Feuer bei der Feuerwehr

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  • Nach Brand von Feuerwache: Debatte um Brandmeldeanlage
    Stadtallendorf (lhe) - Der verheerende Brand am Feuerwehr-Standort in Stadtallendorf facht Überlegungen zur Sicherung von Feuerwehrhäusern an. «Ich
    www.stern.de


    Seeehr interessante Diskussion...die weder die Behörde noch die Feuerwehr je in einem Industriebetrieb zulassen würde.

    Aber so ist das mit dem Prophet im eigenen Hause oder dem Wasser predigen und Wein saufen...q

    In diesem Sinne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

    Einmal editiert, zuletzt von MichaelD (17. Oktober 2024 um 15:04)

  • Sehr übel, aber in der Tat interessant.

    Nehmen wir an, dass die Rauchmelder im betroffenen Bereich ordnungsgemäß geplärrt haben. Offensichtlich hat's keiner gehört. Warum also machen die sowas? Diese Frage müssen sich die Profis schon stellen lassen ...

    Eintrittswahrscheinlichkeit und zu erwartende Schadensschwere - wobei hier die zu erwartenden Schäden durch Brände einzubeziehen sind, die jetzt andere Wachen ablöschen müssen. Wie teuer eine abgebrannte Feuerwache wirklich ist, ist gar nicht so einfach abzuschätzen.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

  • Wie teuer eine abgebrannte Feuerwache wirklich ist, ist gar nicht so einfach abzuschätzen.

    ... naja... da sind laut Bericht 20-24 Milliönchen in Rauch aufgegangen. Wenn es nun 30-34 Millionen sind... who cares...

    Was mich aber nun beschäftigt: Kann es sein, dass eine Brandmeldeanlage deswegen nicht erforderlich war, weil die FW rund um die Uhr besetzt ist und deswegen Rauchmelder als ausreichend angesehen worden sind?

    Beste Grüße aus Mainz

    E.weline

    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker

  • weil die FW rund um die Uhr besetzt ist und deswegen Rauchmelder als ausreichend angesehen worden sind?

    Jau, genau. Das sind die meisten 24/7 Produktionsbetriebe auch - und da schlafen die MA nachts sogar nicht...

    Anyway...wie George Orwell schon gesagt hat: "Alle Tiere sind gleich...!"


    In diesem Sinne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • Hallo zusammen,

    hier kann mal "die Feuerwehr" gar nichts dafür, das wollte ich mal klarstellen.

    Grundsätzlich ist die Gemeinde verantwortlich, ob eine BMA eingebaut wird oder nicht. Wenn es keine Vorschrift gibt, warum sollte diese es tun? Macht sie es, sagt jeder: Auf welcher Grundlage wurden dieses Geld ausgegeben? Macht sie es nicht: Warum habt ihr nicht?

    Solange in den FW Häusern nicht geschlafen wird, gibt es nicht wirklich eine berechtigte Rechtsgrundlage...

    Daher ist es auch nicht "peinlich" für die Feuerwehr!

    Meine persönliche Meinung ist, dass Feuerwehrhäuser und Kindergarten immer mit BMA ausgerüstet werden sollten. Dies findet jedoch in keiner LBO Niederschlag.

    Akkuladung gibt es in der Feuerwehr schon seit dem es Akkus gibt. Dies wird jedoch immer mehr und dadurch steigt auch das Risiko eines technischen Versagens. Weiter sind Ladegeräte in Fahrzeugen verbaut und diese sind immer an die Erhaltungsladung angeschlossen.

    Nicht jede Feuerwehr ist 24/7 besetzt. Dies ist i.d.R: nur bei Berufs- und Werkfeuerwehren die Regel, daher ist das Thema "unbeaufsichtigtes Laden" hier immer gegeben.

