Beiträge von DorleMorle

ANZEIGE
ANZEIGE

    Rollen wir das Thema, wenn auch schon etwas zurückliegend, anders auf.

    Leitfrage: Was kann passieren?

    • stolpern
    • rutschen
    • stürzen

    Also die typischen SRS Unfälle, die 1/3 der Unfallmeldungen ausmachen. Häufig verursacht durch das Tragen ungeeigneter Schuhe. Wie ein Arbeitsschuh in der Pflege auszusehen hat, wurde hier schon gepostet. Es sind Kriterien, keine Vorgaben, die seitens der BGW gemacht wurden. Ausschlaggebend ist und bleibt die Gefährdungsbeurteilung. Das Risiko für Pflegekräfte ist geringer, im Vergleich beispielsweise zum Küchenpersonal oder der Haustechnik! Daher ergibt sich nun mal auch, dass in der Pflege keine Sicherheitsschuhe getragen werden müssen, sprich auch keine PSA seitens des AG zur Verfügung gestellt werden muss. Die "Spielregeln" kann der AG jedoch festlegen, also auch das Tragen von geschlossenen Schuhen verlangen. Am besten in einer Arbeitsanweisung sowie regelmäßigen Unterweisungen seiner Beschäftigten. Als Form der Wertschätzung und Umsetzung des Arbeitsschutzes kann auch über einen finanziellen Zuschuss nachgedacht werden (was übrigens einige AG schon machen). BGF macht dies möglich. Soweit die Theorie...

    So lang wie AG wegschauen und nicht konsequent "Führen", wird dieses Thema in Einrichtungen des Gesundheitswesens Bestand haben. Welche Führungskraft möchte eine Pflegefachkraft schon abmahnen oder kündigen, die keinen geschlossenen Schuh tragen möchte, weil die Farbe nicht passt oder Schweißfüße entstehen. In Zeiten des Mangels und der hohen Fluktuation fast ein Unding, solche Gedanken zu hegen. Die Verantwortung verbleibt nun aber mal beim AG! Und wenn sich neun Kollegen an die Spielregeln halten und einer nicht, dies toleriert wird, dann wird in meinen Augen mit zweierlei Maß gemessen.

    Das Tragen geschlossener Schuhe in einem Beruf, der zu 80 % mit gehen und stehen verbunden ist, bedeutet auch Selbstpflege. Jede Pflegekraft tut gut daran, mehr Aufmerksamkeit auf die Schuhe im Beruf, wie im Privaten zu legen. Häufig sind die Sichtweisen leider verdreht.

    Einen schönen Abend

    Doreen

    So jetzt ist es an der richtigen Stelle...

    Also noch einmal hallo Ihr Fachexperten,


    ich habe gerade online an einem sehr interessanten Seminar der AGR e.V. teilgenommen und kann es sehr empfehlen. Thema war das ergonomische Arbeitsplatzsystem für die Industrie. Wirklich sehr informativ und von kompetenten Menschen durchgeführt.

    Nächster Termin soll im März sein...



    Hier der Link:

    https://www.agr-ev.de/de/konze…triearbeitsplatz/schulung

    Hallo de Uil,

    dein Beitrag ist zwar schon eine ganze Weile her, da ich neu im Forum bin, möchte ich trotzdem darauf antworten.

    Leider ist es so, dass es sehr viele Einrichtungen im Gesundheitswesen gibt, die auf das kinästhetische Konzept setzen. Auch ich bin kinästhetisch geschult, würde das dort erlernte jedoch nie alleine auf alle Patienten/Bewohner anwenden. Es ist eines von vielen Konzepten in der Pflege, was sich auf den Menschen konzentriert, der in seiner Bewegungskompetenz stark eingeschränkt ist. Jedoch nicht auf die Pflegekraft. Ein gestürzter Mensch, der nicht alleine aufstehen kann, wird aber immer noch am sichersten mit dem Lifter aufgehoben und nicht mit physiologischen Bewegungsmustern! Und er erleichtert sehr den beruflichen Alltag von Mitarbeitern die in der Pflege und Therapie arbeiten.

    Wenn wir die Schulungen nach T O P einordnen, dann sind sie auf der personenbezogenen Ebene anzusiedeln, also auf der, die bekanntlich am wenigsten wirksam ist. Menschen sind halt individuell im Wissen, Können und Wollen. Und genau das ist auch das Problem, weshalb die Umsetzung oft nicht funktioniert und die Rückenbelastung des Personals weiterhin bestehen bleibt.

    Der Ansatz muss auf der technischen und organisatorischen Ebene erfolgen. Sprich die Anschaffung technischer und kleiner Hilfsmittel zum Bewegen von Menschen. Die Bereitstellung von finanziellen und personellen Ressourcen und die regelmäßigen Schulungen und Unterweisungen der Mitarbeiter in der ergonomischen Arbeitsweise. Und genau diesen Ansatz verfolgt auch die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege in ihren Seminaren.

    Rückengerechtes bzw. ergonomisches Arbeiten bedeutet meist körpernahes Arbeiten. Zum Eigenschutz können Einmalkittel getragen werden. Sicherlich nicht ganz ökologisch, jedoch eine Möglichkeit.