Beiträge von elektrotechnik

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    Hallo,
    mein Beileid gilt allen Angehörigen.

    Der Umgang mit Strom hat sich im Zuge der erneuerbaren Energien gewandelt.
    Während früher der Bau und Betrieb einer Trafostation eine besondere Ausnahme war, werden nun viele Stationen betrieben.

    Der massive Personalabbau bei den Netzbetreibern und der Kostendruck führen dazu, das vom Netzbetreiber keine Hilfestellungen mehr zu erwarten sind, wie es einmal der Fall war.
    Hatte man ein Problem an einer Kundenstation, kamen die hilfsbereiten Kollegen vom Netzbetreiber, und standen mit Rat und Tat zur Seite. Das ist Geschichte.

    Auch aus Betreibersicht ist das rufen von Fachbetrieben unnötig, da man die Notwendigkeit nicht sieht.

    Somit ist der Betrieb von kunden-eigenen Trafostationen in Hände von Leuten geraten die keine Ahnung haben, bzw. die einen kurzen Lehrgang absolviert haben. Leider fehlen diesen Leuten jegliche Erfahrungswerte.

    Ein Problem die Schließungen an den Trafostationen, hier finden sich immer 2 Schlösser eins für den Stromversorger / Netzbetreiber und ein Schloss für den "Kunden".
    Für den Kunden heisst aber für mich, für den vom Kunden beauftragten Fachbetrieb.
    Keinesfalls darf dieser Schlüssel in die Hände von elektrotechnischen Laien geraten.
    Und eben das ist zunehmend der Fall.

    Bei Mittelspannung (in S-H 11KV) muss kein aktiver Leiter berührt werden um einen Unfall herbei zu führen!
    Spannung kann schon einmal pro 1000V 1mm Luft überwinden. Da könnte nun jemand meinen 12mm Abstand würden reichen.
    Nein leider nicht! 11KV ist ja nur der Mittelwert der Wechselspannung, die Spannungsspitzen liegen weit darüber!!
    Also anfassen ist gar nicht notwendig! Jede Absperrung, jede Tür hat ihren Sinn und ist selbst von Fachleuten nicht ohne reifliche Überlegungen zu öffnen.

    Kommt es erst-einmal zu einem Überschlag wird die Luft leitend. Dieser Lichtbogen ist wie eine Leitung die sehr viel Energie übertragen kann.
    Ein Trafo sieht so friedlich aus, aber man sollte sich klarmachen, das die potentiell verfügbare Energie am Mittelspannungsanschluss des Trafos ganze Ortschaften mit Strom versorgen kann.
    Bei einem Lichtbogen wird eben diese Energie abgefragt, die sonnst viele tausend Haushalte versorgt.

    Tödliche Unfälle, Verbrennungen, Druckwellen und Netzausfälle sind da die Regel, wenn jemand einer Mittelspannungsleitung zu nahe kommt.

    Eben dieses Wissen fehlt vielen Laien und Lehrgangsteilnehmern.
    Eine Elektrofachkraft mit jahrelanger Ausbildung und vielen Erfahrungswerten kann man nicht mal eben ersetzen.