    Vielleicht sollte man mal darüber nachdenken, eine BMA (und leider auch mittlerweile EMA) in Feuerwehrhäusern verbindlich vorzuschreiben. Wo sind denn die Lobbyisten, wenn man sie braucht ? ;)

    Gruß

    dwein112

  • Hallo zusammen,

    *DueEi*

    hier mal meine ausführliche Meinung, bezogen auf mein Umfeld und Bundesland:

    Zu diesem und zu vielen anderen Themen fällt mir nur eines ein: Typisch Katastrophenschutz in Deutschland! X/

    Wir rüsten Sirenen ab, nur um einige Jahre später festzustellen, dass diese ja doch im Katastrophenfall ganz gut funktionieren könnten, um diese danach wieder, mit zu geringen Fördergeldern für die Kommunen, kostenintensiv wieder aufzurüsten. Zu den ersten Warntagen funktioniert kaum irgendetwas zuverlässig.|?

    Der Bund stellt den Feuerwehren, Rettungsdiensten etc. Katastrophenschutzfahrzeuge, die Teilweise ausschließlich bei größeren Stützpunkten gebündelt werden, anstatt diese ebenfalls in ländlichen Gebieten zu verteilen. Folge: Die Kameraden aus den Stützpunkten bekommen immer noch mehr Fuhrpark, bei immer noch weniger Personal, währenddessen bei der nächsten Wehr eine Ortschaft weiter, der Karren aus den 70ern nicht mehr anspringt, die Kameraden sich in der Fahrzeughalle bei Abgasen umziehen und beim Duschen nach dem Einsatz (wenn dies überhaupt möglich ist) der Putz von der Wand fällt.|?

    Ich weiß schon... Ist Sache der Kommune, und die Kommune schiebt den schwarzen Peter hinsichtlich fehlender Unterstützung auf den Bund. Ein ewiges vom Bund gemachtes Problem. Ein hin und her das nie aufhört.:rolleyes:

    Um jetzt wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen:

    Wie kann man, überhaupt nur in irgendeiner Art und Weise, irgendwie der Meinung sein, in einer kritischen Infrastruktur wie einer Feuerwehr, Rettungswache etc. gesetzlicher seits nicht vorzuschreiben, dass hier eine BMA nicht verpflichtend wäre? Das sind doch katastrophenschutz-Basics! Wenn ich nichts mehr habe, habe ich meistens noch meine Rettungsdienste, die ich doch bis zum letzten Atemzug schützen muss. In unserem Gerätehaus gibt es zumindest eine "Laien BMA", die die Kameraden per SMS über einen möglichen Brand informiert. Das hat nicht die Welt gekostet!:cursing:

    Habe mir gerade auf der Website noch die (ehemaligen) Fahrzeuge der Feuerwehr Stadtallendorf angesehen. Drehleiter, Abrollbehälter, die für den Katastrophenschutz verwendet werden können, Rollcontainer, Gefahrgutzug. Gute Nacht! Was hier nun mit einem Schlag Einsatzkraft wegfällt, kann in kurzer Zeit kaum kompensiert werden. Mehr als 20 Millionen Schaden, abgesehen der Menschen, denen nun nicht mehr adäquat geholfen werden kann... Wie viel kostet nochmal eine BMA? - Das gehört vorgeschrieben:!:

    2 Mal editiert, zuletzt von Fele_112 (18. Oktober 2024 um 08:40)

  • Bei uns hat die BMA vor 6-7 Jahren ca. 30.000€ gekostet. Lass es mal, je nach Größe, 50.000,-€ sein. Schaden wird es immer geben, aber der wird ggf. minimiert.

    Die BMA bei uns war teilweise nicht mal von der FW Führung als notwendig erachtet. DA mussten richtige Bretter gebohrt werden und ich konnte den BM und GR überzeugen, da hat die HLF Beschaffung mit über 400.000,-€ definitiv mit beigetragen. Ich hatte es damals auch auf die Arbeitssicherheit (hauptamtliche Gerätewarte) und der Möglichkeit der Alarmierung im Notfall begründen können. Ich war zu dem Zeitpunkt stv. Kommandant und auch SIFA...

    Wichtig ist aber auch, dass die BMA nicht nur die eigene FW alarmiert sondern auch eine andere FW oder Abteilung.... Das wird oft vergessen.


    Gruß

    dwein112

  • Genau darin liegt das Problem! Meine Worte...

    Ich habe noch nie jemand gehört, der eine BMA nicht als sinnvoll betrachtet hat. Hier geht´s nur um Kohle, folglich muss ich aber auch im Kat-Schutz die notwendigen Grundlagen schaffen, dass dieser zu jederzeit funktionieren kann. Dazu kann auch eine Brandfrüherkennung gehören.

