Unfall Hebebühne - nach einem Arbeitsunfall ist ein 21-jähriger Arbeiter gestorben

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  • Dazu fehlen mir echt die Worte. Was noch, muss getan werden, um solche Unfälle zu verhindern?

    Kran abschalten? ja

    Hätte der Mitarbeiter sein Umfeld kontrollieren müssen? ja

    Wo liegt hier die Ursache? menschliches Versagen?

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

  • Ja.

    ...wie in, mathematisch gesprochen, 100% aller Unfälle!!!!

    "Unfälle passieren nicht, sie werden gemacht! war eune meiner Maximen im Arbeitsschutz. Davon bin ich heute noch immer überzeugt.

    Davon, dass ich früher ebenfalls die These: "Alle Unfälle sind vermeidbar!" Vertreten hab bin ich allerdings genauso abgerückt wie von uferlosen Analysen. Ich muss einfach akzeptieren, dass ein Haufen Trottel unterwegs sind, die sich selbst oder andere gefährden; und das sollte man dem ein oder anderen auch mal sagen, anstatt ihn mit Samthandschuhen anzufassen...

    Anyway, tragisch sind solche Vorkommnisse leider immer.


    In diesem Sinne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • ..........was hast Du mir letztens geschrieben? Wo ist jetzt der Unterschied?

    Mag sein, dass das deine Erkenntnisse sind. Aber muss ich den "Trottel" in sein Unglück laufen lassen? Oder nehme ich ihn an die Hand und versuche ihm zu "helfen" oder sein Arbeitsfeld sicherer zu machen. Es sind nicht alle "intelligent". Da reichen die Synapsen für bestimmte Prozesse nicht. Wenn dann noch eine Führungskraft mit Stärken und Schwächen und ein geiziger Arbeitgeber dazukommen, hast du einige Punkte für einen Unfall schon erfüllt.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

  • Tragisch.

    Das der zweite MA an einen Kranträger springen konnte verwundert mich aber. Hätte er nicht mit einem Gurt gesichert sein müssen? Gut dann wäre er jetzt wahrscheinlich auch nicht mehr am Leben.

    Das geht auf jeden Fall an unsere Abteilungen, das wäre bei uns auch denkbar :/

    VG

    André

  • hast du einige Punkte für einen Unfall schon erfüllt.

    ...siehe meine, immer noch gültige, Maxime - mein Reden...aber nicht mein Punkt!

    Ich habe mit meiner Bemerkung lediglich versucht Deine Frage: "Wo liegt hier die Ursache? Menschliches Versagen?" zu beantworten.

    "Dummheit" diesbezüglich und Intelligenz schließen sich leider nicht aus. Ich halte mich durchaus für einen Angehörigen der Intelligenten Kaste der Spezies Mensch - aber auch ich hab' schon einen Haufen Dummheiten im Leben gemacht! (Und hey, wenn Du mir jetzt sagst, das hast Du nicht...!)

    Eine Eigenschaft der Arbeitsschützer, und auch hier schließe ich mich persönlich nicht aus, ist, das Verhalten der Menschen grundsätzlich in Schutz zu nehmen und die "Schuld" überall zu suchen - sie nur auf gar keinen Fall einem MA zuzuweisen. DIES ist leider eine Illusion, die ich mit meiner Anmerkung darstellen wollte.

    Unternehmen, aber auch Gesetzgeber und Behörden geben immens viel Geld und Ressourcen aus, um irgendwelche Dinge (scheinbar) sicher zu machen. Erst gestern ist mir wieder aufgefallen, wie viele Meter Landstrasse von Leitplanken gesäumt werden. Diejenigen, die vor die Bäume fahren, sind aber in nahezu 100% aller Fälle nicht die, die regelgerecht fahren und sich verhalten!!!

    Ich glaube, hier darf und sollte man einfach auch mal Klartext reden und sich dieses ChiChi von der Backe putzen. Ist politisch vielleicht nicht korrekt, aber das ist ja heute gar nix mehr.

    Anyway, ein weiterer Grund, warum ich diesen Job an den Nagel gehängt habe...


    In diesem Sinne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • Das der zweite MA an einen Kranträger springen konnte verwundert mich aber. Hätte er nicht mit einem Gurt gesichert sein müssen? Gut dann wäre er jetzt wahrscheinlich auch nicht mehr am Leben.

    ... Das hatte ich auch gedacht... Natürlich war der nicht gesichert - oder hat das Unglück kommen sehen und sich noch rechtzeitig losgemacht...

