Verschwiegenheit als SiFa

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  • Zur Situation:
    Bin seit Ende September frische SiFa und bestellt. Ich habe die GB psych. Belastungen auf den Weg gebracht. Im Zuge der Fragebogenbearbeitung erhalte ich von MitarbeiterInnen Fragen und Informationen, z.B. zum Thema Mobbing.
    Hier bin ich jetzt in der Zwickmühle der Verschwiegenheit. Nach meinem Verständnis muss ich darüber Verschwiegenheit wahren, wie sieht das denn gegenüber der Geschäftsführung aus? Bin ich verpflichtet, hier Infos weiterzugeben?
    Gibt es da entsprechende gesetzliche oder BG-liche Vorgaben? Ich hab da nichts gefunden.


    Freue mich auf Hilfe, danke dafür.

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  • Hallo,


    danke für die Info. Bin bei Dir, dass da eigentlich was stehen sollte. Habe reingeschaut, ist aber nicht trivial. Ich hetze mal parallel unseren Datenschutzbeauftragten auf die Sache, dafür ist er ja da.


    Grüße

  • Also bei meiner GB zu den psychischen Belastungen behalte ich die Checklisten bzw. die anonym abgegebenen Bewertungsbogen bei mir unter Verschluss. Die Geschäftsleitung und der Betriebsrat bekommen nur das Ergebnis und die umzusetzenden Maßnahmen der GB mitgeteilt.Dies sind keine Personenbezogenen Daten und unterliegen nicht dem Datenschutzgesetz.Sobald jedoch bei dir Informationen zu bestimmten Personen auftauchen,unterliegen diese widerum dem Datenschutzgesetz und dürfen nur einem bestimmten definierten Personenkreis zugänglich gemacht werden.
    Bei uns ist dies mein Pedant in einem anderen Werk und dem HR Chef sowie dem Betriebsarzt.Die Geschäftsleitung bekommt keine Einsicht.
    Gruß Martin

  • ...Im Zuge der Fragebogenbearbeitung erhalte ich von MitarbeiterInnen Fragen und Informationen, z.B. zum Thema Mobbing.
    Hier bin ich jetzt in der Zwickmühle der Verschwiegenheit. ....


    Was hast Du denn von einer solchen Fragebogenaktion erwartet? Dass nur die Antwort kommt, bei uns ist alles in Ordnung?
    Im Vorfeld einer solchen Frageaktion sollte man sich doch Gedanken machen, was mit den Ergebnissen und Rückmeldungen geschieht. Ich würde die Ergebnisse, soweit sinnvoll, anonymisiert zusammenfassen. Dann sind die Vorgesetzten der tangierten Bereiche zu informieren und entsprechende Maßnahmen vorzuschlagen.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Gude.
    Das ist immer ein schwieriges Thema, weil es auch vom Zusammenspiel der einzelnen Institutionen im Unternehmen abhängt und wie das Thema behandelt wird.
    Ich gehe das Thema immer zusammen mit dem Betriebsrat an. Wir holen uns auch entsprechende Beratung durch die BG.


    Kurz zum Thema Mobbing.
    Ist dieses wirklich der Fall und kann nachgewiesen werden, sind wir hier nicht mehr zuständig. Mobbing erfüllt ggf. den Straftatbestand und dann wird es mal richtig spannend.
    Dann musst Du die Geschäftsführung und den Betriebsrat konkret informieren. Ich würde das im Schulterschluss mit dem Betriebsrat machen, damit Du Dich da nicht in die Nesseln setzt. Ggf. würde ich eine entsprechende Rechtsberatung, z. B. im Komnet suchen.


    Nähere Infos: http://www.mobbing-help.de/PC/alt/recht.htm


    Gruß


    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"


    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

  • Hallo zusammen,


    Danke für die hohe Zahl an Antworten. Zur Erklärung beschreibe ich unsere Vorgehensweise:
    Auswertung der Bögen durch den Betriebsarzt - ananym
    Ich erhalte die Ergebnisse und stelle diese der GF vor
    Die Bewertungen der Führungskräfte erfolgt unter vier Augen
    Dann Workshops für die Maßnahmenableitung und Umsetzung.


