Sifa als Stabsstelle

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  • Guten Tag,


    nach Abschluß meiner Ausbildung bin ich nun zur hauptamtlichen Sifa (100%) bestellt worden. Klar
    bei uns in der Verwaltung ist aber noch nicht wo ich organisatorisch eingegliedert werde (obwohl im ASIG klar geregelt).


    Da die Leitung des Hauses aufgrund häufiger Termine selten im Hause ist, stellt sich auch mir die Frage ob eine direkte Angliederung
    als Stabsstelle unter der Leitung Sinn macht.


    Vielleicht hat ja jemand Erfahrung als Vollzeit Sifa in einer Stabsstelle (vielleicht ja sogar in einer Verwaltung?).
    Ich wäre sehr an einem Erfahrungsaustausch interessiert.


    Vielen Dank.


    Gruß und ein schönes Wochenende


    Willi

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  • Hi Willi,


    nach meinem Verständnis sollte eine Fasi immer auf einer Stabstelle sitzen.
    Sowas lässt sich am leichtesten im Rahmen der Bestellung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit klären.
    Und dafür sollte sich die Geschäftsleitung auch Zeit nehmen.


    Hardy

    Multiple exclamation marks are true sign of a diseased mind.
    (Terry Pratchett)
    Too old to die young (Grachmusikoff)

  • Moin Willi,


    mir ist nicht ganz klar, was Du mit Eingliederung meinst. Meinem Verständnis nach bist Du, auch als Einzelkämpfer, eine eigenständige Abteilung. Wie Du selbst schreibst, gibt das ASiG die Regelung vor - und davon würde ich auch nicht abgehen.


    Ansonsten ist dem Beitrag von Hardy nichts hinzu zu fügen.


    Gruß aus dem Norden


    nj 1964

    Planung bedeutet den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen.

  • Hallo,
    es gibt nur eine richtige und zulässige organisatorische Anbindung und dies ist beim "Leiter" des Unternehmens und dies ist auch gut so.
    Diskussionen hierüber sind für mich indiskutabel.
    Egal ob Unternehmer, Behörde oder Dienststellenleiter usw..
    siehe hierzu: http://www.dguv.de/inhalt/prae…documents/BAG_Urteil1.pdf
    Dass die Sifa "körperlich" in anderen Bereichen ihr Büro hat ist zweitrangig. Die organisatorische Anbindung ist wesentlich hinsichtlich der Stellung und der daraus resultierenden Weisungsfreiheit kann es nur einen "Vorgesetzten" geben - den Leiter.
    Ein erholsames WE.
    Gruß J.J.M.

    Gruß
    AL_MTSA


    Sicherheit schaffen ist besser als Vorsicht fordern.
    Ernst Gniza (1910 – 2007),

  • Ich bin auch Stabsstelle und mein Chef ist auch oft unterwegs und außer Haus. Aber ich kenne meine Aufgaben und weiß auch ohne Chef was ich zu tun habe. Und sonst fühle ich mich als Mitarbeiter der Verwaltung.


    LG Christian

    "Das Verhüten von Unfällen darf nicht als eine Vorschrift des Gesetzes aufgefasst werden, sondern als ein Gebot menschlicher Verpflichtung und wirtschaftlicher Vernunft"

    Werner von Siemens, Zitat von 1880


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  • Hallo,


    ich kann meine beiden Vorredner nur unterstreichen.


    Entweder FaSi wie per Gesetz gefordert oder eben nicht. Da gibt es keinen Diskussionsbedarf.


    Schönes Wochenende.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.





    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Hallo,
    aus meiner Sicht kann die Sifa nichts anderes als eine Stabsstelle sein, besonders damit du nicht von anderen Abteilungsleitungen Weisungen für deinen Fachbereich annehmen musst, ist die direkte Angleiderung an die Leitung notwendig.
    Außerdem bist du (wenn ich da jetzt nichts Falsch interpretiere...) ja als Beratenden Stelle tätig und darfst den MA keine direkte Anweisung geben, auch aus diesem Grund musst du Stabstelle direkt an der Leitung sein.


    So kenne ich das jedenfalls aus Sicht eines QM`lers...

    Liebe Grüße, Susi :002:
    Für (Schreib-)Fehler ist mein Handy verantwortlich..... 8)


    Vernunft ist manchmal nichts anderes als der Mut zur Feigheit. (G. B. Shaw)

