, dass er sich aus ihrer Sicht in alles reinhängt.

    Denk das mal zu Ende: Warum sind sie nicht begeistert? Weil er den nie angeschnallten Staplerfahrer nervt, dem mit Zischbrodelstink hantierenden Kollegen an die Benutzung von Schutzbrille und Handschuhe erinnert usw. usf...? Das wäre gar nicht so ungewöhnlich!

    Als ich vor gefühlten hundert Jahren die Qualifikation als SiBe gemacht habe hat uns einer der Dozenten das klipp und klar gesagt: Wir werden so manchem auf die Eier gehen und wir werden ein paar Freunde verlieren. Aber damit evtl. einem die Gesundheit retten. Man ist als SiBe nicht für alle Kollegen der Gute, eher im Gegenteil, das ist nun einmal so. Ein SiBe braucht daher ein Fundament der Anerkennung im Kollegenkreis, sonst hat er es wirklich schwer.

    Es mag nicht helfen, aber ich würde mit dem Mann reden und ihm versuchen klarzumachen, dass man ihn auch ein wenig schützen möchte und versuchen gemeinsam mit ihm Wege zu finden. Ein für mich denkbarer Kompromiss wäre es, es noch ein Jahr zu versuchen, ihn dafür aber zunächst (zeitnah, logisch!) auf ein Seminar zur psychologischen Gesprächsführung zu schicken. Ein fachlich fitter Mitarbeiter braucht eben zusätzlich auch didaktische Fähigkeiten.


    Gruß Michael

    Dann verlasse ich aber meine Stabsfunktion.

    Wenn der Unternehmer anweist, dass die Mitarbeiter sicher zu arbeiten haben und schriftlich fixiert ist, wie das zu tun ist (etwa: PSA xy ist zu tragen, Erlaubnisschein yz muss vor Arbeitsaufnahme mit den Unterschriften vom Betrieb/Freigabeberechtigten vorliegen und die Forderungen des Erlaubnisscheins müssen erfüllt sein usw.), dann sehe ich keinen Konflikt der Stabsfunktion mit einer auf das Unterbinden einer unsicheren oder umgekehrt auf die Förderung einer sicheren Arbeit beschränkten Weisungsbefugnis für die SiFa.

    Salopp gesagt kann die SiFa nicht sagen wer wo welche Arbeit machen soll, sie kann nur anweisen dass die Arbeit wie vorgegeben sicher ausgeführt wird. Dabei sollte man bedenken: Unsichere Arbeit darf eine SiFa nicht nur ohne vom Unternehmer ausdrücklich ausgesprochener Weisungsbefugnis unterbinden, das muss eine SiFa sogar.

    Natürlich bleibt die Verantwortung für Unterweisungen beim Unternehmer, ganz egal wen er damit beauftragt. SiFas zu beauftragen ist meiner Ansicht nach aber keinesfalls unklug oder gar regelwidrig, ganz im Gegenteil: Es macht doch Sinn den Mitarbeiter zu wählen, der die richtige Kompetenz hat. Und in Sachen Arbeitssicherheit haben SiFas gar nicht so selten bessere Kenntnisse als die jeweiligen Linienvorgesetzten.

    Also: Auch eine unterweisende SiFa bleibt stabskräftig... ;)


    Gruß Michael

    Tree723: Das ist SiFa-Basiswissen. Man darf aber nicht aus den Augen verlieren, dass Regelwerke höchst unterschiedlich gelebt werden können. Ich kenne das in den verschiedenen Varianten als ehemalige externe SiFa für kleinere und mittlere Unternehmen, als einzige interne SiFa und nun als eine von vielen SiFas in einem Großunternehmen.

    Die Grauzone der Unterweisungen ist nach meiner Erfahrung am Ehesten in den kleineren und mittleren Unternehmen anzutreffen. In der Großindustrie mit produktbedingt hohem Gefährdungspotential wird die Arbeitssicherheit erheblich ernster genommen. Und ja, die SiFas haben für die Ausführung ihrer Aufgaben ausdrücklich Weisungsbefugnis (wie es mein Namensvetter schilderte: Ich habe die Anweisung, Anweisungen zu erteilen und die Mitarbeiter haben die Anweisung, Anweisungen von mir und meinen Kollegen zu beachten bzw. umzusetzen), sie sind lediglich keine Linienvorgesetzte. Ich darf keine Namen nennen, aber wir sprechen von einem Konzern mit fast 80.000 Mitarbeitern. Glaub mir einfach, dass es im Sinne der einschlägigen Regelwerke sehr gut läuft, weit besser als im Mittel aller Unternehmen üblich, was in Folge zu einer sehr geringen Zahl an Unfällen führt.


