Verpuffung in der BASF

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  • Sorry, aber als nichtschuldigen würde ich ihn nicht sehen. Er hat die Flamme in der Hand gehabt. Er war die letzte Instanz die das hätte verhindern können. Er war der Auslöser.

    ich war 32 Jahre in dem Laden....hauptsächlich im Rohrleitungsbau und immer an der Front. Dieser "Schuldige" ist gar nicht in der Lage gewesen, die komplexen Zusammenhänge zu erkennen, geschweige denn zu wissen, was in Nachbarleitungen abgeht. Zeit ist Geld...und deshalb bleibt nötige Sicherheit (Vorortabsprachen, 4-Augen-Prinzip) manchmal auf der Strecke und wird bewusst umgangen. Dazu kommt, dass du als Betrieb mit ständig wechselnden Kontraktoren zu tun hast. (Ausschreibungen) ...das impliziert Unkenntnis der Anlagen und leidige Sicherheitseinweisungen für die Betriebe. So passieren solche "Unglücke"...

    Klaus Schuster


    den größten Fehler den man machen kann ist, Angst zu haben, einen Fehler zu machen.

    ¯\_()_/¯

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  • Zeit ist Geld...und deshalb bleibt nötige Sicherheit (Vorortabsprachen, 4-Augen-Prinzip) manchmal auf der Strecke und wird bewusst umgangen.

    ...auch dazu gehören immer zwei - also "unschuldig" ist der "Schuldige" sicher nicht, aber...


    Leider steht in unserem Lande IMMER die Suche nach "Schuldigen" im Vordergrund (übrigens von "Opfer" - wie von "Täterseite") und viel weniger die Suche nach Unfallursachen, -zusammenhängen und möglichen, zukünftigen Vermeidungsstrategien. Diese "Ich war's nicht" Mentalität verhindert in vielen Fällen eine zielgerichtete Ursachenforschung und Aufklärung.


    Da kann man meckern soviel man will, aber Fehler haben die meisten von uns schon begangen und, jetzt ganz ehrlich zu euch selbst - ich schließe mich nicht aus -: Wer ist dann jemals aufgestanden und hat gesagt: "Ich war's!" Keiner - wahrscheinlich. Und warum nicht?!?!? Weil, s.o., das Ziel einer "Bestrafung" sehr viel mehr Gewicht hat, als eine entsprechende, ehrliche und erfolgreiche Aufarbeitung.


    ...übrigens auch ein Grund, warum ich diesen Job an den Nagel gehängt habe...


    In diesem Sinne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • Im Fall der BASF ging´s doch um ein Organisationsverschulden, soweit ich weiß.

    Da haben sie jetzt ihre Hausaufgaben nachgeholt. Da bin ich voll bei deSteel. Die Kollegen die dort arbeiten, arbeiten mal in einer Schokoladenfabrik dann wieder mal in einem Chemieunternehmen. Denen ist das doch egal, sie machen ihren Job und nicht mehr.

    Die Auftraggeber sind für mich in der Verantwortung den Kollegen der Partnerfirmen die Gefahren die von dem Betrieb ausgehen in dem sie arbeiten zu Vermitteln.

    Das ist beliebig schwierig, da die Deuschsprachigkeit der Handwerker immer mehr abnimmt.


    Ich finde das mit den Banderolen eine gute Sache, wir haben seit der Einführung auch keine Vorfälle mehr gehabt die auf Verwechslung zurückzuführen sind.

    Wir sind dazu übergagangen, vor allem bei Arbeiten an Bestandsleitungen genau die Bereiche zu markieren wo gearbetet werden darf (Betriebsverantwortliche, Handwerker und Betriebsingenieur müssen gemeinsam die Arbeit begutachten bevor die Arbeit begonnen wird). Dafür wird auch unterschrieben.

    Diese Vorgehensweise war von den ausführenden Firmen sofort akzeptiert, unsere eigenen Leute benötigten da Anlaufzeit;). Das sagt für mich aber schon aus, dass sich die Partnerfirmen jetzt viel sicherer fühlen.


    MichaelD:Leider ist das mit den "Schuldigen" immer noch ein Problem. Wichtig für uns (SiFa´s) muss sein die Ursache zu finden und keinen Schuldigen. Nur so kann mal Vorfälle künftig vermeiden.

    Die Fehlerkultur muss sich meiner Meinung nach insgesamt noch ganz schön wandeln. Denn aus Felhler zu lernen ist zwar ein bitterer Weg (Die Arbeitsschutz Gesetze und Verordnungen sind ja alle mit Blut geschrieben) aber nichts draus zu lernen wäre auch falsch!

