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  • Moin Kameraden,

    hier im Forum bin ich seit langem stiller Mitleser, Hilfe hab ich hier aber schon sehr sehr oft gefunden.

    Zu mir: Ich arbeite seit nun gut 15 Jahren in einem großen Einzelhandel Konzern als Führungskraft, die Sifa Ausbildung habe ich 2018 absolviert. Außerdem bin ich noch Brandschutzbeauftragter und Sprinklerwart, fragt jetzt bitte nicht ob ich das alles freiwillig wollte 😁

    Nun hab ich durch einen unfreiwilligen witzigen Zufall ein Jobangebot von einer großen Chemiefirma bekommen, soll da hauptsächlich als Fachkraft für Arbeitssicherheit fungieren.

    Da ich seit längeren schon sehr unzufrieden mit meinem bisherigen Beruf bin (lange Arbeitszeiten, Wochenende, Feiertage wegen Bereitschaftsdienst, Nachteinsätze usw.) bin ich hin und her gerissen das Jobangebot einfach anzunehmen aber die Zweifel kommen dann doch auf.

    Jetzt wollte ich gerne eure Meinung wissen, ist es möglich als Fachkraft für Arbeitssicherheit, mit mäßig Erfahrung, von Einzelhandel in die Chemiebranche zu wechseln oder wird das mein sicherer Untergang???


    Die neue Firma weiß über meine Defizite im Thema Arbeitssicherheit bescheid, nur würden Sie mir gerne trotzdem die Chance geben.

    Ich würde mir echt über eure Meinung freuen :)


    Entschuldigt bitte die Rechtschreibfehler/Grammatikfehler, ich schriebe diesen Text hier gerade von meiner Arbeitsstelle, da wir einen kompletten Systemabsturz haben und ich auf eine Fremdfirmen warten muss 😅😅


    Liebe Grüße

  • oder wird das mein sicherer Untergang?

    Moin,

    Entwicklung ist ja nie schlecht! Aber, wie gut kennst du dich in Chemie aus? Wie gut kennst du dich mit industriellen Prozessen aus und deren Risiken aus? Wieviel Ehrgeiz und Autodidaktmus kannst du in dir selber wecken?


    Es ist aus meiner Sicht schon ein extremer Sprung im Themenfeld, in eins, in dem du nie vorher warst? Bist du alleinige Sifa und Mitglied eines Teams?

    Ich glaube die letzte Frage ist die entscheidenste Frage ...

    Beste Grüße

    J.H.J

  • Moin,

    die Entscheidung musst Du schon alleine treffen. Aber wenn es momentan nicht auszuhalten ist, solltest Du etwas ändern.

    Ob da das kalte Wasser der Chemie das Richtige ist oder Du vlt versuchst in einem für Dich bekannteren Bereich Fuß zu fassen, ??

    Auf alle Fälle find ich gut wenn Du Dich auf den Bereich Sifa konzentrierst.

  • Moin ,

    nachdem ich mit Kaltastart in die Chemiebranche erfolgreich die Probezeit nicht beendet habe und nun als Fachkraft woanders arbeite, kann ich nur sagen Gott sei Dank bin ich dort gelandet wo ich bin. Es gibt genug offene Stellen. Ich hab mich damals nach 3 Wochen woanders beworben und es hat geklappt.*schnaps*

    Bei mir wurde mit damals mein Defizit ebenso zugestanden was sich null bewahrheitet hat.:52:

    Meine Empfehlung, suche Dir etwas was Deinen Kenntnissen entspricht. Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung!!:thumbup:

  • Welches Problem habt ihr mit der Chemie? ;)

    Ich bin u. a. gelernter Industriemeister Chemie und Teil eines Mehrköpfigen SiFa Teams in einem größeren Chemie-Unternehmen. Mein chemisches Wissen aus den Ausbildungsstufen bringt mir in meinem Job meistens nichts. Ich muss mich auch um die ganzen Vorschriften kümmern und einlesen, da diese bei euch genau so gelten wie bei uns.

    Die Sachen die dir jetzt noch nicht bekannt sind musst du dir eben aneignen, aber was neues zu lernen hättest du auch bei einem anderen Jobwechsel.

