Beiträge von grawo

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    Da stellt sich auch die Frage, was neben der medizinischen Hilfe an psychosozialer Unterstützung für den Betroffenen und seine Familie gewährt wurde.

    Bei dieser Art von Unfällen (in diesem Fall ist die Schuldfrage noch nicht geklärt) erlebe ich bei der Betreuung oft Probleme wenn der Kollege zurück ins Unternehmen kommt, weil die Kollegen nicht vorbereitet sind.

    Vor Jahren hat mir ein LKW-Fahrer, der einen tödlichen Unfall des Kollegen verursacht hat, gesagt: "Die Rückkehr ins Unternehmen war ein Spießrutenlauf. Irgendwann habe ich gekündigt."

    Am Dienstag den 23.10.2018 von 13:30 Uhr - 16:30 Uhr im Raum C6.2 im ICS findet auf der A+A
    eine interessante Veranstaltung rund um die Themen Gesundheit, psychische Belastungen und psychische Gefährdungsbeurteilung statt.

    Der Themenblock wird moderiertvon H-Martin Prüße von der BG Holz und Metall (BGHM), Abteilung Gesundheit.

    13:35 - 14:10 Uhr Trauma am Arbeitsplatz - Notfall, Trauma, Krise professionell meistern | Referent Ulrich Welzel von Trauma am Arbeitsplatz

    14:10 - 14:45 Das Kompaktverfahren psychischer Belastungen (KPB) | Referentin Dr. Catharina Stahn vom Institut für angewandte Arbeitswissenschaften

    14:45 - 15:20 Uhr Agiles Arbeiten zwischen Selbstbestimmung und Burnout | Referent Christian Wille von ver.di, Bereich Innovation und gute Arbeit

    15:20 - 15:55 Uhr Arbeit 4.0 - und was in Zeiten von Digitalisierung für meine Gesundheit wichtig ist |Referentin Dr. Maren Kentgens von Asklepios Connecting Health

    15:55 - 1625 Uhr GBPSYCH - Wie Sie nicht selbst zur Belastung, sondern zur Entwicklungschance wird | Referentin Laura Buchinger vom EO Institut GmbH

    16:25 Uhr Abmoderation H-Martin Prüße

    Gleich mal vormerken!

    Hallo zusammen,

    auf diesem Wege lade ich Sie zur Vortragsveranstaltung der FASI
    am Donnerstag den 25.10.2018 um 13:30 Uhr nach München ein.

    Thema wird die „Psychologie aus dem Notfallkoffer“ sein.

    Notfall, Trauma, Krise - was tun, wenn der Fall der Fälle eintritt
    • Sicher agieren und Netzwerke aktivieren
    • Peer- System – Unterstützung durch innerbetriebliche Helfer
    • Notfallmanagementsystem professionell meistern
    • Akutintervention nach schweren Unfällen
    • Maßnahmen zur Vermeidung von Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
    • Psychologische Erste Hilfe („Akutintervention“) praxisnah dargestellt
    • Einsatz des Notfallkoffers bei der Erstbetreuung

    Referenten:
    • Ulrich Welzel von Trauma am Arbeitsplatz
    • Stephan Rohn - Arbeitspsychologe, BG Rohstoffe und chemische Industrie

    Veranstaltungsort:
    LGL Dienstgebäude Pfarrstraße – Großer Hörsaal
    Pfarrstraße 3 in 80536 München

    Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei und Gäste sind immer willkommen.
    Wenn Sie Zeit haben, kommen Sie doch vorbei. Es wir bestimmt interessant werden.

    Mit besten Grüßen Ulrich Welzel

    Diese Meldungen schockieren einen immer wieder.
    Für die Arbeitssicherheit bedeutet das, die möglicherweise anwesenden Kollegen zu betreuen oder Hilfe aus dem Umfeld der psychosozialen Notfallversorgung zu organisieren.

    Wie ist eure Vorgehensweise in diesen Situationen?

    Hallo zusammen,
    am nächsten Donnerstag, den 12.04.2018 von 9 - 15.30 Uhr, lädt die FASI und die Unfallkasse Hessen zu einer Ganztagesveranstaltung ein.

