Insgesamt sind wir gut durchgekommen und ich werde nicht nachtreten, denn ich hätte es vermutlich nicht besser regeln können. Mir bleibt nur der Wunsch, dass die nächste Pandemie, basierend auf den aktuellen Erfahrungen besser gehandhabt wird ...
=== immer noch gilt: ich meine keine Gesundheits-, Pflege- und ähnliche Einrichtungen ===
Ich will aber nachtreten. Ich sehe es als meine Pflicht, nachzutreten. Ich sehe aber auch, dass Cassandra deutlich erfolgreicher war als ich. Egal. Dann bin ich Cassandra II, der noch Erfolglosere.
Die Pandemiegeschichte war eine (inter)nationale Aufgabe, und hätte NIE im Arbeitsschutz, sondern beim Arbeitgeber zur freien Einteilung seines Personals landen müssen (gerne auch die SiFa - egal - ist ja auch ein Mitarbeiter).
Statt dessen wurde das Thema KONKRET auf die SiFas und ins Arbeitsrecht gestülpt (bei Betriebsärzten kann ich noch verstehen, wenn sie SELBST des Thema aufgreifen). In meinen Augen war/ist das eine hochgradig übergriffige, mißbräuchliche "Anwendung" des Arbeitsschutzes.
Widerspruch zwecklos. Widerspruch ist nur auf Grund der DGUV-Rechtsgrundlagen und auf Grund des Arbeitsschutzgesetzes zulässig. COVID wurde NACHTRÄGLICH eingefügt, und jetzt wieder rausgenommen. COVID ist also weg aus dem Arbeitsschutz. Also war der Platz dieses Themas auch VORHER nicht im Arbeitsschutz.
Ehrlich: mich enttäuscht die willfährige Beteiligung vieler SiFas, diesen Missbrauch ohne Widerspruch zu akzeptieren. Es ist nicht mein Problem, WAS ich alles tun musste - das war und ist OK, und ich habe mich gerne am Infektionsschutz beteiligt. Es ist das WIE diese Aufgabe verteilt wurde. In etwa so:
"Du A*sch warst gerade gut genug dafür, ich habe das Recht dazu, Dich zum Affen zu machen. Und nun Verp*ss Dich!"
Der erste Satz hat mir nicht gefallen (das war die Einführung des COVID im Arbeitsschutz), und der zweite auch nicht (das ist jetzt die Entpflichtung des Arbeitsschutzes aus dem COVID).
Und alles dazwischen war auch nicht besser.
WARUM ändert sich denn für mich als SiFa ÜBERHAUPT etwas? Ist COVID weg? Hatten wir JEMALS eine nicht binäre Risikobetrachtung der Infektionsgefährdung im Betrieb? Die nichtbinäre Risikobetrachtung ist - Stand heute - immer noch UNVERÄNDERT. Gibt es Gefährdung durch COVID (auch) am Arbeitsplatz - oder nicht? Klare Antwort:
- Ja, es EXISTIERT eine Infektionsgefährdung mit COVID im Betrieb
- Ja, nach einer Infektion mit COVID sind massive Langzeitschäden möglich
- Ja, die Impfung hilft die Krankenhausrate und die Erkrankungsrate zu mindern, aber nicht besser als vor einem Jahr. Und das GANZE Jahr gab's TROTZDEM weiterhin die Arbeitsschutzverordnung.
Heißt: COVID ist gegenüber Januar 2022 praktisch UNVERÄNDERT in der Gesellschaft, aber PLOPP, plötzlich aus dem Arbeitsschutz raus, während das GANZE Jahr 2022 argumentiert wurde, dass COVID doch so dolle Arbeitsschutz sei - auch hier im Forum.
Es ist nicht vorbei. Wenn wir uns SO ver*rschen lassen, wird die Methode, den Arbeitsschutz für jede Idiotie einzuspannen, sofern man eine "Arbeitsschutzverordnung" daraus macht, keine Grenzen kennen.
Vielleicht sollten wir demnächst die Höfe fegen. Die "Straßenstaub-Arbeitsschutzverordnung" könnte da durchaus sinnvoll ausformuliert werden. Nichts gegen Höfe fegen, ist eine sinnvolle Arbeit, die den Kreislauf des Bürohengstes gesund in Schwung bringt. Aber wenn ich das in meiner Eigenschaft als SiFa tun soll, frage ich mich schon, ob da noch Tassen bei dem im Schrank sind, der das behauptet.
Oder ich stelle mich jetzt stur, und mache mit COVID weiter wie gehabt. Ist ja "Arbeitsschutz", das Risiko ist noch unverändert da - also weiter geht's!
Darf ich das? Ich bin bereit!
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