Entladen von Tankwagen mit brennbaren Flüssigkeiten

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  • Hallo,


    ich habe mal eine Frage zum Entladen von Tankwagen mit brennbarer Flüssigkeit.


    Wir wollen hier demnächst ein neues Produkt einsetzen, das per Tankwagen angeliefert wird. Bisher erfolgte Faßlieferung.
    Das SDB liegt vor, Flampunkt 52. Es handelt sich um eine recht dickflüssge Harzlösung, die mit einer Temperatur von 20-25 °C hier ankommen würde.


    Gefährdungsbeurteilung liegt soweit vor (muss ich nur noch etwas bearbeiten).
    Besitzt jemand eine Arbeitsanweisung/Betriebsanweisung für das Entladen von Tankwagen? Die ich als Hilfestellung/Anregung benutzen könnte.
    Feuer/Rauchverbot, Handyverbot, Absperren der Bodenausläufe (Das entlleren geschieht in einer Wanne mit Absperrvorrichtung zur Kanalisation), Erdung von KLW/Leitung/Armaturen ist soweit klar.


    Wie sieht das aus, Angaben zum Entleeren (nur mit Pumpe, mit Druckluft (Kompressor), zulässige Druckentleerung) usw. muß der Hersteller des Produktes geben, sofern es nicht im SDB steht, oder?
    Wenn keine Daten vorliegen muss man, denke ich vom Worst case ausgehen, und ohne Druckentleerung entleeren.
    Oder kann man sich auf die Angaben des Fahrers (der ja von der Herstellerfirma des Produktes bestellt wurde und den Tankwagen ja auch schon betankt hat) verlassen?
    Oder wo kann man Informationen über die zulässigen Entleerungsarten von verschiedenen Flüssigkieten (brennbar) sonst noch erhalten?


    Hier laufen im Moment die wildesten Diskussionen. Weil es sich um eine alte Anlage und ein Produkt mit relativ hohem Flammpunkt handelt.



    Wir habenhier noch 2 weitere Abtankplätze, hochmoderne mit Erdung, Erdungsüberwachung usw..
    Für Leichtentzündliche Flüssigkeiten (Lösemittel). Da ist alles geregelt, und da gibts auch keine Diskussionen.


    Gruß
    Ralf

    The difference between twin witches is to tell which witch is which!

    Einmal editiert, zuletzt von ADR-User ()

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  • Moin, Ralf

    Besitzt jemand eine Arbeitsanweisung/Betriebsanweisung für das Entladen von Tankwagen? Die ich als Hilfestellung/Anregung benutzen könnte.

    PN für Dich. (ich habe nicht alles rausgeixt, aber Du handhabst dies ja intern ... :whistling: )

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
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  • Hallo,


    ich habe mal eine Frage zum Entladen von Tankwagen mit brennbarer Flüssigkeit.
    ...
    Das SDB liegt vor, Flampunkt 52. Es handelt sich um eine recht dickflüssge Harzlösung, die mit einer Temperatur von 20-25 °C hier ankommen würde.


    Somit bist Du bei einem Abstand von über 15°C zwischen Umgebungstemperatur und Flammpunkt. Dadurch ist eine Bildung esplosionsfähiger Atmosphäre unwahrscheinlich. Allerdings dürfte das Harz mit höherer Temperatur in den Tankwagen gefüllt worden sein, somit ist im Innenraum des Tankes durchaus damit zu rechnen, dass dort Ex-Atmosphäre vorhanden ist. => entsprechende Schutzmaßnahmen sind sinnvoll, besonders die Maßnahmen gegen statische Entladung.


    ...Wie sieht das aus, Angaben zum Entleeren (nur mit Pumpe, mit Druckluft (Kompressor), zulässige Druckentleerung) usw. muß der Hersteller des Produktes geben, sofern es nicht im SDB steht, oder?


    Hierzu müsste der Hersteller Informationen geben, in wie weit sein Produkt mechanisch belastet werden darf (Scherwirkung). Für die Druckentleerung ist aber meiner Meinung nach die Spedition der erste Ansprechpartner. Darf der Tankwagen druckentleert werden und wenn ja, mit welchem Maximaldruck?


    Wenn keine Daten vorliegen muss man, denke ich vom Worst case ausgehen, und ohne Druckentleerung entleeren.


    Sehe ich auch so, allerdings kann dann die Entleerung ewig dauern, bei einem zähflüssigen Harz.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hallo,


    das Thema kommt wieder hoch.

    Diesmal nicht für eien Harzlösung.


    Wir haben hier einen LKW mit Butylacetat, der nicht (wie im Normalfall) mit einer Pumpe ausgerüstet ist, sondern mit einem Schraubenkompressor.


    Darf man Butylacetat auch mittels Kompressor entladen?
    Hat da jemand Erfahrung?


    Ich bin auch am Spedituer dran, und am Hersteller.


    Wenn ich da im Interset usw. suche, werden für Lösemittel/Benzin usw. eigentlich nur Pumpen verwendet.


    Gruß

    ADR-User

    The difference between twin witches is to tell which witch is which!

  • Hallo,


    ich bin Neuling im Gefahrgut, also bitte gnädig sein ;)

    Was sagt den die Tabelle A 3.2 im großen orangenen Gehirn dazu?
    Gibt es da Hinweise auf den Tankwagen, wie der ausgestattet sein muss?
    UN1123? Müsste doch TK2 sein?
    Hab dazu gefunden:
    - Beim Umpumpen auf ausreichend Erdung achten
    und die anderen Sachen beziehen sich dann auf die Pumpe, die nicht vorhanden ist.

    Grüße

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  • Hallo,


    Danke für die Antwort.

    Es bezieht sich halt wirklich fast alles auf Pumpen.

    Es gibt dann noch Tankwagen mit Kompressoren, auch für Benzine usw., aber das sind dann speziell zugelassene Sonderanbauten, soweit ich das bisher gelesen habe.


    Und da man, anders als bei Pumpen, die Förderung nicht sofort unterbrechen kann, haben wir jetzt nach gesundem Menschenversatnd und GBU festgelegt, wir entladen weiterhin nur mit Pumpen.


    Gruß

    ADR-User

    The difference between twin witches is to tell which witch is which!

  • Und da man, anders als bei Pumpen, die Förderung nicht sofort unterbrechen kann, haben wir jetzt nach gesundem Menschenversatnd und GBU festgelegt, wir entladen weiterhin nur mit Pumpen.

    Halte ich für sinnvoll, zumal die gespeicherte Energie im Tank mit abnehmendem Füllstand zunimmt. Auch die Unterbrechung der Förderung sehe ich kritisch, denn dazu muss man ja den Druck im Tank ablassen. Dabei werden möglicherweise kritische Dämpfe freigesetzt.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.