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Original von Volkini
Tja, auf der einen Seite steht man im Interessenkonflikt, dass die eigene Ware rechtzeitig (ein neuer LKW muss ja erst mal verfügbar und da sein) und Sicher (der andere Fahrer macht ggf. den gleichen Terz) beim Kunden ankommen soll.
Ich kenne das von einem "meiner" Unternehmen. Wir ziehen jetzt aber die harte Tour durch. Wenn wir deswegen in Lieferverzug kommen, teilen wir das dem Empfänger mit (sinngemäß: "die von uns beauftragte Spedition XY GmbH war nicht in der Lage, die allgemein üblichen Vorgaben für Ladungssicherung zu erfüllen. Aus diesem Grund ... . Wir bitten wg. der Unannehmlichkeiten um Entschuldigung, hoffen aber, auch in Ihrem Sinne zu handeln, wenn wir die Allgemeinheit vor Fahrten mit ungesicherter Ladung schützen.
Etwaige Regressansprüche stellen Sie bitte an die verantwortliche Spedition.")
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Auf der anderen Seite sind die Fahrer oft genug g a n z arme Säue, die aufgrund des Ärgers ihren Job verlieren und einem leid tun können.
So habe ich auch einmal gedacht.
Aber hast Du schon einmal eine Eisenstange gesehen, die sich von einem Transporter löst, vor Deinem Wagen auf die Straße knallt und Du sie knapp verfehlen kannst?
Ein Fahrer muss über Ladungssicherung und bei Gefahrgut-Transporten über die dann fälligen Spielregeln informiert sein - sonst darf er nicht fahren.
Wenn er doch fährt, sollte er sich über die Konsequenzen im Klaren sein und muss sie tragen.
Nein, ich habe hier kein Mitleid mit den Fahrern, weil ich mittlerweile weiß, wie viele (tödliche) Unfälle es gibt, nur weil die Ladung nicht korrekt gesichert wurde.
Ein Kollege erzählte allerdings einmal, dass ihm ein Fahrer, dessen Lkw er aus dem Verkehr zog, leid tat: der Fahrer hatte Antirutschmatten dabei, wollte sie auch zum Einsatz bringen, aber der Verlader überzeugte ihn, dass das nicht notwendig sei.
Das Resultat: der Lkw musste auf einem Autobahnparklatz entladen, die Antirutschmatten ausgelegt werden und der Lkw neu beladen werden.
Der Verlader erhielt eine Anzeige.
Aus meiner Sicht hat auch der Fahrer zurecht eine Strafe bekommen, weil er die verwendung der Antirutschmatten hätte durchsetzen müssen.
(letztlich ging es nur um ein paar Minuten, die der Verlader einsparen wollte.)
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Ein Hausverbot macht m.E. auch nur gegen den Spediteur Sinn.
Haben wir uns auch überlegt. Aber es gibt Transporte, die nur von wenigen Speditionen durchgeführt werden können - und was dann?
Das Hausverbot für einen Fahrer bringt der Spedition genügend Verdruss.
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Aber ich muss für mich selbst und Andere da irgendwo eine Grenze ziehen. Sonst ist es vorbei mit der Glaubhaftigkeit, mit Allem wofür ich jahrelang gekämpft habe und für das, wofür wir unser Rechtsystem steht.
So - und darauf habe ich gewartet. Diese Haltung ist richtig!
Und wenn Deine Vorgesetzten eine Behinderung Ihrer Tätigkeit sehen - mach Ihnen klar, dass Du nur versuchst, sie auf die rechtssichere(re) Seite zu bringen ...
Gerade bei Ladungssicherung und Gefahrguttransporten marschiert eine Strafe gerne mal ungefiltert bis zum Geschäftsführer.
Und das wissen die oftmals nicht.
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So spricht sich vielleicht - wenn auch langsam - herum, daß hier gewisse Regeln zu beachten sind.
Ich kenne das nur zu gut.
Fahrer von Tankwagen, die gerade noch bei einem großen Chemieunternehmen waren und selbstverständlich, ohne zu murren, Sicherheitsschuhe, Schutzhelm usw. trugen, meinten, bei uns - einer "kleinen Klitsche" - nun mit Sandalen rumlaufen zu können.
Wir haben dann ein paar mal (d.h. bei verschiedenen Speditionen) Exempel statuiert (Schikanen, Suche nach Defekten am Fahrzeug und Nachricht an die Polizei oder Amt für Arbeitsschutz, Hausverbote für einzelne Fahrer).
... es hat sich herumgesprochen ...
Ich weiß, dass sich das, was ich geschrieben habe, nicht sonderlich sympathisch anhört - aber es gibt Themen, da verstehe ich keinen Spaß und kenne keine Nachsicht.
Ich habe im Freundeskreis einige, die Angehörige vermeidbar im Straßenverkehr verloren haben. Und dazu gehörte auch manchmal als Ursache ungesicherte Ladung oder defekte Fahrzeuge.