Beiträge von zzz

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    Zwei Exen von mir sind Musiklehrerinnen. Beide haben in "normalen" Klassenräumen unterrichtet. Kleine Gemeinden haben keine dedizierte Musikschule, die Lehrer der Musikschule (der Großstadt) gehen dann in andere Räume (Nebenräume der Stadthalle, Schulen/Grundschulen), die zur Verfügung stehen (abends, samstags). Aber auch in Musikschulen habe ich keine Lärmbereiche markiert gesehen.

    Lärmbereich in der Schule zu kennzeichnen, weil abends Musikunterricht stattfindet? Abwegig... Wobei.... Unter der Woche wäre das weniger abwegig

    Hier haben wir es mit tätigkeitsbezogenem Lärm zu tun. Dass Musik das Gehör zerlegen kann, wissen wir SPÄTESTENS seit Beethoven. Dass es für Orchestermusiker Gehörschutz gibt, und er vorgeschrieben ist, wissen wir auch.

    Wenn ein Percussion-Lehrer 8 Stunden trommeln lässt, ist er auch exponiert - Fakt. Hier würde ich die individuelle Beratung wählen. Die Eltern brauchen keinen Aufstand zu machen: wenn Sohnemann/Töchterchen/Divers-chen eine halbe Stunde Lärm macht ist das nicht mit dem 8h-tag eines Lehrers aufzurechnen, zumal der Gehörschutz für Musiker fast unsichtbar ist (und die Kommunikation auch nicht besonders beeinträchtigt).

    Die Kennzeichnung des "Lärmbereiches" würde ich in auf jeden Fall komplett ablehnen. Dritte sind NICHT gefährdet. Im Maschinenraum eines Notstromaggregates reichen 20 s Aufenthalt für Lex8h=85 dB(A). In der Musikschule reicht es für Normalos nicht, das Gehör zu schädigen (außer mit Vorsatz - ins Ohr trompeten oder so).

    Schritt 1:

    https://publikationen.dguv.de/dguv/pdf/10002/bgi694.pdf zu Gemüte führen

    Schritt 2:

    Leitern nach Prüfliste im Anhang prüfen

    Befähigt bist Du, wenn Du in irgend einer Form gesunden Menschenverstand nachweisen kannst. Als Schlosser, Schreiner oder Ingenieur zweifelt niemand daran. Als Arzt oder Bankkaufmann solltest Du evtl. einen Kurs besuchen. Als etwas dazwischen entscheidest Du, ob Du Dich qualifiziert hältst, und ob Du die Verantwortung übernimmt. Eine kaputte Leiter erkennt übrigens ein Blinder mit Krückstock...

    ***

    Wenn Du ganz lieb bittest, kann ich Dir auch meine Prüfliste zur Verfügung stellen (dauert aber einige Tage, muss sie erst anonymisieren), aber die Erweiterung der Liste ist nicht GANZ trivial. "As is" ist sie für 100 Leitern brauchbar. Wer mehr als 100 Leitern braucht, kann die Liste (aufwendig) erweitern oder Bereiche abtrennen und so immer unter 100 Leitern bleiben.

    Teuer wäre nicht das Problem. Gut muss es sein.

    Dass externe Dienstleister nach Stunden abrechnen ist auch logisch. Wie sollen sie sonst überleben... Verkaufen müssen sie auch - ist auch kein grundsätzliches Problem.

    Ich habe das "Verkaufen" nicht als belastend empfunden, im Gegenteil. Wenn die Rechtsgrundlage da ist (Lärm, Alleinarbeit, Gefahrstoffe, Arbeitsmittelprüfungen [E-Check, Feuerlöscher, Regale usw.] ...), kann man als externer Dienstleister ein Angebot machen. Der Kunde kann natürlich Preisvergleiche einholen und auch woanders einkaufen, ist gar kein Problem für die externe SiFa. Wenn man aber fair bleibt, dann buchen sie die Dienstleistung bei einem selbst.

    Blöd wird es, wenn die Qualität oder die Leistung an sich nicht stimmt.

    Bei uns lief ein "Verkauf" so ab:

    Ermittlung des Sachverhaltes -> Festlegung der Maßnahme -> Angebot -> Buchung -> Duchführung

    beispiele:
    Lärm. -> Maßnahme: Lärmmessung, Lärmminderung. Kunde sieht die Notwendigkeit ein. SiFa erklärt, das kann von BG kostenlos, von Dienstleistern oder von uns durchgeführt werden. Kunde versteht. -> Brief an Backoffice, Angebot rausschicken. -> Kunde bucht. -> Messung durchführen, Lärmminderung ausarbeiten.