    Folgende Themen werden behandelt

    • Trauer am Arbeitsplatz (Ulrich Welzel von "Trauma am Arbeitsplatz")
    • Umgang mit Betroffenen nach Unfällen mit Schadensereignissen (Wolfgang Klump von der BASF)
    • Akutintervention nach Gewaltereignissen (Karin Clemens von HPC)
    • Raubstraftaten - Prävention und Nachsorge (Dorothea Kraft von der BGHW)
    • Einsatz des Kriseninterventionsteam (Paul Laska und Alice Schmitt von Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main)
    • Traumatherapeutische Unterstützung für schockverletzte Fahrer(Christoph Kottmeier)

    Ort:BG Unfallklinik Frankfurt am MainFriedberger Landstraße 430
    60389 Frankfurt am Main
    Raum J303a

    Diese kostenfreie Veranstaltung hat im letzten Jahr großen Erfolg bei den Teilnehmern in Wiesbaden gehabt.


    Beste Grüße

    grawo

    Hallo Hille73,
    im Beitrag kommt sehr gut rüber, dass der Tram-Bahnfahrer und die Eltern des verstorbenen Kindes seelsorgerisch betreut wurden. Das läuft mittlerweile automatisch über die Rettungsleitstelle, wo ein Kriseninterventionsteam angefordert wird. Verkehrsbetriebe sind oft gut aufgestellt, was die Betreuung nach Unfällen dieser Art angeht.
    Dazu gibt es am nächsten Donnerstag (12.04.2018 in Frankfurt) einen FASI-Vortrag der Frankfurter Verkehrsgesellschaft.

    Beste Grüße
    grawo

    Hallo Tiefflieger,

    ja, in Haltern sind viele Notfallseelsorger aus den Kriseninterventionsteams (KIT) vor Ort. Diese Profis sind großartig und machen eine unglaublich gute Arbeit. Jeder dieser Helfer hat meinen höchsten Respekt!

    Was ist mit einem Unternehmen bei dem "nur" ein Mitarbeiter beim Flugzeugabsturz ums Leben gekommen ist? In dieser Woche habe ich nachgefragt. Da gibt es keine Hilfe. Das ist auch nicht schlimm, es gibt außerhalb der BG ausreichend Hilfen. Unternehmensleitung und Verantwortliche empfiehlt sich, präventiv Lösungen zu erarbeiten.

    Wie lange sind die KIT´s vor Ort? Der Großteil geht nach 3 Tagen, was völlig in Ordnung ist. Jetzt ist die Unternehmensseite und hier die bekannten Abteilungen und auch Du als SiFa gefragt.

    Viele Grüße Ulrich

    Hallo a.r.ni,

    "Um seine Dienstleistung aufzuwerten, muss er andere/s kritisieren." Das wäre mir zu platt! Deshalb zeige ich auch Alternativen auf.

    "Fazit seiner Diskussion wird sein, dass wir alle im Falle eines tödlichen Unfalls im Betrieb nicht angemessen reagieren und / oder uns äußern, sondern Beratung benötigen."

    Wenn das Dein Fazit ist, sage ich deutlich NEIN! Es gibt Unternehmen die sicher in der Kommunikation sind, wenn Mitarbeiter in existenziellen Krisen stecken. Diese Unternehmen sind vorbereitet und wissen wo sie intern und extern Hilfe bekommen. Pauschalisierung helfen da nicht weiter.

    Trotz alledem gibt es sehr viele Unternehmen die ihr betriebliches Notfallmanagement nicht stehen haben, geschweige denn sicher in der Kommunikation sind. Übrigens, das beginnt nicht erst mit dem Tod des Mitarbeiters. Schon bei schweren Krankheiten erlebe ich viele Führungskräfte sprachlos. Kommt Trauer hinzu, weil ein naher Angehöriger des Mitarbeiters gestorben ist, erleben Trauernde zum großen teil unglaubliche Aussagen. Beispiel: Bei Rückkehr (nach 3,5 Wochen) in die Abteilung klopft der Abteilungsleiter dem MA auf den linken Oberarm und sagt: "Hast ne harte Zeit hinter Dir. Kopf hoch, wird schon wieder!"
    Damit wir uns richtig verstehen: Das ist nicht bös gemeint. Oft ist es Unsicherheit. Wir folgen alle einem inneren Impuls, etwas sagen zu müssen. Müssen wir aber nicht. Wenn ich in der Situation nicht weiß was ich sagen soll, empfiehlt sich den Mund. zu halten

    In aller Offenheit: In meinem Ehrenamt als Hospizbegleiter kommt es immer wieder vor, das ich für jede Frage eines Betroffenen gleich eine Antwort habe. Die erwartet der Betroffene auch nicht unbedingt. Viele erwarten, das ich da bin und zuhöre. Das gilt auch im beruflichen Kontext.

