Bohrmaschine, Handschuhe

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  • Guten Morgen,


    sicherlich ein Klassiker. Von den abgebildeten Teilen werden schon mal ca. 100-200 Stück gebohrt und ein Gewinde geschnitten. Handschuhe dürfen an der Bohrmaschine nicht getragen werden. Die Teile sind allerdings scharfkantig.

    Was könnte man da besser machen (außer die Tätigkeit an Fremdfirmen zu vergeben :)


    LG JS

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  • Moin,


    werden die Werkstücke mit den Händen gehalten, während gebohrt wird? Werkstücke zum Bohren fixieren, Handschuhe ausziehen, bohren, Handschuhe wieder anziehen, Werkstücke entnehmen.... und dann wieder von vorne. ;)


    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • werden die Werkstücke mit den Händen gehalten, während gebohrt wird? Werkstücke zum Bohren fixieren, Handschuhe ausziehen, bohren, Handschuhe wieder anziehen, Werkstücke entnehmen.... und dann wieder von vorne. ;)

    Ja, nur wenn Du 100 Stück hintereinander machst, ist das nicht praktikabel.

    Eigentlich gehört so was automatisiert, ist aber nicht möglich aus Gründen.


    LG JS

    Sprichst du noch, oder kommunizierst du schon?

  • Warum sind die Teile denn scharfkantig? Gehen die auch scharfkantig an den Kunden oder zur Montage?

    Habt ihr die Möglichkeit die scharfen Kanten vor dem Bohren zu entfernen? Zur "Automatisierung" der Entgratung kann auch ein Trogvibrator verwendet werden, falls vorhanden.


    Ein anderer Ansatzpunkt wäre z.B. den Arbeitsvorgang auf zwei Leute zu verteilen.

    Ein "Einspanner" mit Handschuhen, eine Person, die ohne Handschuhe bohrt.


    Gruß

    Gommke

    "Die Ungeduld verlangt das Unmögliche,
    nämlich die Erreichung des Ziels ohne die Mittel."

    – Georg Wilhelm Friedrich Hegel

  • Ja, nur wenn Du 100 Stück hintereinander machst, ist das nicht praktikabel.

    Moin,


    ist es praktikabler, den Produktionsprozess nicht zu verlangsamen, aber sich jeden zweiten Tag mit Schnittverletzungen herumzuschlagen? Das ist wieder so ein Klassiker:


    • Automatisieren? "Ne, ist uns zu teuer"
    • Zwei Personen mit dem Prozess betrauen, einer bestückt, einer bohrt? "Ne, das geht ja gar nicht, was das an Personalkosten verursacht"
    • Die "Guudsje-Variante"? "Ne, das ist unpraktikabel"

    "Und was machen wir jetzt?"

    "Ach komm, wir lassen es einfach so wie es ist. Bislang ist ja noch nichts gravierendes passiert, und so ein paar Schnittverletzungen muss man in so einem Beruf abkönnen"

    "So machen wir's"


    Genau so läuft es leider sehr oft. Problem wird an einen herangetragen, und dann werden tausend Argumente gefunden, warum alle Lösungen nicht funktionieren.


    :/


    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

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  • Was könnte man da besser machen (außer die Tätigkeit an Fremdfirmen zu vergeben :)


    LG JS

    Damit machst Du nichts besser, du verlagerst nur das Problem, getreu dem Motto: "Aus den Augen aus dem Sinn". Und das sollte nicht Sinn der SiFa sein ;)


    Vieleicht könnte man die Teile "entschärfen" mit nem kleinen Radius oder zumindest die Kanten brechen?


    Vg


    Roland

  • Guten Morgen,


    so eine Problematik kenne ich auch, wenn Serienteile gebohrt werden müssen. Wir haben es bei uns so gelöst, dass wir einen fest angebrachten Futterschutz installiert haben, bei dem alle drehenden Teile abgedeckt sind. Es blieb dann nur noch ein kleiner Schlitz übrig (Fingersicher nach DIN EN 349 und DIN EN 13857) bei dem das zu bohrende Teil reingeschoben wird. Das Futter und der Bohrer konnten so mit den Fingern nicht mehr erreicht werden und die Mitarbeiter konnten Handschuhe tragen.


    Gruß Dominik

  • Guten Morgen,


    so eine Problematik kenne ich auch, wenn Serienteile gebohrt werden müssen. Wir haben es bei uns so gelöst, dass wir einen fest angebrachten Futterschutz installiert haben, bei dem alle drehenden Teile abgedeckt sind. Es blieb dann nur noch ein kleiner Schlitz übrig (Fingersicher nach DIN EN 349 und DIN EN 13857) bei dem das zu bohrende Teil reingeschoben wird. Das Futter und der Bohrer konnten so mit den Fingern nicht mehr erreicht werden und die Mitarbeiter konnten Handschuhe tragen.


    Gruß Dominik

    Hört sich interessant an, schaue ich mir an, ob das geht.


    Besten Dank an alle.

    Sprichst du noch, oder kommunizierst du schon?

  • Ich würde die Tätigkeit von 2 Personen machen lassen. Person 1 mit Handschuhe legt auf und fixiert, Person 2 ohne Bohrt und schneidet das Gewinde. Klar, braucht man mehrere Menschen dazu, aus Erfahrung geht es dann aber auch doppelt so schnell was bei großen Menge ja auch ein Faktor ist.

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  • Was könnte man da besser machen (außer die Tätigkeit an Fremdfirmen zu vergeben :)

    Kurzfristige Lösungen wurden ja schon beschrieben.

