Kündigungsfrist bzw. Kündigungsschutz für Sicherheitsfachkräfte

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  • Hallo,


    ich habe über einen SiFa-Kollegen gehört, dass die Kündigungszeit für eine bestellte Fachkraft für Arbeitssicherheit 1 Jahr beträgt. Ich habe lange nach Bestimmungen gesucht, um dafür eine Bestätigung zu finden. Aber nichts dazu gefunden. Kann mir dazu jemand etwas genaues sagen ob das stimmt, bzw. wo man das nachlesen kann?


    Gruß Roi
    und danke

    Schopenhauer's Entropie-Gesetz: Wenn man einen Teelöffel Wein in ein Faß Jauche gießt, ist das Resultat Jauche. Wenn man einen Teelöffel Jauche in ein Faß Wein gießt, ist das Resultat ebenfalls Jauche.

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  • im Beauftragtenrecht gibt es Schutz-Klauseln für längere Kündigungsfristen, zum Beispiel für den Abfallbeauftragten


    so liegt es mir jedenfalls an, ich hoffe das stimmt auch so

    Die Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, dass wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen.

  • Hallo Roi,
    hab schon an dich gedacht was wohl mit dir dort bei B.... passiert!


    Leider gibt es für die SiFa keinen Kündigungsschutz, würde sicher dem einen oder anderen helfen, leider hat der Gesetzgeber da nicht zu Ende gedacht.


    Wie schon oben erwähnt gibt es für bestimmte Beauftrage eine Regelung.
    Bin ja auch hier als Immissions- und Gewässerschutzbeauftragter tätig. In der BimSchG und dem WHG ist das so geregelt das in der Zeit der Bestellung eine "normale" Kündigung nicht drin ist. Wird die Bestellung beendet gilt dieser Schutz noch für ein Jahr!
    Ein totaler Schutz ist dies aber auch nicht. Wie heißt es so schön "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg" Wenn die einen loswerden wollen fällt denen schon was ein oder öffnen die Geldbörse dementsprechend.


    Aber einen Kündigungsschutz für die SiFa gibt es NICHT! Leider!


    In dem oben angegebenen Link sind ja Kündigungsfristen in Abhängigkeit zu der Betriebszugehörigkeit angegeben, dies sind aber nur die Gesetzlichen Regelungen. Frage mal bei deinem Betriebsrat nach wie es bei euch aussieht(Manteltarifvertrag). Bei uns spielt da das Alter noch eine große Rolle. Mit 50 Jahren und x Jahren Zugehörigkeit oder ab dem 55`ten haben auch wir hier einen "Kündigungsschutz"!!



    Gruß Ralph

    "In der Hälfte des Lebens opfern wir unsere Gesundheit, um Geld zu erwerben. In der anderen Hälfte opfern wir Geld, um die Gesundheit wiederzuerlangen." (Voltaire)

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  • Danke für eure Antworten. Ich habe mir schon gedacht, dass nur die gesetzlichen Kündigungsfristen gelten. Wäre ja schön gewesen, wenn es einen Schutz für SiFa's geben würde. Man macht sich ja schnell mal unbeliebt bei der Geschäftsführung, wenn man ihnen mit Gesetzen und Verordnungen kommt. Als wenn ich das zu verantworten hätte, dass es eine EU gibt, die den Unternehmern mit Ihren Bestimmungen Probleme macht. Ich spüre das jedenfalls immer wieder, dass ich für die Geschäftsführung wie ein unnötiger Kropf empfunden werde.
    Dann habe ich hier bei uns das Problem, dass ich 4 Betriebe betreue, die sich inzwischen gegenseitig nur noch Steine in den Weg rollen. Ich sitze hier zwischen den Stühlen und wenn ich nicht so gute Nerven hätte, wäre ich schon in der Klappsmühle.
    Ich denke, der Gesetzgeber sollte für die Fachkräfte für Arbeitssicherheit auch einen gewissen Kündigungsschutz einführen, damit wir mehr Rückendeckung haben und uns nicht bei jeder Auseinandersetzung über eine Kündigung Gedanken machen müssen. Es wird von uns immer wieder Durchsetzungsvermögen gefordert, auf der anderen Seite aber auch als unerwünschte Bremse abgestempelt über die hinter dem Rücken mies geredet wird.
    Und noch was, die Gehälter die für den Job bezahlt werden sind bei weitem zu wenig, weil man echt ein dickes Fell und viel Idealismus aufbringen muss, um sich selbst immer wieder zu motivieren weiter zu machen. Wir sind es doch letztendlich, die dafür sorgen, das der Unternehmer und seine Linienverantwortiche ihren Verpflichtungen nachkommen und Gesetzessicherheit haben.


    Na ja, in dem Sinne
    Friedrich

    Schopenhauer's Entropie-Gesetz: Wenn man einen Teelöffel Wein in ein Faß Jauche gießt, ist das Resultat Jauche. Wenn man einen Teelöffel Jauche in ein Faß Wein gießt, ist das Resultat ebenfalls Jauche.


