Warum Mehrfachsteckdosen nicht hintereinander schalten?

ANZEIGE
Werbung auf Sifaboard
  • hallo,


    in der firma haben wir des öfteren das problem, dass mehrfachsteckdosen hintereinander geschaltet werden. ich habe schon diverse male gelesen, dass man dies wegen erhöhter brandgefahr und der gefahr eines elektrischen schlags nicht machen sollte.


    hat jemand eine ausführliche erklärung dafür?

  • ANZEIGE
  • Hallo Blacksock,


    ich bin zwar keine Elektro-Fachkraft, aber das Problem liegt soweit ich weiß darin, dass die Leistung von max 3600 W bei einer 3er Steckdose auf die drei Anschlüsse verteilt wird. Schließt man nun eine weitere 3-fach Steckdose an, so laufen im Extremfall wiederum 3600 W über eine Dose. Belegt man nun alle Steckplätze, so überschreitet mann schnell die zulässigen Gesamtbelastungen der ersten Steckdose. Im günstigsten Falle fliegen die Sicherungen raus. Im schlechtesten Falle (bei Billig-Dosen warscheinlich) löst sich alles in Rauch auf.

    Gruß Zipfulant


    Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt explodiert, wird die Stimme eines Experten sein, der sagt: 'Das ist technisch unmöglich!'
    (Sir Peter Ustinov)

  • Hallo zusammen.


    Zipfulant hat recht. Aber man muß beachten, dass nicht jede Mehrfachsteckdose 3600W verkraftet. Es muß, ich wiederhole muß hinten draufstehen, wieviel die Steckdose verkraftet. Ganz wichtig.
    Die Leistungen Summieren sich auf. Das lässt sich ganz einfach berechen. Z.b. 100W + 80W=180W usw.
    Der fliesende Strom bei 3600W beträgt: 3600W / 230V = 15,65 A
    Wenn dann eine 2.te Mehrfachdose angeschlossen wird, dann würden im Falle einer rigorosen Ausnutzung der von den 3600W der Zweiten Dose über das Kabel der ersten Dose 31,30 Ampere fließen.
    Das Kabel wird heiß und irgendwann fängt es an zu Qualmen und dann zu brennen.
    Hier noch eine kleine Erklärung: Der Strom ist in Ampere angegeben, die Spannung in Volt und die Leistung in Watt.
    Dies nur, weil viele Leute das verwechseln. Für weiter fragen, stehe ich gerne zur Verfügung.


    Gruß
    Ritschi


    Fasi und IHK geprüfte Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten

    Ich denke, also bin ich. Und ab jetzt Frührentner.|?

  • dazu kommt noch, daß bei jedem Steckkontakt erhöht sich auch der Leitungswiderstand, und der ist so klein wie möglich zuhalten ,damit im Fehlerfall ein ausreichend großer Kurzschlußstrom fließen kann, denn der löst die Sicherung aus.
    Um das zu beurteilen bedarf es einer Elektrofachkraft imt einen speziellen Messgerät.
    D.H. im Normalfall ist die Anlage bei Errichtung und in regelmäßigen Abständen geprüft worden und hält üblicherweise eine Mehrfachsteckdose aus.
    Aber mehrere hintereinander kann ohne Messung nicht beurteint werden.


    Gruß Fusch

    Hoffnung, ist die extremste Art der Weigerung, dem Möglichen Grenzen zu setzen.

  • Hallo,
    Ganz kurz die Erklärung P=U x I, 3600W=230V x 15,65A
    Die erste Steckdose, nicht der Verteiler (Verteiler natürlich auch) darf maximal mit 3600 W belastet werden. Wenn man einen Verteiler (3 fach) muss man die 3600 W aufteilen und nicht überschreiten. Ob ich nun 2 oder 3 Verteiler hintereinander schließe ist egal, ich darf die Leistung nicht überschreiten. Oft sind die Steckdosen nur mit 10 A abgesichert. Bei Billiganbietern von Verteilern ist die Leistung auf 2300 W begrenzt das heißt 10 A.

    alles für die SiFa´s


    Achim

  • ANZEIGE
  • Jetzt wird der eine oder andere denken, wenn die Steckdosenleiste mit 3600 W überlastet ist, fliesen ja 15 A . Wenn ich eine 16 A Sicherung vorgeschaltet habe,kann ich die ja weiter belasten bis die Sicherung auslöst.