    Wirst du aus der beruflichen Praxis als SiFa genauso kennen wie ich. Erstmal kostet Arbeitsschutz/Brandschutz Geld, aufgrund präventiver Arbeit lässt sich der daraus erzielte Nutzwert später nur schwer tatsächlich belegen, im Gegensatz zu einem "Vertrieb" oder einem "Change Management", der konkretere Zahlen liefern kann.

    Solange nichts passiert bist du der A..., da die Präventionsmaßnahme ja Geld gekostet hat. Hast du mit deiner Idee die große Katastrophe verhindert, bist du der Held.

  • Wichtig ist aber auch, dass die BMA nicht nur die eigene FW alarmiert sondern auch eine andere FW oder Abteilung.... Das wird oft vergessen.

    Als nicht Brandschützer/Feuerwehrmensch, hatte ich mir auch überlegt, was hätte hier die BMA gebracht, wenn ich vor Ort komme und dort meine Löschmaterialien für mich nicht erreichbar sind, da verraucht bzw. in der Nähe der Brandstelle. Somit ist die Meldung an eine benachbarte Wehr hier wohl die sinnvollste Sache.

    Hast du mit deiner Idee die große Katastrophe verhindert, bist du der Held.

    Eher nicht, da finden sich dann schon andere "wichtige Personen", die sich in den Vordergrund drängen und gegenseitig auf die Schultern klopfen.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Laut Mittelhessen.de steht die Brandursache fest:

    Zitat

    Es ergaben sich ... keine Hinweise auf eine Straftat. Der Brand brach an einem Einsatzfahrzeug der Feuerwehr aus, in dessen Bereich sich Lithium-Ionen-Akkus sowie ein externer Stromanschluss befanden. Als Brandursache wird ein technischer Defekt angenommen.

    Und es müssen nicht immer Li-Ion-Akkus sein. Auch "normale" Ladegeräte können Ärger machen.
    Hier der Verursacher für einen Beinahe-Brand bei der Feuerwehr Wuppertal.

    20170814 FW Wuppertal Brand Ladegerät.jpg

    Beste Grüße,
    Udo

    Sapere aude!
    (Horaz)

  • Hallo,

    bei der Frage der BMA kommt es nicht darauf an, um was für eine Art der Feuerwehr es sich handelt. Auch in einer Wache mit einer hauptamtlichen Besetzung ist man nicht stetig in der Fahrzeughalle oder in jedem Raum, um einen Brandausbruch frühzeitig erkennen zu können. Gehört eine BMA in ein Feuerwehr? Ein ganz klares JA. Je nach Ausstattung einer Feuerwehr reden wir hier nicht nur von Sachwerten in Millionenhöhe, eine Vielzahl an weiteren Faktoren sollte man ebenfalls nicht unberücksichtigt lassen. Sei es den Aufwand der Neubeschaffung, Neubau und natürlich auch die gesetzliche Erfüllung der Gemeinde, eine leistungsfähige Feuerwehr aufzustellen. Die Feuerwehr, ob jetzt BF oder FF ist eine klare Pflichtaufgabe und hat auch wenig mit Verein etc. zu tun. Es ist eine kommunale Einrichtung der Gefahrenabwehr.

    Alleine aus diesem rechtlichen Umstand würde ich schon eine BMA ableiten wollen. Man würde -hoffentlich- auch nicht auf den Gedanken kommen, ein Feuerwehrhaus in ein bekanntes Überschwemmungsgebiet zu bauen....

    Sicherlich kostet eine BMA Geld, man muss aber auch nicht das gesamte Feuerwehrhaus damit ausstatten. Klare Bildung von Brandabschnitten (Fahrzeughalle vs. Einsatznotwendige Räume vs. Sozialräume) und dann ggfs. einer Ausstattung in Sinne von einem Teilschutz, z.B. Überwachung der Fahrzeughalle. Letztlich muss man auch sagen, mit den Grundsätzen des Brandschutzes hat man es bei der Feuerwehr nicht unbedingt. Vieles, wo man in Betrieben von Brandlasten oder fehlender betrieblicher Ordnung reden würde, ignoriert man bei der Feuerwehr mal gerne. Sei es von der nicht sachgemäßen Lagerung von Kraftstoffen usw., was man oft gerne "zentral" als Einsatzmittellager bezeichnet. Kann man machen, im Brandfall kann das aber einem um die Ohren fliegen.

