Beiträge von Marc Peine

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    Fragt den Experten: Ein UMB oder AMB (bzw. Heute SGA Beauftragter) ist in den (meisten) Normen in der Tat nicht mehr explizit gefordert. Allerdings ist diese Anforderungen bei der ISO 14001, wie auch bei der 9001 und 45001, in die Themen 5.3 Rollen, Verantwortlichkeiten und Befugnisse sowie 7.1 Ressourcen & 7.2 Kompetenz eingeflossen.

    Dieses nachzuweisen macht erforderlich:

    5.3 - Die oberste Leitung muss sicherstellen, dass die Verantwortlichkeiten und Befugnisse für relevante Rollen zugewiesen und innerhalb der Organisation bekannt gemacht werden.

    "Zuweisung von Rollen - funktioniert idR per Direktionsrechts oder via Beauftragung"

    7.1 Ressourcen - Die Organisation muss die erforderlichen Ressourcen für den Aufbau, die Verwirklichung, die Aufrechterhaltung und die fortlaufende Verbesserung des Umweltmanagementsystems bestimmen und bereitstellen.

    "Benötigte Person(en) / Kümmerer UMS"


    7.2. Kompetenz

    Die Organisation muss

    a) für Personen, die unter ihrer Aufsicht Tätigkeiten verrichten, welche die Umweltleistung der Organisation und ihre Fähigkeit, ihre bindenden Verpflichtungen zu erfüllen, beeinflussen, die erforderliche Kompetenz bestimmen;

    "Was braucht die Person an Kompetenz? Kompetenz = Sachverstand, Fähigkeit, Zuständigkeit"


    b) sicherstellen, dass diese Personen auf Grundlage

    angemessener Ausbildung, Schulung oder Erfahrung kompetent sind;

    "Nachweis für die Kompetenz"

    c) mit ihren Umweltaspekten und ihrem Umweltmanagementsystem verbundenen Schulungsbedarf bestimmen;

    "auf das Unternehmen zugeschnittener Schulungsbedarf"

    d) wenn erforderlich, Maßnahmen einleiten, um die benötigte Kompetenz zu erwerben und die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen bewerten.

    "Schulungsmaßnahmen wo notwendig"

    Abschließend -> Diese Punkte bedingen sich untereinander. Man braucht kompetente Person(en) die sich um das Managementsystem kümmern. Die Rolle muss zugewiesen, also "beauftragt" sein. Weiterhin muss man nachweisen, das man eine Person hat die eine fachliche und auch persönliche Eignung hat. Fachspezifische Kenntnisse der jeweiligen Umweltanforderungen, relevanten Rechtsbereichen (Compliance) und Know-How in Managementsystemen sind also nachzuweisen.

    Im Falle des Nichtvorhandenseins der o.g. Punkte eine glasklare Nicht-Konformität.

    Viele Grüße

    Marc

    Hallo Zusammen,

    ich weiß nicht wie weit das Thema bekannt ist:

    Unternehmen welche ein SGA Managementsystem installiert/zertifiziert haben müssen bei schweren Vorfällen, neben der BG und der staatlichen Aufsichtbehörde, auch den Zertifizierer informieren. Dieses ist in den allgemeinen Geschäftsbedingungen bzw. Verträgen ersichtlich.

    Hintergrund ist die Anwendung der ISO/IEC 17021-1 für die Zertifizierung von Managementsystemen. Konkret handelt es sich um die Ergänzung: IAF MD 22 – Anwendung der ISO/IEC 17021-1 für die Zertifizierung von Managementsystemen für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (SGA-MS)

    Schwere Unfälle sind Unfälle, zu denen die Gewerbeaufsicht/das Staatliche Amt für Arbeitsschutz hinzugezogen werden muss. Unfälle/Vorfälle, die ggf. sogar die Polizei/den Staatsanwalt „auf den Plan“ rufen (die BG wird (in Deutschland) ohnehin bei jedem Unfall mit mehr als drei Tagen Ausfallzeit einbezogen).

