Hallo,
wieder einmal die BASF. Eine Verpuffung. Der Artikel ist in der heutigen Ausgabe der RheinPfalz
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Neues Benutzerkonto erstellenHallo,
wieder einmal die BASF. Eine Verpuffung. Der Artikel ist in der heutigen Ausgabe der RheinPfalz
Hallo Mick,
vielen Dank für das Teilen !
Danke fürs Teilen, Mick!
Als ich Anfang der 2000er im Chemieanlagenbau angefangen habe, hieß es, Verpuffungen seien relativ häufig bzw. normal. Deswegen hätten wir auch auf jeden Fall lange Nomex-Kleidung zu tragen (keine Bundhosen, nur Latzhosen, um auch den Rücken zu schützen) und in der Anlage Augen- und Gehörschutz zu nutzen.
Ich frage mich inzwischen, ob das deswegen war, weil wir (Anlagenbau) bei den Betreibern nichts zu melden hatten und mit den jeweiligen Verhältnissen klarkommen mußten, oder ob Verpuffungen tatsächlich so normal sind/waren. Ich selbst habe nie eine erlebt.
Aus den ATEX-Betrachtungen der EMSR habe ich auf jeden Fall mitgenommen, daß Leckagen einkalkuliert werden müssen. Die führen aber in der Regel nicht zu Verpuffungen, wenn man die Elektroverteilungen nicht gerade neben Ventilen oder ähnlichem plaziert.
wieder einmal die BASF. Eine Verpuffung. Der Artikel ist in der heutigen Ausgabe der RheinPfalz
32 Jahre habe ich in dem Laden verbracht ....immer für ne Story gut...die gute alte BASF
Hallo,
was überrascht? Wäre das Arbeiten in der BASF gefahrlos,
bräuchte es viele vorhandene Sicherheitseinrichtungen, u.a.
zwei Feuerwachen der eigenen Werkfeuerwehr nicht.
Würde man nur die größeren Unglücke in der BASF aufschreiben,
wäre es genug Stoff für ein sehr dickes Buch....
Gruß
Simon Schmeisser
Würde man nur die größeren Unglücke in der BASF aufschreiben,
wäre es genug Stoff für ein sehr dickes Buch....
Und was sagt das uns jetzt?
Dass der Arbeitsschutz nicht gut funktioniert?
Und was sagt das uns jetzt?
Dass der Arbeitsschutz nicht gut funktioniert?
Ne, sondern das Unglücke eben passieren.
Definition:
"plötzlich hereinbrechendes, einen oder viele Menschen treffendes, unheilvolles, trauriges Ereignis oder Geschehen"
Die Ursache herauszuarbeiten ist letztendlich Teil unserer Aufgaben, gefolgt von eben abzuleitenden Maßnahmen. Leider kristallisiert sich allzu oft heraus, das letztendlich menschliches Versagen in irgendeiner Form, Unkenntnis, Ignoranz, Scheiß Egal Haltung etc.. oft zu solchen Ereignissen führt.
Persönlich wäre ich ja für die Einführung des Schandkorbs, lässt sich aber mit heutigen Gesetzen nicht vereinbaren, leider.
Und ebenso wird auch die Ursache in solchen Fällen zu oft verschachtelt dargestellt, anstatt mit offenen direkten Worten auch in der Öffentlichkeit zu sagen was das Ereignis ausgelöst hat.
Vielleicht haben wir hier Glück und es war einfach technisches Versagen.
Hallo,
Und was sagt das uns jetzt?
Dass der Arbeitsschutz nicht gut funktioniert?
in meinen Augen ist vieles einfach nur Show und sieht
auf dem Papier gut aus. Zumindest hat es mich, bei
meinen bisherigen Aufträgen am Standort LU, nicht über-
zeugt.
