Sind Kundenaudits nach OHSAS 18001 in zertifizierten Betrieben unnötig?

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  • Hallo achtzehntausendeins,


    das musst du schon die Kunden des Betriebs selbst fragen.
    Meine Erfahrung sagt, dass Kunden sich nicht von Zertifikaten beeindrucken lassen. Diese werden gefordert, aber eine inhaltliche Stichprobenprüfung wird trotzdem durchgeführt.


    Und noch ein Hinweis: Die Beachtung dieses Threads würde die Motivation zu einer Antwort erhöhen, zumindest bei mir.
    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

  • .... Und noch ein Hinweis: Die Beachtung dieses Threads würde die Motivation zu einer Antwort erhöhen, zumindest bei mir.
    Gruß, Niko. ...

    Hallo Niko,


    ich hatte sogar brav beim Einstieg in dieses Forum die Hinweise zu dem Forum gelesen. Den Beitrag, auf den Du verwiesen hattest, hatte ich dabei nicht entdeckt. Sorry & Danke für den Hinweis. Wie Du siehst, folge ich dem gerne. Ich selbst bin nicht so leicht durch fehlende Anreden zu demotivieren und würde es nie jemandem übel nehmen, auf Anreden zu verzichten. Für mich gehört auch zur Netiquette, beim Gesprächspartner zunächst erst einmal beste Absichten zu vermuten. Meistens (nicht immer) gelingt mir das :)



    Zur meiner Frage, ob Kundenaudits nach OHSAS 18001 in zertifizierten Betrieben unnötig sind:

    ... das musst du schon die Kunden des Betriebs selbst fragen.
    Meine Erfahrung sagt, dass Kunden sich nicht von Zertifikaten beeindrucken lassen. ...

    Gut, dass ich auch hier im Forum gefragt hatte und so von Deinen Erfahrung hören konnte. Es freut mich, dass es tatsächlich solche kritischen Kunden gibt. Es gibt nämlich auch zertifizierte Unternehmen mit der folgenden internen Sprachregelung zu Kundenaudits nach OHSAS 18001: "Ablehnen!". Wegen des Zertifikats seien solche Audits ja nicht mehr nötig. Ich bezweifele, das der Auditor des Zertifizierers diese interne Sprachregelung gesehen hat.


    Deutsche Kunden von irgendwelchen pakistanischen Zulieferern im Textilgeschäft mag es reichen, wenn der pakistanische Zulieferer sein Büro mit einem hübschen Zertifikat für sein „AMS“ dekorieren kann. Der Kunde braucht das Zertifikat seines Zulieferers nur zu seiner eigenen Absicherung und natürlich auch für seine Öffentlichkeitsarbeit. Mehr will er gar nicht wissen; die tatsächlichen Zustände beim Zulieferer sind ihm schon aus Kostengründen ziemlich egal.


    Anders ist das beispielsweise bei einem Kunden, der sich unbedingt auf eine hohe Qualität zugelieferter Software oder Firmware usw. verlassen können muss. Da ist dann nicht nur das Managementsystem (vielleicht nach ISO 9001 gestaltet) für Geschäftsprozesse interessant, sondern wie der Zulieferer es seinen Beschäftigten ermöglicht, sich ohne störende Fehlbelastungen auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Hier helfen dem Kunden ernsthafte Audits z.B. nach OHSAS 18001, zu verstehen, wie der Zulieferer mit den oft konfliktbehafteten Herausforderungen des Arbeitsschutzes umgeht. Wie das AMS des Zulieferers wirklich „gelebt“ wird und wie ehrlich der Zulieferer mit den unvermeidlichen Abweichungen im Arbeitsschutz umgeht, zeigt gut, wie es um die Führungskultur des Zulieferers tatsächlich bestellt ist.


    Der Konzern, der Kundenadits ablehnt, erhielt sein Zertifikat nach einem Matrixaudit. Wir wissen jedoch, welche Grenzen ein Matrixaudit im Zertifizierungsgeschäft hat. Der Natur dieser Art von stichprobenartigen Audits gemäß, kann ein nach einem Matrixaudit erteiltes Zertifikat aus einfach nachvollziehbaren Gründen keine Kundenaudits in Zulieferbetrieben ersetzen, deren AMS nicht mit den Fragestellungen auditiert wurden, die für den Kunden wichtig sind. Daraus folgt, dass Kunden schon im geschäftlichen Interesse legitim daran interessiert sein können, auch in einem zertifizierten Betrieb an geeigneter Stelle eigene Kundenaudits mit eigenen Prioritäten durchzuführen.


    Beste Grüße
    achtzehntausendeins

    3 Mal editiert, zuletzt von achtzehntausendeins () aus folgendem Grund: Nachtrag