    Krieg ist Verbrechen!

  • Wir sind dazu übergagangen, vor allem bei Arbeiten an Bestandsleitungen genau die Bereiche zu markieren wo gearbetet werden darf (Betriebsverantwortliche, Handwerker und Betriebsingenieur müssen gemeinsam die Arbeit begutachten bevor die Arbeit begonnen wird). Dafür wird auch unterschrieben.

    Bis auf die Unterschrift und das Kleben der Banderole, gab es diese Möglichkeit auch schon zuvor.

    Leider wurde diese nicht genutzt.

    Siehe DGUV 1 insbesondere §8 Absatz 2:

    (2) Wird eine gefährliche Arbeit von einer Person allein ausgeführt, so hat der Unternehmer über die allgemeinen Schutzmaßnahmen hinaus für geeignete technische oder organisatorische Personenschutzmaßnahmen zu sorgen.

    oder

    TRBS 1112-1 Absatz 4.2.1 Beseitigung der Explosionsgefahr durch eingeschlossene brennbare Stoffe

    oder

    TRBS 1151 Absatz 3.1.2 Gefährdungen und Belastungen an der Schnittstelle Mensch – Arbeitsmittel

    ungeeignete Lage oder Anordnung der Arbeitsmittel bei

    • unzureichender maßlicher Gestaltung (z. B. schlechte Erreichbarkeit durch fehlende Berücksichtigung der Körpermaße, erzwungene Haltungen, fehlende Bewegungsanreize),
    • fehlender Verfügbarkeit geeigneter Arbeitsmittel;

    Es gibt noch etliche mehr die ich hier nicht aufzählen will. Anstatt also seinen Job richtig zu machen wurde hier aus Gründen von (darf ich nicht schreiben) Mist abgeliefert und alle müssen jetzt ne Banderole kleben deren Nutzen mehr als Fragwürdig ist. Da bin ich voll bei Herrn Schmeisser.


    Auch wir kleben Banderolen und mindestens 3 mal habe ich nach erfolgter Demontage ein ganze Banderole vorgefunden. Da Frage ich dich, wie kann das sein wenn doch durch die Banderole geschnitten werden soll?


    Das ist rein persönliches Fehlverhalten welches nicht angesprochen sondern toleriert wird.

    Und ja, wir suchen keinen Schuldigen.

    Aber wenn die Ursache nicht deutlich genannt wird, kann sie auch nicht beseitigt werden.

    Verhaltensbasierte Sicherheitsarbeit wird spätestens nach dem nächsten größeren Ereignis voranschreiten, leider nicht präventiv.

    Alle "kleinen" Verpuffungen sind da Nebenkriegsschauplatz.X/

    Keine Demonstration verändert die Welt.

    Es ist die unpopuläre und stille Eigenverantwortung im Handeln jedes Einzelnen, die eine Wandlung in Bewegung setzt.:evil::saint:

  • Das ist rein persönliches Fehlverhalten welches nicht angesprochen sondern toleriert wird.

    ...genau da ist meiner Meinung nach das Problem.

    Es können noch so viele organisatorische Maßnahmen erfgriffen werden, wenn die Einhaltung nicht kontrolliert und eingefordert wird bringt keine Maßnahme etwas.:rolleyes:

    Krieg ist Verbrechen!

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  • Das mit der Fehlerkultur... da bin ich voll bei euch. Es ist ein einfaches jemanden an die Wand zu stellen und auf Ihn zu Zeigen... was viele aber vergessen: Drei Finger deuten auch wieder auf einen zurück.


    Es wird viele Gründe haben, dass immer noch Unfälle passieren:

    Qualität der Arbeiten und der eingesetzten Unternehmen mag einer davon sein - zusammen mit einer leichtfüßigen Risikobewertung (" da passiert so selten etwas... Schritt xyz brauchen wir nicht zu beauftragen, können wir uns sparen, brauchen wir nicht zu kontrollieren..." was auch immer).

    Zeitdruck oder auch eigene Erfahrungswerte (das alte Hasen-Problem)


    Ich glaube auch, dass viele Beteiligten auch nicht wissen, wo sie sonst noch angreifen können ohne die auszuführenden vollkommen zu verlieren.... "Ja, was soll ich denn noch alles beachten, machen, bekleben... da machen wir uns lächerlich..." Gibt halt zu viele Fachleute, die es besser wissen wollen... Kenn ich auch...

