Beiträge von SifaDDorf

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    Mag alles so sein, ich habe ja schon geschrieben, dass ich die Existenz eines solchen Passus‘ nicht bezweifle.


    Ändert aber auch nichts daran, dass ich einen solchen Auftragnehmer, der das bei mir durchzusetzen versucht, wie ebenfalls schon geschrieben abschießen würde. Die erfolgreiche Implementierung und Anwendung eines MS über die Jahre lässt sich an vielen Aspekten ablesen und belegen, da brauchts kein Sonderaudit meines Auftragnehmers nach einem schweren Zwischenfall. Das bringt dem zusätzlichen Umsatz, ist schon klar. ;) Das beste MS gibt dir keine Garantie gegen seltene Extremereignisse, Sonderaudits auch nicht.


    Jede halbwegs vernünftige GF veranlasst nach schweren Zwischenfällen sowieso eine interne Untersuchung und Aufarbeitung, egal ob tödlicher Arbeitsunfall, schwerer Umweltschaden mit Ermittlung durch die Behörden oder Projekt, das mit Millionenverlust abgeschlossen wurde. Da sind der obersten Leitung ihre mögliche Mithaftung und der Verlust ihrer Erfolgsprämien schon Motivator genug. Normalerweise.

    Ich habe in den letzten 11 Jahren HSE-Managementsysteme im Unternehmen eingeführt und weiterentwickelt, das ist mir neu, wird aber auch nicht als real existierende Forderung auf dem Papier angezweifelt. Unser Zertifizierer, der TÜV NORD, hat diesbezüglich nie etwas gefordert.

    Ich sage das jetzt mal ein Bisschen platt: Einem Dienstleister und Auftragnehmer, und das sind auch Zertifizierer, würde ich diesbezüglich kräftig einen husten.


    Unternehmen haben die Unfallmeldepflicht gegenüber der staatlichen Arbeitsschutzaufsicht und dem Unfallversicherungsträger. Soweit so gut und allgemein akzeptiert.

    Der Zertifizierer ist ein privatwirtschaftliches Unternehmen. Hier spielt dann auch der Datenschutz eine Rolle. Maximal bekämen die von mir als Sifa anonymisierte Unfalldaten. Als GF oder Vorstand würde ich die Frage stellen, was Dritte, d. h. nichtstaatliche oder nichtöffentlich-rechtliche Organisationen, überhaupt das Unfallgeschehen in meiner Firma im Detail angeht. Nämlich so ziemlich rein garnichts. Ich würde denen meine Unfallstatistik der letzten Jahre vorlegen als Beleg für einen funktionierenden KVP.


    Einem Zertifizierer, der nach dieser Unterhaltung immer noch darauf besteht, würde ich dann stecken, dass wir zukünftig auf seine Dienstleistung verzichten und zu seiner Konkurrenz wechseln könnten. Damit wäre der Drops in meinem Sinne gelutscht, denn auf das Geschäft mag der dann wahrscheinlich nicht verzichten.

    Hallo SifaDDorf,

    wenn du damit meinst, dass ein Kran in dieser Situation bedenkenlos verwendet werden kann, dann stimmt das leider nicht.

    In der Schrift steht ja explizit, dass Krane grundsätzlich nicht für die Personensicherung gegen Absturz vorgesehen sind

    Hallo Klaus,

    hast du dich mit dem Dokument auseinandergesetzt? Oder nur die erste halbe Seite gelesen?


    Da wird auf 11 Seiten ausführlich dargestellt, unter welchen Randbedingungen es eben doch sicherheitsgerecht möglich und daher erlaubt ist. Z. B. auch für das von dir beschriebene Problem, mit Einsatz eines HSG, etc., wäre eine erlaubte Lösung denkbar gewesen, bereits vorhandener Kran vorausgesetzt.

    Bei dem TOP-Prinzip hast du natürlich recht. Es gibt leider oft Situationen im Arbeitsleben, bei denen das T nicht oder nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand darstellbar ist. Da geht’s dann doch nur mit dem P weiter, z. B. PSAgA.

    Wie lang kann ich das herauszögern? Mein Chef hat ja schließlich Urlaub (Pfingsten, 1 oder 2 Wochen?), ...ich befürchte aufgrund der Situation bekomme ich keinen schnellen RA-Termin (und dass wiederum weiß er sicher auch)

    Das ist eine Sache Deines selbstbewussten Auftretens, dafür gibt es keine geschriebenen Regeln. Du weigerst dich einfach, das sofort zu unterschreiben und sagst, dass du das in Ruhe zuhause durchlesen willst. Wenn sie mit drei Tagen Lesedauer einverstanden sind, dann halt drei Tage. Nach drei Tagen hast du dich vielleicht krank gemeldet und/oder sagst denen, du brauchst länger. ;)

    Die wollen doch erst mal etwas von dir. Du musst nicht sofort unterschreiben, in welchem Gesetz soll das stehen? ;) Ohne Kenntnis aller Hintergründe ist es schwer, dich gut zu beraten. Bist du wegen irgendetwas vielleicht erpressbar durch die Firma? Das spielt dann alles eine Rolle. Leider.