  • Ich kann da meinen Vorschreibern nur zustimmen. Es ist wichtig die Weisungsfreiheit zu erhalten. Das geht nur direkt unterhalb des Leiters. Egal, ob er jetzt im Hause ist oder eben nicht. Du musst hier Dein Aufgabenbereich klar nach ArbSichG abgrenzen. Überschreitest Du diese Grenzen oder es wird von Dir erwartet diese zu überschreiten, reden wir hier nicht mehr von der reinen Aufgabe als SiFa. Ich bin auch SiFa, dazu noch Fachplaner Brandschutz, SiGeKo etc. Wenn in meinem Auftrag oder Stellenbeschreibung diese Bezeichnung drinsteht, gibts da keine Diskussionen. Da halte ich mich an die gesetzlichen Vorgaben. Alles andere muss bei mir auch vorher genehmigt werden (ich bin extern), weil es hier dann auch um Verantwortung und damit auch andere Vergütung durch den Auftraggeber geht. Das ist ein wichtiger Punkt, sonst gerätst Du schnell selber in die Haftung und das ist für unseren Bereich inakzeptabel, zumindest als reine SiFa. Sehe ich und halte es auch so.
    Einfaches Beispiel: Es sind besondere Genehmigungen für besondere Arbeiten notwendig, z. B. Heißarbeiten und die werden Dir vorgelegt. Da kannst Du nur zur Kenntnisnahme unterzeichnen aber wenn Du im Auftrag des Unternehmers das genehmigen sollst, dann gerätst Du in die Verantwortung. Ich habe grade so eine Diskussion am laufen, wo ich genau das machen soll. Mach ich aber nicht, da ich da wieder unter andere gesetzl. Grundlagen falle. Da kommst Du dann auch schnell in einen Bereich, wo Du dann die Arbeit von anderen machst und wir haben "bei Gott" genug mit unserer Arbeit zu tun, oder? :whistling:


    Gruß


    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"


    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

  • Moin,


    ich muss das alte Thema nochmals hochholen, um sicherzugehen, dass ich keinem Denkfehler unterliege. Die SiFa wird als Stabsstelle fachlich direkt unterhalb der obersten Heeresleitung angedockt. Soweit für mich absolut unstrittig. Die SiFa kann ich aber doch organisatorisch in einem Team andocken, wo z.B. die Kollegen tätig sind, die sich um das Gefahrstoffmanagement, die Brandschutzhelfer etc. kümmern, da hier große Schnittmengen bestehen und kurze Wege für mich immer von Vorteil bei der Zusammenarbeit sind, weil man voneinander mehr mitbekommt (z.B. bei den Teambesprechungen)?


    Der Kollege ist dann zwar Mitglied eines Teams, hat auch einen Teamleiter, der seine Urlaubsanträge abzeichnet und ihm bei der Weihnachtsfeier einen Glühwein ausgibt, hat aber ansonsten keinerlei Weisungsbefugnis der SiFa gegenüber. Mir geht es nicht um die Diskussion der Weisungsfreiheit, sondern nur um die Frage der organisatorischen Zuordnung. Liege ich jetzt falsch oder habe ich das korrekt auf dem Schirm?


    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

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  • Hallo Frank,


    genau so wird es oft gemacht. Allerdings kann ich aus eigener Erfahrung sagen: "kann man so machen ist dann aber halt Sch***e". Ich bin offiziell in einer Stabsstelle. Organisatorisch aber einem Sachgebiet unterstellt. Und Die Sachgebiets-, Referats- und Abteilungsleitung möchte unbedingt mitsprechen. Damit wird die Weisungsfreiheit eben beschnitten. Ich hoffe, dass ich damit einem Sonderfall in der SiFa-Welt darstelle aber ich bezweifle, dass dem so ist.

  • Moin Frank,


    so ist es.


    Ich bin als SiFa die Stabsstelle direkt neben dem Geschäftsführer. Hier beratend tätig und weisungsfrei.

    Desgleichen als Umweltschnürzel.


    In Industrieunternehmen gibt es (fast) immer eine QHSE-Abteilung. Dort disziplinarisch angesiedelt beim Cheffe Q. HSE ist mein Ding. Gleichzeitig dort auch noch Teamleiter mit Personalverantwortung für einige Q-Menschen. Klappt ganz gut.


    Um die Verwirrung dann komplett zu machen, hat mir mein Geschäftsführer einen "Knüppel" geschenkt. Mit dem darf ich auf die mittlere Führungsebene (Meister und Co) einprügeln, wenn die in Sachen Safety nicht in die Spur gehen. In Safety bin ich Prozesseigner mit Entscheidungsgewalt über alle Safety-Dinge.


    Das Bitten und Betteln, wie es früher in anderen Firmen war, ist somit nicht vorhanden.

    Selbst leere Töpfe und ausgeschöpfte Budgets interessieren nicht mehr. In amerikanisch gesteuerten Firmen ist das Wort vom Safety fast Gesetz.


    Wichtig ist bei allen Dingen immer eine saubere Trennung.

    .
    .
    .
    ... viele Grüße vom Waldmann.





    "Et kütt, wie et kütt."
    (kölsche Zuversicht)

  • Moin,


    bei internen Sifa kenne ich persönlich zwei Varianten.

    1. Sifa ist Alleinkämpfer ist dann einer Fachabteilung zugeordnet. Z. B. Technik. Wird organisatorisch als Urlaubsantrag etc. geht über die Leitung der Technikabteilung.