    Bezüglich der Mobbingmeldungen habe ich folgenden Weg vorgeschlagen: Kontakt mit dem BR (Mobbingbeauftragter) und im Anschluss ein Gespräch mit dem Betriebsarzt zu den Vorwürfen. Hier kommen wir ja auf dünnes Eis. Bevor hier final jemand tätig werden kann, muss nach meinem Verständnis erstmal festgestellt werden, ob es überhaupt Mobbing ist. Dies mit Blick auf den Straftatbestand. Hier kann man eben auch Existenzen zerstören.


    Ich werde den Empfehlungen von euch folgen und anonymisiert die GF über die Informationen unterrichten, die erhalten habe und werde. Derzeit gehe ich noch schwanger damit, ob es nach Manifestation der Vorwürfe Sinn macht, den TAB und die Aufsichtsbehörde mit ins Boot zu nehmen. Dies wäre für mich aber nur die finale Möglichkeit, wenn sich sonst nichts tut.


    Euch einen schönen Abend

  • Bezüglich der Mobbingmeldungen habe ich folgenden Weg vorgeschlagen: Kontakt mit dem BR (Mobbingbeauftragter) und im Anschluss ein Gespräch mit dem Betriebsarzt zu den Vorwürfen. Hier kommen wir ja auf dünnes Eis. Bevor hier final jemand tätig werden kann, muss nach meinem Verständnis erstmal festgestellt werden, ob es überhaupt Mobbing ist. Dies mit Blick auf den Straftatbestand. Hier kann man eben auch Existenzen zerstören.


    Ich werde den Empfehlungen von euch folgen und anonymisiert die GF über die Informationen unterrichten, die erhalten habe und werde. Derzeit gehe ich noch schwanger damit, ob es nach Manifestation der Vorwürfe Sinn macht, den TAB und die Aufsichtsbehörde mit ins Boot zu nehmen. Dies wäre für mich aber nur die finale Möglichkeit, wenn sich sonst nichts tut.


    Hier bin ich bei Dir. Aaaaber nicht komplett,
    Betriebsarzt, ok. Muss aber nicht sein, wenn dieser nicht eine entsprechende Qualifikation in diesem Bereich hat. Der Betriebsrat ist ganz wichtig. TAB oder Aufsichtsbehörde wäre nur dann heranzuziehen, wenn das Mobbing von der GF ausgeht oder diese es offen duldet. Sonst ist es ein Thema, was die GF angehen muss. Wie Du aber auch schon geschildert hast, kannst Du Existenzen damit zerstören.
    Selbst ich als SiFa bin schon einmal des Mobbings bezichtigt worden. Da kamen Aussagen, wie "Der hat immer nur mich am Wickel und die anderen nicht." oder "Der hat etwas gegen mich, gegen andere nicht."
    Das konnte natürlich entkräftet werden und wurde direkt im Keim erstickt. Warum? Is ja klar. Wer sich bewusst und dauerhaft nicht an Unfallverhütungsvorschriften und Anordnungen der GF hält, der hat nun einmal entsprechende Zurechtweisungen zu erwarten. Das wurde auch anhand von Aufzeichnungen nachgewiesen.
    Wenn ich von diesem Verhalten den Bogen schlage, sind Arbeitsschützer Berufsmobber ;) Rechtsanwälte? Für die Gegenseite... Berufsmobber. Und sogar der Vorgesetzte, weil er ständig Aufgaben verteilt und mich in meinem Wohlbefinden stört: Berufsmobber! Klar :thumbup:
    Mobbing ist jedoch schwer nachzuweisen und geht meistens unter. Angebliche Zeugen, die das Ganze dann nicht bestätigen können, bis zu Emails, die dann nicht vorgelegt werden können.
    Tipp von mir. Geb dem Betriebsrat alle notwendigen Infos, dass die arbeiten können und lass die das machen. Wenn die dann Deine Hilfe benötigen, dann werden die sich schon melden. Ich gebe das immer an die ab, bzw. verweise den MA direkt an den BR. Aber lass Dich über den Sachstand informieren. Dann hast Du einen Überblick, wie das Thema angegangen wird.
    Ich brauch bei uns garnet fragen. Morgens beim Kaffee bekomme ich alle Infos, die mich etwas angehen und für mich interessant sind. Hab aber auch derzeit eine super Zusammenarbeit mit dem BR :thumbup:


    Gruß


    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"


    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)