    Gruß Michael

    Ich gehe davon aus der Unternehmer/die Führungskraft ist bei der Unterweisung dabei ?! Dass Sifas die Unterweisung als Aufgabe übertragen bekommen, scheint wohl weit verbreitet zu sein.In kleineren Unternehmen sicherlich auch möglich.

    Ganz im Gegenteil. In Großunternehmen besteht die Möglichkeit Fachkräfte zu beschäftigen, die nichts anderes tun als zu unterweisen. Da ist das Niveau in Folge sehr hoch - höher als es in kleinen und mittleren Unternehmen im Allgemeinen aus Kapazitätsgründen üblich ist.


    Gruß Michael

    Ja, man muss sich auch als SiFa unterweisen lassen. Ist ganz lustig, wenn man am Montag Mitarbeiter unterweist, am Dienstag zum selben Thema selbst unterwiesen wird und dann am Mittwoch wieder unterweist...

    Wenn man - wie ich zur Zeit bei meinem Arbeitgeber - die gleichen Unterweisungen macht, die auch die Kollegen machen (beiderlei Geschlechts, auch ohne Sternchen-Innen), ist das sehr interessant, wie die das machen. Jeder entwickelt schließlich mit der Zeit gewisse eigene Schwerpunkte.


    Gruß Michael

    Ich denke, das ist auch eine Frage der Beweislast. Wenn sämtliche Heißarbeiten erst einmal strengstens untersagt sind und nur durch eine Heißarbeitserlaubnis gestattet werden, dann kann sich der Handwerker im Falle eines Falles nicht damit herausreden, ihm lag die Heißarbeitserlaubnis nicht vor - denn dann hätte er ja mit seiner Arbeit gar nicht erst beginnen dürfen.

    Entscheidend ist also nicht die Unterschrift des Handwerkers sondern die des Freigabeberechtigten und/oder des zuständigen Mitarbeiters des Betriebs bzw. der Production Unit.

    Ein großes systematisches Problem sehe ich in Eurem jetzigen Verfahren für Dich: Du tolerierst, dass evtl. keine Nachkontrollen stattfinden? Als qualifizierter BSB weißt Du sehr genau, dass Brände oft mit deutlicher Verzögerung ausbrechen. Da stehst Du mindestens mit einem Bein vorm Kadi! Mein Weg wäre: Heißarbeitserlaubnis nur mit Durchschrift und die Nachkontrollen sind zu dokumentieren.

    Zitat

    Nach Beendigung der Arbeit soll er diesen beim Wachmann abgeben, damit dieser an der Arbeitsstelle später vorbeischauen kann.
    Ob dies geschieht weiss kein Mensch, da es von uns Beauftragten nicht kontrolliert wird.

    Das ist im doppelten Sinne brandgefährlich! Im wörtlichen Sinne und im übertragenen Sinne für Dich.


    Gruß Michael

    Irren nicht, aber es gibt da keine einheitliche Linie. Die unterschiedlichen Bildungsträger und teilweise wohl sogar die Dozenten handhaben das nicht einheitlich. Wie es bei Dir sein wird kann Dir von uns keiner sagen, Dein Dozent aber schon. Also darfst Du wohl aus Vorschlägen wählen.


    Gruß Michael

    Ich habe schon mehrere Erste Hilfe Kurse indirekt bezahlt indem ich sie in der unbezahlten Freizeit gemacht habe. Trotzdem habe ich mehr Vorteile als Nachteile, denn ich brauchte für die Kurse nichts zu zahlen! Ein gutes Geschäft für mich, denn ich möchte im Falle eines Falles in der Lage sein, brauchbar zu helfen.

    Für mich ist das Horrorszenario nicht der eigene Unfall, nach dem man keine Hilfe bekommt, ich habe viel mehr Angst, in einer Situation nicht helfen zu können! Deshalb bemühe ich mich seit Jahrzehnten meine Kenntnisse frisch und aktuell zu halten. Die Zahl der Ersthelfer-Kurse, die ich in den letzten Jahrzehnten gemacht habe kann ich schon gar nicht mehr sagen.

    Und noch etwas spricht für so einen Kurs: Man hat Spaß! Ich kann mich an keinen Kurs erinnern, bei dem keine gute Laune geherrscht hätte.


    Gruß Michael

    Es werden sicher mehrere mit dabei sein... ;) Du brauchst nicht alleine zu pauken! :D

    Spaß beiseite: Was Du Dir erhoffst, wird passieren: Du wirst regen Kontakt mit anderen mehr oder weniger erfahrenen und unerfahrenen Kollegen haben. Mir haben die Seminare bei Concada gut gefallen, aus der Eifel ist es nach Bonn ja auch nicht weit, d. h. Du darfst Dich auf eine wirklich interessante Zeit freuen, die Dir sicher gefallen wird. Viel Spaß!


