Beiträge von kirchenbauer

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    Hallo Waldmann,

    vielen Dank für Deine Antwort - einige Fragen hast Du mir damit sehr wohl beantwortet, bzw. meine Vermutungen bestätigt.
    Zu Deinen 'offenen Punkten': Die Trafostation war wohl sehr niedrig, zumindest so, dass man sich zum Abfotografieren bücken oder gar hinknien musste. Ich gehe auch davon aus, dass sie ansonsten sehr klein war, vermutlich war sie nicht begehbar, und mein Schwager befand sich *vor* der Station im Nieselregen, was die Überschlags-Abstände vermutlich nochmal erhöht hat. Und zur zweiten Frage: Ja - das war im Rahmen seiner betrieblichen Tätigkeit.
    Ich war gestern sicherlich noch ziemlich verwirrt, so habe ich z.B. aus meinen Neffen 'Enkel' gemacht. Ich hatte auch die Befürchtung, dass die Untersuchungen hier evtl. von 'Dorfpolizisten' ohne Fachausbildung durchgeführt werden.
    Aber Du hattest völlig recht, die Maschinerie läuft an, und die Untersuchungen scheinen sehr professionell abgewickelt zu werden. (Übrigens habe ich auch vor Dorfpolizisten Hochachtung, nur fehlt Ihnen halt vermutlich - genau wie mir selbst - Fachwissen, um so einen Fall gründlich zu bewerten).
    Die weiträumigen Abschaltungen sind vermutlich nur eine indirekte Folge: Durch den Kurz- oder Erdschluss an der Station hat das Netz automatisch Abschaltungen durchgeführt, die zu dem großflächigen Stromausfall geführt haben.
    Die Fragen werden jetzt zunächst darum kreisen, ob mein Schwager entsprechendes Fachwissen durch Sicherheitsunterweisungen hatte oder nicht. Falls nicht, wird beantwortet werden müssen, wer die Schlüsselgewalt hatte und warum die Station offen zugänglich war.
    Weitere Vermutungen möchte ich derzeit nicht anstellen, nichts liegt mir ferner, als aus 1000km Distanz Schuldzuweisungen aufzustellen, zumal Deine Frage, was er da überhaupt getrieben hat, sehr wohl berechtigt ist.
    Ich danke Dir nochmal für Deine Einschätzung und auch Dein Mitgefühl.

    freundliche Gruesse,
    kirchenbauer

    Hallo Forums-Mitglieder
    Ich hätte einige Fragen zu einem tödlichen Unfall. Zugegeben – ich bin ein wenig fachfremd, wende mich aber an Euer Forum, weil hier offensichtlich geballtes Wissen zu den Themen vorhanden ist, zu denen mir etliche Fragen unter den Nägeln brennen. Ich hoffe, es ist für Euch nicht zu ‚Off-topic‘
    Mein Schwager ist Mittwoch abend tödlich verunglückt. Er hinterlässt eine Frau und drei Jungs im Alter von 6 – 13.
    Zudem wurde ein hinter ihm stehender Mann durch eine Druckwelle verletzt, und konnte erst gestern vernommen werden.
    Hier einige Pressemeldungen zum Thema:
    https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/52209/3855732
    https://www.shz.de/lokales/toter-…id18968036.html
    https://www.mopo.de/umland/toedlic…anlage-29596416
    https://www.ndr.de/nachrichten/sc…rnstedt108.html
    Zum Hintergrund: Mein Schwager hat Landwirtschaft studiert, und war als Berater für Biogasanlagen bei einem Beratungsunternehmen angestellt. Er hatte keinerlei elektrotechnische Ausbildung. Seine Beratungstätigkeit fiel wohl eher in die Bereiche Wirtschaftlichkeit, Abschreibungsdauer, etc.
    Nach letzten Aussagen der Kripo sei er beim Abfotografieren eines Typenschilds zu nah an die Spannungsführenden Leiter geraten, und es habe einen Überschlag gegeben.
    Ich gehe davon aus, dass sich ein Spannungs-Überschlag nur auf der Mittelspannungsseite eines Trafos ereignen kann.
    Das eröffnet natürlich eine Reihe von Fragen:
    Ich bin immer davon ausgegangen, dass Zugang zur Mittelspannung nur für Mitarbeiter der EVUs möglich ist – stimmt das?
    Ich würde naiverweise auch davon ausgehen, dass Abdeckungen in diesem Bereich nur mit speziellen Werkzeugen entfernt werden können?
    Wie kann es sein, dass ein Landwirt und ein externer Berater direkt mit der Mittelspannung in Berührung kommen können?
    Wer hat hier geschlampert? Sicherlich mein Schwager selbst, dass ist keine Frage, aber trotzdem gehe ich davon aus, dass die Situation an sich vermeidbar gewesen wäre.
    Bei dem folgenden Stromausfall waren lt. Den Pressemitteilungen mehrere Hundert Haushalte ohne Strom.
    Kann das wirklich die Folge eines Spannungs-Überschlags sein?
    Für mich hört sich das eher nach einem Werkzeug an, dass mind. Zwei Leiter kurzgeschlossen hat.
    Die direkten Angehörigen sind derzeit mit der Situation überfordert, ich denke mir jedoch, dass jetzt evtl. schnelle rechtliche Schritte erforderlich sind. Dabei geht es mir natürlich auch um die Zukunft meiner Schwägerin und meiner drei Enkel.
    Habt Ihr Tips, was man für eine ‚Beweissicherung‘ jetzt tun müsste?
    Ansprechpartner Landwirt, EVU, Kripo, BG, beschäftigendes Unternehmen?
    Ich weiss nicht, ob regelmässige Sicherheitsunterweisungen stattgefunden haben, denke mir aber, dass mein Schwager durch solche eine entsprechende Sensibilität hätte haben müssen.
    Erschwert wird die Situation dadurch, dass ich in Bayern sitze, mein Schwager jedoch in Schleswig Holstein lebte und arbeitete.
    In der Hoffnung auf ein paar klärende Hinweise, und dass trotz meiner persönlichen Betroffenheit genug fachliches für das Forum bei dem Beitrag abfällt...

    Gruss
    kirchenbauer