    Gefahrstoffe. -> Maßnahme: Kataster, Gefährdungsbeurteilung, Betriebsanweisung, Unterweisung, Minimierung/Substitution. -> Angebot: je Gefahrstoff ein Stundensatz. -> Kunde bucht. 200 Gefahrstoffe = 200 Stunden betriebsspezifische Betreuung. -> Backoffice erledigt das aus den bereits erarbeiteten Unterlagen mit 10 min je Gefahrstoff. SiFa präsentiert Ergebnis. Win-win.

    usw.

    Teuer?

    Wir hatten einen einzigen Stundensatz für alles. Teuer oder nicht - der Laden hat Leute und die wollen Geld - vor allem die nicht näher erwähnte SiFa ist gnadenlos gierig danach.
    Ich sage mal so: die Schefin hätte von unserem Umsatz nicht genug für sich zum Leben abzwacken können. Sie musste auch selbst operativ arbeiten.

    Blöd wird es auch, wenn Überflüssiges angeboten wird - von mir aus z.B. eine (jährliche?) Unterweisung "Resilienz". OMG...
    (Solche Voodoo-Dinge werden tatsächlich aktiv vermarktet... Da würde mir die Haut vor Schamesröte vom Gesicht wegbrennen...)

    Mit BAD habe ich ausschließlich schlechte Erfahrungen gemacht.

    Mega Checklisten, Null Wert, Null Eingehen auf Belange des Betriebes. Aber alles hoch zertifiziert und mit der BG abgeglichen.

    Bei meiner Ausbildung war auch eine von BAD dabei. Die war die Zweitschlechteste. Die Schlechteste war Freelancer und es ging um Präsentationstechniken. Die Frau hat den Schuss nicht gehört. Die BAD-Dame hat - ich weiß nicht mehr was gemacht. Jedenfalls nichts Wichtiges.

    Betriebsärzte von BAD decken die notwendigen Untersuchungen durchaus ab, auf ihre Berichte kann man allerdings lange warten. Auf meinen Bericht warte ich immer noch. Bin aber gar nicht mehr in jener Firma, für die ich untersucht wurde. Immerhin war die Ärztin sehr hübsch.

    Wenn ich BAD mit der Landwirtschaft vergleichen würde, dann ist BAD Im SiFa-Bereich die Käfighaltung.

    Ich würde von BAD abraten. Ich halte SiFas von BAD fur gewissenlos bzw. für unfähig (Formularankreuzer, danach schnell verpissen. Ist ja alles zertifiziert und perfekt BG-konform).

    Das sind harte Worte. Und Simon wird wieder schimpfen, dass ich pauschal urteilte. Aber das sind die Fakten:
    - ich habe keine einzige gute Erfahrung mit BAD-SiFas
    - Betriebsärzte sind durchwachsen von toll bis indiskutabel. Der Pendel schlägt eher zu den Letzteren aus. Vor allem dann, wenn sie ihre Nase in technische Dinge stecken, von denen sie keine Ahnung haben: z.B. sagte Einer, man müsse Teppiche halbjährlich professionell reinigen (im Büro!). Die Rechtsgrundlage blieb er schuldig.
    - Unser kleines Ingenieurbüro damals hatte als Neukunden fast nur BAD-Flüchtlinge (die uns gesucht haben, ohne unser Zutun)

    Wenn es doch SiFas gibt, die bei BAD gewissenhaft und kundenorientiert arbeiten, entschuldige ich mich vorsorglich bei Diesen. Die Wahrscheinlichkeit für ihre Existenz schätze ich trotzdem als verschwindend gering ein. Entsprechend gering sehe ich die Wahrscheinlichkeit, dass Du bei BAD eine gute SiFa werden kannst und darfst.

    Überall woanders kann es eher klappen. Auch bei DEKRA z.B. Die sind im Grundsatz organisiert wie BAD, aber dort ist auch gewissenhaftes Arbeiten möglich (wenn auch nicht immer einfach). Dies Info habe ich von einer langjährigen DEKRA-SiFa, die aber die Reiserei nicht mehr wollte. Dann wurde er fest eingestellt woanders.

    Soweit meine Erfahrung mit BAD und meine Meinung über sie. Und ich betone: alle Behauptungen betreffen meine persönliche Erfahrung. Ich nehme mir daraus die Freiheit und das Recht meine Meinung generalisierend zu bilden.

    Freund von mir, im Brandschutz eine Kapazität (und selbst SiFa, aber nur im Brandschutz aktiv) sagte mal zu mir: "Geh nicht zu BAD. Danach bist Du als SiFa verbrannt" Das hat er gesagt, als ich BAD noch nicht kannte, und er sich bei einem Telefonat etwas verhört hatte (ich hatte BAD gar nicht erwähnt).