    Gruß Michael

    Wenn ich Dokumente aller Art erstelle nutze ich gerne eigene Bilder zur optischen Auflockerung. Das geht aber nicht immer (z. B. wenn in einem Werk das Fotografieren verboten ist), also greife ich auch auf linzenfreie Bilder zurück. Die sind leicht zu beschaffen - wenn es sich um gängige Theman dreht. Bilder aus den diversen Bereichen der Arbeitssicherheit konnte ich jedoch bisher kaum finden. Kennt einer von Euch eine gute Quelle für Bilder zur Arbeitssicherheit bzw. zur sicheren Arbeitsausführung? Es sollen aber lizenzfreie Bilder sein, damit man sie ohne großen Aufwand oder Kosten nutzen kann. Vielen Dank im voraus für Eure hoffentlich kommenden Ratschläge.


    Gruß Michael

    Ralf: Ich habe Probleme mit Deiner Fragestellung. Einerseits schreibst Du, dass Ihr das Essen und Trinken am Arbeitsplatz und private Pflanzen verbieten wollt, andererseits suchst Du jetzt, also nach der Entscheidung Argumente und Begründungen dafür. Das passt doch nicht zusammen. Warum wollt Ihr das denn verbieten? Ihr habt Euch doch etwas dabei gedacht, oder nicht? Also muss es doch Dir/Euch bekannte Gründe geben oder wollt Ihr trotz guten Betriebsklimas die Mitarbeiter einfach nur ein bißchen ärgern?

    Aus eigener Erfahrung kenne ich beides: Arbeitsplätze an denen Pflanzen und eigenes Essen und Getränke erlaubt (der Regelfall) oder verboten sind (die begründete Ausnahme). Aber genau das ist der Knackpunkt: Begründet! Obwohl es eine scheinbare Ungleichbehandlung darstellen würde, würde ich ein Verbot etwa an den Arbeitsplätzen an denen gelötet wird nach einer Gefährdungsbeurteilung der Gefahrstoffe wegen als sinnvoll betrachten, jedoch nicht am normalen Büroschreibtisch. In vielen Unternehmen gibt es daher betriebliche Vereinbarungen, die den Mitarbeitern in der Produktion als Ausgleich zum Beispiel bis zu drei zusätzliche Pausen von maximal 10 Minuten am Tag zugestehen.

    Eigene Pflanzen, der Müsli- oder Schokoladenriegel, die Tasse Kaffee, Tee oder etwas in der Richtung ist für das Betriebsklima in doppeltem Sinne positiv, denn zur besseren Luft durch die Pflanzen kommt eben die bessere Laune der Mitarbeiter. Die hebt die Produktivität und die Motivation der Mitarbeiter. Klar, wo Gefahrstoffe mit der Nahrung aufgenommen werden könnten macht ein Verbot Sinn und ist im Interesse der Mitarbeiter, was die Akzeptanz des Verbots erhöhen wird, wenn das auch so kommuniziert wird.

    Ich könnte mir daher beschränkende Regeln vorstellen: Maximal zwei Pflanzen pro Arbeitsplatz, dafür aber ausgewiesene Bereiche (etwa die Fensterbretter von nicht als Fluchtweg ausgewiesenen Fenstern), an denen die Aufstellung weiterer privater Pflanzen erlaubt wird. Dazu könnten Getränke an den Arbeitsplätzen erlaubt, die üblichen Nahrungsmitttel von der Schokolade bis zum Brötchen aber aus Gründen der Sauberkeit untersagt werden. So wie es in manchen Unternehmen optionale Steharbeitsplätze gibt, die zeitweise von mehreren Mitarbeitern genutzt werden können, könnte es einen kleinen Meeting-Point in Form von je nach Platz ein, zwei oder drei Stehtischen geben, an denen auch gegessen werden darf.

    Meine Vorschläge sind natürlich nur allgemeiner Natur, da ich Eure Situation nicht kenne, daher rate ich nur, dass Ihr Euch zunächst erst einmal ganz klar überlegt, warum Ihr die Mitarbeiter überhaupt einschränken wollt.


    Gruß Michael

    Das könnten Kursteilnehmer gewesen sein, die geschickt wurden ohne dass sie hinter dieser Schulung standen. Das gibt es ja gelegentlich: Der Chef entscheidet, der Mitarbeiter will aber eigentlich gar nicht. Ich bin überzeugt, wer sich für das Thema interessiert bewältigt die LEK 1.


    Gruß Michael