Ich habe zwar eine der alten Ausbildungen gemacht, aber wenn du jetzt schon deine Tätigkeit den Erfordernissen auf der Arbeit unterordnest, dann wirst du dich niemals auf "weisungsfrei" freistrampeln können.
naja noch bin ich als Meister angestellt und noch haben wir eine Sifa. Daher ist es verständlich, dass ich nebenher noch irgendwie arbeiten muss und nicht einfach voll bezahlt werden kann für die Sifa Ausbildung finde ich. Meinen Meister habe ich zu 100% nebenher gemacht ohne Freistellung und habe auch erst danach eine Position gefunden. Hier ist meine Position in der Zukunft immerhin garantiert.
Alles anzeigenHallo Dennis,
ich bin selbst seit August 22 in der Sifa 3.0. Seitdem betrachten wir das Thema Aufwand immer wieder mal, auch mit der VBG.
Meiner Meinung nach ist die Idee, die Sifa neben dem Beruf zu machen, zu optimistisch bzw. unehrlich. Tatsächlich steckt da ein beträchtlicher Aufwand dahinter, wenn man es richtig machen will. Nicht ohne Grund ist in der Ausbildungsvereinbarung auch die Freistellung fest und ausdrücklich verankert.
Vorab hatte ich per Flurfunk Größenordnungen um die 50% gehört und meinen Chef entsprechend abgestimmt. Meine Auslastung ist also entsprechend runtergeschraubt worden.
Würde ich das in meiner Freizeit abdecken wollen, würde ich mich völlig verausgaben. Dafür sind meine individuellen Leistungsvoraussetzungen nicht mehr geeignet.
(Und es gehen immer noch genug Wochenenden drauf)
Du hast sicher auch diesen farbenfrohen Ausbildungsplan bekommen, in dem Aufwände in Tagen dranstehen. Gemeinsam mit unseren Lernbegleitern haben wir anhand der SOL1 (also der ersten Selbstlernphase) eine individuelle Bewertung durchgeführt. Bei mir kam heraus, daß ich die genannten Aufwände etwa mit 3 multiplizieren muß. (Auch das habe ich mit meinem Chef damals besprochen.)
In Wochenarbeitszeit bin ich derzeit irgendwo um die 40%, abhängig von der Phase der Ausbildung: Seminare und LEK laufen gegen 100% (wie letzte Woche die LEK1), Zwischenphasen sind meist deutlich ruhiger. Bei den SOL-Phasen (mit Ausarbeitungen) pendelt es bei mir um die 50%.
Zu den Praktika kann ich noch nicht viel sagen, da das PRA1 eher so ein Schnuppermodul war und mein PRA2 erst Ende März losgeht. Ich gehe aber davon aus, daß ich nicht die ganzen 8 Wochen brauchen werde, sondern mir das parallel zum Tagesgeschäft einrichten kann.
Achte bei den angegebenen Abgabeterminen auch darauf, daß die in der Regel früher sein werden als in der ersten Version angegeben. Die Fristen für die Bewertung der Abgaben sind hier nicht gesondert ausgewiesen. Zum Beispiel ist mein PRA2 bis 23.06. angegeben, Abgabe ist aber am 09.06.
Also Termine früh und eindeutig mit den Lernbegleitern klären, am besten schriftlich bestätigen lassen. Dann spart man sich Unmut und Diskussionen. Ich meine, im ersten oder zweiten Seminar gibt es dann auch einen detaillierteren Terminplan.
Die Zusammenarbeit mit den Lerngruppen hängt von der Abstimmung in der Gruppe ab. Die BG macht hier zumindest bei uns keine Vorgaben über die Abgabetermine hinaus.
Wir haben ein wöchentliches Jour Fixe (per Teams) plus Zusatztermine, wenn aktuelle Aufgaben anliegen. Um zwischendurch auch mal Urlaub zu nehmen, kann auch nicht jeder immer teilnehmen, und nicht jeder kann immer zu den Gruppenaufgaben beitragen. Von daher sind Planung und Abstimmung unbedingt wichtig. Das werden Euch die Lernbegleiter aber auch nochmal mitgeben.
Ansonsten sollte Dir bewußt sein, daß die Sifa 3.0 zu >95% Selbststudium ist. Für alle Wissensbereiche ist also Recherche nötig, nicht nur, um Quellen zu studieren, sondern auch um sie zu finden.
Last, but not least: Schau Dir die Prüfungsordnung genau an. Insbesondere die Punkte zu Fehlzeiten bei Seminaren haben uns einige Teilnehmer gekostet. Die werden hart durchgesetzt. (Ich verstehe immer noch nicht, warum zumindest die ersten Seminare nicht wenigstens im Notfall online hätten stattfinden können. Da war nicht viel, was Präsenz erfordert hätte.)
Das soll Dich nicht verschrecken, es sind aber Dinge, die ich gerne vorher gewußt hätte, um mich darauf vorzubereiten und um mir vermeidbare Belastungen vom Hals zu halten.
Generell ist der Weiterbildung eine coole Sache, vor allem weil man selbst viel lernt und auch eine völlig neue Perspektive auf das eigene Unternehmen und die eigene Arbeit bekommt.
Nachtrag: Lass Dir auch explizit erklären, weshalb Du Sifa werden sollst. Warum Du das selbst möchtest, erarbeitest Du in SOL1 und SFA1. Das kannst Du dann daran spiegeln.
Nutze die Ergebnisse aber auch dafür, Dir Luft und Raum zu erkämpfen. Die Freistellung in der Ausbildung ist gewissermaßen die Übung für die späteren Freiräume, die Du als Sifa brauchst, um Deinen Job richtig zu machen. Dabei wirst Du auch lernen, mit Konflikten umzugehen und Prioritäten zu setzen. Nicht immer hast Du dabei den Segen Deiner Vorgesetzten, zumindest solange Du nicht der obersten Leitung unterstellt bist.
Vielen Dank für deine Eindrücke. Das muss ich erstmal alles etwas verarbeiten Wenn ich es richtig versteh, sollte man 50% der Arbeitszeit deiner Meinung nach für die Ausbildung einplanen? Mein Chef und ich hatten uns nur den Plan mal angeschaut und dachten das passt so weit. Wenn du aber schon von Mal3 redest, werden wir uns nochmal zusammensetzten müssen.