Hallo zusammen,
vielen Dank für eure zahlreichen und vor allem hilfreichen Antworten. Es zeigt sich immer wieder, dass man allein nicht alles wissen kann und dann trotz aufwändiger Suche nichts passendes findet, weil man mit den falschen Suchbegriffen hantiert hat
Allein schon die Aussagen aus §24 ArbStättV reichen aus, um der Idee in der geplanten Form einen Riegel vorzuschieben. Und erfreulicher Weise sind die Kollegen einsichtig und planen jetzt eine L-förmige Werkbank mit genug Bewegungsfreiraum.
Zum Thema Alleinarbeit - ein sehr guter Einwand! Es ist jedoch so, dass der Raum direkt an einem stark frequentierten Flur liegt und nur bei geöffneter Tür gearbeitet wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unfall in kürzester Zeit entdeckt wird, ist nahe 100%. Hinzu kommt der Umstand, dass die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls, bei dem schwere Verletzungen auftreten, gering ist.
Generell gilt bei Arbeiten mit den Maschinen Tragepflicht für enganliegende Kleidung und für Mitarbeiter mit langen Haaren auch eines Haarnetzes. Handschuhe sind grundsätzlich verboten (KSS werden nicht eingesetzt). Und Mitarbeiter, die ohne Schutzbrille schleifen oder bohren, dürfen sicher sein, eine Abmahnung zu erhalten (es wäre jedenfalls nicht das erste Mal, dass ich sowas erlebe).
Eine technische oder organisatorische Lösung verbietet sich leider aus wirtschaftlichen Gründen (wie oben erwähnt wird dort nur wenige Stunden im Monat gearbeitet) und auch aus Platzgründen.
Die Maschinen und die davon ausgehenden Gefahren...tjaaa...
Der Bandschleifer produziert Späne und Funkenflug. Klar, dass nur passende Kleidung hier wirksam schützt. Es handelt sich um ein Tischgerät mit einem Schleiftisch von 30x7cm. Elektrische Leistung 65W. Das Schleifband kann ich im vollen Lauf mit der bloßen Hand stoppen. Ich sehe also kein Risiko des Eingezogenwerdens. Bleibt der Flug von Spänen und Funken, was durch PSA am sinnvollsten zu lösen ist. Der Funkenflug ist übrigens vom Körper weg gerichtet, was aber keine Entwarnung bedeutet.
Anders die Tisch-Säulenbohrmaschine: Leistungsstarker Motor, Getriebe mit Untersetzung - ich denke wir sind uns einig, dass hier ein Mensch eingezogen werden kann. Dass dabei dann auch schwere Verletzungen auftreten können, ist zweifellos möglich. Sofern die dort tätigen Mitarbeiter aber korrekt arbeiten (zB Werkstück nicht mit bloßen Händen festhalten usw), ist das Risiko gering (ich komme nach Nohl auf eine Maßzahl von 2, was im grünen Bereich liegt). Es ist auf technischem Wege keine sinnvolle Schutzmaßnahme möglich. Ebenso ist organisatorisch nicht zu verhindern, dass ein Mitarbeiter gefährdet wird, so dass nur die nachgelagerten Maßnahmen eingesetzt werden können: PSA (Schutzbrille, Haarnetz, enganliegende Kleidung) und Unterweisung. Wenigstens hat die Maschine ein Schnellspannfutter und einen klappbaren Plastikschutz der lange Späne bricht. Mir fällt als weitere technische Maßnahme nur der Einsatz einer Rutschkupplung am Bohrfutter ein - Frage ins Rund: Gibt es sowas und wo kann ich mich mal darüber informieren?
Und dann eben die Tischkreissäge, das Winz-Modell aus dem Baumarkt. Außer der wegklappbaren Abdeckung des Blattes gibt es da nichts. Schnittverletzungen, Amputationen und so weiter sind hier möglich. Hier kann ausschließlich über Unterweisung und PSA eingegriffen werden. Es ist wirtschaftlich einfach unsinnig, für Arbeiten die nur alle zwei Jahre damit gemacht werden und die dann 10 Minuten dauern, eine mehrere tausend Euro teure Säge zu kaufen, die das Blatt bei Berührung sofort nach hinten wegzieht.
Ich bin dennoch offen für Anregungen, die hier helfen können und bei denen der Nutzen den Aufwand rechtfertigt.