Notruf zu Zeiten von Mobilen Arbeiten und Telarbeit

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  • Hallo,

    insbesondere an die, die in Verwaltungen sitzen oder in Verwaltungsähnlichen Strukturen. Bei uns macht sich langsam ein Versorgungsproblem bei den Ersthelfern und Brandschutzhelfern bemerkbar. Unser Arbeitgeber will das Modell Mobile Arbeit auf 50% ausbauen. Dazu kommen natürlich noch die Telearbeiterinnen (m/w/d) dazu. Abwesenheit in der Urlaub- bzw. Krankheitszeiten gar nicht mit einberechnet. Wenn ich heute durch unsere Flure laufe, stelle ich fest, dass in manchen Fluren kein Büro belegt ist. Stört mich nicht. Aber in anderen Fluren nur ein oder zwei Büros mit Mitarbeiterinnen (m/w/d) belegt sind.

    Jetzt haben wir den Fall, dass wir mehrere Schwerbehinderte beschäftigen. Eine sogar so weit gehandicapt, dass wir Türen automatisieren müssen. Im Worst Case kann es aber passieren, dass diese trotzdem nicht funktionieren. Tür oder Türen defekt, dann geht nichts mehr.

    So?! Wie bekomme ich diese Person aus dem Gebäude? Aus meiner Sicht sind drei Türen zu automatisieren. Die GL will aber nur eine Tür umbauen. Wobei diese Diskussion da geringste Problem ist.

    Meine Vorgehensweise hier, wäre jemanden ihr im Notfall an die Seite zu stellen. Das ist zurzeit nicht mehr möglich. Das bekommen wir personell nicht hin.

    Ähnlich ist es doch bei den Erst- und Brandschutzhelfern. Muss ich jetzt eine größere Zahl an Ersthelfern und Brandschutzhelfern ausbilden lassen, um alle Szenarien abbilden zu können?

    Guudsje Wie habt ihr das mit dem Notruf im Gebäude für Ersthelfer geregelt?

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

  • Wenn das Gebäude langsam ausblutet, musst Du quasi den abfließenden Helfern hinterher ausbilden. Wenn die Leute ab und zu wieder im Gebäude sind, hättest Du dann für diese Tage zuviele Helfer, wobei es ja kein "zuviel" in diesem Zusammenhang gibt.

    Es wäre jedenfalls angebracht, dass es auch weiter für jede kleine "Büroinsel" auf irgendeinem Flur Helfer gibt, die evtl. etwas weiter als sonst laufen müssen. Ist sicher schwer zu planen.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

  • Moin Mick,

    mit einer Sammelrufnummer. In einer solchen Rufnummer werden beliebig viele Nebenstellen zusammengefasst. Du wählst die Sammelrufnummer, und es klingelt bei allen Nebenstellen, die zu dieser Sammelrufnummer gehören. Der Rufnummer haben wir den Namen "Erste-Hilfe" zugeordnet, so dass jeder im Display die Anzeige bekommt "Ruf von XYZ für "Erste Hilfe".

    Das ist kein Aufwand und kein Hexenwerk. Frage mal Deine IT, die sollten das kennen.

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Hallo Mick,

    ich arbeite in einer Behörde mit knapp 1000 Beschäftigten aufgeteilt auf 3 Standorte. An meinem Standort arbeiten ca. 230 Beschäftigte. Der Großteil arbeitet im Büro und hat damit prinzipielle die Möglichkeit 60% der Zeit außerhalb der Dienststelle zu arbeiten. Bei uns sieht es auf den Fluren also aus wie bei dir, speziell am Anfang und Ende der Woche.

    Wir habe uns die gleichen Fragen gestellt wie du und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir die Anzahl der Ersthelfenden massiv erhöhen müssen. Wir haben viel geworben und haben aktuell an meinem Standort 35 Ersthelfende.

    Weiterhin haben wir für jeden Standort eine zentrale Ersthelfer-Hotline an der alle Ersthelfenden angeschlossen sind. Im Bedarfsfall kann man die Hotline anrufen und bei allen Ersthelfenden klingelt das Telefon. Diese können sehen, das der Anruf über die Hotline kommt und können antworten wenn sie in der Dienststelle sind. Sind sie mobil tätig lassen sie es einfach klingeln.