    Schwere Vorfälle sind z.B. arbeitsschutzrelevante Ereignisse die zwar eingetreten sind, aber keine Unfälle sich ereignet haben

    Hallo Andreas, hast du rückblickend ein paar Tipps bzw Erfahrungswerte zur Vorgehensweise? Ich stehe heute genau wie damals vor dem Aufbau des QMS. LG aus Sachsen

    Grundsätzlich ist die Norm gut les- und auch verstehbar. Wenn man einen SiFa Hintergrund hat braucht man nur den Systemansatz. Dieser ist ähnlich wie bei einer ISO 9001 oder noch viel besser wie bei einer ISO 14001 (Risikobasierter Ansatz, Umwelt / Arbeitssicherheit bedingen sich oft).

    Wichtig: Die neue Norm hat das Thema Gesundheit mit an Bord (BGM), zielt auf ein erhöhtes Bewusstsein von den FK + Beschäftigten ab und betrachtet auch Vorlieferanten.

    Weiterhin ist das Thema Compliance von essentieller Bedeutung. Hier wurde eine GAP Analyse angesprochen. Die Forderungen kann man durchaus durcharbeiten! Der andere wichtige Teil ist das Thema Compliance! Ohne funktionierendes Compliancesystem mit einer Ermittlung von Rechtspflichten, deren Umsetzung UND Bewertung (!) wird man den Standard nicht erreichen können.

    Also 2 Punkte im Kern - GAP Analyse der Forderungen und Complianceaudit zur Ermittlung der Rechts- und sonstigen Pflichten.

    Guten Morgen Zusammen,

    mein Name ist Marc und ich wohne im Kreis Peine (zwischen Braunschweig und Hannover). Seit 20 Jahren bin ich im Bereich QHSE oder HSEQ unterwegs und war auch eine Zeit lang Berater in einem TOP Consultant Unternehmen. Habe verschiedene Aus- und Weiterbildungen (von A wie Arbeitsschutz bis Z wie Zedal) und war oft Multi-Beauftragter (UMB, QMB, AMB, EMB, NMB, GMPB etc.).

    -> Ich habe einen ganzheitlichen Blick auf die Themen QHSE bzw. HSEQ.

    Branchen- und Praxiserfahrung bringe ich aus folgenden Bereichen mit: Chemie, Elektro, Maschinenbau, Textil, Energie, Kunststoff, Kosmetik, Dienstleistung. Aktuell bin ich als HSE Manager im Bereich Automotive beschäftigt.

    Ich kenne verschiedenste Standards und Managementsysteme (BS OHSAS 18001, ISO 45001, ISO 50001, ISO 22716 (GMP), ZNU (Nachhaltigkeit), RSPO, ISO 1400 + ISO 9001 etc.) aus der Einführung und Anwendung. Habe in Unternehmen diverse Lösungen (manuelle Dokumentation, Software für HSE, Compliance etc. eingeführt).

    Freiberuflich bin ich als Berater aktiv (mich kann man mieten), daneben verfasse ich als Autor für das HSEQ Magazin / Sifa News Fachartikel rund um das HSEQ Themenfeld. Als zugelassener DGQ Trainer für SGA Managementsysteme vermittle ich Wissen (ISO 45001 im Schwerpunkt) in DGQ Seminaren. Als Prüfer sehen wir uns dann bei einer mündlichen bzw. schriftlichen Prüfung.

    In meiner Freizeit halte ich mich gerne fit (Kraft-/Ausdauertraining, Fatbike, Laufen, Nordic Walking, Wandern) um mich mit ganzer Kraft meiner Frau und Familie zu widmen zu können (3 Kids). Früher habe ich aktiv Musik im Metalbereich gemacht (so richtig mit CDs, Tour etc.). Heute drücke ich ab und an noch die Tasten wenn es mich wieder überkommt.

    Meinen Job mache ich aus Überzeugung - im Sinne der Kundenzufriedenheit - damit alle gesund und sicher nach Hause kommen und bleiben. Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen - sichere Produkte. Dabei bin achtsam (im Sinne von Mindfulness) und bewusst dafür entschlossen, den QM Teil hinten anzustellen.

    Euch eine schöne Restwoche und Danke für's Lesen!

    Marc