Abteilung für Arbeitsschutz

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  • Hallo zusammen,


    ich würde gern mal wissen, ob es hier Sifas gibt, die in einer Stabsstelle sind und gleichzeitig Führungskraft einer Abteilung für Arbeitsschutz sind? Stabsstelle und trotzdem Linienvorgesetzter für Mitarbeiter des Arbeitsschutzes.
    Wenn ja, was gilt es zu beachten, wenn eine solche Abteilung geschaffen werden soll? Erfahrungen mit den anderen Linienvorgestzten über die Neue?
    Grüße aus Ba-Wü
    Jane

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  • Hi !
    Ich mache zwar nur meine eigene Linie, aber ich sehe da keine Probleme, denn die Linienverantwortung ergibt sich ja nur innerhalb der Abteilung Arbeitsschutz, die in ihrer Gesamtheit aber Stabsstelle ist und somit ausserhalb der eigentlichen, geschäftlichen Verantwortungs- und Weisungslinie steht.
    Statt einer einzelnen SiFa berät hier eine Abteilung, innerhalb derer einer das Sagen hat. Für mich wäre das erstmal alles tutti bis auf die Frage, bei wem mit welcher Aufgabenverteilung dann im Einzelnen die Beratungsverantwortung liegt !? Aber das sollte zu klären sein.


    Gruss vom Thomas

    Neueste Studien der EU kommen zu eindeutigem Ergebnis: "Man steckt halt nicht drin...!"

  • Hallo Jane!


    ich sehe da auch kein Problem. Eine leitende FASI finden wir in allen größeren Unternehmungen. Gerichtlich bestätigt ist, dass der Vorgesetzte nur eine leitende FASI oder der Betriebsleiter sein kann.


    Grüße
    Flügelschraube


    Du hast eine PN

  • Hallo,
    weiß jemand, welche Arbeitsschutz-Aufgaben solche Abteilungen wahrnehmen?


    Grüße
    Jane

  • Na eigentlich die klassischen Aufgaben der SiFa, nur in einem der Unternehmensgröße geschuldeten und deshalb grösseren Umfang. In der gleichen Abteilung kann man ja z.B. auch noch den Umweltschutz unterbringen und das Ganze geschickt an's QM andocken.
    Die Frage ist halt, wie das Unternehmen jetzt strukturiert ist und wie gross die Maßnahmen gewollt und umsetzbar sind. Wie sieht das Managementsystem aus ? Gibt es mehrere Standorte ? Wieviele Mitarbeiter arbeiten in welchen Abteilungen ? Müssen deshalb Experten-SiFa's für ganz spezielle Bereiche her ? Da kann man erstmal ein ordentliches Brainstorming machen, um rauszubekommen, wohin die Reise gehen soll/muss... :50:



    Einen schönen Abend wünscht der Th. :303:

    Neueste Studien der EU kommen zu eindeutigem Ergebnis: "Man steckt halt nicht drin...!"

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  • Hallo,


    es gibt bisher keine Arbeitsschutzabteilung, soll aber entstehen. Ich als Sifa in Ausbildung bekomme eine Mitarbeiterin, die keine Sifa ist. Diese MA soll Aufgaben in den verschiedenen Abteilungen wahrnehmen. Gefahrstoffkataster, Maschinenkataster, Inventuren, ...Immer auf Anweisung und Anleitung von mir, immer in Abstimmung mit der jeweiligen Führungskraft. Die Führungskraft ist immer eingebunden, nimmt teil nd übernimmt auch die Verantwortung (Unterschriften!).
    Wie seht Ihr das? Komplikationen vorhersehbar? Ich kenne keine leitende Sifa, die ich fragen könnte, was die MA für Aufgaben haben......


    Jane

  • Wo es noch nichts gibt, gibt's immerhin viel Gestaltungsspielraum. Das ist gut, weil Du dich damit prima einrichten und aufstellen kannst. Probleme wird es geben, wenn andere Vorgesetzte versuchen, Dir und deiner Mitarbeiterin Aufgaben auf's Auge zu drücken, weil es ja so schön bequem ist und zudem viele dem Irrglauben unterliegen, dann ja mit der Arbeitssicherheit nichts mehr zu tun zu haben. (Was z.B. hat die Mitarbeiterin der Abteilung Arbeitsschutz mit der Inventur zu tun, ausser, dass sie ihre Bleistifte zählt ?)
    Wenn Du deine Abteilung mit den Aufgaben nicht vom Start weg deutlich und selbstbewusst abgrenzt und diese Grenzen auch energisch verteidigst, finden sich Leute, die Arbeit loswerden wollen. Deine (!) Mitarbeiterin, Deine (!) Anweisungen.
    Ich würde erstmal anfangen, alle Aufgaben der Arbeitssicherheit aufzuschreiben und bis ins Detail runterzubrechen. Dafür brauchst Du erstmal alles, was bisher in diesem Bereich durch die bisherige SiFa gemacht wurde. Dazu die hoffentlich durchdachte Antwort der Geschäftsleitung auf die Frage "Was erwarten Sie von mir und meiner Abteilung ?" und Du kannst dann ordnen, anpassen und eine eigene Strategie entwickeln. Damit wird dann deutlich, was davon die Mitarbeiterin übernehmen kann, z.B. Korrespondenz, Datenpflege, Statistiken, Schulungs- und Unterweisungskoordination, Termine für betriebsmedizinische Vorsorge, Sitzungsprotokolle usw.. Damit wird der interne Arbeitsumfang deutlich, den Du kennen musst, bevor Du ggf. andere nach Absprache (ja nee, is klar !) entlastest. Wenn Du die MA dann noch als Verbündete gewinnen kannst, solltest Du auf einem guten Weg sein.
    Ich weiss ja nicht, wie das bei euch alles so läuft und wie die Leute ticken, aber trainiere vorsichtshalber schonmal das imperative "Nein!" vor dem Spiegel :D
    Nicht, dass aus dem "wir stimmen uns ab" bald ein "stell' Dich mal darauf ein..." oder gar "ihr müsst!" wird.
    Ich habe das auch grade (noch nicht ganz) durch, nur habe ich keine Mitarbeiterin. Warum eigentlich nicht ??? Gleich mal 'n Memo machen... :D