    Jetzt muss man natürlich aber auch sehen: Feuerwehr ist eine kommunale Aufgabe und unterliegt damit dem politischen Willen einer Gemeinde. Wie gut oder schlecht eine Feuerwehr ausgestattet ist, hängt damit im Kern von einer Gemeinde ab. Sicherlich finanziert auch das Land (Bundesland) über Zuschüsse mit und teils auch der Bund (über Umwege), doch Feuerwehr kostet Geld. Will sagen: Feuerwehr ist nicht gleich Feuerwehr. Während in Kommune A die FF top ausgestattet und ein modernes und sicheres Feuerwehrhaus hat, kann es in Kommune B schon an der notwendigen persönlichen Schutzausrüstung mangeln....soll so nicht sein, kann aber der Fall sein.

    Gruß Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Ergänzend:

    Wie schnell und "doof" es gehen kann, wenn nicht bemerkt:

    Info zu einem Schaden an einer Warnleuchte "Euro-Blitz Compact Akku" der Firma Horizont

    Gruß Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Moin,

    mal ist es zu viel Brandschutz und alles wird teurer und länger. Dann ist es wieder zu wenig wie hier.

    Keine LBO sieht eine BMA vor. Jede Kommune wird sich diese Unterhaltskosten sparen (welche gar nicht mal so wenig sind). Eine BMA bei einer Fahrzeughalle ist auch mehr als nur nen paar Rauchmelder ... eine BMA bei einer Feuerwehr ist auch immer eine Einschränkung (bzw. macht es es etwas schwieriger) in der Freiheit der Feuerwehr (Feiern, Übungen etc.)

    Selbst bei der Bundeswehr musste ich ewig argumentieren für 15 Fahrzeuge eine BMA in die Feuerwache zu bekommen.

    Beste Grüße

    J.H.J

  • Echt peinlich für die Feuerwehr.

    Egal ob Rauchmelder oder fehlende BMA.


    Interessant wäre zu Wissen, wodurch der Brand ausgelöst wurde?

    Auszug aus einem Artikel der Fuldaer Zeitung:

    Stadtallendorf/Fulda - Das Feuer sei an einem Einsatzfahrzeug der Feuerwehr ausgebrochen, in dessen Bereich sich Lithium-Ionen-Akkus sowie ein externer Stromanschluss befunden hätten. „Als Brandursache wird ein technischer Defekt angenommen“, berichtet die Polizei. Hinweise auf eine Straftat gebe es nicht.

    Viele Grüße

    DIMA

  • Das von Ladestationen für Akkus und insbesondere von Lithium-Akkus eine Brandgefahr ausgehen kann ist nun hinlänglich bekannt!

    Gerade die Feuerwehr, die mir bei verschiedenen Brandschauen darauf angesprochen hat - sollte dem Thema im eigenen Interesse mehr Bedeutung schenken.

    Haben die Feuerwehren keine SIFA`s beauftragt, die dabei unterstützen können, um zu verhindern das ein Brand einen Schaden von über 25 Mio. Euros verursachen kann?


    Nun - wo ich feststellen konnte, das es kein Einzelfall war?

    Ich bin eigentlich sprachlos.

    Leider habe ich keine Feuerwache unter meinen Kunden!

  • "Oh Sorry, wir konnten Sie nicht aus dem Autoschneiden, die Akkus waren leer."

    Gerade die Feuerwehr, die mir bei verschiedenen Brandschauen darauf angesprochen hat - sollte dem Thema im eigenen Interesse mehr Bedeutung schenken.

    Wie sieht denn deine Lösung aus? Wie sollte die Feuerwehr die Akkus laden, wenn nicht dauerhaft jemand vor Ort ist und nicht erst 5 min das Auto beladen werden kann.

    Beste Grüße

    J.H.J

  • "Oh Sorry, wir konnten Sie nicht aus dem Autoschneiden, die Akkus waren leer."

    Macht man dies nicht mit Hydraulikscheren?

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick