Hallo Forum, ich habe ein bisschen Probleme mit den UEG und OEG.
In einem Sicherheitsdatenblatt (Farbe) steht als UEG und OEG 0,6 -1,3% Vol.
Was sagt mir dieser Wert nun genau?
Danke im voraus
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Neues Benutzerkonto erstellenHallo Forum, ich habe ein bisschen Probleme mit den UEG und OEG.
In einem Sicherheitsdatenblatt (Farbe) steht als UEG und OEG 0,6 -1,3% Vol.
Was sagt mir dieser Wert nun genau?
Danke im voraus
In einem Sicherheitsdatenblatt (Farbe) steht als UEG und OEG 0,6 -1,3% Vol.
Was sagt mir dieser Wert nun genau?
Wenn das in dem SDB so stehen sollte, hätte ich an den Inverkehrbringer jede Menge Fragen ...
Steht in dem SDB tatsächlich unter Punkt 9
- Untere Explosionsgrenze: 0,6 -1,3% Vol.
- Obere Explosionsgrenze: 0,6 -1,3% Vol.
?
Nenne bitte den Stoff, das SDB oder den Auszug unter Punkt 9 des SDB.
Ansonsten findest Du unter
http://de.wikipedia.org/wiki/Explosionsgrenze
ein paar weiterführende Informationen.
Nenne bitte den Stoff, das SDB oder den Auszug unter Punkt 9 des SDB.
Hallo A.r.ni, dieses Datenblatt habe ich leider in der Firma aber hier ein Ausschnitt aus einem ähnlichen Datenblatt.
Es handelt sich hier um einen Lack der bei uns in der Lackiererei benutzt wird.
Hallo thoko.
Das is ja mal nen Ding. Also das kenn ich so auch nicht und wenn ich überlege wo die untere Grenze bei Acetylen liegt...
Auszug Gestis für Acetylen:
EXPLOSIONSGRENZEN
Untere Explosionsgrenze:
2,3 Vol.-%
24 g/m³
Obere Explosionsgrenze:
100 Vol.-%
Obere Explosionsgrenze 100 Vol% durch Zersetzung.
Maximaler Explosionsdruck:
11,1 bar
Somit würde das Zeug ja bei einer geringeren Vol-% schon entzünden oder exgefählich sein als Acetylen...
Also irgendjemand hat da die Begriffe beim Ausfüllen nicht richtig verstanden. Anders kann ich es mir nicht vorstellen. Grade wenn es sich um einen Lack handelt.
Wenn jemand diese Angaben aus dem SDB so bestätigen kann .... hmmmm.... was isn das fürn Lack????
Also da würde ich auch beim Hersteller/ Inverkehrbringer mal direkt anfragen...
Gruß
Jens
... ein Ausschnitt aus einem ähnlichen Datenblatt.
Danke, dass ich Deine Ratlosigkeit teilen darf
Ich interpretiere die Angabe als den Bereich, innerhalb dem eine explosionsfähige Atmosphäre vorhanden ist - ABER:
entscheidend ist eine unmissverständliche Angabe des Herstellers ... und das hier ist missverständlich, insbesondere bei Deinem Eingangsbeispiel (0,6 - 1,3 % könnten fast schon in der Messtoleranz liegen ... )
In dem zweiten Beispiel stören mich schon die Angaben "gering entzündlich", kombiniert mit einer mutmaßlich sehr geringen UEG, aber keine Angabe zum Dampfdruck ...
Ich bleibe bei meinem Rat: Hersteller / Inverkehrbringer fragen und schriftliche Antwort einfordern.
Wenn Zweifel bleiben, gilt gemäß Maßnahmenhierarchie der Ersatz ... also ein anderer Lack ...
Vorher kein Verarbeiten des fraglichen Lackes (ich weiß: das schreibt sich leicht ...).
Wenn Zweifel bleiben, gilt gemäß Maßnahmenhierarchie der Ersatz ... also ein anderer Lack ...
Ein anderen Lack zu verwenden ist ziemlich schwierig. Dieser Lack bzw. die ca. 20 anderen die wir verwenden werden uns vom Kunden vorgeschrieben.
Werde mich aber beim Lieferanten mal erkundigen und dessen Antwort abwarten.
Ein anderen Lack zu verwenden ist ziemlich schwierig. Dieser Lack bzw. die ca. 20 anderen die wir verwenden werden uns vom Kunden vorgeschrieben.
Werde mich aber beim Lieferanten mal erkundigen und dessen Antwort abwarten.
Ja. Das kenn ich aus der Rüstung. Hab nich nur als Soldat lange Jahre mit den Endprodukten gearbeitet, sondern hab auch mein FASI-Praktikum direkt in der Herstellung erledigt (gepanzerte Fahrzeuge und Waffensysteme). Wenn Du Dich da um die Gefahrstoffe kümmern musst... herzlichen Glückwunsch CMR is da ein gängiger Begriff, weil solche Gemische z. B. die Temparatur- oder Belastungsanforderungen erfüllen, die andere net schaffen. Wobei ich auch sagen muss, dass bei der Fa. sehr viel Wert auf Ersatzstoffprüfung gelegt wurde. Da wurden die Prototypen mit entsprechend bekannten Gemischen gefertigt und wenn dieser dann in die Erprobung ging, wurden Muster mitgegeben, die sich ebenfalls bewähren mussten. Das ging leider net anders aber ich habe es selber an einem Beispiel mitbekommen... Top
Wenn da ein angeforderter Gefahrstoff in die Anlieferung kam und da war kein SDB dabei... Mitnehmen! Und sei es nur eine Tube Sekundenkleber! Wurde da konsequent behandelt und auch so durchgezogen. Macht der Lieferant das ein zweites Mal, is er raus. Da war aber auch ein Mist dabei .... Aber es ging eben nicht anders, weil es keine Alternativen gab.