  • Hallo Friedrich,


    na da scheint sich ja schon eine Menge Frust angesammelt zu haben bei dir
    und ich kann dich auch sehr gut verstehen. ( insbesondere was die Gehälter angeht ).


    Ich glaube, ein großes Problem stellt die interne Interpretation der Funktion der Sifa dar.
    Der Gesetzgeber beschreibt die Sifa ja als Berater in Fragen der Arbeitssicherheit für den Arbeitgeber.


    Ich möchte das mal mit der Funktion eines Rechtsanwaltes vergleichen.
    Nun müßte man sich einmal fragen, ob der Arbeitgeber einen beratenden Rechtsanwalt genau so behandeln würde, wie du es in deiner Situation als Sifa erfährst.


    Klare Antwort = NIEMALS


    Und genau hier wäre mein Ansatzpunkt, versuch einmal deinem AG klar zu machen das deine Aufgabe eigentlich nur darin besteht ihm zu sagen wie er sich gesetzeskonform verhält.
    Denn die Verantwortung für alles liegt ja nach wie vor bei ihm.


    Ich wünsch dir weiterhin starke Nerven und laß dich nicht fertig machen,
    Gruß Tommy

  • Hallo Friedrich,
    Kopf hoch, lass dich nicht unterkriegen!
    Leider wird der AG erst aufwachen, wenn aus irgendeinem schlechtem Grunde der Staatsanwalt auf der Matte steht und er über die rechtssichere Arbeitsschutzorganisation befragt wird.
    Manchmal wünsche ich mir auch stärkere Kontrollen der Unfallkasse, mit Auflagen und allem drum und dran.....
    (Ich bin nicht masochistisch oder sadistisch!!)
    Schöne Pfingsten
    ralph

    Die großen Tugenden machen einen Menschen bewundernswert, die kleinen Fehler machen ihn liebenswert. (Pearl S. Buck)

  • Zitat

    Original von Roi
    Ich spüre das jedenfalls immer wieder, dass ich für die Geschäftsführung wie ein unnötiger Kropf empfunden werde.
    Ich denke, der Gesetzgeber sollte für die Fachkräfte für Arbeitssicherheit auch einen gewissen Kündigungsschutz einführen, damit wir mehr Rückendeckung haben und uns nicht bei jeder Auseinandersetzung über eine Kündigung Gedanken machen müssen. Es wird von uns immer wieder Durchsetzungsvermögen gefordert, auf der anderen Seite aber auch als unerwünschte Bremse abgestempelt über die hinter dem Rücken mies geredet wird.


    Als Trost kann ich dir nur sagen, bei mir ist es nicht anders :evil:



    Genau das habe ich hier schon mehrfach versucht und stoße dabei nur auf Kopfschütteln und unverständnis.
    Auf der einen Seite möchte man das ich alles im "Griff" habe, auf der anderen Seite das ich aber unsichtbar bin und nur das mache wozu andere keine Lust, Zeit oder unfähig zu sind (z.B. Unterweisungen.
    Schuld bin ich so oder so. Infos egal zu was erhalte ich grundsätzlich nie. Jetzt wo wir duch ein französisches Unternehmen aufgekauft worden sind die das mit der Arbeitssicherheit etwas genauer haben wollen wird nur nach Frankreich geschaut was die wollen, was ich hier von mir gebe ist ja nicht relevant. Das wir aber hier ein Chaos haben bin ich in Schuld.


    Da wäre eine bessere klar definierte Stellung einer SiFa von Seiten des Gesetzgebers durchaus sinnvoll.
    Als Immissionsschutz- und Gewässerschutzbeauftrager habe ich zwar einen bessseren Schutz, kratzt hier aber auch keinen X(


    Fakt ist das Beauftragte sowie die SiFa nur so evektiv sein können wie es die Rückendeckung vom Chef zulässt, ist die nicht da hat man keine Chance. Es sei denn mit der groben Kelle, dann sollte man aber sicherheitshalber schon vorab nach was anderem umschauen.


    Gruß Raph


    Ralph
    Hi Namensvetter :D
    Unter Umständen kommt das böse Erwachen wenn der Staatsanwalt hier aufläuft. Dies wird aber erst geschehen wenn etwas dementsprechendes passiert ist, heißt ein heftiger Unfall. Soll man es wirklich darauf ankommen lassen, was ist mit dem armen Schwein welches es dann getroffen hat?


    Gruß Ralph

    "In der Hälfte des Lebens opfern wir unsere Gesundheit, um Geld zu erwerben. In der anderen Hälfte opfern wir Geld, um die Gesundheit wiederzuerlangen." (Voltaire)

    Einmal editiert, zuletzt von Ralph-HF ()

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  • Ralph-HF:

    Zitat

    Soll man es wirklich darauf ankommen lassen, was ist mit dem armen Schwein welches es dann getroffen hat?


    Natürlich nicht. Aber meine Befürchtungen gehen dahin.
    Und es ist schon eine gehörige Motivation, wenn man sich die moralischen und ethischen Gründe des Unfallschutzes vor Augen führt. Das steht zwar nicht in unserer Stellenbeschreibung, aber ist doch allgegenwärtig. Und ein Argument, welches kein Chef ohne Gesichtsverlust entkräften kann und wird.