    Die mMn richtige Lösung wäre, die Qualität der vorhergehenden Schritte zu verbessern: Also Kanten brechen bzw. entgraten, bevor die Teile weitergegeben werden.

    Dann entfallen die Handschuhe bei der Handhabung, der Schritt kostet aber 5 Pfennig mehr. 😉


    (Da gab es auch mal einen Safety Alert von mir an die Firma Fujitsu. Keine Ahnung, ob der jemals aufgenommen wurde. Wir hatten zwei Leichtverletzte beim Kabeleinführen in deren Serverschrank bzw. die Kabelführung, weil sie dort nicht entgraten.)

    Gruß


    Thilo


    "...denn bei mir liegen Sie richtig!"

  • Ich wollte eine lösung vorschlagen, wie domro sie vorgeschlagen hat, allerdings "teilautomatisiert".


    Das wäre eine tolle Projektarbeit für die Ausbildungswerkstatt, da können sogar alle Lehrjahre eingebunden werden.


    Auf der einen Seite eine Zuführung mit Teilespeicher, auf der anderen Seite einen wie auch immer gearteten Auswurf.

    Dazwischen eine Spannvorrichtung, die sicherstellt dass das zu bearbeitende Teil definiert positioniert wird.

    Die Positionierung der Vorrichtung selbst kann z.B. durch eine Borhülse definiert werden.


    Der Zyklus "Ausspannen, Auswerfen, Nachführen, Spannen" wird vom Bohrenden manuell durch Tastendruck ausgelöst.
    Ich habe da eine rein pneumatische Lösung vor Augen.


    Es spielen noch einige andere Faktoren rein, die konstruktiv berücksichtigt werden müssen (Druckluftausfall, legale Hintertürchen u.ä.).

    Da wäre dann auch die Sifa mit an Bord ;)


    Die Azubis haben sicherlich eine Menge Spaß, zumal sie etwas bauen, was wirklich benötigt wird.

    Liebe Grüße
    Micha




    Glück auf! *S&E*


    Nur Scheiße "passiert". - Unfälle werden verursacht!

  • Wenn es sich um eine wiederkehrende Tätigkeit handelt, könnte mit einem Schnellspannsystem gearbeitet werden.

    Wir hatten folgendes:

    - Es wird eine Werkstückaufnahme mit Schnellspannern produziert.

    - Die Bohrmaschine wird mit Plexiglas eingehaust.


    - Werkzeugschlitten wird nach außen gefahren

    - Werkstück aufgelegt

    - Schnellspanner 1 betätigt

    - Werkstückschlitten bis zum Anschlag in den Bereich einschieben

    - Schnellspanner 2 betätigt

    - Gebohrt

    - Schnellspanner 2 lösen

    - Werkstückschlitten rausfahren

    - Schnellspanner 1 lösen

    - Werkstück wechseln


    Vorteil:

    - Hohe Taktzeit

    - Bohrmaschine war ständig an

    - Schutzhandschuhe konnten getragen werden, da keine Gefahrenzone

    - Kühlwasser spritzte nicht umher

    - zusätzlicher Späneschutz


    Dies lohnt sich aber nur bei hoher Stückzahl und wiederkehrenden Modellen. Teilweise hatten wir bis zu 3 Bohrmaschinen hintereinander und das Werkstück wurde in der Einhausung von außen weitergeschoben.

    Ich meine das waren 1500 Stück pro Schicht mit mehreren Modellen.


    Später haben wir den Prozess komplett automatisiert und die Mitarbeiter eingespart.

    Hoher Kostenpunkt, aber wirtschaftlich


    Vorteil:

    - Eingehaustes System mit automatischer Zuführung

    - noch höhere Taktzeit

    - Mitarbeiter eingespart

    - Spaß bei der SPS-Projektarbeit

  • Warum keine Handschuhe ?


    Ich habe einige Metallbauer die beim Bohren Handschuhe tragen !


    Gruß

    "Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten,
    Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."


    "Bessser auf neuen Wegen etwas stolpern, als in alten Pfaden auf der Stelle zu treten"

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  • Warum keine Handschuhe ?


    Ich habe einige Metallbauer die beim Bohren Handschuhe tragen !


    Gruß

    *IroAN*Na ist doch logisch, weil die Sonderhandschuhe für Menschen mit 4 oder 3 Fingen, so unfassbar teuer sind!*IroAus*


    Spass bei Seite, Handschuhe und Rotierende Maschinen ist so eine Sache. So ein Handschuh verfängt sich schonmal gerne im Spannfutter und reisst Dir schneller die Finger ab, als Du so eine schei.... sagen kannst.

    Siehe Dazu auch die DGUV 109-607 Seite 46


    :winki:

  • Warum keine Handschuhe ?


    Ich habe einige Metallbauer die beim Bohren Handschuhe tragen !


    Gruß

    Kurz nachdem ich meine Ausbildung beendet habe, musste ich einen Auszubildenden, der mit Handschuhen an einer Fräsmaschine gebohrt hat aus nem Bohrfutter rausschälen.

    Er wollte mit einem Spänehaken die verfangenen Bohrspäne entfernen. Dabei wurde er erfasst.

    Er konnte von Glück reden, schnell an den Not-Aus gekommen zu sein.

    Bis auf leichtere Schnittverletzungen und einen zerfetzten Handschuh ist nichts schlimmeres passiert..

    "Die Ungeduld verlangt das Unmögliche,
    nämlich die Erreichung des Ziels ohne die Mittel."

    – Georg Wilhelm Friedrich Hegel

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