Beiträge von Togesh

ANZEIGE
ANZEIGE

    Also reine Berufserfahrung und Kenntnisse reichen nie aus sobald von einer "befähigten Person" die Rede ist. (ch hab jedenfalls noch davon gelesen, sbald man weiter in die Materie einsteigt kommt man unweigerlich zu einer Qualifikation die abzulegen ist.

    In der von TanzderHexen zitierten DGUV-Schrift steht auf der Seite 6 in der Tabellarischen Ansicht ein Sternchen neben dem Begriff "befähigte Person". Weiter unten wird darauf ziemlich eindeutig eingegangen und auch auf die TRBS 1203 verwiesen. In der DGUV Schrift steht auch nochmal:

    Eine zeitnahe berufliche Tätigkeit im Umfeld der durchzuführenden Prüfung und eine angemessene Fortbildung sind erforderlich.

    und

    Für die Prüfung müssen die erforderlichen Einrichtungen (Werkzeuge, Messgeräte, Prüflehren und dergleichen) sowie die Unterlagen des Herstellers (technische Beschreibung, Bedienungs- und Wartungsanleitung, Einstellwerte) zur Verfügung stehen.

    Das grenzt den Personenkreis auf jeden Fall ein und verweist auch auf zusätzliche Hilfsmittel die ein (ohne das abwertend zu meinen) 08/15 Sportlehrer nicht unbedingt Standardmässig besitzt.

    Nach kurzer Recherche erhält der geneigte Sucher auch Ruck-Zuck die einschlägigen Angebote für Seminare um sich als befähigte Person für die Prüfung von Sportgeräten qualifizieren zu lassen.

    Strittig hierbei ist wohl nur die Definition des Personenkreises der zur Qualifikation zugelassen wird bzw. als Voraussetzung dafür genannt wird. Manche Anbieter verlangen eine technische Ausbildung und andere lassen auch Sportlehrer zu.

    Wir hatten Jahrelang ein betriebliches Vorschlagswesen was dann irgendwann von unseren amerikanischenh Neubesitzern abgeschafft wurde. Die Vorschläge waren schon recht gut und es kamen bei damals 350 Mitarbeitern ca. 10 Stück pro Monat. Richtung Arbeitsschutz war da ber wenig dabei.

    Interessant ist aber folgendes: Der dann 4te amerikanische Neubesitzer hat vor ca. 3 Jahren ein für uns neues System extra für den Arbeitsschutz eingeführt (ich war mit der Umsetzung beauftragt) was ich am Anfang ehrlich gesagt nicht wirklich für sinnvoll erachtet habe. Das ganze nennt sich "Good Observation System" und läuft folgendermassen ab.

    Die Mitarbeiter sollen alles melden was irgendwie zu einem Arbeitsunfall oder einem problem führen kann. Also auch falsch verlegte Kabel, Türen die hängen, fehlende PSA etc. etc.

    Am Anfang dachte ich das wird nie was, die Jungs und Mädels aus der Produktion und auch aus den Büros machen sich nicht die Arbeit nen Zettel oder ne Mail zu schreiben. Allerdings war der Erfolg sehr überraschend, bei 250 Mitarbeitern kamen im Monat ca. 25-40 Meldungen zusammen. woran hats gelegen? die haben für jede Meldung ne Kleinigkeit bekommen, meistens einfach nen Schokoriegel!!! Im Sommer gabs ein kleinen Eisgutschein für die Kantine, im Winter mal ne Sonderaktion mit Eiskratzern oder Parkscheiben oder Handtücher oder, oder, oder....

    Alles nur Kleinigkeiten monetär gesehen.. aber die Leute haben mitgemacht wie blöde. Klar waren da auch ab und zu bis zu 10% unnützes Zeug dabei aber manche Meldungen waren echt gut und Sachen die wir von der Arbeitssicherheit so gar nicht auf dem Schirm hatten.

    Allerdings muss sich jemand wirklich um das System kümmern!

    Sorry wenn ich mich hier gleich mal einmische aber ich sehe das eher so wie Mike144. Klar kann man das etwas dramatisieren nennen aber im kern zeigt die erfahrung das er recht hat. Bei allem Pragmatismussollte man auch mal die praxistauglichkeit in Augenschein nehmen.

    in meine alten firma haben wir sowas ähnliches auch mal "probiert". Die Schlosser haben ihr bestes gegeben genauso wie die Elektriker.

    Problem1- war nämlich das die Schlosser natürlich niemanden hatten der die Statik des Wagens berechnen konnte, dafür eine Berchnung machen zu lassen war zu teuer und schien auch übertrieben, ergo wurde halt mal ein wenig stabiler gebaut nach dem Motto das hält auf jeden Fall.

    Problem2- die Ablage für das Schreiben oder die Tatstatur verstellbar zu machen (Stichwort Ergonomie) wäre wieder zu teuer geworden, also hat man eine "Mittelposition" gewählt.

    Das Ergebnis: Die Wagen wurden durch die sichere Konstruktion der Schlosser und durch die Mittelpsoition der Ablage so schwer und unergonomisch das sie keiner der Mitarbeiter benutzt hat. Das Ende vom Lied war das wir 5 Wägen nach einem Jahr weggeschmissen haben und was gescheites gekauft haben. Das hat dann wirklich was gebracht, den Leuten vor Ort und der Firma da es eine wirkliche Zeitersparnis brachte.

    Wenn ich richtig und sicher Arbeiten will brauche ich auch das richtige Werkzeug.

    Hallo zusammen,

    viele Grüße aus dem Hessenländle (für die die die Überschrift nicht deuten konnten ;) ) an all die die da draussen sich um die Verbesserung der Arbeitssicherheit bemühen.

    Zu mir: Ich bin 52 Jahre alt, und seit ca. 3 Jahren Sifa, war aber schon vorher 4 Jahre in der Arbeitssicherheit und in der Process Safety (Hauptsächlich TNV/RNV und Druckgeräte) in einer Pharmafirma tätig. Davor war ich 16 Jahre lang im Projektmanagement in derselben Pharmafirma und davor knapp 6 jahre im Engineering ebendieser Firma. 2017 hat sich dann der amerikanische Mutterkonzern gedacht sie verlegen die Produktion nach Irland (ist mal sauber in die Hose gegangen) und schliessen die Firma zum Dezember 2018 in Deutschland.

    Nicht aus der Not sondern aus Überzeugung habe ich mich dann mit einem Kollegen (Fachkraft für Explosionsschutz) selbstständig gemacht.

    Ich hoffe das gibt ein kleines Bild von mir.

    Gruß

    Tom