    Unsere Erfahrung sind bis jetzt gut.

    Viele Grüße

    Björn

    "Wer denkt, Abenteuer seien gefährlich,

    sollte es mal mit Routine versuchen:

    Die ist tödlich."

    Paulo Coelho

  • ...um alle Szenarien abbilden zu könnnen?

    Mick1204,

    ...wenn Du alle Szenarien abbilden möchtest...?!?!?

    Zum Einen halte ich die Lösung des steuerfinanzierten Bürostuhldrehers schon für eine gute Lösung.

    Aber gezz:

    - der erreichbare Ersthelfer sitzt 4 Stockwerke weiter, der Aufzug ist kaputt und dann vergisst er noch den Erste Hilfe Kasten - OhGottOhGottOhGott

    - der Ersthelfer macht gerade Mittach oder ist in einem Videocall

    -...

    Ich glaube, hier muß man einfach den neuen Realitäten folgen und anerkennen, daß bestehende Regularien in ihrer jetzigen Ausprägung nicht nur nicht mehr zeitgemäß sind, sondern daß sie einfach nicht mehr funktionieren.

    BtW: Wo sind denn die Ersthelfer für diejenigen, die im Homeoffice sitzen? Wie ist denn da das Notfallszenarii organisiert/geregelt?

    Die Welt ist für viele Gesetztgeber, Aufsichtsbehörden, aber auch für manche Sifas, einfach zu schnell geworden...

    Im diesem Sinne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • Hi, da in der Verwaltung auch so viele gefährliche Tätigkeiten vorherrschen:sleeping:...

    ne im Ernst, Ersthelfer werden in erster Linie zur Hilfe bei Unfälle benötigt und auch gefordert.
    Ein Büroarbeitsplatz ist eher eine Tätigkeit mit geringer Gefährdung und gehört daher ja auch nicht zu Einzelarbeitsplätzen. Schließlich kannst du zu Hause, auf dem Weg zur Arbeit, beim Einkaufen etc. immer "zusammenbrechen" und da ist ggf. auch kein Ersthelfer dabei (mal abgesehen von allen die es filmen und auf Youtube stellen):(

    Alles was an doofen Sachen auf den Körper von innen wirkt, ist per se keine Unfall.

    Alles was mit "Versehrten" zu tun hat, sollte über entsprechende Ausstattung der Arbeitsräume geregelt und umgesetzt sein

    Daher würde ich gemäß DGUV 204-022 Punkt 6.4. vorgehen:

    "Eine Reduzierung der Anzahl an Ersthelfern oder Ersthelferinnen darf nur mit Zustimmung und im Einvernehmen mit dem zuständigen Unfallversicherungsträger erfolgen und die Herabsetzung nicht zum Nachteil der Verletzten oder Erkrankten führen."

    Als Begründung kann man ja anführen, dass neue aktuell gelebte Arbeitszeitmodelle nicht berücksichtigt sind und diese in naher Zukunft auch nicht berücksichtigt werden.

    Schöner wäre natürlich, das mehr Mitarbeiter einen EH-Kurs machen würden.

    .Aber da es ja ewig gestrige gibt, die selbst keinen Ersthelfer brauchen und zwar nie im Leben (was dann manchmal das Ende desselben bedeutet), wird dies eher die Ausnahme bleiben.

    Notruf in irgendeiner technischen Form je Etage sollte ausreichend sein.

    Gruß

    Peter

    Keine Demonstration verändert die Welt.

    Es ist die unpopuläre und stille Eigenverantwortung im Handeln jedes Einzelnen, die eine Wandlung in Bewegung setzt.:evil::saint:

  • Erstens: jetzt bin ich mal gespannt, was der Bürostuhldreher dem Frittenschüttler antwortet.

    Zweitens: Gebe ich Dir Teilrecht. ===> wir haben an unserem Standort 1300 MA*innen (m/w/d). Wir haben in JEDEM Stockwerk ein Büro mit einem Ersthelfer. Von daher muss der alarmierte Ersthelfer nicht den Kasten mitnehmen.