    Mein Fazit lautet: Jede Situation ist anders. Jeder Mensch ist anders. Das ist die Herausforderung für die SiFa, auf diese individuellen Situationen angemessen reagieren zu können. Wer dann auch noch Lösungen anzubieten hat, der wird anders wahrgenommen.

    Beste Grüße Ulrich

    Hallo Jens, ich bin bei Dir, dass die Information wichtig ist. Die Frage ist, an welcher Stelle platziere ich diese Information, stelle die Betroffenen an die erste Stelle und wähle die Formulierungen nur ein wenig anders.In genannten Fall hätte ich empfohlen, erst eine Anteilnahme auszusprechen um dann Informationen folgen zu lassen. Ein Beispiel: Welchen Betroffenen interessiert es, das es sich um ein Flugzeug vom Typ A320 handelt.

    Jeder Mitarbeiter beziehungsweise Mitbürger trauert:
    Trauernde sind hochsensibel und legen jedes Wort (auch das geschriebene) auf die Goldwaage.
    „Ich würde so etwas niemals beim Bürgermeister der Stadt Haltern am See in Zweifel ziehen, wenn er sagt, dass die ganze Stadt trauert! Oder?“Ich auch nicht! Der Bürgermeister war authentisch. Bei der LH kommt hinzu, dass es der Vorstand des haftenden Unternehmens war. „Ich finde es persönlich auch sehr unpassend, solche Situationen zu zerreißen! Das ist eine Ausnahmesituation und jeder tut sicherlich, dass was er kann um diese Situation zu bewältigen oder Betroffenen Hilfe zukommen zu lassen!!!“Hier stimme ich grundsätzlich zu, und gebe zu bedenken, dass viele Unternehmensverantwortliche davon lernen können. „Und wenn eine Geschäftsführung darauf drängt, den normalen Tagesablauf und die Produktion wieder herzustellen, ist dieses auch normal und aus meiner Sicht auch sinnvoll. Der Verlust darf eine "Funktionseinheit" nicht lähmen. Das wäre ein absoluter Todesstoß für die Einheit und auch für Betroffene/ Trauernde.“In diesen Fällen sind Unternehmenslenker, Personaler, Betriebsrat, Betriebsmediziner und die SiFa gefordert, Betroffenen andere Arbeitszeitmodelle anzubieten. Ziel ist es, das es weitergeht und Unfallvermeidung an oberster Stelle steht. Die Umsetzung der Fürsorgepflicht des AG ist klar gefordert.
    „Wichtig ist natürlich dabei, dass das Unternehmen allen Mitarbeitern die Möglichkeit der Trauer und Hilfe anbietet.“ JA!!!

    Wenn Dein Unternehmen diese Hilfen anbietet, bin ich begeistert. Dann wäre das die große Ausnahme.

    Hallo Dierk, danke für Deinen Beitrag.

    Ja, es sollte nur eine Person/Ansprechpartner nach Innen und Außen kommunizieren. Die Unstimmigkeiten und Desinformationen erhöhen sich pro Ansprechpartner. Deshalb plädiere ich immer darauf die möglichen Szenarien präventiv anzugehen und individuelle Unternehmenslösungen zu erarbeiten.

    In vielen Fällen ist die Sifa, der Betriebsrat und oft der nächste Vorgesetzte/Teamleiter unmittelbarer Ansprechpartner.
    In den meisten größeren Betrieben gibt es oft Personen die sich das vorstellen können, sich in diesem Bereich fortbilden zu lassen. In Koblenz hat die Handwerkskammer z.B. ein Projekt laufen, wo der angeschlossene Handwerker Hilfe von extern bekommen können. Bei diesem Projekt handelt es sich um das einzige Projekt dieser Art in Deutschland.

    Vor drei Tagen sind 150 Menschen auf tragische Weise bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Die Betroffenheit ist Landesweit sehr groß und die Sprachlosigkeit weicht langsam zurück.

    Gestern rief mich ein verunsicherter Sicherheitsingenieur an. Unter den Todesopfern befand sich eine Mitarbeiterin. Der Tod der Mitarbeiterin hat im Unternehmer und in der Abteilung große Trauer bei den Kollegen und Hilflosigkeit hervorgerufen.

    „Wie verhalten wir uns als Unternehmensleitung und SiFa richtig?“

    „Wie gehen wir in dieser Situation mit der Familie der Verstorbenen um?“

    „Wie kann ich als SiFa die Abteilung unterstützen?“… waren nur drei Fragen, die mir ihr Kollege stellte.