    Beste Grüße aus Mainz


    E.weline



    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker


  • Hallo,


    neija, wenn ich mir aktuell ansehe was nur an Sicherungsposten

    dort gesucht wird, fällt mir die Nachvollziehbarkeit von "verlieren"

    etwas schwer. Wenn jetzt die Aufgabe Sicherungsposten nur so

    nebenher wäre, könnte ich es nachvollziehen und würde da zustimmen.


    Doch wenn extra Leute dafür angestellt, teilweise auch gut bezahlt,

    ausgebildet werden usw., würde ich Kosten/ Nutzen hinterfragen.

    Eine Banderole bei einem Vollzeit-Sicherungsposten halte ich für

    fragwürdig. Wenn die Kontrolle/ Freigabe des Arbeitsplatzes schon

    eine Überforderung darstellt, dann will ich die sonstige Qualität der

    Arbeit gar nicht wissen.


    Vielleicht sehe ich das aber auch alles zu einseitig/streng/

    selbstverständlich aus meiner BS-Brille....:wacko:


    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Ich wollte eigentlich nichts mehr dazu sagen, weil wir uns im Kreis drehen, aber ich sehe das halt immer noch etwas anders. Selbst als Beschäftigter der volles internes Wissen hat, kommst du bei den vielen Rohleitungen sehr schnell durcheinander und musst oft dreimal schauen. Auf den Rohrbrücken sind 20 Rohrleitungen Neben-Übereinander keine Seltenheit. Dass die entsprechenden Rohrleitungen dann mit so einer Banderole von den Leuten die sich da auskennen gekennzeichnet werden, ist für mich eine logische Konsequenz. Wenn ich dich da hinstelle, dir die Leitung zeige und dann wird erst noch PSA usw. geholt, wirst du die Leitung als Brandschützer nicht mehr finden. In einer BASF findest du jemandem nicht mal mehr den richtigen Aufgang zur Rohrbrücke. Zusätzlich ist es eng und die Absprachen und Koordination sind nicht so einfach auf solchen Rohbrücken. Ich weiß nicht, ob man sich das nicht manchmal etwas zu einfach vorstellt.


    Sicherlich stellt sich dann noch die Frage, ob die Brandschützer auch die Rückendeckung haben, wenn sie mal eine Baustelle stilllegen lassen, oder ob da der Druck nicht zu groß ist, dass alles schnell fertig werden muss.


    Bei der Schuldfrage war ja das große Thema, ob der Mitarbeiter vom Betrieb die richtige Leitung gezeigt hat und die falsche dann geflext wurde, oder ob der Fehler schon vom Mitarbeiter entstand. Mit der Banderole hast du die Schuldfrage dann eigentlich relativ schnell geklärt.

  • Moin,

    DGUV 1 insbesondere §8 Absatz 2 halte ich in dem Zusammenhang wirklich für nicht zielführend. Alleinarbeit lag damals in der BASF nicht vor und ist bei Heißarbeiten (zumindest in der chemischen Industrie) auch wirklich nicht verbreitet.

    Ich verstehe die Kritik an den Banderolen auch nicht so ganz, bei uns werden die auch angebracht, einfach um sicherzustellen, dass die zu trennende Leitung identifizierbar ist. Bei unübersichtlichen Leitungsverläufen kann das schon manchmal ein bisschen tricky sein. Aus meinem Verständniss muss auch nicht genau durch die Banderole geschnitten werden, im Zweifelsfall kann derjenige, der die Banderole klebt auch gar nicht wissen, wie lang zum Beispiel ein vorgerichtetes Rohrleitungsstück ist. Wenn da keine Armaturen zwischen sind ist es auch wirklich Peng ob ich 5 cm links oder rechts von der Banderole schneide.

    Gut ausgebildete Brandposten wären natürlich ein Traum, die hab ich aber tatsächlich noch niergendwo gesehen und ich bin in Deutschland und den Niederlanden schon ein bisschen rumgekommen.


