Wenn das so einfach wäre, hätten wir keinerlei Suchtprobleme.
Sucht ist leider eine Neigung.
Aber Du hast gerade wunderbar beschrieben, warum Alkohol als Krankheit falsch definiert ist. Es kommt wohl außer in Ausnahmefällen (Masernparty, Coronaparty) kaum vor, dass Krankheiten (gesellschaftlich) bewusst herbeigeführt werden.
Also preisen wir den Alk und behaupten hinterher, ein Schicksalsschlag - also eine Krankheit hätte uns aus heiterem Himmel getroffen.
Wobei es ja nicht schlimm wäre, wenn es wirklich eine Krankheit wäre. Schlimm ist, dass Konsumenten von Alkohol zu Gewalt neigen. Dies mit Krankheit zu "entschuldigen" ist... Krank.
Ich kann wirklich in KEINER Weise akzeptieren, dass medizinisches Personal, Polizisten, Feuerwehr und Unbeteiligte durch Personen gefährdet werden, die sich bewusst in einen Zustand versetzt haben, in dem sie eine Gefahr darstellen. Ich sehe da keinen Unterschied zu einer Bewaffnung, auch wenn der Eine oder andere hier viel Verständnis für gewalttätige Alkoholkonsumenten aufbringen.
Wobei in meiner kleinen Lebenserfahrung noch KEIN gewalttätiger Alkoholiker vorkam. Sicher gibt es die auch, aber ich glaube nicht, dass Alkoholiker grundsätzlich gewaltbereit sind. Problematisch sind die Trinker mit schon vorher Aggressionsspezial, z.B. Hooligans, sonstige Schlägertypen und Kriminelle.
Da noch auf Krankheit zu plädieren ist dann endgültig gaga.
Solange der Alkoholiker nur sich selbst physisch schadet, kann die "Krankheit" gerne anerkannt sein. Darüber hinaus sehe ich das als Irrweg in jeder Hinsicht: medizinisch, gesellschaftlich und bezüglich Arbeitssicherheit, sowohl als Arbeitnehmer als auch als Patient.
Komisch auch, dass beim Fahren unter Alkoholeinfluss OHNE jeglicher Auffälligkeit eine Straftat vorliegt, bei Gewalt gegen medizinisches Personal hingegen eine Krankheit...?
#Micha_K
"Störung der Lebensvorgänge in Organen oder im gesamten Organismus mit der Folge von subjektiv empfundenen und/oder objektiv feststellbaren körperlichen, geistigen oder seelischen Veränderungen."
Wie ist Störung definiert. Ist "selbst, im vollen Bewusstsein, mit freiem Willen und in Kenntnis aller Folgen herbeiführt" als "Störung" definierbar?
Wie definiert eine SiFa Unfall? Sicherlich liegt nach einem (größeren) Unfall eine Störung im obigen Sinne vor. Insofern ist das Zitat leider aus dem Zusammenhang gerissen, weil sonst gäbe es keine Unfälle, kein Koma, keinen Tod - nur Krankheiten.
Bei Alkoholismus liegen diverse Störungen vor, beim "einfachen" Besoffensein aber auch. Oder wenn man etwas zu viel Chili im Mund hat... Besoffen oder Scharfes gegessen wäre also nach obiger Definition auch nur krank. Oder wenn jemand trauert... Nur Beispiele. Ich sehe da keine Hilfe im obigen Satz...
Ich sehe da keine Lösung, außer, wer unter Alkoholeinfluss gewalttätig wird, oder Gewalt androht, muss der Polizei zugeführt werden, nicht dem medizinischen Personal.
Wenn er nüchtern und friedlich ist, kann über Krankheit geredet werden - mit medizinischen Personal.