Spekulationen im Praktikumsbericht?

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  • Ich bin mit meiner Praktikumsarbeit schon recht weit, der Abgabetermin ist der 1. August 2014.
    Mein Thema bezieht sich auf die Änderung eines Arbeitssystems. Diese Änderung ist aber bereits der zweite Durchlauf des Handlungszyklusses, d. h. eine vorherige Änderung erwies sich bei der Wirkungskontrolle als ungeeignet. Man kam quasi vom Regen in die Traufe und hat ein Risiko nur durch ein neues ersetzt, weil das Verhalten der Mitarbeiter falsch eingeschätzt wurde.


    Ich habe ganz phantasielos die vorgeschlagene Struktur für meinen Bericht übernommen:
    1. Ausgangssituation
    1.1. Beschreibung des Praktikumsbetriebs
    1.2. Handlungsanlass für das Praktikum
    1.3. Problemstellung
    1.4. Erwarteter Nutzen für den Betrieb
    2. Zielsetzung für das Praktikum
    3. Vorgehensweise
    3.1. Analyse
    3.2. Beurteilung
    3.3. Setzen von Zielen
    3.4. Entwicklung von Lösungsalternativen
    3.5. Auswahl der Lösung
    3.6. Durch- und Umsetzung
    3.7. Wirkungskontrolle
    4. Ergebnisse des Praktikums
    5. Weiterführende Schlussfolgerungen
    5.1. Für den Betrieb
    5.2. Für die Fachkraft für Arbeitssicherheit
    6. Selbständigkeitserklärung


    Aufgrund der Umstände muß ich eine "hätte, wäre, wenn"-Arbeit schreiben, d. h. die Umsetzung des Änderung des Arbeitssystems wird wie die folgenden Schritte nicht von mir begleitet. Die Umstände ließen sich leider auch nicht beeinflussen (u. a. hatte ich einen Todesfall in der Familie). Auch wenn seitens des Bildungsträgers immer betont wurde, daß es möglich sei, auch eine nur geplante Änderung zu beschreiben und zu erläutern wie die folgenden Schritte wie etwa die Durch- und Umsetzung oder die Wirkungskontrolle ablaufen sollen, bleibt für mich da doch einiges offen: Die Ergebnisse des Praktikums und die weiterführenden Schlussfolgerungen bereiten mir doch Schwierigkeiten.


    Rein aus Neugierde interessiert mich nun, ob es häufiger vorkommt, daß die Umsetzung einer Änderung oder Neugestaltung eines Arbeitssystems nicht innerhalb des Praktikumszeitraumes erfolgt. Hatten oder haben viele von Euch auch dieses Problem?


    Viel wichtiger ist aber eine andere Frage: Wie habt Ihr es gelöst? Ich weiß im Augenblick nicht, was ich zu den Punkten 4. bis 5.2. schreiben soll und wäre für jeden Tip und jede Anregung dankbar.


    Gruß
    Michael

    SiFaFa weil ich zwei BG-spezifische Blöcke erfolgreich absolviert habe.

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  • Hallo Michael,


    Viel wichtiger ist aber eine andere Frage: Wie habt Ihr es gelöst? Ich weiß im Augenblick nicht, was ich zu den Punkten 4. bis 5.2. schreiben soll und wäre für jeden Tip und jede Anregung dankbar.

    Du gibst die Antwort dir doch schon selber?


    4. Ergebnisse des Praktikums

    Und das Ergebnis ist:

    ...eine vorherige Änderung erwies sich bei der Wirkungskontrolle als ungeeignet. Man kam quasi vom Regen in die Traufe und hat ein Risiko nur durch ein neues ersetzt, weil das Verhalten der Mitarbeiter falsch eingeschätzt wurde.

    Das ist doch direkt aus dem Leben gegriffen und passiert (leider) sehr häufig. Das ist dann eben das Ergebnis des Praktikums.


    5. Weiterführende Schlussfolgerungen
    5.1. Für den Betrieb

    Neuer Anlauf mit einer fertig ausgebildeten Sifa?


    5. Weiterführende Schlussfolgerungen
    5.2. Für die Fachkraft für Arbeitssicherheit

    ... weil das Verhalten der Mitarbeiter falsch eingeschätzt wurde.

    Schon mal an "Verhaltensbasierte Sicherheit" gedacht? Wäre doch naheliegend und ein gutes Arbeitsgebiet für eine Sifa?
    Siehe z.B. hier


    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

  • Hallo Zusammen,


    niko hat schon viele Anregungen gegeben da kann ich mich nur anschließen.


