Ralf: Ich habe Probleme mit Deiner Fragestellung. Einerseits schreibst Du, dass Ihr das Essen und Trinken am Arbeitsplatz und private Pflanzen verbieten wollt, andererseits suchst Du jetzt, also nach der Entscheidung Argumente und Begründungen dafür. Das passt doch nicht zusammen. Warum wollt Ihr das denn verbieten? Ihr habt Euch doch etwas dabei gedacht, oder nicht? Also muss es doch Dir/Euch bekannte Gründe geben oder wollt Ihr trotz guten Betriebsklimas die Mitarbeiter einfach nur ein bißchen ärgern?
Aus eigener Erfahrung kenne ich beides: Arbeitsplätze an denen Pflanzen und eigenes Essen und Getränke erlaubt (der Regelfall) oder verboten sind (die begründete Ausnahme). Aber genau das ist der Knackpunkt: Begründet! Obwohl es eine scheinbare Ungleichbehandlung darstellen würde, würde ich ein Verbot etwa an den Arbeitsplätzen an denen gelötet wird nach einer Gefährdungsbeurteilung der Gefahrstoffe wegen als sinnvoll betrachten, jedoch nicht am normalen Büroschreibtisch. In vielen Unternehmen gibt es daher betriebliche Vereinbarungen, die den Mitarbeitern in der Produktion als Ausgleich zum Beispiel bis zu drei zusätzliche Pausen von maximal 10 Minuten am Tag zugestehen.
Eigene Pflanzen, der Müsli- oder Schokoladenriegel, die Tasse Kaffee, Tee oder etwas in der Richtung ist für das Betriebsklima in doppeltem Sinne positiv, denn zur besseren Luft durch die Pflanzen kommt eben die bessere Laune der Mitarbeiter. Die hebt die Produktivität und die Motivation der Mitarbeiter. Klar, wo Gefahrstoffe mit der Nahrung aufgenommen werden könnten macht ein Verbot Sinn und ist im Interesse der Mitarbeiter, was die Akzeptanz des Verbots erhöhen wird, wenn das auch so kommuniziert wird.
Ich könnte mir daher beschränkende Regeln vorstellen: Maximal zwei Pflanzen pro Arbeitsplatz, dafür aber ausgewiesene Bereiche (etwa die Fensterbretter von nicht als Fluchtweg ausgewiesenen Fenstern), an denen die Aufstellung weiterer privater Pflanzen erlaubt wird. Dazu könnten Getränke an den Arbeitsplätzen erlaubt, die üblichen Nahrungsmitttel von der Schokolade bis zum Brötchen aber aus Gründen der Sauberkeit untersagt werden. So wie es in manchen Unternehmen optionale Steharbeitsplätze gibt, die zeitweise von mehreren Mitarbeitern genutzt werden können, könnte es einen kleinen Meeting-Point in Form von je nach Platz ein, zwei oder drei Stehtischen geben, an denen auch gegessen werden darf.
Meine Vorschläge sind natürlich nur allgemeiner Natur, da ich Eure Situation nicht kenne, daher rate ich nur, dass Ihr Euch zunächst erst einmal ganz klar überlegt, warum Ihr die Mitarbeiter überhaupt einschränken wollt.
Gruß Michael