Asbesthaltige Brandschutzklappen Anschlagdichtungen

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  • Hallo Zusammen,


    seit langem wieder einmal mit einer etwas "nichtalltäglicherem" Anliegen.

    Um es kurz zu machen. Es geht um Brandschutzklappen der Firma Trox, die im Jahr 1985/1986 verbaut wurden. Gibt es hier jemanden, der im speziellen damit bereits zu tun hatte. Dankbar für jede Unterstützung. Speziell zum Umgang mit asbesthaltigen BSK gibt es vom Gesamtverband Schadstoffsanierung e.V. ein Paper aus dem Jahr 2021. Da habe ich mir bereits die meisten grundsätzlichen Informationen eingeholt.


    Nun bestehen die Anschlagdichtungen unserer BSK aus schwach gebundenem Asbest (Labornachweis). Es würden über 20 BSK, die alle im selben Jahr (1987) eingebaut wurden beprobt. Lediglich 4 der 20 weisen lediglich Asbest auf.


    1. Frage: Wieso konnte für die anderen kein Asbest nachgewiesen werden?


    Der Hersteller sagt, dass die Anschlagdichtungen aus Asbest ersetzt werden kann (Teilsanierung). Habt ihr damit Erfahrung? Spielt es kostentechnisch eine große Rolle, ob nur die Dichtung oder die gesamte BSK ausgetauscht werden? Wo liegt man da bei einer BSK in etwa nur mit Dichtungstausch (Nur einmal als Hausnummer, ganz grob) :).


    Danke für jede Unterstützung/ Antwort/ Diskussion.

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  • Moin,


    die Preise für die Dichtungen hängen natürlich von der Klappe ab. Auch macht eine solche Arbeit nicht jede Firma und es gibt einen gewissen Rahmen bei Asbestsanierungen der dabei dann eingehalten werden muss. man muss auch schlicht rankommen. Weiterhin musst du mit Trox klären, ob die Klappe durch die Änderung nicht Ihre Zulassung verliert.


    Eine neue Klappe ist aber auch nicht ganz banal, du musst ran kommen, die Einbausituation muss im Bestand vorhanden sein (insbesondere bei Trockenbau). Die ganzen Anforderungen an die Asbestsanierung bleiben.


    Warum nur 20 % Asbest aufweisen kann ich dir nicht sagen (sind das wirklich alles die gleichen?). Hier frag mal das Labor bzw. auch bei Trox. Hol dir die Trox-Außendienstmitarbeiter zur Beratung ins Haus, die können das eigentlich alles recht gut ...


    Es gäbe in der Theorie auch die Möglichkeit ohne eine Sanierung die Klappen weiter zu betreiben, mit einer entsprechenden GBU und den erforderlichen Maßnahmen, siehe Anhang 1 Gefahrstoffverordnung ...

    Beste Grüße


    J.H.J

    2 Mal editiert, zuletzt von J.H.J ()

  • Hallo isoline,


    welche Nachweisgrenze wurde denn festgelegt? Wenn der Asbestanteil gering ist, kann es sein, dass bei ein paar Proben nichts nachgewiesen wird. 80% ist aber schon ein sehr hoher Anteil. Da würde ich eher vermuten, dass diese 4 bereits einmal getauscht wurden.

    Bei den Kosten kommt es zu sehr auf die Gegebenheiten an, als das man da mit einer groben Hausnummer etwas anfangen könnte. Auch wenn die Preisspanne nicht ganz so extrem ist, wie z.B. bei Autos. ;)

    Der größte Kostenfaktor ist bei der Sanierung der Lohn

    Respekt, Verständnis, Akzeptanz, Wertschätzung und Mitgefühl

  • Wahrscheinlich sind die beschichtet worden oder haben einen Anstrich bekommen...

    Beim Baukörper sowie bei Müll zählen die 50mg. als Grenzwert.


    Wenn die seit den 80ern im Einsatz sind kann es aber auch bei einigen Klappen zu einem vermehrten Abtrag durch Beanspruchung oder eingesetztes Medium gekommen sein.

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  • Könnte es damit zusammenhängen, dass zwar alle Asbest enthalten, aber nur bei den jetzt aufgefallenen das eigentlich gebundene Asbest frei geworden ist? Das würde bedeuten, dass mit denen was nicht stimmt...

    Mir wurde mal gesagt, solange das Asbest nicht frei wird, kann man es so belassen. Spätestens bei Umbauten und Sanierungen wird es dann zum Problem.

    Beste Grüße aus Mainz


    E.weline



    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker


  • Mir wurde mal gesagt, solange das Asbest nicht frei wird, kann man es so belassen. Spätestens bei Umbauten und Sanierungen wird es dann zum Problem.

    Ich hatte mal den Fall dass schwach gebundenes Asbest in den Dichtungen der BS-Klappen war und ich habe (als relativ neue Sifa in dem Betrieb) die Frage gestellt was denn passiert, wenn die Klappen im Rahmen der regelmäßigen Prüfung ausgelöst werden und zufallen.

    Das gibt einen Schlag auf die Dichtung und Asbestfasern stauben dann raus...

    Dann habe ich Fasern in der Lüftung und als man mich dann gefragt hat, ob ich Gefahren für die Gebäudenutzer ausschließen kann, konnte ich nur mit "Nein" antworten.


    Danach wurden dann die Prüfungen der Klappen ausgesetzt und die Dichtungen saniert.

  • Bei alten Heizkörpern wurden Dichtungen aus Asbestzement (Chrysotil, Amphibol) verbaut, die auch noch bleiben durften, solange sie unbeschädigt sind. Enemso im Bereich von Brandschutztüren, die eine entsprechende Füllung hatten. So lange man dort keine Beschädigungen hatte, war das Material "gebunden" und trat nicht in die Umgebung aus. Das waren dann so Teile, die E.weline als belassen meinte.

    Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst - Albrecht Müller

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  • Moin.

    Oftmals zerfällt der Asbestdichtung bereits durch Alterungsprozesse und wird auch bei jeder Klappenauslösung weiter zerstört. Neben der eventuell eingeschränkten brandschutztechnischen Wirksamkeit haben Messungen gezeigt, dass derart beschädigte Brandschutzklappen bei der Auslösung Asbestfasern freisetzen können.

    Damit stellt sich die Frage nach möglichen Gefährdungen, falls Asbestfasern ins Lüftungssystem abgegeben werden. Zum anderen können Personen, die die regelmäßige Inspektion und Wartung der Brandschutzklappen durchführen, Asbestfasern ausgesetzt werden. Wie soll die zukünftige jährliche Wartung gefahrlos durchgeführt werden?


    Beste Grüße

    Tom





  • Wie soll die zukünftige jährliche Wartung gefahrlos durchgeführt werden?

    Dazu gibt es ja relativ eindeutige Vorgaben, die dazu führen, dass sich ein Klappentausch sehr schnell rechnet. ;)

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.