    In meinem Arbeitsumfeld „Trauer am Arbeitsplatz“ begegne ich immer wieder der Situation, dass Unternehmen, die Führungskräfte und SiFa nicht auf Todesfälle vorbereitet sind. Unverständlich, weil jedes Jahr durchschnittlich 136.000 Menschen im berufsfähigen Alter versterben.

    Erschreckend, dass der Vorstand der GermanWings vor der Kamera zugibt, nicht auf einen Flugzeugabsturz vorbereitet zu sein. Er begründet das mit der langen Zeit, in der es zu keinem Absturz kam. Der Lufthansa-Chef gibt leider kein besseres Bild ab. Am Beginn seiner ersten Stellungnahme geht er nicht auf die betroffenen Familien ein sondern sagt: „Das ist ein schwarzer Tag für die Lufthansa.“ Wen bitte, interessiert die Lufthansa? An so einem Tag sollte der erste Fokus auf die Verstorbenen und die Trauernden gerichtet sein.

    Die meisten Stellungnahmen der Unternehmensleitung wurden aus der Unternehmens-Brille heraus kommentiert. Siehe aktuell die Website der Germanwings:


    „Wir müssen leider bestätigen, dass Flug 4U9525 auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf über den französischen Alpen verunglückt ist. Es handelt sich um ein Flugzeug vom Typ A320. An Bord waren 144 Passagiere und 6 Crew-Mitglieder.Lufthansa und Germanwings haben Telefon-Hotlines geschaltet: Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 11 33 55 77 (aus Deutschland) und +1 407 362 0632 (international) können sich Angehörige von Fluggästen melden und werden dort betreut.Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Germanwings und der Lufthansa sind in tiefer Betroffenheit mitihren Gedanken und Gebeten bei den Angehörigen und Freunden der Passagiere und Besatzungsmitglieder.“ Erst ganz am Ende kommt die Anteilnahme. Auf den Inhalt des letzten Satzes will ich gar nicht eingehen. Kein Mensch glaubt, dass jeder LH-Mitarbeiter in Gedanken und Gebeten Anteil nimmt.
    Wertschätzung gegenüber den trauernden Angehörigen und professionelle Krisenkommunikation finde ich nicht. 

    Leider bewertet die Presse sehr reißerisch.

    Als 56 Piloten und Co-Piloten sich am nächsten Tag nicht routinemäßig in ihren Flieger setzen wollen, wird geschrieben dass eventuell das Flugzeug nicht sicher sei. Kein Journalist stellt die Frage nach der Arbeitssicherheit, das Mitarbeiter trauern und dadurch eventuell Unkonzentriertheit herrschen könnte. In dieser Situation ist die Fürsorgepflicht des Arbeitsgebers gefordert.

    Hilfe:

    Bei Katastrophen dieser Größenordnung kommen Kriseninterventionsteams (KIT) zur Hilfe. Das KIT macht eine ganz wichtige und sehr gute Aufgabe. Sie sind sehr gut geschult und helfen in der Situation, wo es geht.
    Als SiFa wissen Sie, dass das KIT nach drei Tagen geht und Sie mit der Situation alleine dastehen. Hier erlebe ich oft eine Überforderung der SiFa, eine Häufung von Krankschreibungen und eine Zunahme der Konflikte. Ist die SiFa emotional selber betroffen, kann es problematisch werden. Der Vorteil von KIT und externen Helfern liegt in der emotionalen Distanz.


    Zurück zur verstorbenen Mitarbeiterin: Die Geschäftsleitung macht nach drei Tagen schon ersten Druck, wieder in die „Normalität“ zurück zu kommen.

    Wie ist das Thema Krisenkommunikation und wertschätzende Kommunikation mit trauernden Kollegen/Kolleginnen in Ihrem Unternehmen geregelt?

    Welche Maßnahmen sieht Ihr betriebliches Notfallmanagement bei Todesfällen im Mitarbeiterstamm vor?

    Was sind Ihre Erfahrungen wenn Kollegen/Kolleginnen versterben?


    Stille Grüße

    Hallo in die Runde,

    vielen Dank für eure interessanten Beiträge.

    Jens hat es gut beschrieben: Mit einer Checkhlistenmentalität kommen Führungskräfte nicht weiter. Wie YVGRI schreibt, ist in kleinen Unternehmen mehr Empathie vorhanden. Toll, wie der AG nach dem Tod des jungen Kollegen reagiert hat.

