Umgang mit Studenten, Bedienung von Maschinen

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  • Hallo Menschenschützer,

    eventuell kann mir da jemand etwas Hilfestellung geben.

    Bei uns sind regelmäßig Studenten im Technikum, um dort im Rahmen ihres Studiums den praktischen Umgang mit verschiedenen Lackiermaschinen / kleineren Produktionsstraßen kennen zu lernen.
    Dabei müssen sie die Maschinen (unter Aufsicht und Anleitung) auch bedienen.
    Die Reinigung der Maschinen (bei der ein höheres Verletzungsrisiko (scharfe Kanten/Maschinenteile) besteht) wird durch unsere Mitarbeiter durchgeführt.

    Die Studenten bekommen bei Ihrem ersten Besuch auf unserem Gelände eine Sicherheitsunterweisung (Allgemein, Verhalten in der Firma, Umgang mit Chemikalien, Umgang mit Maschinen, erste Hilfe, Evakuierung usw.), sie werden an den einzelnen Maschinen noch einmal im Umgang mit der betreffenden Maschine unterwiesen und es ist immer ein Mitarbeiter an der entsprechenden Maschine.

    Jetzt kam die Frage aus, ob das ausreicht, um eine Gefährdung der Studenten(und eine eventuelle Mithaftung der Mitarbeiter) zu minimieren.
    Da ja immer nur ein oder zwei Studenten an der Maschine beschäftigt sind, und 10 bis 15 Studenten um die Maschine herumstehen.
    Die unser Mitarbeiter nicht immer im Blick hat, da er sich ja um die Studenten an der Maschine kümmern muss.

    Gefährdungsbeurteilung und BA`s sind vorhanden. Gefährdung besteht durch sich bewegende Teile / drehende Walzen (bei losen Kleidungsstücken).

    Angedacht ist jetzt, die jeweilige Maschine mit einem Absperrband abzusperren, so daß die Studenten nicht mehr direkt an die Maschine können, solange sie nicht daran arbeiten.
    Feste Absperrungen oder Gitter kommen aus örtlichen und betrieblichen Gründen nicht in Frage.

    Hat jemand noch eine andere Idee?

    Gruß
    Ralf

    The difference between twin witches is to tell which witch is which!

    Einmal editiert, zuletzt von ADR-User (11. November 2013 um 16:01)

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  • Hi,

    ich kann dir nur sagen, wie es damals bei mir in der Schule aussah.

    Um jede Maschine, (Drehbank, Fräße, Abkanntbank, ...) war ein farbiger Bereich.

    In dem Bereich durfte sich immer nur ein Schüler aufhalten, beim Einrichten auch zwei oder drei.

    Der Boden sah natürlich dadurch sehr bunt aus. Wenn zwei Maschinen nebeneinander standen, hatten die unterschiedliche Farben.

    Oder einfach mal anschauen, wie die Empfehlungen für Berufsschulen ausschauen.

    Grüße
    Lucy

  • Hallo Ralf,

    zusätzlich zu den farblichen Kennzeichnungen würde ich das Verhalten während der Wartezeit mit in die Unterweisung aufnehmen.
    Ausserdem sollten die Maschinen gegen unbefugte Benutzung gesichert sein, wie es z.B. auch in der GUV-V S1 "Schulen" empfohlen wird.

    Gruß
    stephan

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl

  • ...wir reden hier, wenn ich das richtig lese, ueber Studenten und nicht ueber Schueler der 4. Klasse!!!!

    Da eine entsprechende Einweisung erfolgt und ein MA permanent in der Lage ist, ausgefuehrte Taetigkeiten incl. Einhaltung bestehender Sicherheitsregularien zu ueberpruefen (Ja, auch wenn er nicht jede Sekunde daneben steht!!), sehe ich hier keinen grossen Handlungsbedarf mehr.

    In diesem Sinne
    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • Moin,

    ich kann mich nur MichaelD anschließen. Du hast ne dokumentierte Einweisung, ne GuB und BA´s sowie eine Aufsichtsperson. Es heisst ja auch nicht unter Leitung und Aufsicht, dass immer einer einen Studenten an die Hand nehmen muss.
    Auszug aus der RISU NRW: Die Schülerin oder der Schüler arbeitet selbstständig an der Maschine oder mit dem Gerät, die Lehrerin oder der Lehrer beaufsichtigt im Rahmen seiner Dienstpflicht. Parallel dazu kann man ja die Situation bei euch sehen. Und hier habt mit Studenten zu tun, die psychomotorisch wohl in der Lage sein werden, die Gefährdungen nach den Einweisungen einzuschätzen.