    Da die derzeitige Rechtslage nun mal so ist, muss ich auch entsprechend agieren. Vielleicht mit kleinen begründeten Abweichungen. Das Thema jetzt, aufgrund der tatsächlichen Arbeitssituation, gänzlich zu verwerfen, möchte ich aber auch nicht.

    Bei ca. 120 Ersthelfern und gleicher Anzahl Brandschutzhelfer die Situation so belassen wie sie nun mal ist, halte ich für nicht zielführend.

    Trotzdem 'Danke für deine Anregungen. Die Zukunft muss auf jeden Fall noch Änderungen bringen.

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    Gruß Mick

  • Hi, da in der Verwaltung auch so viele gefährliche Tätigkeiten vorherrschen:sleeping:...

    ne im Ernst, Ersthelfer werden in erster Linie zur Hilfe bei Unfälle benötigt und auch gefordert.
    Ein Büroarbeitsplatz ist eher eine Tätigkeit mit geringer Gefährdung und gehört daher ja auch nicht zu Einzelarbeitsplätzen. Schließlich kannst du zu Hause, auf dem Weg zur Arbeit, beim Einkaufen etc. immer "zusammenbrechen" und da ist ggf. auch kein Ersthelfer dabei (mal abgesehen von allen die es filmen und auf Youtube stellen):(

    Ich weiß nicht, woher du dein "WISSEN" hernimmst, ist aber leider nur bedingt, wenn nicht sogar gänzlich falsch.

    BtW, wir haben auch Publikumsverkehr.

    Handwerker und Küchen- und Reinigungspersonal haben wir auch. Und das in nicht unerheblicher Anzahl. Von daher, erst einmal nachfragen und vergewissern, dann schreiben.

    Solltest du immer noch Zweifel haben, zeige ich Dir gern einmal unsere Unfallstatistik der gemeldeten Unfälle.

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    Gruß Mick

  • Ersthelfer werden in erster Linie zur Hilfe bei Unfälle benötigt und auch gefordert.
    Ein Büroarbeitsplatz ist eher eine Tätigkeit mit geringer Gefährdung und gehört daher ja auch nicht zu Einzelarbeitsplätzen.

    Der Kontext erschließt sich mir nicht. Die mögliche Unfallschwere spielt doch bei der Organisation der Ersten Hilfe keine Rolle, sondern die Anzahl der (versicherten) Personen.
    Und "Büro ist nicht gefährlich" halte ich per se schon mal für eine mutige Aussage.

    Abgesehen davon:

    Handwerker und Küchen- und Reinigungspersonal haben wir auch. Und das in nicht unerheblicher Anzahl.

    -

    BtW: Wo sind denn die Ersthelfer für diejenigen, die im Homeoffice sitzen?

    Meines Wissens spielt hier die Regelung "Bei 2 bis zu 20 anwesenden Versicherten ein Ersthelfer" eine Rolle (§26 DGUV Vorschrift 1). Insofern ist das in der Tat ein Thema, aber nicht Gegenstand von Micks Frage.

    Und ja: Wenn sowohl meine Frau als auch ich im Home Office sind, stelle ich mir die Frage schon. Aber die dürfte auch im allgemeinen Lebensrisiko mitschwimmen. Von daher werden da weder VBG noch BGW Ansprüche stellen.

    zeige ich Dir gern einmal unsere Unfallstatistik der gemeldeten Unfälle.

    Gilt das auch ohne Zweifel? ;)

    Völlig unironisch gemeint: Wenn mir Sifas ihre Statistiken zeigen, bin ich immer ganz Ohr, schon damit ich mal sehe, was bei denen so passiert und an was ich wieder nicht gedacht habe.

    Gruß

    Thilo

    "...denn bei mir liegen Sie richtig!"

  • Tja, DAS ist leider ein großes Problem, welches ich grundsätzlich in meinem Kommentar angesprochen/adressiert habe:

    Ich weise anhand von einigen, durchaus manchmal auch überzogenen Beispielen auf, in meinen Augen, gravierende, systemische Probleme/Mängel hin (Hier: massive Veränderungen der Arbeitswelt) und die Reaktionen beschränken sich wieder darauf, dass irgendwob steht, "...2-20 Beschäftigte..."