    Der Betriebsrat muss der Bestellung einer Sifa zustimmen. Ebenso muss der Betriebsrat der Kündigung einer Sifa zustimmen. Keine Ahnung, ob es bei Euch einen Betriebsrat gibt und wie der zu dir steht oder ob der gerne auch mal "Deals" mit der Firmenleitung macht.

    Für Immissionsschutzbeauftragte, die gleichzeitig Arbeitnehmer des Anlagenbetreibers sind, besteht ein besonderes Kündigungsverbot. Unbequeme Imm.beauftragte müssen vom Arbeitgeber erst mal abberufen werden. Dann haben sie kraft Gesetz nach der Abberufung Kündigungsschutz für ein Jahr.

    Mehr kann ich bzgl. Arbeitsrecht und Sifas leider nicht beitragen, ich bin kein Rechtsanwalt. ;)

    Das klingt nicht gut und das tut mir leid für dich.

    Das ist eine Sache des Arbeitsrechts und ich glaube, hier treffen sich Arbeitsschutzexperten, aber maximal Laienjuristen. Wenn sich deine Befürchtungen morgen als richtig erweisen sollten, kann ich dir nur die dringende Empfehlung aussprechen, umgehend einen Fachanwalt für Arbeitsrecht aufzusuchen. Alles andere hilft dir nicht sehr und wäre eventuell sogar gefährlich, z. B. wegen verpasster Fristen, um eine Kündigungsschutzklage einreichen zu können.

    Wenn man dir morgen etwas zur sofortigen Unterschrift vorlegt, dann geht meine Empfehlung eher in die Richtung, das zu verweigern und darauf zu drängen, dass du das Papier mitnehmen und in Ruhe zuhause durchlesen kannst. Und dann kannst du es auch erforderlichenfalls einem Rechtsanwalt zur Beurteilung vorlegen.

    Du hast hoffentlich einen entspr. Rechtsschutz, z. B. über eine Versicherung oder als Gewerkschaftsmitglied.

    Viel Glück!

    SifaDDorf: SCC Auditierungen deiner AN ist auch mehr Effekthascherei.

    Überhaupt nicht, Audits haben schon ihren Sinn, intern wie auch extern. Im Laufe der Jahre flog ca. jeder vierte AN-Kandidat trotz ISO 9001 und SCC als Grundvoraussetzung aus dem Rennen, weil QM/QS und HSE (schlechte Sicherheitskultur und schlechte Qualitäts- oder Fehlerkultur gehen oft Hand in Hand, es ist halt die Einstellung zur Arbeit mit allen damit verbundenen Aspekten, an der es mangelt) deutlich von diesen Kandidaten abrieten.

    Das machten wir ein paar Jahre lang, danach hatten Montage und Einkauf eine ausreichend lange Liste an NUs, mit denen wir wiederholt zufrieden waren und an die wir immer wieder Teilaufträge weitergegeben haben.

    Selbstauskünfte sind schön und oft auch sehr interessant, letztendlich aber auch nur ein Stück Papier, das die Firmen selbst ausfüllen und noch mit Anlagen versehen... wohlwissend, welche Antworten erwartet werden und gegeben werden müssen, um durchzukommen.

    Um sich einen einigermaßen realitätsnahen Eindruck von der Sicherheitskultur eines Unternehmens verschaffen zu können, geht kein Weg an der "lästigen" Auditierung des Kandidaten vorbei.

    Man darf im Zusammenhang mit SCC und anderen MS ein paar Dinge nicht übersehen:

    - Zertifizierungen sind annähernd eine Gelddruckmaschine für die Zertifizierungsindustrie. Ist doch toll, wenn der Kunde jedes Jahr wiederkommen muss für ein sehr gut bezahltes Audit, um seinen Zettel nicht zu verlieren. Das ist für die Zertifizierer erst mal reines Business (!), das am Rollen gehalten wird. Ich habe in ca. 30 Jahren HSE-Arbeit noch von keinem einzigen Fall erfahren, bei dem eine Firma ein Zertifikat nicht erhielt oder verlor. Des lieben Geldes wegen werden notfalls alle Augen inkl. der Hühneraugen geschlossen. Die Zertifikate an sich sind also erst mal keine Garantie für eine gute Sicherheitskultur!

    - Ein Auftraggeber, dem viel an der Qualitäts- und Sicherheitskultur seiner Auftragnehmer liegt, lässt sich nicht nur die Zettel schicken und hakt diese dann als erledigt ab. Der auditiert unbekannte Firmen, wenn sie in die engere Auswahl gekommen sind, BEVOR sie den Vertrag erhalten. Da sind dann Q- und HSE-Leute beteiligt.

    Mal ein Beispiel aus dem Anlagenbau: Den zugeschickten Schweißerzeugnissen haben wir wenig Beachtung geschenkt. Auch nach erfolgter Vertragsvergabe und vor Tätigkeitsbeginn mussten uns unbekannte Schweißer zu uns auf eigene Kosten ins Werk kommen und dann beim Schweißmeister mit definierten Probeschweißungen ihre Fertigkeit belegen. In den Fällen, wo Leute durchflogen, haben wir der Firma unsere Prüfungskosten vertraglich abgesichert in Rechnung stellen dürfen. So wurden viele schwarze Schafe rechtzeitig ausgefiltert. Man muss den Firmen zeigen, dass man es ernst meint!