Ungeachtet dessen hat die BASF in meiner Wahrnehmung
kein großes Interesse an Sicherheit. Oder was sind die Lehren
aus dem Explosionsunglück 2016 im Zusammenhang mit
feuergefährlichen Arbeiten? Bis heute ist da nennenswert,
auch in der Fachwelt nichts angekommen. Um mal kritisch
zu hinterfragen, ob Punkte wie Brandposten etc. neu zu regeln
sind. Braucht man aber alles nicht, wenn man einen armen
Menschen (Schweißer) als Schuldigen hinstellen kann...
Gruß
Simon Schmeisser
Alles anzeigenHallo,
in meinen Augen ist vieles einfach nur Show und sieht
auf dem Papier gut aus. Zumindest hat es mich, bei
meinen bisherigen Aufträgen am Standort LU, nicht über-
zeugt.
Ungeachtet dessen hat die BASF in meiner Wahrnehmung
kein großes Interesse an Sicherheit. Oder was sind die Lehren
aus dem Explosionsunglück 2016 im Zusammenhang mit
feuergefährlichen Arbeiten? Bis heute ist da nennenswert,
auch in der Fachwelt nichts angekommen. Um mal kritisch
zu hinterfragen, ob Punkte wie Brandposten etc. neu zu regeln
sind. Braucht man aber alles nicht, wenn man einen armen
Menschen (Schweißer) als Schuldigen hinstellen kann...
Gruß
Simon Schmeisser
Genau so! Gut geschrieben.
Ist das Unglück schon wieder so lange her? 2016?
Ich bin kein Insider bei der BASF und kann es nicht beurteilen. Es darf aber angenommen werden, dass der Kostendruck längst auch bei der BASF gilt, nicht erst seit Beginn der sog. Energiekrise. Am Arbeitsschutz spart man gern zuerst oder diskutiert die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Schadens klein.
Abgesehen davon, dass immer eine machtlose Person als Sündenbock herhalten muss, hat die BASF nichts zu befürchten. Unglücke wie das oben beschriebene haben keinen Einfluss auf die starke Marktposition des Konzerns, der sicher das eine oder andere Patent und Liefermonopol hat. Ab und zu mal eine Verpuffung? Wurscht, solange sie liefern ...
Wurscht, solange sie liefern ...
Gilt für alle Global Player, VW Katalysatoren, Renault/Nissan defekte an Airbag, Bayer Glyphosat etc..
Dennoch ist der sogenannte Fachkräftemangel deutlich zu spüren. Und die Idee, "kaufe die Leistung extern ein", ist auch eher lustig als qualitativ hochwertig.
Das sind doch Job´s die deutlich unterbezahlt sind, weil irgendein BWLer ausgerechnet hat das ein Sicherungsposten nicht viel bekommen muss.
Live Beispiel selbst erlebt.
Bei einer Kranung deren Absperrung 2 Sipo´s wären lief ich direkt in Richtung der schwebenden Last. Diese konnte ich zuvor nicht sehen, da ich aus einem Überdachten Bereich kam. Dort hätte ein Sipo stehen und mich aufhalten sollen. Stattdessen stehen die 2 nebeneinander machen sonst was bloß nicht ihren Job. Auf meine Frage weshalb der eine nicht dort stand wo es abgesprochen war, kam in Kauderwelsch die Info "bin nur Ersatz für Kollege. Der musste schnell weg. Ich weiß nicht was machen"
Und da sind wir letztendlich wieder beim menschlichen Faktor. Keine Übergabe, keine genaue Auftragsbeschreibung vom Vorgesetzten und dann noch ein Doofbatz der keine Ahnung von seinem Job hat. Es gab früher auch Menschen, die hätten das auch ohne detaillierte Info gesehen und entsprechend gehandelt.
Bei Unfällen / Vorfällen muss ich immer die Faust im Magen ballen.
Ich habe auls Auftragnehmer in der BASF gearbeitet. Die haben mir jeden Morgen den Werkstattbus auseinander genommen. Ich durfte mehrmals die Eingangsunterweisung mitmachen.
