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Der Raum hat die Maße 3x3m und ist 2,70 hoch. Darin befinden sich ca. 250l Stoffe der R-Sätze 10,11,12.
Wenn ein Behältnis defekt ist, sehe ich da kein Problem, aber darf das so betrachtet werden?
Erst mal noch kurz einen Blick in die TRGS 510, Anlage 7 geworfen.
Nach Absatz 2, Punkt 1 ist Dein Raum Zone 2.
Aber, nach Absatz 7 entfällt diese Zone, wenn die Behälter entsprechend eingelagert werden. Allerdings fehlt bei Dir der 0,4fache Luftwechsel.
Wo sitzt denn Dein Lüftungslöchlein? Wahrscheinlich oben, wo es in Sachen Lösemitteldämpfe nichts bringt.
Übrigens aus 1 ml Händedesinfektionsmittel entstehen grob 10L explosionsfähige Atmosphäre. Man desinfiziert in der Regel mit 3 ml was somit 30L explosionsfähige Atmosphäre bewirkt! Allerdings erfolgt das verdampfen des Händedesinfektionsmittels ja nicht in einem geschlossenen System und auch nicht schlagartig, somit ist eine Explosion wenig wahrscheinlich (aber auch nicht vollstänig ausgeschlossen!). Eine Entzündungs- und Brandgefahr stellt aber eine Händedesinfektion immer dar und daher sollten besonders Raucher hier auf diese Gefährdung aufmerksam gemacht werden. => Hinweis in Betriebsanweisung und Unterweisung erforderlich.
Jetzt zurück zum Lagerraum. Wenn ein 500ml Gefäß, warum auch immer, zerbricht und der Inhalt sich schön über den Boden verteilt und dann verdampft, entstehen aus den 500 ml grob 5 m³ explosionsfähige Dämpfe. Bei einer Raumgrundfläche von 9 m² wird somit ein Bereich bis 56 cm von unten mit explosionsfähiger Atmosphäre geflutet. Durch im Raum befindliche Gegenstände z.B. das Lagergut ist die freie Raumgrundfläche kleiner und der Gefahrenbereich dadurch höher. Befinden sich in diesem Bereich potentielle Zündquellen? Wenn ja, dann hast Du ein Problem, außer Du kannst sicher stellen, dass der Defekt rechtzeitig erkannt und beseitigt wird. Ich gehe einmal davon aus, dass ein solcher Lagerbehälter nicht so von sich ausläuft, sondern nur durch einen Unfall beschädigt wird. Dann dürfte ja der Unfallverursacher vor Ort sein und kann die Gefahr entsprechend beseitigen.
Meiner Meinung nach ist ein solches Lager keine Ex-Zone, aber eine potentielle Brandgefahr besteht eben und dies gehört in der Gefährdungsbeurteilung entsprechend berücksichtigt. Als Schutzmaßnahme halte ich dann für sinnvoll, entsprechende Bindemittel vor Ort vorzuhalten und auch entsprechende Gefäße und Werkzeuge zur Aufnahme. Also Universalbindemittel, Besen, Kehrblech und verschließbaren Eimer. Dann noch die Unterweisung der Lagermitarbeiter, fertig.
Hier noch ein netter Bericht zu dem Thema:
http://www.bgn.de/469/1729/1?wc_…0778a9b99ee1c84
Keltengruß 