    - Mein Eindruck ist, dass gerade im Bauwesen der Gehalt an "Krauterfirmen" mit Fake-Zertifikaten besonders hoch ist. Holzauge, sei wachsam. Überrascht auch nicht, wenn man weiß, wo das Billigpersonal überwiegend rekrutiert wird (es gibt aber auch gute Auftragnehmer aus dem EU-(Süd)Osten). Überrascht auch nicht, wenn man weiß, dass jeder Depp z. B. ein Abbruchunternehmen gründen und betreiben kann. Der braucht nur das Geld für die Maschinen und seine Gewerbeanmeldung.

    Danke für die Verlinkung der beiden Artikel zum gleichen Thema. Es ist interessant, zu sehen, dass beide Artikel im Wortlaut breitflächig identisch sind. Der eine ist nur um einen Absatz länger als der andere. Sieht für mich sehr danach aus, dass die Zeitungen die Artikel mehr oder weniger unverändert von der DPA bezogen und im eigenen Druckwerk veröffentlicht haben. Interessant, wie die Medienwirtschaft teilweise funktioniert!

    Zum Thema, das sehr viele Aspekte hat:

    Ja, Sicherheit und Arbeitsschutz haben in unserem Land nicht den Stellenwert, den sie verdienen, das läuft in anderen europäischen Ländern meiner Erfahrung nach anders und besser. Und dabei ist der Auftrag des GG an den Staat klar und eindeutig: "Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit."

    Ich bin viel im Bauwesen unterwegs und wundere mich, wie in dieser Branche immer noch 10-Stunden-Schichten als ganz normal angesehen werden, Samstags- und Nachtarbeit führen auch nicht zu Diskussionen mit der Belegschaft oder deren Vertretung. Was gegen das Arbeitszeitgesetz verstößt, wird zwar lohnmäßig bezahlt, aber mit doppelter Buchführung kaschiert.

    Bundes- und Landesregierungen und die entspr. Aufsichtsbehörden kommen nicht im vollen Umfang ihren Pflichten nach. Gerade im Bauwesen würde ich aber zusätzlich auch mehr Engagement der Gewerkschaften für ihre Mitglieder sehen. Damit für die Bauarbeiter, wie für Arbeitnehmer in anderen Branchen auch, die 8-Stunden-Schicht etwas Normales wird.

    Quarzstaub halte ich bei naturbelassenem Boden mit Schotterschicht (Kalkstein) für nicht relevant.

    Den mineralischen Rohstoff bzw. das Gestein, das keinen Quarz enthält, muss man schon wirklich suchen. Auch bei Kalkstein muss man von einem Quarzgehalt ausgehen... kuckst du hier:

    https://www.dguv.de/staub-info/was…staub/index.jsp

    Si ist zweithäufigster Bestandteil der Erdkruste, es gibt eine sehr große Anzahl von Silicat-Mineralen!

    Ist ja sogar nochmal ne Nummer schärfer.

    "Schwangere oder stillende Frauen sollen keinen Kontakt mit Schülerinnen und Schülern sowie anderen Lehrkräften haben."

    Wenn man dies auf nichtschulische Bereiche überträgt, dürfen Schwangere keinen Kontakt mehr zu Kollegen haben?!

    So sehe ich das auch als SiFa und Nichtmediziner: Schwangere gehören momentan dahin, wo sie am wenigsten einem Infektionsrisiko ausgesetzt sind, also in der Regel nach Hause.

    Zitat

    Moin,

    wie sieht es bei euch eigentlich mit angezeigten Schwangerschaften und Corona aus?

    Das Schulminesterium NRW hat am 18.04.2020 veranlasst, dass alle schwangeren Lehrerinnen "angesichts der derzeitgen Umstände" ein Beschäftgigungsverbot erhalten sollen.

    https://www.schulministerium.nrw.de/docs/bp/Minist…0418/index.html

    Hier in Hessen gilt das auch... für schwangere ODER stillende Mütter. Erlass SchwangereStillende.pdf

    Und für Kitas gelten analoge Regelungen.

    Das wäre mir neu, wenn sie das nicht tun dürften. :*

    Das sind ordentlich gemeldete und geführte Tochtergesellschaften, meist in GmbH-Form, und die dürfen ihre Dienstleistungen sehr wohl vermarkten. Die bedienen Privat- wie auch Gewerbekunden. Im u. g. Fall seit über 150 Jahren.

    Klick mich ist ein Beispiel von vielen.

    Unterweisungshinweise von MAS Medical Airport Service, einem größeren Dienstleister im Arbeitsschutzbereich:

    Entsorgung benutzter und möglicherweise virenbelasteter PSA:

    • Benutzte PSA in einem Plastikbeutel gut verschließen 

    • Im Restmüll entsorgen