    Lg

    Moritz

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  • Hallo,

    Selbst als Beschäftigter der volles internes Wissen hat, kommst du bei den vielen Rohleitungen sehr schnell durcheinander und musst oft dreimal schauen. Auf den Rohrbrücken sind 20 Rohrleitungen Neben-Übereinander keine Seltenheit. Dass die entsprechenden Rohrleitungen dann mit so einer Banderole von den Leuten die sich da auskennen gekennzeichnet werden, ist für mich eine logische Konsequenz. Wenn ich dich da hinstelle, dir die Leitung zeige und dann wird erst noch PSA usw. geholt, wirst du die Leitung als Brandschützer nicht mehr finden.

    da kann man unterschiedlicher Meinung sein. Eine Kennzeichnung

    geht auch u.a. mittels Wachskreide oder Absperrband, alles schon

    x-fach so gemacht. Sicherlich sind Anlagen wie bei der BASF durchaus

    unübersichtlich, habe selbst dort schon Arbeiten überwacht. Doch dann

    muss man sich damit beschäftigen...wir reden hier von Vollzeitkräften

    die nichts anderes machen.


    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Doch wenn extra Leute dafür angestellt, teilweise auch gut bezahlt,

    ausgebildet werden usw., würde ich Kosten/ Nutzen hinterfragen.

    die letzten Jahre in der BASF habe ich bei einem Kontraktor für eben diese Sicherungsposten gearbeitet. Das Stammpersonal wird sehr gering gehalten. Bei Abstellungen (Immer schön gleichzeitig alle Bauten) ist der Bedarf manchmal 300% höher. Dieses Personal wird dann über Personaldienstleister, welche Menschen zur Ausbildung zum Sicherheitspostenschickten, gedeckt, oder auch nicht. Mehrere Firmen haben da Zugriff auf die selben Personalfirmen. Wer zuerst kommt, malt zuerst.

    Die Motivation bei Menschen, die sich a) null mit den Anlagen, der Technik dort auskennen, meist nicht in der Lage sind, sich gegenüber den Herrn Doktoren des Bereiches durchzusetzen, für einen Mindestlohn, ist fragwürdig.

    Ich habe öfters Meldungen über am Mannloch eingeschlafene Sicherungsposten, oder mit dem Smartphone spielenden Menschen (im Ex-Bereich) bekommen.

    Dies ist die Art Sicherheit, die die BASF für ihre Mitarbeiter übrig hat. !!!!

    Zu früheren Zeiten hatte jeder Betrieb seine eigenen Posten, ausgebildet und ausgerüstet. Dies ist aber scheinbar zu teuer und so wurde an Kontraktoren vergeben, die natürlich finanziell kurz gehalten werden.

    Dieses System ist kontraproduktiv für die Sicherheit. Letztlich zählen eben nur Zahlen.

    Gruß Klaus

    Klaus Schuster


    den größten Fehler den man machen kann ist, Angst zu haben, einen Fehler zu machen.

    ¯\_()_/¯

  • Hallo,


    Angebote zu Mindestlohn gibt es, habe ich auch schon bekommen.

    Ich wurde schon unzählige Male gefragt, ob ich nicht Interesse an

    einer Tätigkeit als Sicherungsposten dort hätte. Da es aber keine

    Teilzeitstellen gibt, habe ich immer abgelehnt. Interessieren würde

    mich es nämlich durchaus.


    Doch in letzter Zeit kann man vermehrt auch Angebote sehen,

    nämlich deutlich über den Mindestlohn, mit Willkommensgeld,

    Jobticket etc.


    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • so zutreffend!

    Man(n) ist erst dann ein Superheld, wenn man sich selbst für Super hält!
    (unbekannt)
                                                                                                                                                              
    „Freiheit ist nicht, das zu tun, was Du liebst, sondern, das zu lieben, was Du tust.“
    (Leo Tolstoi)

    *S&E* Glück auf


    Gruß Mick

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  • Interessieren würde

    mich es nämlich durchaus.

    ^^ keine gute Idee....meine Posten durften im Sommer in voller Montur (Helm, Brille, langärmlich und beinig, mit Sicherheitsweste oben drüber auf 40-50 m Höhe an den Mannlöchern von glänzenden Edelstahlkolonnen in der prallen Sonne Wache schieben...kein lustiges Unterfangen ....im Winter frierst du dir den Arsch ab. Gedankt wird einem der Einsatz nicht....ich könnte Storrys erzählen...ohweh ...

    Klaus Schuster


    den größten Fehler den man machen kann ist, Angst zu haben, einen Fehler zu machen.

    ¯\_()_/¯

  • ^^ keine gute Idee....meine Posten durften im Sommer in voller Montur (Helm, Brille, langärmlich und beinig, mit Sicherheitsweste oben drüber auf 40-50 m Höhe an den Mannlöchern von glänzenden Edelstahlkolonnen in der prallen Sonne Wache schieben...kein lustiges Unterfangen ....im Winter frierst du dir den Arsch ab. Gedankt wird einem der Einsatz nicht....ich könnte Storrys erzählen...ohweh ...