    Wenn du jetzt nicht glücklich bist musst du was ändern. Nachdem du mit offenen Karten bei deinem potenziellen neuen AG spielst, gibt er dir sicher auch die Zeit die du brauchst um dich dort einzuarbeiten. (Außerdem gibt´s auch noch das "Sifaboard", "da werden sie geholfen" (Zitat: Verona Poth) ;)

    FAZIT: Wie ich das lese bist du reif für eine Veränderung, dann mach´s doch, wenn du die Arbeit dich neu einzuarbeiten nicht scheust!

    Wie hook75 schreibt: wenn das nicht passt, kannst du schnell wieder was anderes finden. Wir haben momentan einen Arbeitnehmer-Markt!

    No Risk, No Fun!

    Krieg ist Verbrechen!

  • Ich bin selber aus der Windindustrie, über die Elektroindustrie, in die chemische Industrie (Raffinerie) gewechselt.

    Wenn nicht man sich nicht neuen Herausforderungen stellt, kann man an diesen auch nicht wachsen. Wer sich immer nur dort hin begibt wo er sich auskennt, vergibt gegebenenfalls sein Potential.

    Zwei Dinge wären für mich essentiell für die Entscheidung:

    1. Bist du bereit (für eine gewisse Zeit) mehr als nur das augenscheinlich geforderte zu geben? AKA dich Abends bzw. am Wochenende hinzusetzen um das nötige Fachwissen nachzuholen, Seminare zu besuchen und dir mit Offenheit Dinge erklären zu lassen?

    2. Wie von J.H.J bereits gefragt: Gibt es bereits ein Team vor Ort? Als alleinige SiFa wäre es meiner Erfahrung nach schwer sich schnell in einer neuen Branche zurecht zu finden. Optimal wäre ein Start in einem Team, sodass du schneller lernen kannst, worauf es ankommt.

    Der Schritt kann dir viel positives bringen (Bezahlung, Qualifikation, Erfahrungen), wenn du der richtige Typ dafür bist und einem klaren/realen Mindset da ran gehst.

    Meine Empfehlung: Probiere es aus - kündigen kannst du immer noch! (wie schon erwähnt: es gibt viele offene Stellen auf dem derzeitigen Arbeitnehmermarkt) ;)

  • Also! ich war als gelernter Elektroniker und Elektriker mit militärischem Hintergrund, Verfahrenstechniker mit Arbeitssicherheit, 8 Jahren SiFa Erfahrungen im Recycling in der Chemie auch Branchenfremd.

    Wir haben Epoxidharze und andere Harze hergestellt und damit Kohlefasern imprägniert.

    Was ich nicht konnte, habe ich gelernt. Ich habe einfach die Wissenden" gefragt. Und die gaben bereitwillig Auskunft.

    Du musst etwas tun! Das bist du aber aus dem Einzelhandel gewohnt. Der Vorteil hier: in der Chemie wird, wenn es um die Sicherheit geht, weniger gezögert.

    Brände ==> exotherme Reaktionen, und Ex-Schutz, damit kann man sich ja beschäftigen. Dafür gibt es genügend Seminare. Den fachpraktischen Teil bei der BGRCI solltest du unbedingt noch machen. Da geht es vielfach auch um das Thema Brände und Ex-Schutz!!!

    Ein Wechsel ist immer eine schwere Entscheidung. Wenn deine Familie mitgeht und dich unterstützt hast du alles, was du von aussen benötigst. Der Rest liegt an Dir.

    Die Entscheidung auch!!!!!!!!!!!


    Viel Erfolg!!!!

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    "Computer sagt nein!" (Little Britain)
    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

    Einmal editiert, zuletzt von Mick1204 (4. Oktober 2024 um 12:04)

  • Wir haben momentan einen Arbeitnehmer-Markt

    Das sehe ich momentan eher nicht. Viele Betriebe stellen aktuell nicht mehr ein. Das war noch vor einem halben Jahr deutlich besser.


    Thomas. Wenn Dich dein jetziger Job stört, dann wechsle. Auch in die Chemie kann man sich einarbeiten und die BG bietet da ja einiges an Weiterbildungsmöglichkeiten.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Das sehe ich momentan eher nicht. Viele Betriebe stellen aktuell nicht mehr ein. Das war noch vor einem halben Jahr deutlich besser.

