Inwiefern?
Immerhin läuft die Ermittlung ja so ab, wie Du es willst. Klar gibt es die Unterscheidung zwischen Arbeitsumgebung und Arbeitsablauf, aber innerhalb der zwei Bereiche kannst Du doch machen, was Dir die größte Klarheit gibt.
Wichtig ist meiner Meinung nach, strikt zwischen Gefährdungen und Belastungen zu trennen. Die LMM sehe ich im Bereich der Belastungen, bezogen auf Werte über einen Zeitraum. Sie stehen auch nicht in Konkurrenz zur LasthandhabV, sondern bringen diese in ein praxistaugliches Werkzeug. (Die LasthandhabV gibt Dir die Verbindlichkeit, die Umsetzung ist aber in anderen Werken dokumentiert. Das passende Beurteilungsverfahren ist die LMM)
In den SOL- und LEK-Aufgaben habe ich das bisher so gehandhabt, daß ich erstmal den Arbeitsablauf an sich angeschaut und grob unterteilt habe. Das, zusammen mit dem Arbeitssystem, gibt mir schon ein detailliertes Bild.
Dort, wo ich physische Einwirkungen erkenne, gehe ich so vor, wie Axel das genannt hat.
Zugegeben: Die LMM sind je nach Erfahrungsstand ein wenig Trial&Error. Ich habe die mit meinem ersten Schuß mal durchgespielt, und dann trotz Screening festgestellt, daß es die falsche war. Also habe ich dann eine andere herangezogen. Das kommt vor, ist meines Erachtens aber auch nicht tragisch.
Außerdem arbeitest Du sowieso iterativ: Manches wird sich nachher als falsch einsortiert herausstellen. Dann gehst Du zurück und sortierst das, und kommst dann wieder zu Deiner Ermittlung oder Beurteilung zurück.
Zu Deiner Eingangsfrage:
Mach Dich mit den Abläufen und Bedingungen vertraut. Dann unterteile die Schritte so klein wie möglich - zusammenfassen kannst Du sie später immer noch. Und dann schaust Du, was Quelle einer Gefährdung sein könnte, und was eher eine Belastung verursacht. Dann kannst Du die in die Verfahren einsortieren, eben auch die verschiedenen LMM.
Bei Dir: Chemische Einwirkungen (Gefahrstoffe) -> Führt letztlich zu dem Schutzanzug
Physische Faktoren: Der Anzug ist schwer, zäh, unergonomisch, etc.
Psychische Faktoren: Haben Mitarbeiter das Gefühl, sich intolerablen Gefährdungen auszusetzen? Wie sieht es aus mit der Enge im Anzug? Sind sie physisch und psychisch der Aufgabe gewachsen? Haben sie die nötigen Ressourcen?
Mechanisch: Wie kommt man auf die Bühne? Ist da eine Leiter? Kann man da runterfallen oder mit dem Anzug feststecken?
Dann weiter mit dem Schlauch: Der muß gehoben, gezogen, gehalten werden. (LMM-HHT?)
Vielleicht denkst Du, daß das Anschließen eine manuelle Tätigkeit im Sinne der LMM-MA ist (glaube ich eher nicht, weil einmalig. Aber wer weiß?)
So solltest Du in zwei, drei Iterationen gut durchkommen.
Nimm erstmal alles mit, was Dir einfällt. Gefiltert wird später, je nach Aufgabenstellung oder Dringlichkeit. Löschen ist einfach, nachher auf etwas zu kommen, ist eher schwer.
Noch ein Tipp:
Nimm Dir die "Systematik der Einwirkungen " aus der Sifa-Lernwelt und benutze die als Checkliste. Ich gehe die auch immer wieder von oben nach unten durch, ob ich etwas passendes finde. Dazu dann die Liste der spezifischen Verfahren (findest Du bei der VBG).
Die Unterlagen zur Beurteilung habe ich auf meinem Laufwerk in derselben Struktur abgelegt, finde sie also ausgehend von der Einwirkung. Andere Dinge liegen in den Schritten der Beurteilung der Arbeitsbedingungen.