Feuerlöscher in Gasmischlabor

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  • In einem Gasmischlabor mit Hochtemperaturöfen (bis ca. 1400°C) befinden sich derzeit Wasserlöscher. Ich bin mir nicht sicher, ob dies das passende Löschmittel ist. Das Wasser würde wohl extrem schnell - mit Nebenwirkungen? - verdampfen. Bei Kohlendioxidlöschern besteht die Gefahr der thermischen Zersetzung zu Kohlenmonoxid? Ein Hersteller hat mir einen Fettbrandlöscher empfohlen, ein anderer einen Gel-Speziallöscher.
    Wer hat Erfahrungen mit derartigen Bereichen oder eine Empfehlung?

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  • Tach und Ufff :(
    Also davon hab ich auch noch nix gehört und das ist etwas Spezielles bei Euch. Ich kann mir jetzt nicht wirklich etwas darunter vorstellen aber um Gasbrände zu löschen würde ich da nun wirklich keine Wasserlöscher einsetzen. Gasbrände haben nun einmal ganz andere Eigenschaften als Fest- oder Flüssigkeitsbrände.
    Ich würde mich an Eurer Stelle mal mit Eurem Sachversicherer in Verbindung setzen und ihn fragen, was er dafür empfielt. Vielleicht schickt er sogar einen Experten für so etwas zu Euch. Ich will da jetzt keine Aussage zu treffen, weil ich die genauen Umstände nicht kenne. Das wäre aber Voraussetzung. Wenn es eine spezielle Anlage ist kann es sein, dass der Sachversicherer oder der VdS da besondere Richtlinien erlassen hat. Deswegen wird der Euch sicher weiterhelfen können.


    Gruß


    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"


    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

  • Hallo Gilamonster,
    Also ich habe mehrfach die Zusammenstellung von Öfen bis zu 1600°C, offener Flamme zum Metallschmelzen, elektr. Metallschmelzeinrichtungen.
    Zudem Stadt- und Butan/Propangas.
    Bei uns gilt bei Gasbrand: Gaszufuhr sperren -- Löschmaßnahmen auf die Umgebung abstimmen.
    Eine Gasflamme kannst du relativ einfach mit div. Löschmethoden erschlagen.
    Das Gas strömt aber weiterhin aus......was dann??


    Auf Wolke 7 überlegen "Was war falsch?" :cursing:


    Gruß Fritz

    Deine Freiheit hört dort auf, wo die des anderen anfängt.

  • Äh. Noch so als Tipp.
    Vorstellung unter entsprechender Rubrik wäre auch voll was Nettes ;)


    Gruß


    Jens

    "... das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke!"


    "Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!" (Rockband Haudegen)

  • Ja, das Wasser verdampft natürlich erst einmal...


    Das soll es ja auch, denn dadurch wird Energie abgebaut....


    Dir ist aber auch klar, das du mit einem Feuerlöscher einen Entstehungsbrand löschen sollst und kannst? Wenn der 1400 Grad heiße Ofen in Flammen steht, ist das Eindeutig ein Fall für die Feuerwehr.


    Um , durch geschultes Personal, dennoch einen Löschangriff herzustellen, wäre in diesem Fall wohl ein Wandhydrant oder zumindest ein Farbarer (Schaum) Feuerlöscher mit 50 l Inhalt förderlich....

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  • J.H.G. das nächste mal auch auf das Datum der Frage schauen. =O

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hallo,
    ich sehe das auch so wie Dental weiter oben schrieb: Sofern möglich Gaszufuhr stoppen und Maßnahmen auf Umgebungsbrand ausrichten. Beim Kurs hat man uns das auch so erklärt. Wenn die Flamme aus ist aber das Gas weiter ausströmt, hat man event. eine schöne Explosion zur Folge.

  • Hallo zusammen,


    bei Gasbränden sollte man sich genau überlegen, was man tut oder besser nicht. Um einen 1600°C warmen Ofen herunterzukühlen (wenn das überhaupt notwendig ist...) Bedarf es einiges. Gasbrände sind i.d.R. von Laien nicht zu löschen. Die Brandbekämpfungsmaßnahmen und Kühlmaßnahmen sollten sich auf die Umgebung beschränken. Wenn die Gasflamme gelöscht ist und weiter Gas ausströmt, wird sich diese an dem Ofen wieder entzünden, dann herzlichen Glückwunsch!
    Bei diesem Objekt bzw. Problem würde ich mich mit dem BSB und der Feuerwehr (die diese Thematik kennen sollten) auseinandersetzen und Maßnahmen abstimmen. Alles andere ist mitunter sehr gefährlich... Auch ein Stoppen der Gaszufuhr kann evtl. zu Problemen führen.
    Bei den Temperaturen ist ein Wasserlöscher definitv deutlich zu überdenken...


    Gruß
    dwein112

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  • Hi,



    bei Temperaturen über 1500°C spaltet sich das aufgebrachte Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff und es kann zur Knallgasreaktion (Stichflammenbildung) kommen. Das ist die Hauptgefahr beim Löschen von Hochtemperaturbränden (klassisch Metallbränden) mit Wasser.



    offtopic:


    1 Liter Wasser ergibt 1700 Liter Wasserdampf, wenn das Wasser bei 100°C verdampft. Bei höheren Temperaturen entsteht mehr Wasserdampf!


    Im Innenangriff mit mehreren hundert Grad Celsius im Brandraum ist mit ca. 3500 Liter Wasserdampf je Liter Wasser zu rechnen. Bei Temperaturen über 1000°C sind ca. 5000 - 6000 Liter Wasserdampf je 1 Liter Wasser möglich.


    In der Praxis spielt die exakte Menge Wasserdampf bei der Brandbekämpfung keine Rolle. Für den Angriffstrupp im Innenangriff reicht es, zu wissen, dass sehr schnell sehr viel Wassedampf je Liter Wasser entsteht und die Schutzkleidung zur Brandbekämpfung nicht vor dem Wasserdampf schützt (je nach Umgebungsbedingungen sehr schnell Verbrühungsgefahr beim Löschversuch möglich).



    schöne Grüße