    2. Es gibt ein HSE Team es sind mehrere Sifa in einem Unternehmen tätig bzw. gibt es die Abteilung HSE und da sind auch Brandschutzbeauftragter Umweltbeauftragter etc. angesiedelt.

    Möglicherweise gibt es dort dann eine leitende Sifa der die Kappe auf hat.


    Hoffe hat weitergeholfen.

    Gruß Mattes

  • genau so wird es oft gemacht. Allerdings kann ich aus eigener Erfahrung sagen: "kann man so machen ist dann aber halt Sch***e".

    Moin,


    genau so soll es eben nicht werden. Der Kollege soll zwar in (m)einem Team verortet werden, weil dort die Menschen sitzen und arbeiten, mit denen er oft und viel zusammenarbeiten wird, aber trotzdem weisungsfrei sein. Natürlich fühlen sich andere Teamleiter, Fachberechsleiter und wie die schönen Titel alle heißen, berufen den Kollegen einzubremsen, wenn er "lästig" wird.


    Dann finde ich es aber besser, wenn die (organisatorische) Führungskraft der SiFa den Nörglern und Maulern klarmacht, dass es so eben nicht funktioniert. Ich will da Partner sein, der die Weisungsfreiheit verteidigt und nicht der SiFa "Befehle" erteilen. Das wird schwer genug werden. Ich habe es ja am eigenen Leib erfahren, als ich im Arbeitsschutz begonnen habe (ich bin keine SiFa). "Brems mal Deinen Kollegen ein. Das geht ja gar nicht, dass der uns vorschreiben will, wie wir zu arbeiten haben." Solche und die anderen altbekannten Sprüche durfte sich dann man damaliger Teamleiter anhören.


    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

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  • Ich denke es kommt bei der Sache ziemlich auf den Einzelfall an.

    Hier bei mir ist es wie gesagt bescheiden. Keine Rückendeckung und Zensur durch die organisatorischen Vorgesetzten bei gleichzeitiger Weisungsfreiheit.

    Wenn man es schafft das anders zu Regeln spricht ja auch nichts dagegen. Hier ist das besondere Problem, dass die Führungskräfte nicht im Bereich Arbeitsschutz arbeiten. Wenn man ein HSE-Team aufstellen kann sieht die Sache hoffentlich anders aus.

  • Moin,


    genau so soll es eben nicht werden.

    Da ist wieder das altbekannte Problem. Einerseits die klare Trennung der Zuständigkeiten und Befugnisse von SiFas und Führungskräften, andererseits die grundsätzliche Wahrnehmung der SiFa durch die Beschäftigten.


    Wenn die Beschäftigten (ob nun Führungskraft oder nicht) die Betreuung durch eine SiFa nicht akzeptieren und befürchten, dass sie jetzt noch mehr gegängelt werden, weil sie denken, dass die SiFa der obersten Heeresleitung alles petzt, hat das Unternehmen ein Grundsatzproblem.

    Das ist durch Organisation nicht lösbar.


    Ich bin Teilzeitsifa. Mein Abteilungsleiter macht mit mir alles. was meine frühere Arbeit betrifft, einschließlich Abzeichnen von Urlaubsscheinen etc. Wenn ich SiFa bin, schalte ich um und spreche auf meiner Stabsstelle mit allen auf Augenhöhe. Niemand macht mir dabei Vorschriften, ausgenommen der Chef natürlich.

    Leider reibe ich mich zwischen den Fronten auf, da der Chef alles abwimmelt und die Belegschaft schon längst resigniert hat. Grundsätzlich aber ist nichts dagegen einzuwenden, dass man auf der Stabsstelle sitzend Teil eines bestimmten Teams ist.


    Gruß,

    Thomas.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

  • Hallo Thomas,

    ja, das spricht mir voll aus der Seele...

    Bei mir ist es genauso...


    Da das Konzept "aktiv anwesende und arbeitende SiFa" bei uns wohl neu ist, möchten die Führungskräfte aber trotzdem gerne mir noch Vorschriften machen... so ganz ist das Konzept hier bei uns noch nicht verstanden worden … dauert noch. *TeTa*


    Viele Grüße

    Eweline

    Beste Grüße aus Mainz


    E.weline



    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker


  • Bei mir ist es genauso...


    Da das Konzept "aktiv anwesende und arbeitende SiFa" bei uns wohl neu ist, möchten die Führungskräfte aber trotzdem gerne mir noch Vorschriften machen... so ganz ist das Konzept hier bei uns noch nicht verstanden worden … dauert noch.

    Viel Erfolg dabei!

    Der anspruchsvollste Teil des Konzeptes "Weichkochen" ist, selbst dabei nicht weichgekocht zu werden ...

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

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  • Ich bin auch Stabsstelle und mein Chef ist auch oft unterwegs und außer Haus. Aber ich kenne meine Aufgaben und weiß auch ohne Chef was ich zu tun habe. Und sonst fühle ich mich als Mitarbeiter der Verwaltung.


    LG Christian

    Dem kann ich mich aus meiner Tätigkeit nur anschließen.


    Gruß

    Olaf