    Mein Praktikumsthema war zum Ende des Praktikums auch noch nicht vollständig umgesetzt (Zeit und Budgetfragen). Dieses habe ich mit meinen Betreuer (AP) besprochen und wurde auch anerkannt.
    Eine Hilfe für mich war das ich eine To Do Liste mit dem gesamten restlichen zu bearbeitenden Arbeiten mit Verantwortlichkeiten und Terminen erstellt und angehängt habe.
    Die vollständige Umsetzung und die Wirkungskontrolle ist dann fast ein halbes Jahr später erfolgt.

    Mit freundlichen Grüssen aus Braunschweig!


    Hans-Jürgen

  • Wahrscheinlich habe ich das Thema zu knapp beschrieben, deshalb etwas mehr dazu:


    Der erste Handlungszyklus erfolgte vor meinem Praktikum, ich stieß erst mit der letzten ASA-Sitzung hinzu und erfuhr dort von der Wirkungskontrolle, bei der festgestellt worden war, daß die Lösung keinen Erfolg hatte.


    Darum ging es: In einer Versandabteilung gibt es eine Tischkreissäge, die genutzt wird um Bretter zuzusägen, die als Schutz von Ware und Bändern beim Umreifen verwendet werden. Sie stand zunächst im Bereich eines Regals so, daß der die Säge benutzende Mitarbeiter mit seinem Rücken in den Fahrweg der Flurförderzeuge ragte. Die Säge wurde daher um etwa 80° gedreht aufgestellt und der jeweilige Mitarbeiter stand/steht bei der Nutzung nun nicht mehr im Fahrweg. Was jedoch nicht erwartet worden war, war wie die Bretter geführt werden: Die meisten Benutzer der Säge finden es einfacher, das lange Ende nicht unter das Regal zu halten, sondern lassen es auf der Seite des Fahrwegs. Nun ist ein neues nicht tolerierbares Risiko gegeben, denn das Brett kann sehr leicht von den Staplerfahrern übersehen werden und der Mitarbeiter an der Säge wird dank des Gehörschutzes einen Stapler beim Sägen auch nicht hören.




    Es gibt Lösungsalternativen, die geeigneteste wurde bereits im Rahmen einer Begehung anlässlich der genannten ASA-Sitzung ermittelt, d. h. die entsprechenden Handlungsschritte bis einschließlich Auswahl der Lösung wurden an dem Tag bereits durchlaufen.


    Niko: Das von Dir genante Ergebnis ist also tatsächlich nur der Handlungsanlass gewesen.


    Gruß
    MIchael

    SiFaFa weil ich zwei BG-spezifische Blöcke erfolgreich absolviert habe.

  • Hallo,


    auch in meiner Praktikumsarbeit war eine Umsetzung u.a. aus zeitlichen Gründen nicht möglich. Das war aber überhaupt kein Problem. Ich vermute, das geht sehr vielen angehenden FASIs so.


    Wichtig ist, dass Du schön konsequent den Handlungszyklus abarbeitest. Dann eben mit "hätte" und "würde". Uns wurde diese Möglichkeit auch im Vorfeld des Praktikums als legitime Vorgehensweise genannt, wenn eine tatsächliche Maßnahmenumsetzung usw. im Zeitrahmen des Praktikums nicht machbar ist.


    Der Teil, den Du praktisch abarbeiten kannst, sollte natürlich schon ordentlich sein. Es geht insgesamt natürlich um eine praktische Arbeit, wie die Bezeichnung "Praktikum" schon sagt.


    Gruß
    Osnabrück

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  • Hallo Micherheit,


    auch bei mir war der Handlungszyklus nicht komplett. Die neue Maschine war sehr teuer und da reden natürlich eine Menge Leute mit. In Absprache mit der BG habe ich es dann so gelöst, das ich alle tatsächlich statt gefundenen Handlungsschritte beschrieben habe und für die offenen einen "Fahrplan" skizziert habe. Keine wilden Spekulationen, aber man konnte erkennen das ich die Handlungsschritte verinnerlicht hatte.


    Wie meine Vorredner schon sagten, dass der Zyklus nicht komplett durchlaufen wird kommt öfter mal vor.