    Beste Grüße aus Mainz

    E.weline

    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker

  • Hallo zusammen

    Die Aussage „Arbeitsunfälle durch Dummheit“ ist problematisch und ungenau. Die Ursachen von Arbeitsunfällen sind oft komplex und reichen weit über individuelle Fehler hinaus. Hier sind einige wichtige Aspekte, die eine differenzierte Sichtweise ermöglichen:

    1. Multifaktorielle Ursachen
      • Arbeitsunfälle entstehen oft durch eine Kombination aus verschiedenen Faktoren: unzureichende Sicherheitsvorkehrungen, fehlende Schulung, Zeitdruck oder Übermüdung. Fehler in der Arbeitssicherheit sind oft systembedingt und nicht allein auf individuelles Verhalten zurückzuführen.
    2. Menschliche Fehler als Risikofaktor
      • Menschliche Fehler kommen vor und können durch Unachtsamkeit, Ablenkung oder falsche Einschätzungen entstehen. Dies ist jedoch nicht dasselbe wie „Dummheit“ und hat oft mit Faktoren wie Stress, Überforderung oder mangelnder Erfahrung zu tun.
    3. Bedeutung der Sicherheitskultur
      • Eine sichere Arbeitsumgebung setzt voraus, dass Sicherheitsstandards klar definiert, kommuniziert und regelmäßig geschult werden. Ein starkes Bewusstsein für Arbeitssicherheit und regelmäßige Schulungen können das Risiko von Unfällen erheblich senken.
    4. Systematische Prävention
      • Viele Unfälle lassen sich durch systematische Gefährdungsbeurteilungen, Anpassung der Arbeitsumgebung und regelmäßige Sicherheitsunterweisungen verhindern. Der Fokus liegt darauf, Risiken zu erkennen und zu minimieren, anstatt den Einzelnen verantwortlich zu machen.

    Insgesamt sollten Arbeitsunfälle als Ergebnis von zahlreichen Einflussfaktoren betrachtet werden, bei denen die Prävention und Sicherheitskultur im Vordergrund stehen.


    Viele Grüße

  • Vogt

    Genau DAVON spreche ich.

    Du erzählst uns keine Geheimnisse oder Neuigkeiten und Deine Aussagen sind auch nicht verkehrt, aber...

    ...ICH habe schon Tage und Wochen bei Unfallanalysen verbracht, Riesenbudges freigegeben und verarbeitet um Maßnahmen umzusetzen, ohne Sinn und Verstand, "nur" weil man ums Verrecken diese, meine oben getroffene Aussage nicht machen wollte...

    Root Cause und ähnliche Werkzeuge sind gut und wichtig, verstellen aber manchmal den Blick auf Realitäten.

    Ich habe es hier vor langer Zeit bereits einmal erwähnt...Einer meiner MA hatte mit dem Auto einen Unfall, bei dem ein (betrunkener) Fußgänger ums Leben kam. Ein tragischer Fall. Nichtsdestotrotz haben wir diesen MA fristlos entlassen da er nachweislich (Black Box) zu schnell war. Das war nicht einfach und auch nicht schön - aber richtig!

    Ich kann nicht Millionen von Dollar für Maßnahmen ausgeben, meine MA schulen und unterstützen und dann, in einem solchen Fall, den A... zukneifen.

    Ursachenuntersuchungen und Findings schön und gut. Fakt war - zu schnell und damit, neben anderen Faktoren, ein schwergewichtiges persönliches Fehlverhalten.

    Aber, ich wiederhole mich, Anyway...

    In diesem Sinne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

    2 Mal editiert, zuletzt von MichaelD (4. November 2024 um 14:16)

  • MichaelD

    Ich spreche ja nicht von Samthandschuhen. Aber auch nicht von: so nimm denn meine Hände und führe mich zu meiner Arbeit!

    Aber von Arbeitgeberseite muss alles getan werden, um Unfälle und damit verbundene Verletzungen oder schlimmeres vermieden werden.

    Natürlich müssen die Mitarbeiter dazu auch in der Lage sein. Was aus meiner Sicht vom Arbeitgeber gem. Arbeitsschutzgesetz überhaupt nicht beachtet wird, ist der § 7 Übertragung der Aufgaben.

    Da wird eingestellt, was nicht bei drei auf dem Baum sitzt.

    Ich hatte letztens den Fall, dass ich eine Unterweisung von Reinigungskräften in einer Klinik gehalten habe. Eine Kollegin habe ich dann ein paar Fragen gestellt. Antwort: fragende Blicke.

    Herr W.: die Kollegin versteht sie nicht. Die spricht nur französisch.

    Ich: dann soll sie bitte lesen. Antwort: die kann nicht lesen!

    Wie ist die durch das Vorstellungsgespräch gekommen? Wie sollen in diesem Fall die BAs aussehen?

    Dann dürfen wir uns auch nicht wundern, wenn sich Mitarbeiter/-innen sich bei der Arbeit verletzen.

    Es ist nicht nur der Mitarbeiter (m/w/d) allein.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

  • Dann dürfen wir uns auch nicht wundern, wenn sich Mitarbeiter/-innen sich bei der Arbeit verletzen.

    Es ist nicht nur der Mitarbeiter (m/w/d) allein.

    ICH wundere mich auch nicht!

    ..und: Die wenigsten, die verunfallen, wussten NICHT was sie getan haben. Deine Französin gehört also, statistisch, zu denen, denen trotz "Mängeln" eher nichts passiert...

    So, Schluss gezz für mich mit diesem Tread.

    In diesem Sinne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)