    In meiner Arbeit bin ich viel mit Problemen konfrontiert, wenn der trauernde MA wieder zurück ins Unternehmen kommt. Oft erleben Trauernde die Unsicherheit der Kollegen. Nach drei Wochen musst Du wieder funktionieren. "Na Kollege, hast ne harte Zeit hinter Dir. Kopf hoch das wird schon wieder!" sagt ein Dipl. Psychologe seinem (nach drei Wochen zurückkehrendem) trauernden Kollegen und gibt ihm noch einen Klapps auf den rechten Oberarm. Mittags sitzt der Trauernde alleine in der Kantine. In der Abteilung oder im engsten Kollegenumfeld wird das Thema aus Unsicherheit nicht angesprochen. Häufig kommt es zu Konflikten, Arbeitsunfällen aus Unkonzentriertheit bis hin zu Kündigungen.

    Deshalb ist die Vorbereitung auf Gespräche, Angebot anderer Arbeitszeitmodelle, Veränderung der Abläufe uvm. so wichtig. Präventiv ist viel möglich. Wenn sich die Unternehmensleitung, Personalabteilung, Betriebsrat und je nach Größe des Unternehmens auch der Betriebsmediziner zusammen setzen würden, wäre viel gewonnen.

    Beste Grüße

    Ulrich

    Klasse, wenn es auch noch eine finanzielle Vorsorge gibt und die betroffenen Familie zumindest in dieser Richtung versorgt sind.

    Am liebsten gehen wir präventiv in die Unternehmen um das Notfallmanagement um den Baustein wertschätzender Umgang mit Trauer im Unternehmen zu ergänzen. Wenn ich lese, dass es im pflegenden Umfeld von Reinhard Abschiedsrituale gibt, finde ich das großartig. Oft höre ich von Pflegern: "Dafür haben wir keine Zeit." In Produktionsunternehmen fällt öfters der Spruch: "Todesfall gleich Störfall!".

    Der nächste Punkt ist die Kondolenz. Erst vor ein paar Wochen zeigte mir ein Vorstand ein Musterkondolenzbrief (so heißt das in diesem Unternehmen). In dem Vordruck sollte Anteilnahme zum Tod des Sohnes eines Mitarbeiters ausgesprochen werden.

    Mit diesem Zitat ging es los: "Was man tief im Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren." Johan Wolfgang von Goethe

    Sehr geehrte Familie Mustermann, der Tod Ihres Sohnes macht uns sehr betroffen. Es rechnet doch niemand damit, in so jungen Jahren auf immer Lebewohl sagen zu müssen. Wir alle denken an Sie und wünschen Ihnen und Ihren Angehörigen die Kraft, diesen schmerzlichen Verlust zu ertragen. Mit stillem Gruß ...."

    Bei Kindstod mit diesem Zitat zu starten, löst bei den meisten Betroffenen genau das Gegenteil dessen aus, was gesagt werden sollte. Gerne würde ich die Eltern fragen, was sie zu dem Wort "Lebewohl" im Kontext mit dem Tod des Sohnes sagen.

    Hier seht ihr schon die ersten Fettnäpfchen oder eventuell auch die Ölfässer. Ein weiterer Punkt ist die mündliche Kommunikation. Wie werden die Kollegen mit dem im Unternehmen beschäftigte Elternteil reden, wenn er wieder zur Arbeit kommt? ... und, und, und ...

    Soweit mal für heute. Beste Grüße Ulrich

    ... ist seit vielen Jahren mein Fachthema. Der Schwerpunkt liegt auf der Erkennung von Trauer und der wertschätzenden Kommunikation im Falle von schweren Krankheiten, Todesfällen und Trauer. Viele Kollegen wollen das Thema nicht ansprechen, weil sie unsicher in der Kommunikation sind und nicht wissen, wie sie sich angemessen verhalten sollen. Teamleiter und Führungskräfte sollten sicher in diesen Themen sein. Gilt es doch Arbeitsunfälle durch Unkonzentriertheit, Konflikte und letztendlich Kündigungen zu vermeiden. Auf der Messe in Frankfurt habe ich die beiden Moderatoren des SIFA-Boards kennengelernt. Wer mehr zum Thema wissen möchte kann das unter http://brain-active.com/leistungsspekt…m-arbeitsplatz/ tun.
    Beste Grüße in Forum