    Aber vielleicht ist jemand in Forum hier aktiv und kann Positives berichten, womit Du ermutigt werden kannst, Dich doch noch auf BAD einzulassen :)

    Nachtrag zu BAD Betriebsärzten:

    Die Forderung nach Protokollen (bzw nach ihrem Beitrag zum Begehungsprotokoll) hat ausnahmslos Befremden und Wiederstand ausgelöst. Einige haben aber dann (widerwillig) beigetragen, zumindest einige Absätze zum Protokoll beigetragen, die ihre Themen betreffen.

    Die Erwartung, dass die Gruppe, die an der Begehung teilnimmt, ihre Ergüsse Mitschreibt (wie die Generäle und Sekretäre von Kim Jong Un) scheint bei BAD-Betriebsärzten also auch verbreitet zu sein. Ich meine hier eine systembedingte Arbeitsverweigerung zu erkennen. Ich kann echt kein gutes Haar an dem Unternehmen lassen.

    Warum es trotzdem Aufträge kriegt, überlasse ich der Spekulation der noch schlafenden Leser

    Ihr seid albern. Geht ins Wochenende! ABMARSCH!


    Nur, damit Ihr es wisst: ich habe bereits 4 Kabelbinder und ein Dutzend ausgeblichene Flatterbänder abgeschnitten! Daneben habe ich 8 PSA-Plakate aufgehängt, macht 16 Kabelbinder, die ich demnächst wieder wegschneiden muss, wenn sich die PSA-Lage ändert.

    Und jetzt gehe ich weiter saubermachen. Mit MEINEM neuen Taschenmesser!

    (Wenn die Arbeiter nach einer Sperrung die Sperrung auch wieder aufheben würden, wenn sie nicht benötigt wird, bräuchte ich kein Messer!)

    Thema externe Dienstleister:

    Es gibt Solche und Solche. Ich wurde intensivst eingearbeitet und betreut (kleines Büro).

    Auch bei ITC Graf wird man ein ganzes Jahr eingeführt, das erste Halbe Jahr 100%, das zweite halbe Jahr immer weniger werdend. Wenn ich mit 24 Tagen Urlaub, 40h-Woche (in der Theorie) und dem gebotenen Gehalt zufrieden wäre, würde ich für die arbeiten. Wenn ich eine SiFa bräuchte, wo sie geschäftlich aktiv sind, würde ich sie anrufen (sie sind bundesweit aktiv, aber mit immer länger werdenden Anfahrt, was dann kostentechnisch doch nicht so günstig ist, denn andere Mütter haben auch schöne SiFas). Die ITC haben ECHT ein überzeugendes Konzept, und Leute, die sie leben (Familienbetrieb). Ich war/bin beeindruckt. Einer angehenden SiFa, die in den überbetrieblichen Dienst will, würde ich den Laden sehr empfehlen. DAS IST KEINE WERBUNG! Diese persönliche Erfahrung bin ich bereit vor jeder Instanz mit meinem echten Namen zu vertreten (öffentlich im Forum nicht - ich will nicht, dass von mir Rückschlüsse auf Kunden möglich sind).

    Es gibt natürlich auch schwarze Schafe. Das Schwärzeste hat's im Namen.

    Die anderen sind irgendwo dazwischen. Das kleine Ingenieurbüro, wo ich war, war von der menschlichen und von der fachlichen Seite 200%. Vom Arbeitsaufwand her war's mir irgendwann zu viel, vom Gehalt her zu wenig....

    Bei der Bewerbung - und das ist den meisten nicht klar - bewerben sich immer zwei! Die SiFa UND das Unternehmen - bewerben sich bei einander gegenseitig. Und beide können "nein" sagen, oder sich vom anderen trennen, wenn's nicht passt. Also: wie die Firma einen checkt, einfach gegenchecken - und sich NICHT verkackeiern lassen.

    Ich ziehe "interne" Arbeit als Arbeitnehmer allem anderen vor. Geschmacksache.

    Die Grenze ist ganz leicht zu überschreiten als SiFa: man fragt den Lieblingsbetriebsarzt um die Untersuchung, und er macht sie kostenlos.

    Wenn man nicht der Blindfisch des Planeten ist, kriegt man sein OK. Wenn man kein OK kriegt, sollte man auch die PKW-Fahrerei bei sich selbst ebenfalls hinterfragen!

    Dieser Check ab 50 ist sehr zu befürworten. Ansonsten habe ich meinen 7,5-Tonner-Schein noch :)

    Die Professionellen müssen ebenso zum Check. Ist doch fair.