    Mit farbl. Kennzeichnungen und Absperrungen finde ich übertrieben. Wird nach dem Studium auch keiner für die neue Generation machen :D

    ---

    „Willst du, dass einer in der Gefahr nicht zittert, dann trainiere ihn vor der Gefahr.“


    Lucius Annaeus Seneca (4 v.Chr. – 65 n.Chr.), röm. Philosoph u. Dichter

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  • Hallo Zusammen,

    ich sehe es leider anders als MichaelD und K-Prinz

    Zitat von MichaelD ...wir reden hier, wenn ich das richtig lese, ueber Studenten und nicht ueber Schueler der 4. Klasse!!!!

    Zitat von K-Prinz: Mit farbl. Kennzeichnungen und Absperrungen finde ich übertrieben. Wird nach dem Studium auch keiner für die neue Generation machen :D

    Und das isses eben! Die sogenannte neue Generation von der Uni ist nach der Ausbildung teilweise eben ahnungslos und vielfach beratungsresistent gegenüber dem Arbeitsschutz, woher sollen die Kenntnisse denn auch kommen! Von der Uni ganz sicher nicht. Es gibt allerdings Ausnahmen bei den Studenten die vor ihren Studium eine berufliche Ausbildung genossen haben.

    Ich will mich hier nicht über unser jetziges Bildungssytem auslassen aber nur soviel ich habe 25 Jahre Berufserfahrung als Fertigungs- u. Prüffeldleiter, bei uns sind so manche Studenten und Jung-Ing,s (mein Liebling der Bachelor) durch die Fertigung gelaufen ohne nur die geringsten Kenntnisse im Arbeitsschutz zu haben trotz unser Einweisung, Unterweisung mit Unterschrift unsw. die Anweisungen wurden vielfach ignoriert oder erst nach Androhung von anderen Mitteln durchgeführt soviel zu der Aussage ,,es sind Studenten und nicht Schüler der vierten Klasse" die Schüler der vierten Klasse haben da wesentlich mehr Respekt vor Maschinen und Arbeiten die sie nicht kennen!!!!!! Solche Aussagen wie ober genannt helfen uns nicht weiter meine Aussage übrigens auch nicht!!

    Was hilft uns jetzt weiter? Unser Entwicklungsleiter schickt seine Praktikanten und Jung-Ings inzwischen zur Grundausbildung in die Fertigung damit sie die 5 Sicherheitsregeln lernen die vorher keiner kannte oder man versucht sich Gedanken machen wie Ralf (ADR-User) es macht.

    Mit freundlichen Grüssen aus Braunschweig!

    Hans-Jürgen

    Einmal editiert, zuletzt von Sturm (13. November 2013 um 10:31)

  • Hallo,

    vielen Dank für die vielen Anmerkungen/Anregungen.

    Wir werden das jetzt umsetzen mit der Absprerrung, wie wir das vorhatten.

    Ich habe inzwischen eine Antwort von der BG bekommen, die die Absprerrung voraussetzt, um die Gefahr eines einzugs in die Walzen usw. zu verhindern.

    Die andere Sache, die ich nachgefragt hatte, war, wie das denn mit Kunden/Besuchern ist, die an den Maschinen arbeiten.
    Da bisher bei versuchen, wenn die Kunden ihr Holz mitgebracht haben, und es im Technikum mit neuen Lacksystemen auf den Anlagen getestet wurde, auch mit (zusammen mit unseren Technikern) an den Maschinen gearbeitet haben.
    Da hat die BG ganz klar gesagt, dass das versicherungstechnisch ein großes Risiko ist, sehr schwierig.
    Deshalb werden wir das jetzt auch nicht mehr zulassen.
    Dann dürfen die Kunden nur noch zuschauen und unsere Mitarbeiter führen die Tests durch.
    Aber das wird wohl in vielen Firmen so gehandhabt.
    Andererseits ist es üblich, dass unsere Techniker beim Kunden vor Ort ständig selber Versuche machen.

    Der Chef ist nicht begeistert, da die Tatsache, dass auch die Kunden selber vor Ort Versuche machen konnten, ein großer Vorteil im Marketing war.

    Gruß
    Ralf

    The difference between twin witches is to tell which witch is which!

  • Moin, Ralf,

    Da hat die BG ganz klar gesagt, dass das versicherungstechnisch ein großes Risiko ist, sehr schwierig.

    hmmm - wo ist das Problem?
    Kunden = Fremdfirmen; diese sind eingewiesen, arbeiten mit Betriebsmitteln, die aufgrund einer Prüfung, CE-Konformität usw. "sicher" sind.
    Wenn etwas passiert, ist das ein Arbeitsunfall, um den sich die BG des Kunden kümmern muss.
    Bei Verletzung eines Deiner Mitarbeiter wird BG-übergreifend die Haftung besprochen (Haftungsprivileg und solch Gedöns)

    Warum soll also der vom Kunden selbst durchgeführte Test etwas gänzlich anderes sein, als die Tätigkeit einer Fremdfirma oder ein Mitarbeiter einer Zeitarbeitsfirma?
    Ich würde mir das von der Rechtsabteilung Deiner BG genau erklären lassen ... schriftlich :whistling:

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)