Beiträge von Winfried

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    Natriumhypochlorit ist relativ üblich in der Lebensmittelindustrie zur Oberflächendesinfektion, zur Anwendung am Menschen (Hände) habe ich das Zeug noch nie gesehen, scheint mir auf den ersten Blick zu aggresiv. Wikipedia nennt allerdings in der Zahnmedizin Anwendungen.

    Und nochwas: ein Vermischen mit Säuren fördert ganz lustige Wirkungen zu Tage, wenn man genügend Abstand hat (z.B. grüne Dämpfe).

    Nachteil des aktiven Chlors bei größeren Mengen: Bildung von AOX, nicht sehr beliebt bei Klärwerken.

    In der Trinkwasserdesinfektion haben wir Natriumchlorit (nicht verwechseln!)mit Salzsäure = Chlordioxid im Einsatz. Das wird in manchen YouTube Beiträgen als Wundermittel empfohlen, ich rate davon deutlich ab.

    Anbei das Gebotszeichen gemäß ASR A1.3 / ISO 701M012_Handlauf-benutzen.png

    Zum Handlauf: Ich hatte in den letzten drei Jahren drei Treppenstürze, die nur deswegen moderat ausgefallen sind, weil laut Verunfallten dieser den Handlauf benutzt hatte. Fazit: mit dieser Regel erspare ich mir potentiell tödliche Unfälle bis es uns gelingt eine komplett neue und sichere Treppe zu bauen.

    Somit zu den Gesundheitssandalen: wenn gut begründet und die ganzen bereits angemerkten Punkte die es auch noch zu beachten gilt beachtet, dann sinnvoll, sonst eventuell ein guter Witz.

    Bei uns sind hinten offene Schuhe übrigens nicht verboten, da aber Private Schuhe verboten sind und wir einfach keine hinten offene kaufen erübrigt sich das Thema auch. Historisch gab es auch bei uns Gesundheitslatschen (vor mehr als 15 Jahren), früher hatten wir aber auch deutlich mehr Sturz- und Stolperunfälle (und das lag nicht nur an Stolperfallen und schlechten Treppen).

    Fazit: alles eine Frage des Einzelfalls, aber der Ton macht auch die Musik.

    Grüße
    Winfried

    PS: das Amerikanische System wie Sie es beschrieben haben habe ich auch schon erlebt, dort allerdings mit gesundem Menschenverstand ausgeführt. Hat wunderbar funktioniert und war trotzdem handhabbar. Und von Abmahnungen hab ich wegen unwesentlicher Dinge auch nichts gehört. War einmal ein schönes Erlebnis: Habe einen netten älteren Herren (englischsprachig, Schlips und so) höflich aber unmissverständlich und sofort aus "meinem" Chemischen Labor rauskomplementiert weil kein Laborkittel, keine Schutzbrille usw. Später erfahre ich, dass war der Vorstandsvorsitzende, alleine in Deutschland Chef von deutlich mehr als 10 000 Personen. Fazit dieser Person: sogar die Praktikanten kennen die Regeln, halten Sie ein, gehen gegen Verstöße vor und sind dabei höflich: alles ist gut und so wie es sein sollte. Als wir später einen "groben Verstoß" gefunden haben (Putzfrau aus Thailand wurde vergessen in der Unterweisung und hatte versucht 50 Liter reines Methanol weg zu putzen), hat das auch nicht zur Kündigung oder Abmahnung geführt, sondern nur zu einem ernsten Gespräch in dem Abhilfe geschaffen wurde (GB neu überarbeitet, Dolmetscher hinzu gezogen usw).
    PSS: die Dame war immerhin eine Woche krank, Unfall hatte keine weitern Folgen.

    Sobald Puplikumsverkehr dazu kommt ist das Thema also noch interessanter.

    Ich berichte mal nur ganz kurz wie ich das bei Anderen gesehen habe.

    Bei einem Forschungsinstitut in Stuttgart oder bei einem großen Chemiestandort oder Schokoladenhersteller oder.... in BW kommt erst mal keiner auser Besitzer von Zugangskarten rein. Jeder (auser Mitarbeiter und manche ständig auf dem Gelände befindlichen Fremdfirmen mit Zugangskarte) müssen über eine der Pforten. Dort bekommen die abhängig vom geplanten Aufenthalt und von der geplanten Arbeit eine mal mehr mal weniger ausführliche Unterweisung aufgebrummt. Im Falle des Chemiestandortes hatte ich nix alleine auf dem Gelände zu suchen und wurde vom Mitarbeiter nicht aus den Augen gelassen (naja auf dem Klo war ich schon alleine....) und geplant war ein Büroaufenthalt weit weg von jeder gefährlichen Anlage, da hat ein 5 Minuten Unterweisungsformular gereicht. Hätte man mich dort alleine aufgefunden auf dem Gelände wäre ich nicht nur rausgeflogen, sondern mein Gastgeber hätte ein Problem bekommen. Fremdfirmen sollten aber je nach Tätigkeit und häufigkeit und nachgewiesener Qualifikation der Fremdfirmenmitarbeiter beim Chemiestandort mindestens 30 Minuten manchmal auch 45 Minuten mit guten 10 DIN A4-Seiten und anschließenden Test einplanen. Und wenn jemand den Test nicht besteht gibts noch ne zweite Chance aber keine Dritte.
    Bei einem Schokoladenhersteller in BW der auch so arbeitet, ist auch schon der Vertriebler des Lieferanten trotz wichtigem Termin nicht auf den Hof gelassen worden, weil er den Test nicht ernst genommen hatte. Insbesondere bei den Vertretern zieht das ganz gut, die wollen ja was verkaufen und müssen dazu auf den Hof.

    Also: wer keinen Publikumsverkehr hat, der kann da schon richtig stringente Systeme aufbauen. Dazu benötigt man natürlich auch so was wie einen Zaun, ein Schließsystem und ich meine eine Pforte. Aber am meisten den Willen das wirklich durch zu ziehen. Bei größeren Nahrungsmittelverarbeitern/Herstellern die IFS-Zertifiziert sind, sollte das so oder so laufen.

    Wer Publikumsverkehr hat, kann das auch, sofern man es schafft die Bereiche mit Publikum von denen ohne stringent zu trennen. Stelle ich mir im Krankenhaus doch wirklich herausfordernd vor.

    Grüße

    Winfried