    DAS, und das hört sich jetzt böse an, ist aber nicht so gemeint, ist kleingeistige, gestrige Sicherheitsarbeit, die in dieser Welt einfach nichts mehr zu suchen hat.

    Auch wenn's dem ein oder anderen schwer fällt - versucht mal einen solchen Blickwinkel einzunehmen.

    In diesem Sinne

    Der Michael

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  • Zur Erklärung:

    insbesondere an die, die in Verwaltungen sitzen oder in Verwaltungsähnlichen Strukturen.

    Dies ließ mich auf Verwaltung schließen, bestätigt durch

    Wenn ich heute durch unsere Flure laufe, stelle ich fest, dass in manchen Fluren kein Büro belegt ist

    An Publikumsverkehr hatte ich sehr wohl auch gedacht, auch das es hier teilweise entsprechende Panikknöpfe gibt. Auch Küchen- Reinigungs- und Handwerkspersonal zähle ich nicht zur Verwaltung. Hast du ja aber nicht in Eingangsthread erwähnt und ja, da hätte ich nachfragen können.

    Ich weiß nicht, woher du dein "WISSEN" hernimmst, ist aber leider nur bedingt, wenn nicht sogar gänzlich falsch.

    Ich arbeite selbst zu 80% meiner Arbeitszeit im Büro, daher weiß ich welche Gefahren in Büro und Verwaltungen vorhanden sind. Daher kann ich deinen Rat dir nur zurückgeben

    Von daher, erst einmal nachfragen und vergewissern, dann schreiben.

    Thilo

    Der Kontext erschließt sich mir nicht. Die mögliche Unfallschwere spielt doch bei der Organisation der Ersten Hilfe keine Rolle, sondern die Anzahl der (versicherten) Personen.

    Wollte damit sagen, das nur Unfälle betrachtet werden und nicht mögliche Vorerkrankungen oder innere Ursachen. Bei letzteren beiden ist es zwar schön, wenn Kollegen zur Unterstützung anwesend sind, sollte z.B. eine Tür nur schwer durch eine versehrte Person geöffnet werden können oder habe ich Kollegen von denen ich weiß, dass sie krankheitsbedingt evtl irgendwann einmal Hilfe benötigen sollten. dafür benötige ich aber keine ausgebildeten Ersthelfer.

    Und "Büro ist nicht gefährlich" halte ich per se schon mal für eine mutige Aussage.

    Hab ich so nicht geschrieben. Ich schrieb "geringer Gefährdung" und gehört daher auch nicht zu Einzelarbeitsplätzen". Siehe hierzu DGUV Regel 112-139 Einsatz von Personen Notsignal Anlagen Auszug Tabelle 2:

    Gefährdungsfaktoren (siehe Tabelle 1), die bei der allein arbeitenden Person geringe Verletzungen bzw. geringe akute Beeinträchtigungen der Gesundheit bewirken können. Die Person bleibt handlungsfähig

    Und ja, das ganze muss natürlich komplett betrachtet werden, wie Mick schon erwähnte weiß ich nicht was sie da alles machen. Für eine reine Verwaltung ohne Publikumsverkehr, ohne sonstigem anwesenden Personal sehe ich keinen Fehler in meiner Aussage.

    Mein Lösungsansatz war, sich dem Unfallversicherungsträger zusammenzusetzen und wenn der was gegen zu geringe Anzahl Ersthelfern hat, die fehlenden Ersthelfer mit technischen mitteln zu kompensieren.

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    Es ist die unpopuläre und stille Eigenverantwortung im Handeln jedes Einzelnen, die eine Wandlung in Bewegung setzt.:evil::saint:

  • Siehe hierzu DGUV Regel 112-139 Einsatz von Personen Notsignal Anlagen Auszug Tabelle 2:

    Gefährdungsfaktoren (siehe Tabelle 1), die bei der allein arbeitenden Person geringe Verletzungen bzw. geringe akute Beeinträchtigungen der Gesundheit bewirken können. Die Person bleibt handlungsfähig

    Die Verbindung zu PNA hatte ich nicht hergestellt. Danke für die Ergänzung!

    Gruß

    Thilo

    "...denn bei mir liegen Sie richtig!"

  • Klar! Kommste mal lecker bei mich bei. Dann zeig ich dir alles. Und führ dich auch mal rum.