Ich sach mal "bleihaltiges Lot" ... Macht Euch darüber mal kundig ... Ihr staunt Bauklötze ...
Gruß
Jens
... Dieser Lack bzw. die ca. 20 anderen die wir verwenden werden uns vom Kunden vorgeschrieben.
... ich habe es befürchtet ... in diesem Fall würde ich auch noch den Kunden informieren.
Ich kenne die Probleme der Ersatzstoffprüfung aus dem Bereich Pharma - hier ein Rezept zu ändern, ist mit großen Problemen verbunden, insbesondere wenn die Produktion eine Lohnarbeit ist ...
...In einem Sicherheitsdatenblatt (Farbe) steht als UEG und OEG 0,6 -1,3% Vol....
Sehr exotische Werte, mit überraschend geringer Spanne. Eine UEG von 0.6 Vol.-% gibt es durchaus z.B. beim Schwefelkohlenstoff, allerdings wird selbiger wohl kaum aus Farbe in relevanten Mengen freigesetzt. Ich würde einmal nach den gefährlichen Inhaltsstoffen sehen, was denn da so alles gelistet ist. Evt. hilft auch ein Blick in die Arbeitsplatzgrenzwerte, denn da müssten auch bekannte Zersetzungsprodukte bzw. flüchtige Reaktionsprodukte genannt werden, die einen AGW besitzen.
Beim Hersteller nachfragen ist immer eine gute Idee, manchmal stellt sich dabei heraus, das dieser diesen Punkt einfach falsch ausgefüllt hat, da ein Komma verrutscht ist, oder aus irgendeinem anderen Grund.
Hi Leute, muss noch mal blöde Nachfragen. Wenn ich nun die Werte für UEG+OEG habe und der nutzbare Raum (Lackiererei) ist z.B. 5x5x5m. Was fange ich jetzt mit den Werten an? Wie kontrolliere ich das in dem Raum keine explosionsfähige Atmosphäre auftritt? Sorry irgendwie peile ich das mit diesen beiden Werten nicht..... Aber trotzdem Danke
Habe mal eine Frage dazu,
Wie wird der Lack denn verarbeitet? In einer Spritzkabine??? Wenn ja mit welchem Medium wird der Lack versprüht?
...Was fange ich jetzt mit den Werten an? Wie kontrolliere ich das in dem Raum keine explosionsfähige Atmosphäre auftritt?...
Wenn man noch ein paar Daten zur Verfügung hat wie z.B. Luftwechselrate, Lösemittelgehalt und eingesetzte Menge, kann man eine Überschlagsrechnung durchführen. Diese zeigt näherungsweise wo man sich befindet. Ist man hier deutlich vom Ex-Bereich weg, kann man wenn man die Daten alle schön begründet eine Ex-Atmosphäre weitgehend ausschließen, was ich allerdings für unwahrscheinlich halte.
Als Literatur empfehle ich den BIA Report 3/2001.
Schon etwas älter das Teil, aber die technischen Grundlagen haben sich nicht verändert. Eine solche Berechnung ist immer mit äußerster Vorsicht zu geniesen und einem Laien auf diesem Gebiet rate ich davon ab.
Allerdings staunt so manch ein Laie und auch Fachmann, wie wenig man von einer brennbaren Flüssigkeit man in der Dampfphase benötigt, um eine gefahrdrohende Menge an explosionsfähiger Atmosphäre zu erschaffen.
Ganz klar ist, dass du bei Einsatz eines Stoffes welcher mit einer UEG und OEG, also EX- fähig ist, immer mit einer EX- Atmosphäre rechnen musst, komplett umgehbar ist das ganze nur mit einer Substitution welche ja wie du sagtest ausschließbar ist.
Die Frage ist nun nicht ob eine EX- Atmosphäre auftritt, sondern wie sie entsteht( Arbeitsverfahren etc) und in welchem Ausmaß.
Wie tiefflieger schon sagte sind bereits sehr geringe Mengen als gefahrbringende Menge zu sehen, das ist z.b nach TRGS schon 1cdm oder 10.000 des Raumvolumens.
Ich gehe jetzt mal von deinem Beispiel Lackiererei aus die 5x5x5 meter ist und es wird mit einer handelsüblichen Spritzpistole unter einer Absaugung lackiert.
Hier würde ich das Innere der Absaugung und den Umkreis von 1 m des Lackiertisches als Zone 1 wählen, entsprechend sind die Arbeitsmittel zu wählen.
Der restliche Raum aufgrund der geringen Größe Zone 2.
Dies kann aber jedoch je nach technischer beschaffenheit auch reduziert werden, z.b Luftwechselrate etc.....
um nochmal auf die Werte UEG und OEG zurückzukommen, es besteht nicht nur im genannten Bereich eine Gefährdung, dass wird leider oft vergessen. Eine Zündung ist auch bei z.b dem Überschreiten der OEG möglich.
Gruss Marco
Danke für die vielen Antworten. Ich werde das Geschriebene mal richtig Analysieren und das für mich wichtige herausfiltern.