    Das allerdings ist lediglich meine bescheidene und ganz persönliche Sicht.



    G. vom Th.

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    4 Mal editiert, zuletzt von ToBi ()

  • Hallo,


    herzlichen Dank für den netten Beitrag. Ich musste echt schmunzeln...Memo! Also, die Lage ist so:
    Das Unternehmen ist neu, die Strukturen zum Arbeitsschutz sind noch nicht umgesetzt. Ich mache gerade die Ausbildung zur Sifa, bin seit einiger Zeit auch schon in der Stabsstelle. Die Mitarbeiterin brennt darauf sich weiterzubilden. Die Inventur bezieht sich auf Gefahrstoffe. Ich bin die einzige Sifa. Es gab vor mir niemanden. Die Führungskräfte fragen sich, warum es mich gibt, ging doch vorher auch ohne mich. Die Umsetzung von Arbeitsschutzthemen verläuft sehr sehr schleppend, was an der Ignoranz und Arroganz der Führungskräfte liegt. Nun könnte die MA die Tätigkeiten übernehmen, die echte Zeitfresser sind, weil viele Gefahrstoffe da sind und die Listen heftig sind. Die Unternehmensleitung prüft nun, ob es Sinn macht, den Arbeitsschutz zu zentralisieren, damit es rund läuft.
    Das Managementsystem kommt in 2015, wenn ich meine Ausbildung fertig habe und der Arbeitsschutz aufgestellt ist und läuft.
    Ich schätze mal, dass ich mit der Stabsstelle und kleiner Abteilung ganz schön Glück habe. Ich bin da ganz schön dankbar für die Chance. Grüße und gute Nacht
    Jane

  • Der Einwand, dass es bisher ja auch ohne ging, kommt immer wieder, lässt sich aber recht gut ausräumen, wenn man mal eine ordentliche Ansprache zur Verantwortung der Vorgesetzten im Arbeitsschutz hält. Da wird dann manch einer dicke Backen machen, wenn das Strafrecht ins Spiel kommt und damit im ungüstigen Fall auch mal Karriere und Existenz pulverisiert werden.
    Den Spruch " bange machen gilt nicht" kannste vergessen. Oft ist es das Enzige, was hilft.



    Jetzt aber Gute Nacht !
    Thomas

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  • ...Die Inventur bezieht sich auf Gefahrstoffe. ...Die Führungskräfte fragen sich, warum es mich gibt, ging doch vorher auch ohne mich. Die Umsetzung von Arbeitsschutzthemen verläuft sehr sehr schleppend, was an der Ignoranz und Arroganz der Führungskräfte liegt. Nun könnte die MA die Tätigkeiten übernehmen, die echte Zeitfresser sind, weil viele Gefahrstoffe da sind und die Listen heftig sind. ...


    Gerade Gefahrstoffe kann man schön zentral zusammenführen, allerdings sollte die Hauptarbeit dezentral vor Ort von den dort verantwortlichen Vorgesetzten gemacht werden. Wenn jetzt die motivierte Mitarbeiterin überall die Listen erstellt, wird sie bald vor Arbeit kein Ende mehr sehen und die eigentlich dafür Verantwortlichen vor Ort lehnen sich schön zurück, da ist ja jemand, der diese lästige Arbeit übernimmt. Schon funktioniert die Sache nicht so, wie sie soll. Verantwortlich für den rechtskonformen Umgang mit Gefahrstoffen ist der jeweilige betriebliche Vorgesetzte. Der hat für die notwendige Führung des Gefahrstoffverzeichnisses zu sorgen usw. Dazu kann man dann von der Zentralabteilung Hilfestellung und Informationen liefern, aber es bleibt die Aufgabe der Abteilung. Auch ist es sinnvoll die Beschaffung der Stoffe anzusehen. Gibt es ein Freigabesystem bzw. Vorgaben an den Einkauf? Zur Beschaffung von Gefahrstoffen oder potentiellen Gefahrstoffen gehört immer auch die Beschaffung der Sicherheitsdatenblätter (SDB). Solange das SDB nicht im Haus ist, darf mit den Stoff nicht umgegangen werden. Ja, das klingt nach Gängelei, aber manchmal muss man die Mitarbeiter "erziehen" und das geht am Anfang noch relativ einfach. Hat man erst einmal ein paar Monate/Jahre zugesehen funktioniert das nicht mehr so einfach.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.