    Gruss
    ralph

    Die großen Tugenden machen einen Menschen bewundernswert, die kleinen Fehler machen ihn liebenswert. (Pearl S. Buck)

  • Hallo Tommy,


    es ist nicht so das hier nur Mist ist, es wird ja auch was gemacht, langsam Patt kommt auch zur Stadt. Auch kann ich sehr energisch werden wenn es tatsächlich brennt, den Staatsanwalt will ich hier auch nicht haben ;)
    Eine bessere Rückendeckung und entsprechende Anerkennung vom Chefe würde ich mir aber schon wünschen.


    Es ging hier ja in erster Linie um Position der SiFa allgemein, da kann auch das Gewerbeaufsicht (Bei und das Amt für Arbeitssicher heit und Umweltschutz) nix machen., bzw. weiß dann gleich jeder wo der Hammer hängt und wo es herkommt.


    Gruß Ralph

    "In der Hälfte des Lebens opfern wir unsere Gesundheit, um Geld zu erwerben. In der anderen Hälfte opfern wir Geld, um die Gesundheit wiederzuerlangen." (Voltaire)

    Einmal editiert, zuletzt von Ralph-HF ()

  • Hallo alle zusammen,


    ich bin hier gerade auf ein aktuelles Urteil (03/2009) gestoßen. Es geht zwar um Abfallbeauftragte, könnte aber auch für uns SiFa`s von Nutzen sein.


    http://www.poko.de/fuehrungskr…derkuendigungsschutz.html

    Gruß Zipfulant


    Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt explodiert, wird die Stimme eines Experten sein, der sagt: 'Das ist technisch unmöglich!'
    (Sir Peter Ustinov)

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  • Zitat

    Original von Zipfulant
    Es geht zwar um Abfallbeauftragte, könnte aber auch für uns SiFa`s von Nutzen sein.


    Die meisten "meiner" Betriebe haben keinen Betriebsrat ... :(

    "Mit zunehmendem Abstand zum Problem wächst die Toleranz." (Simone Solga)
    "Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben." (Robert Lee Frost)
    "Geben Sie mir sechs Zeilen von der Hand des ehrenwertesten Mannes - und ich werde etwas darin finden, um ihn zu hängen." (Kardinal Richelieu)
    "Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse" (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Wie kann ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?" (Edward Morgan Forster)

  • Hallo a.r.ni,
    Leider ist das Interesse an Betriebsräten nicht sehr groß und in der heutigen Situation werden sich die meisten Mitarbeiten hüten einen Betriebsrat zu gründen, aus Angst "irgendwie" doch den Arbeitsplatz zu verlieren. Habe nach der Ausbildung mal selber versucht einen zu Gründen.


    Dich als selbständigen Unternehmer kann das Thema KÜndigungsschutz ja auch kalt lassen. :D Du mußt "nur" täglich um das Wohl deines Unternehmens und deiner Mitarbeiter kämpfen. Ich weiß was das heißt, war selber bis Anfang des Jahres selbständig.


    Aber das Motto lautet: Niemals unterkriegen lassen!!!!!!:21:

    Gruß Zipfulant


    Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt explodiert, wird die Stimme eines Experten sein, der sagt: 'Das ist technisch unmöglich!'
    (Sir Peter Ustinov)

    2 Mal editiert, zuletzt von Zipfulant ()

  • Hallo in die Runde,


    Ich frage mal anders herum. Gibt es besondere Gründe, Verträge mit Kunden vorzeitig zu beenden?

    z.B. wenn die gar nichts umsetzen, oder wenn man man merkt, dass bei Unterlagen geschummelt wird?

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  • ...DAS kommt einzig und allein auf Deine Vertragsbedingungen und Dein Berufsethos an... 😉


    In diesem Sinne

    Der Michael

    Naja, wenn aber "geschummelt" wurde ist das ja Betrug und somit Vertragsbruch. Aus der Perspektive würde ich den Vertrag sofort kündigen.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf


    Gruß Mick

  • Ich frage mal anders herum. Gibt es besondere Gründe, Verträge mit Kunden vorzeitig zu beenden?

    z.B. wenn die gar nichts umsetzen, oder wenn man man merkt, dass bei Unterlagen geschummelt wird?

    Ob der Kunde etwas umsetzt oder nicht, ist seine Sache. Ich meine, nur bei Gefahr im Verzug muss man überlegen, was zu tun ist. Immerhin: wenn man im Bericht nur das Datum ändern muss, weil sich nichts geändert hat, spart man Zeit :)

    Was heißt "schummeln"? Wenn Deine Berichte verändert werden, wäre die Frage, warum?

    Es ist erst mal Sache des Kunden, wie er mit den Infos, die Du zur Verfügung stellst, umgeht.

    JS

    Sprichst du noch, oder kommunizierst du schon?

  • Danke für die vielen Antworten. Schummeln in dem Sinne, wenn auf einmal z.B. alle Medizinprodukte geprüft sind und die Prüfprotokolle merkwürdig erscheinen. Ich tippe da auf Fälschung.