    Tja, das bringt nun mal die Eigenart der Tätigkeit mit sich. Oder denkst du ein Sicherungsposten sollte nebenbei per Handy noch Versicherungen verkaufen oder andere Tätigkeiten machen?


    Ja, es ist ein Scheiß Job und ja er ist größtenteils langweilig, zumindest solange nichts passiert.

    Die Leute werden genau für diese Tätigkeit angeheuert und sollen ihren Job verdammt nochmal auch gut machen!

    Ich habe auch schon in warmen Rührkesseln mit Vollschutzanzug gearbeitet. Und ja, das war auch anstrengend und scheiße, musste aber dennoch gut gemacht werden!


    Wenn deine Posten zu Lange in der Sonne stehen, hast du den Wechsel der Posten und die Arbeitsbedingungen in der GBU nicht richtig durchgedacht. Regelmäßige Abwechslung der MA an angepasste Umgebungsbedingungen oder die einfache Montage eines Sonneschutzes gehört nun auch mal in eine GBU. Da kann man sich nicht zurücklehen und sagen die BASF macht ja die GBU.


    Aber ich will dich gar nicht angehen, denn die BASF bekommt das, was sie bereit ist zu bezahlen.


    Leitsatz: "What you pay is what you get" ist nur noch nicht beim Vorstand angekommen.


    Aber so am Rande erwähnt, weshalb unterbieten sich Firmen um in der BASF zu arbeiten? Nur weil´s sich auf der Homepage sich gut ließt? Zu einem Vertrag gehören immer 2 Postionen.

    Keine Demonstration verändert die Welt.

    Es ist die unpopuläre und stille Eigenverantwortung im Handeln jedes Einzelnen, die eine Wandlung in Bewegung setzt.:evil::saint:

  • Wenn deine Posten zu Lange in der Sonne stehen, hast du den Wechsel der Posten und die Arbeitsbedingungen in der GBU nicht richtig durchgedacht. Regelmäßige Abwechslung der MA an angepasste Umgebungsbedingungen oder die einfache Montage eines Sonneschutzes gehört nun auch mal in eine GBU. Da kann man sich nicht zurücklehen und sagen die BASF macht ja die GBU.

    Na da möchte ich dich mal sehen bei Abstellungen in der BASF. :D über bauliche Möglichkeiten Sonnenschutz zu montieren, will ich gar nicht diskutieren.

    Natürlich wird da gewechselt....sooft wie eben möglich. Das regelt sich quasi von allein durch die Zahl der vorhandenen Sicherheitsposten. Geld spielt ja bekanntlich keine Rolle. Die Realität sieht anders aus und als Kontraktor spurst du. Das alles sind Punkte, die mich dazu bewegt haben, dort das Handtuch zu schmeißen.

    Übrigens interessiert sich die BASF einen Scheiß für die GBU's, die du als Kontraktor für deine MA erstellt hast...

    Die letzte Konsequenz muss dann jeder für sich ziehen...der Kontraktor, sowie der MA ;)

    Klaus Schuster


    den größten Fehler den man machen kann ist, Angst zu haben, einen Fehler zu machen.

    ¯\_()_/¯

  • Die Realität sieht anders aus

    Stimmt, da in der Realität sich niemand um sicheres Arbeiten kümmert, BASF MA als auch Kontraktoren sind doch immer beide Froh, wenn sie den "Scheiß Arbeitsicherheitskram" nicht machen müssen.

    und als Kontraktor spurst du.

    Fehler Nummer eins:

    Zugegeben, die alten Meister in der BASF waren Gottgleich im Durchsetzen ihrer Meinungen. Das hat sich zumindest ein wenig geändert. Somit ist die gemeinschaftliche GBU durchaus umsetzbar, so man es denn will und die zeit investiert.


    Fehler Nummer zwei:

    Da ein Kontraktor eine eigenständige Firma ist, kann BASF ja gar nicht die Sicherheitsarbeit einer anderen Firma einfach ignorieren oder abtun. Die Verantwortung in der Arbeitssicherheit ist klar geregelt doch leider wird sie nicht gelebt. Will sagen wenn BASF eine PSA vorschreibt wird das ohne zu murren hingenommen. Da kann es schon mal vorkommen, dass MA im Vollschutz an einer Wasserleitung arbeiten. Ich nenne das Duldung. Dafür gibt es klare Vorgehensweisen und sogar Schulungen werden für Kontraktoren angeboten.