    Aber dass 125 er für erfahrene PKW-Fahrer freigegeben würden, fände ich richtig. Wenn ich mir einen schönen Piaggio Scooter kaufen will, muss ich über 3000 EUR in den Führerschein für ne Hayabuza stecken, um anschließend mit 80 dahinzuzuckeln, wobei mein getunter TPH lockere 90 lief (habe ich mittlerweile rückgebaut, läuft trotzdem 60 km/h bergab).

    Ich würde den Führerschein auch in Ungarn machen. Da könnte ich ihn für ca. 300 EUR machen (anspruchsvoller als in Deutschland, mehr Theorie, härtere Prüfungen - aber weniger Verdienst auf Seiten der Fahrschule). Der freie Waren- und Dienstleistungsverkehr in der EU verbietet mir das aber.

    Ohne Berufserfahrung wird es schwierig mit einem guten Gehalt.

    Als Frau wird es in einem nicht tarifgebundenen Unternehmen auch schwierig (egal welcher Job). Das ist eine sehr bittere Realität in Deutschland.

    Als angestellte SiFa, mit zunehmend qualifizierten Weiterbildungen, kommt man aber innerhalb von drei-fünf Jahren sehr gut in die (fast) Verdoppelung des Jahreseinkommens bezogen auf das, was man anfangs verdient hat - wenn man sich die Jobs geschickt aussucht.

    Selbständigkeit würde ich jetzt nicht mitrechnen. Die ist allein schon deswegen schwer, weil man Kunden durch Wachstum verliert: die Kunden wachsen, man schafft sie nicht mehr. Und ohne einem leistungsfähigen Backoffice kann man es als SiFa eigentlich vergessen. Ohne einer Kinder erziehenden Schwester (! Bruder gibt es ja in der Form nicht !), rüstigen Rentnereltern, die mithelfen, oder ähnlichen Helfern würde man/frau sich umbringen mit dem Job.

    Gehen tut alles. Aber müssen muss man nicht jeden Blödsinn...

    Da zieht doch im Leben keine Lehrkraft PSA an, wenn kein signifikanter Lärm da ist. Ihr versteht meine Verwirrung? Ich tendiere momentan dazu nicht zu kennzeichnen, aber ich finde rein rechtlich derzeit noch keine Lösung, das auch zu untermauern. Vielleicht hat ja jemand die Erleuchtung?

    Messtrategie?

    tätigkeitsbezogene Messungen (Strategie 1)
    berufsbildbezogene Messungen (Strategie 2)
    Ganztags-Messungen (Strategie 3)

    Wir gehen mal von der tätigkeitsbezogenen Messung aus, weil in dem Raum kein Lärm ist, wenn der Trommellehrer nicht gerade lehrt => Strategie 1. Damit kein Lärmbereich.

    "Als Lärmbereich wird ein Bereich definiert, in dem der obere Auslösewert erreicht oder überschritten wird."

    Also: GENAU da, wo dieser Lehrer und dieser Schüler zusammenkommen, ist Lärmbereich. Wie sieht die Markierung aus, wenn die sich im Stadtpark treffen, im Yoga-Raum der Musikschule oder zu einem Konzert auf dem Volksfest? Sind Orchestergräben irgendwo auf diesem Planeten als Lärmbereich gekennzeichnet? Die Ösis haben da aber eine geniale Lösung:

    KODEX zur Lärmreduktion im
    Musik- und Unterhaltungssektor
    Leitfaden zur Verordnung Lärm und Vibrationen - VOLV

    (Kodex ist so etwas wie eine DGUV I)

    Hier wird die "personenbezogene Kennzeichnung" des Lärmbereiches gefordert. Zumindest nach Schluchti-Recht.

    Da "personenbezogene Kennzeichnung" nur EINEN Google-Treffer liefert, wird es schwer mit Spicken....

    Mit anderen Worten: wenn Dir jemand die "personenbezogene Kennzeichnung" zeigen kann, dann kannst anfangen zu markieren... Bis dahin würde ich mir keinen Kopf machen.

    Realität je nach Bundesland und Standort: SiFa zwischen 2500 und 3200 Brutto - und zwar jede Menge.

    Letztens hat mich Regensburg kontaktiert, sie bieten E10... LOL? Als SiFa habe ich mit 2500 EUR im Raum Stuttgart angefangen (2011). Das waren Hungerjahre - aber auch unbezahlbare Lehrjahre. Ich würde die gegen kein Geld der Welt tauschen, außer es sind Milliarden, dass ich danach nix mehr tun muss. :D