    Nur weil es vor einem halben Jahr besser war ist´s ja immer noch nicht schlecht ;)

    Krieg ist Verbrechen!

  • Ich sehe das wie Axel. Die Wirtschaftsprognosen sinken. Immer mehr Unternehmen stellen Teile der Produktion in Frage, schließen diese und entlassen. Das heißt, es drängen auch wieder mehr Arbeitnehmer auf den Markt.

    Die Ungewissheit lässt viele Unternehmen auf dem Arbeitsmarkt vorsichtiger werden. Im Moment befindet sich die dt. Wirtschaft auf einem absteigenden Ast.

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    Gruß Mick

  • Was bedeutet denn "Chemiefirma"? Hersteller von Düngemitteln, Raffinerie oder Handel mit Bauchemie? Man benötigt den technischen Sachverstand, um sich in die Prozesse eindenken zu können, was nicht bedeutet, dass man diese Prozesse (chemische Reaktionen) auch planen können muss.

    Ich persönlich halte Unzufriedenheit mit dem aktuellen Job nicht für einen guten Grund für einen Wechsel, wenn man Zweifel hat.

  • Branchenspezifik bei der RCI absolvieren und dann wärst du erstmal sauber. Inwiefern das das Richtige für dich ist musst du im Endeffekt entscheiden. Ich komme aus der Chemie und arbeite mittlerweile im Holzbereich ... so rum war es recht unproblematisch, da ich von den Chemiebetrieben ein weitaus höheres Maß an Sicherheit gewohnt war :D war eher ein Kulturschock für mich. Solltest du für Arbeitsschutz brennen und das Unternehmen dir den Rücken stärken kannst du in jedem Bereich "aufblühen" gibt nichts was man nicht lernen kann.


    Wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß und Erfolg, sowie ein schönes Wochenende.

  • Hi, erstmal vielen lieben Dank für die zahlreichen Antworten.

    Die Firma stellt Bodenbeläge her, ist aber auch ein sehr sehr altes Unternehmen.

    Im Unternehmen gab es einen EHS Manager und eine Sifa, diese hat gekündigt.

    Der Werksleiter hat mir angeboten mich am Samstag und Sonntag durch's Werk zu führen, falls ich Interesse hab, kommt der Vertrag direkt am Montag.

    Leider gibt es in der Firma keine andere Sifa, zweimal pro Woche kommt aber eine externe Kraft.

    Ich Zweifel aber weiterhin stark 😅 Es kommt mir etwa so vor als ob das Unternehmen nur schnell eine neue Sifa braucht, die wie in meinem Fall günstig ist (wenig Erfahrung aber arbeitswillig 🤣) und die letzen Jahre durchhält.

    In der Firma könnte ich evtl. Erfahrung Sammeln und dann später weiterziehen.

    Der Chef er wird mich in Ruhe einarbeiten und auch nachsichtig sein, wenn am Anfang nicht alles läuft, ob das alles stimmt kann ich nicht beurteilen, die alten Mitarbeiter warnen zur Vorsicht 😉.

    Ich berichte Morgen, wie die Führung und das Gespräch gelaufen ist.


    Liebe Grüße

  • Hallo Thomas,

    mir ging es ähnlich, nach mehr als 3 Jahrzehnten (Textilbranche) haben ich einen Neustart in einer ganz anderen Branche (Gießereiwesen) gewagt. Nach knapp 10 Monaten muss ich sagen: es war die richtige Entscheidung!

    Mal so ein Bisschen rumhorchen über den Betrieb ist sicher schonmal ein guter Ansatz. Ruhig mal googlen in Sachen Arbeitsunfälle oder Umweltschäden bei dem Unternehmen, kann helfen einen Eindruck zu bekommen, wie es da so läuft. So ein ASA-Protokoll kann auch viel aussagen.

    Viele Grüße und viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung

    Harti

    every day is a new challenge

  • Moin Kollegen,

    meine Entscheidung ist gefallen, ich bin jetzt Fachkraft für Arbeitssicherheit.

    Ob es die richtige Entscheidung war, wird sich mit der Zeit zeigen.

    Wie einige schon sagten "No Risk, no Fun".

    Ich halte euch auf dem laufenden.