    Bei uns ist es nicht nur ein Gebäude, sondern 12 und 2 Tief- und eine Hochgarage.

    Und dieses alles ist noch nicht einmal gleichmäßig belegt. So einfach ist das leider alles nicht.

    Des Weiteren spielen auch nicht alle Mitarbeiterinnen (m/w/d) mit. Die sagen dir ins Gesicht, dass ist alles quatsch. Das Geld kann man sich sparen. Die machen auch keine Übungen mit.

    Ich kenne Kolleginnen (m/w/d) die bleiben am Übungstag daheim im mobilen Arbeiten.

    Jetzt kommst du.


    Gilt das auch ohne Zweifel? ;)

    Völlig unironisch gemeint: Wenn mir Sifas ihre Statistiken zeigen, bin ich immer ganz Ohr, schon damit ich mal sehe, was bei denen so passiert und an was ich wieder nicht gedacht habe.

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    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf

    Gruß Mick

  • Hier noch ein Text aus der Feuertrutz Fachzeitschrift

  • Klar! Kommste mal lecker bei mich bei. Dann zeig ich dir alles. Und führ dich auch mal rum.

    Kriegen wir hin. Ist ja nicht so weit, wenn ich das richtig zusammensortiert habe.

    Ich kenne Kolleginnen (m/w/d) die bleiben am Übungstag daheim im mobilen Arbeiten.

    Kenne ich auch, zumindest von meinen Kunden. Sobald irgendwas in Richtung Übung durchsickert, sind die Flure und Hallen leer - und die Sammelplätze auch.

    Bei denen hilft nur, so zu tun, als ob. Und erst nach Vollzähligkeit aufzulösen. Die haben aber auch den Luxus, daß die einen guten Draht zur Leitstelle und eine eigene Notrufnummer haben. Da kommen also telefonische Alarme an der Stelle raus, die auch die Übung organisiert.

    Nachtrag: Die sind auch ein Unternehmen mit 100% Erst- und Brandschutzhelfern. Ein Vorteil etablierter Betriebsvereinbarungen und gutem Betriebsrat.

    Gruß

    Thilo

    "...denn bei mir liegen Sie richtig!"

  • Jetzt haben wir den Fall, dass wir mehrere Schwerbehinderte beschäftigen. Eine sogar so weit gehandicapt, dass wir Türen automatisieren müssen. Im Worst Case kann es aber passieren, dass diese trotzdem nicht funktionieren. Tür oder Türen defekt, dann geht nichts mehr.

    So?! Wie bekomme ich diese Person aus dem Gebäude?

    Moin Mick,

    was benötigst Du denn, um die Person aus dem Gebäude zu bekommen? Einen Menschen, der die Türen öffnen kann. Muss das ein Ersthelfer oder ein Brandschutzhelfer sein? Nein!

    Wir haben bei uns einen Rollifahrer im 2.OG. Evakuierungsstühle sind vorhanden. Wir bieten regelmäßig Trainings mit den Stühlen an. Ob die Personen, die sich mit den Stühlen auskennen Ersthelfer oder Brandschutzhelfer sind, ist wurscht.

    Was machen wir im worst-case? Das was wir gemacht haben, als es tatsächlich mal ernst wurde: Das Team mit dem Rollifahrer hat das Gebäude zügig verlassen und leider den Kollegen vergessen. Als der etwas belämmert im Flur stand, haben sich ein paar Kollegen den Rolli geschnappt und den Kollegen die Treppe runter getragen, weil sich keiner der Kollegen mit dem Evac-Chair auskannte bzw. es in der Hektik nicht hinbekommen hat.

    Was machen wir, wenn Tragen nicht funktioniert? Wir schleifen die Person entweder in einen sicheren Abschnitt oder zerren ihn die Treppe runter. Lieber ein paar Prellungen als rauchtot.

    Originalfrage aus einer Schulung:

    "Wie soll ich denn die Kollegin Rosi Rollmops (Anmerkung der Redaktion: Die Kollegin dürfte so um die 160kg haben) aus dem Gebäude bekommen, wenn die bewusstlos im Flur liegt?"