    Gruß aus dem Pott
    Ruhrpott-Harry

  • Der Zyklus ist klar erkennbar und auch beschrieben, da sehe ich keine Probleme. Die Durch- und Umsetzung und die Wirkungskontrolle habe ich nach meiner Einschätzung auch so beschrieben, daß der Zyklus vollständig ist. Mein Problem ist, daß ich mit den weiterführenden Schlußfolgerungen, die ja in die Zukunft gerichtet sein sollen , nicht wirklich viel anfangen kann. Ich will es mal anschaulich sagen: Je weiter ich in die Zukunft blicke, desto mehr Möglichkeiten ergeben sich. Da ja schon Umsetzung und Wirkungskontrolle Prognosen darstellen, gehen die Möglichkeiten bei den Schlußfolgerungen auseinander wie eine Baumkrone...


    Nachdem ich soeben den Rasen gemäht habe, werde ich mich noch eine Weile der eingeschränkten Arbeit(*) rund um Haus und Garten widmen... Dann flutscht die Arbeit am Praktikumsbericht nachher hoffentlich besser!


    Gruß
    Michael



    (*) Eingeschränkt, weil meine linke Schulter durch einen Verkehrsunfall von 2013 ramponiert ist. Ich schätze, ich werde bei Schulungen, Unterweisungen u. ä. besonders überzeugend sein, denn ich weiß wie lästig es ist, wenn man nicht mehr so kann, wie man möchte! ;)

    SiFaFa weil ich zwei BG-spezifische Blöcke erfolgreich absolviert habe.

  • Hallo Micherheit,


    wenn Du den ganzen Zyklus durchlaufen hast, sehe ich da kein Problem. Du musst doch nur beschreiben wie es weiter geht.
    Beispiel: Die Neustrukturierung wird im nächsten halben Jahr monatlich überprüft. Sollten sich Abweichungen ergeben, wird der Handlungsszyklus erneut durchlaufen. Sollte die erwünschten Erfolge eintreten, werden die Überbprüfungen auf einen regulären Turnus von... gesetzt. Usw..


    Gruß aus dem Pott
    Ruhrpott-Harry
    :thumbup:

  • Ich sehe in Deiner Arbeit auch kein Problem. Du hast zwei Möglichkeiten:


    1. Du hörst vor der Wirkungskontrolle mit dem Hinweis auf, das sich die Wirksamkeit der Änderung des Arbeitssystem erst im Laufe der Zukunft zeigt und zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine qualitative Aussage ableiten läßt
    oder
    2.
    Du hörst mit dem gefunden (wenn auch negativen) Ergebnis auf. Die Wirksamkeit hat sich nicht bestätigt und es bedarf eines neuen Durchlaufes/Lösungsansatzes.


    Meines Erachtens muss eine Praktikumsarbeit nicht immer mit einem postiven Ergebnis änden. Dies ist bei anderen Forschungsarbeiten auch nicht immer der Fall.

    "Sei achtsam auf dem Weg zur Schicht, auf der Strasse schläft man nicht!"

    "Wenn es einen Weg gibt, es besser zu machen: finde ihn." Thomas Alva Edison (1847-1931)

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  • Rückblick:


    Ich hatte wohl nur eine Pause gebraucht, denn nach einer solchen flutschte es dann und ich habe auch die letzten Punkte ganz flüssig bearbeiten können. Am Ende war ich zufrieden und sicher, daß ich die Anforderungen der LEK 2 damit erfüllen würde.


    Heute kam das Ergebnis der Bewertung: 90 von 100 Punkten. Damit kann man zufrieden sein, denke ich. Ich bin es jedenfalls. :D


    Thema abgeschlossen!


    Gruß
    Michael

    SiFaFa weil ich zwei BG-spezifische Blöcke erfolgreich absolviert habe.

  • Heute ist der Glückwunsch tatsächlich angebracht, denn ich bekam mit der heutigen Post das Zertifikat für die bestandende Stufe III (BGW), d. h. seit heute bin ich ganz offiziell Fachkraft für Arbeitssicherheit. So mit alles. Wie beim Döner! :D



    Gruß Michael

    SiFaFa weil ich zwei BG-spezifische Blöcke erfolgreich absolviert habe.

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  • Hallo, gratuliere Dir auch.


    Besteht die möglichkeit in deine komplette
    Arbeit einen Blick zu werfenß Ist zwar nicht mein Thema aber hilft mir
    bestimmt bei meiner Findungsphase.
    Wäre dir sehr dankbar.
    Gruß
    Sara