    Geld spielt ja bekanntlich keine Rolle.

    Fehler Nummer drei:

    Geld spielt sehr wohl eine Rolle. Wie kann ein Kontraktor für 10 MA die auf drei Baustellen verteilt Arbeiten sollen nur einen Vorgesetzen einsetzen, wenn dieser zeitgleich auf allen 3 Baustellen die Arbeit koordinieren und überwachen soll?

    Ich sage ja "What you pay is what you get", wer billig anbietet wird natürlich genommen macht jeder so. Das sind aber die, die sich später drüber ärgern das sie für Nichteinhaltung des Vertrages abgestraft werden.


    Ich kann jeder Firma nur empfehlen, anständige Angebote einzureichen oder aus der BASF raus zu bleiben.

    Es ist ein Unterschied ob ich für einen kommunalen Dienst ne Straße instandsetze oder ob ich das in der BASF mache. Und das gilt für alle Branchen, ob Schlosser, Elektriker, KFZ Mechaniker, Bauarbeiter, etc...

    Keine Demonstration verändert die Welt.

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    Klaus Schuster


    den größten Fehler den man machen kann ist, Angst zu haben, einen Fehler zu machen.

    ¯\_()_/¯

  • Hallo,

    ^^ keine gute Idee....meine Posten durften im Sommer in voller Montur (Helm, Brille, langärmlich und beinig, mit Sicherheitsweste oben drüber auf 40-50 m Höhe an den Mannlöchern von glänzenden Edelstahlkolonnen in der prallen Sonne Wache schieben...kein lustiges Unterfangen ....im Winter frierst du dir den Arsch ab. Gedankt wird einem der Einsatz nicht....ich könnte Storrys erzählen...ohweh ...

    kenn ich alles sehr gut von unzähligen Aufträgen dieser Art, auch

    in der BASF LU (wenngleich dort nur wenige).

    Ich habe öfters Meldungen über am Mannloch eingeschlafene Sicherungsposten, oder mit dem Smartphone spielenden Menschen (im Ex-Bereich) bekommen.

    Da würde mich dann interessieren wie es bei Notfällen

    aussieht. Alarmieren eure Posten dann nur die WF und

    gut ist oder gibt es auch Erstmaßnahmen? Wenn schon die

    Grundlagen nicht funktionieren, stelle ich mir das etwas

    schwer vor.


    Gibt es offizielle oder gefühlte Statistiken/Erfahrungswerte

    wie häufig es zu Notfällen kommt?


    Gruß

    Simon Schmeisser

    Durch einen guten vorbeugenden Brandschutz und entsprechende Brandschutzaufklärung kann davon ausgegangen werden, dass mehr Menschenleben und Sachwerte bewahrt werden können, als durch alle Einsatzleistungen und Bemühungen im Ernstfall zusammen. Simon Schmeisser These "VB-ein Weg aus der Feuerwehrkrise" Fachzeitschrift Feuerwehr 2010

  • Alarmieren eure Posten dann nur die WF und

    gut ist oder gibt es auch Erstmaßnahmen? Wenn schon die

    Grundlagen nicht funktionieren, stelle ich mir das etwas

    schwer vor.

    Das ist sehr unterschiedlich. Vom Funkgerät zur Messwarte über Typhon-Alarm (der sehr oft überhört wird) bis zum Ex-Handy. In der Regel läuft es grundsätzlich über die Messwarte, wo ja auch die Scheine erstellt werden. Bei ganz besonders gefährlichen Aktionen wie z.B. die Ethylenoxid Anlage, oder die Eisenrot (Sprachgebrauch) ist dann schon mal die WF mit Safety-Shop dabei und auch ständig mit im Einsatz.

    Die Sicherheitsposten haben ihre Koffer mit Colt-Gerät, Rettungsseil und Schlaufe dabei, um im Ernstfall schnell helfen zu können. Und da liegt der Hase im Pfeffer...gut 90% der SP von Personalleasingfirmen traue ich eine Rettung im Ernstfall nicht zu.

    Unsere Stamm-Personal ist da deutlich fähiger gewesen. Mir ging da öfter die Klammer, wenn ich nicht überall selbst dabei sein konnte.

    Gruß Klaus

    Klaus Schuster


    den größten Fehler den man machen kann ist, Angst zu haben, einen Fehler zu machen.

    ¯\_()_/¯