    Liebe Grüße

    Thomas

  • Viel Erfolg und mach was draus

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
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    (Leo Tolstoi)

    "Computer sagt nein!" (Little Britain)
    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

  • Hallo,

    Ich sehe das wie Axel. Die Wirtschaftsprognosen sinken. Immer mehr Unternehmen stellen Teile der Produktion in Frage, schließen diese und entlassen. Das heißt, es drängen auch wieder mehr Arbeitnehmer auf den Markt.

    Die Ungewissheit lässt viele Unternehmen auf dem Arbeitsmarkt vorsichtiger werden. Im Moment befindet sich die dt. Wirtschaft auf einem absteigenden Ast.

    Ja, würde ich aber eher als eine Momentaufnahme sehen.

    Jetzt wollte ich gerne eure Meinung wissen, ist es möglich als Fachkraft für Arbeitssicherheit, mit mäßig Erfahrung, von Einzelhandel in die Chemiebranche zu wechseln oder wird das mein sicherer Untergang???

    Diese Frage wird man wohl nur selbst für sich beantworten können. Ist doch auch die Frage ob man sich einen solchen Wechsel zutraut? Wobei ein Wechsel gar nicht so schlecht sein kann, wenngleich es in den ersten Monaten auch mal schwierig werden kann.

    Gruß Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Hallo Kollegen,

    ich wollte euch ja auf dem laufenden halten...

    Leider muss ich mir eingestehen, dass mir der Job doch nicht so liegt wie gedacht.. Ich kann nur noch nicht beurteilen ob es das Aufgabenfeld oder doch eher an der Werksführung liegt.

    Meine versprochene Einarbeitung, dauerte genau 1 Woche und seitdem laufe ich quasi alleine und das in einer absolut fremden Branche.

    So etwas habe ich in meiner Beruflichen Laufbahn wirklich noch nicht gesehen, meine Kollegen (mit denen ich mich wirklich gut verstehen) finden auch keine guten Wörter für dieses Werk :D

    Ich werde mir noch etwas Zeit geben und anschließend entscheiden ob ich mich doch nochmal umorientieren werde.


    Liebe Grüße und einen Gesunden Rutsch in das Jahr 2025.


    Thomas

  • Wurde deine Bestellung zur SiFa denn von der fremden Branche (BG-Seitig) akzeptiert? Ich muss noch die Fachspezifik nachholen, damit die BG zufrieden ist. X/;)

    Grundsätzlich sollte man als Sifa ja auch "eigenständig" arbeiten können und dürfen, also Tob Dich aus8)

    Man muss Erfahrung sammeln und so wie ich das sehe, machst Du das ja noch nicht so lange. Also lass Dich nicht unterkriegen! :rock2: Rock on!

    Einen guten Rutsch wünsche ich ebenfalls, rutscht sicher.

  • Hey, zunächst ein Frohes und Gesundes neues Jahr 2025 !

    Ganz genau, ich muss auch noch den Fachspez. Teil nachholen, dies ist auch alles gar kein Problem.

    Leider liegt das Problem eher am Werksleiter, er ist leider ein absoluter Choleriker, ich hab das auch schon 3-4 x am eigenen Leib erlebt, da kommt dann das ganze Programm mit anschreiben etc.

    Allgemein ist das Betriebsklima leider eine reine Katastrophe, normale Gespräche seitens BR und Werksleiter sind leider auch nicht möglich, da dies nur noch gerichtlich passiert. Es wir jede Situation ausgenutzt, damit eine Partei schlecht da steht.

    Es wurde auch erwähnt, warum meine beiden Vorgänger das Unternehmen (mehr oder weniger freiwillig) verlassen haben (Nr.1 Burnout und Nr. 2 würde gegangen, da er nicht gehorsam gegenüber der Geschäftsführung war).

    Ich könnte euch noch mehrere Geschichten erzählen, es Grenz schon an Mobbing.

    Hätte ich dies vorher gewusst, hätte ich mich niemals auf dieses Unternehmen eingelassen.

    Aber den Absprung von Einzelhandel bereue ich bis jetzt nicht, es ist traumhaft nicht über die Feiertage und den Wochenenden zu arbeiten.


    Liebe Grüße


    Thomas