    Antwort:

    "Du rollst sie über den Flur bis ins rauchfreie Treppenhaus und bittest Vorbeikommende, der Feuerwehr Bescheid zu geben, wo Ihr wartet."

    Was Du für Deinen Fall benötigst, sind Menschen, die sich alleine die Hose zumachen können, mehr eigentlich nicht. Das sollte selbst im öffentlichen Dienst machbar sein. :rolleyes:

    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Originalfrage aus einer Schulung:

    "Wie soll ich denn die Kollegin Rosi Rollmops (Anmerkung der Redaktion: Die Kollegin dürfte so um die 160kg haben) aus dem Gebäude bekommen, wenn die bewusstlos im Flur liegt?"

    Wenn ich Personen nicht retten kann, weil das zu lange dauert oder ich die nicht bewegt bekomme, dann müssen die da bleiben.
    Eigenschutz geht vor.

    Wenn Rosie Rollmops im Flur liegt, dann sag ich das der Feuerwehr, aber werde nicht noch selber den Rauchtot riskieren, weil ich daneben stehe.


    So sagt man es dir auch in jedem Altenheim, weil du nicht alle mit dem Hamburger Rettungstuch in den nächsten Brandabschnitt ziehen kannst.
    Dafür gibts dann nette Leute mit AGT und roten Autos

    „Ein Tipp zum Recht: halten Sie es ein!" Prof. Dr. Thomas Willrich

    "Nur §31 JArbSchG regelt das Züchtigungsverbot. Das heißt, alle anderen darf man hauen." ThiloN

    "Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an." Guudsje

  • Ähnlich ist es doch bei den Erst- und Brandschutzhelfern. Muss ich jetzt eine größere Zahl an Ersthelfern und Brandschutzhelfern ausbilden lassen, um alle Szenarien abbilden zu können?

    Naja, es heißt ja: 5% der anwesenden.

    Bei uns: Stellenweise ist an langen Wochentagen ein komplettes Stockwerk im Home Office.

    Einerseits benötige ich weniger Erst- und Brandschutzhelfer, da kaum einer da ist. Andererseits kannst du nicht verlangen, das ein Brandschutzhelfer vom UG ins 3.OG läuft.

    Ich finde, die ganze Sache mit Home Office ist nicht zu Ende gedacht. Besonders brauch der Mitarbeiter keinen langen Wochentag wenn er sowieso zu Hause arbeitet. Abteilung A hat Service an zwei langen Tagen und daher muss Abteilung B ohne Publikum auch länger bleiben.

    Gehbeeinträchtigte Menschen sollten in Ihrem Büro ein Notfallknopf besitzen, damit andere alarmiert werden.

    Chef: "Quatsch, wann hat es bei uns das letzte Mal gebrannt? Noch nie!"
    Ich: "Aber wenn, dann freut sich die Bild über die Schlagzeile "100 tote Beamte, weil keine Brandschutzhelfer vorhanden".
    Chef: "100 Probleme weniger".
    Ich: "Ich schreib einen Vermerk".
    Chef: "Mach das"

  • Guudsje

    Genau! Bin voll und ganz bei Dir. Schließlich gilt hier das Gleiche wie im Straßenverkehr.

    Wir haben hier allerdings das Problem, dass die in einem Bereich sitzt, wo nicht viele untergebracht sind und die Wahrscheinlichkeit recht hoch ist, dass die allein im Flur sitzt. Bei uns ist die Flurbelegung so ausgelegt, dass die Teams, wenn möglich beieinander sitzen.

    Ich hätte die gern in einem anderen Gebäude untergebracht. Geht natürlich nicht. Das ganze Team umsetzen geht auch nicht. Referatszugehörigkeit.......

    Das alles ist sehr unglücklich. Jetzt ist die so stark eingeschränkt, dass die junge Frau aus irgendeinem Grund länger benötigt, da sind die anderen schon lange draussen.

    Reine Telearbeit ist ja auch nicht möglich, wegen der Integration. Außerdem verlangt ja die DRV von den Arbeitgebern verunfallte Kollegen weiter zu beschäftigen. Wir selbst bekommen das aber nicht so hin. (Habe ich nie geschrieben). Diese Sätze zerstört sich nach 90 Sek. selbst.

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
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    Gruß Mick