    Falsch
    Wenn ich eine Sicherung mit 16 Ampere vorgeschalten habe löst die nicht bei 16 Ampere aus.
    Die 16 A sind der Nennstrom. Also löst die Sicherung hier nicht aus.
    Je nach Auslösecharakter kann der Wert das 5-10 fache erreichen.
    Also ist eine Überlastung durchaus möglich.


    gruss
    moosy

  • Hallo blacksock,


    hier noch eine Ergänzung:
    Bei Einsatz einer Fehlerstrom-Schutzschaltung (bei Neu-Installation Pflicht) gibt es auch Probleme mit dem Hintereinanderschalten von Mehrfachdosen.


    Die Schutzschaltung überwacht den Fehlerstrom, der über den Schutzleiter fließt. Der fließende Strom wird aber durch JEDE Steckverbindung beeinflußt. Das kann dazu führen, dass am (letzten) Gerät ein zu hoher Fehlerstrom vorhanden ist, der eigentlich zum Abschalten führen sollte. Die Messeinrichtung in der Fehlerstrom-Schutzschaltung registriert aber aufgrund der Übergangswiderstände in den Steckverbindern nur einen reduzierten Wert und schaltet nicht ab - GEFAHR.


    Abhilfe würden vergoldete Kontakte in der Mehrfachdose schaffen. Dann kosten die aber nicht mehr 1,50 EUR im Baumarkt. :D


    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

  • Hallo Ritschi


    Bei deinen errechneten 31,3A sollte aber schon längst die Sicherung von 16A auslösen.:D


    Gruß Totti

    Entweder man verliert .....oder es gewinnen die anderen.....

    Einmal editiert, zuletzt von totti ()

  • ANZEIGE
  • in der zwischenzeit habe ich moch ezwas recherchiert.


    bei den genannten 31,3 A löst die sicherung auf jeden fall aus, die frage ist nur wann. dabei kommt es auf die kennlinie des sicherungsautomaten an. je nachdem hält die sicherung einer überlastung 20-60 minuten stand. in der zeit kann sie das kabel der mehrfachstackdose natürlich entsprechend erwärmen.


    bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liegen sollte.

  • hallo totti!


    Bei den errechneten 31,3 A löst keine der verschiedenen Auslösecharakteristiken Z 16, B 16, C 16 oder K 16 unter 20 Minuten aus.


    Eine haushaltsüblicher B 16 LS löst beim 2 fachen Nennstrom, was hier die 32 A wären erst nach ca 1,25 Stunden aus. Grund hierfür ist, dass die Auslösekennlinie für die B-Charakteristik im Bereich vom 3 bis 5 fachen des Bemessungstromes unter 10 Minuten schaltet. Bei der Z-Charakteristik wäre dies im 2-3 fachen.
    Deshalb sollte man für etwaige Belastungen immer die Kennlinie des LS im Auge behalten.


    Gruß Franz

  • Hallo zusammen


    Mann sollte Mehrfach oder Dreiersteckdosen nicht hinter ein ander Schalten weil die meisten von denen immer nur eine Notlösung sind sie sind meistens Aus billigen Plastik das nicht bruchsicher ist und Hohe Temperaturen auch nicht Verkraften können.
    Und was noch wichtiger ist sie haben meistens eine zuleitung von 3x 0,75mm² oder mit Glück eine 3x 1 mm² die man nur mit max und beide Augen zu mit 10 Ampere absichern darf.
    Der Standart eingebaute Sicherungsautomat ist in der Regel ein B16 der eine Thermische und eine Überstrom / Kurzschlußstrom auslösung hat.
    Für dich ist in diesem fall aber erstmal die Thermische wichtig.
    derAutomat muß Mindesten den 1,13 fache des Nennstromes in diesem Fall 16 X 1,13= 18 Amper also mindestens eine Stunde halten und Maximal das 1,45 fache also 23,2 Ampere innerhalb einer Stunde abschaltet.
    Und das halten die fest eingebauten Steckdosen auch locker aus. und auch gute 3 fach Steckdosen


    Man sollte in diesem zuge aber auch beachten das alle Elektrischen Verbraucher über 2,5 KW wie z.b Waschmaschinen, Trockner und selbst manche Heißwassergeräte nach VDE eine eigene Zuleitung benötigen sprich 3x1,5 mm²


    Aber wie meine Vorschreiber ja schon sagten die Übergangswiederstände sind auch nicht außer acht zulassen. Weil wenn der übergangs wiederstand am schutzkontakt zuhoch ist z.b.
    durch abgebrochene Erdungsbügel oder farbe auf den kontakten oder Korrosion kann im Fehlerfall der RCD ( FI) nicht oder verspätet ausschalten.

  • ANZEIGE