Hast auch ja funkenfreies Werkzeug und ja alles Material angemeldet. Beim Rausfahren genauso.
Hast auch ja nicht unerlaubtes wieder mit rausgenommen? Sie selbst öffnen immer wieder Ventile oder oder Ablasshähne etc. (uuuuups). Am Tor 3 gibt es dann für Anwohner kostenlose Waschmarken für die Kfz-Waschanlage.
Der Rhein bedankt sich auch immer wieder brav, für unerlaubt entwichene Gefahrstoffe.
Dann hört man aber wieder keine Begründungen oder Ergebnisse aus der Nachschau.
Lustig sind die Radiodurchsagen: Gaswolke in der BASF entfleucht. Besteht keine Gefahr für Mensch und Tier etc. Lassen Sie bitte Türen und Fenster geschlossen, bleiben Sie im Haus, gehen Sie nicht raus. kostenlose Waschmarken.....Tor 3.
Hallo,
ob es die Bezahlung ist, keine Ahnung. Ich würde das Problem
eher bei der Führung festmachen. Und da komme ich wieder
zum Explosionsunglück. Die gesamte Schuld trägt der Mitarbeiter,
der mit der Flex gearbeitet hat. Vom Brandposten ist keine Rede.
War dieser nicht da oder was hat der gemacht?
Es werden Regelungen aufgestellt, die teils nicht nur absurd sind.
Und wenn es um Unfälle geht, werden diese nicht aufgearbeitet.
Vielmehr bleibt man in seinem eigenen Kosmos. Das es immer Unfälle
geben wird, ist klar. Doch das Verständnis zu Sicherheit ist bei der
BASF etwas merkwürdig.
Gruß
Simon Schmeisser
Als AG von ca. 32.000 MA hat man so seine Freiheiten.............
Hallo,
Als AG von ca. 32.000 MA hat man so seine Freiheiten.............
Volle Zustimmung. Doch wenn man es alleine wirtschaftlich
betrachtet, macht es doch keinen Sinn. Alleine die eigene WF
nur am Standort LU, wird im Jahr mehrere Millionen Euro
Unterhalt kosten. Ebenfalls verursachen die Sicherheitsmaß-
nahmen eine Menge an Kosten. Man muss sich doch derzeit
nur ansehen, was aktuell an Sicherungsposten/Brandposten
gesucht wird. Und was da teilweise dann auch geboten wird,
teils mit Willkommensbonus und Co. Das summiert sich.
Und wenn es dann trotz dieser ganzen Sicherheitsmaßnahmen
zu schweren Unfällen kommt, muss man dieses doch
hinterfragen. Alleine das Explosionsunglück wird mit einem
Sachschaden von gut 5 bis 6 Millionen und bis zu 600 Millionen Euro
für Produktionsausfall beziffert. Ich als Chef bzw. in dem Fall dann
Aufsichtsrat, würde da schon die Frage zu Kosten/Nutzen stellen.
Letztlich ist aber die Diskussion unnötig.
Gruß
Simon Schmeisser
Alles anzeigenHallo,
in meinen Augen ist vieles einfach nur Show und sieht
auf dem Papier gut aus. Zumindest hat es mich, bei
meinen bisherigen Aufträgen am Standort LU, nicht über-
zeugt.
Ungeachtet dessen hat die BASF in meiner Wahrnehmung
kein großes Interesse an Sicherheit. Oder was sind die Lehren
aus dem Explosionsunglück 2016 im Zusammenhang mit
feuergefährlichen Arbeiten? Bis heute ist da nennenswert,
auch in der Fachwelt nichts angekommen. Um mal kritisch
zu hinterfragen, ob Punkte wie Brandposten etc. neu zu regeln
sind. Braucht man aber alles nicht, wenn man einen armen
Menschen (Schweißer) als Schuldigen hinstellen kann...
Gruß
Simon Schmeisser
Also ich arbeite selbst in der Chemie und habe auch lange in der BASF in Ludwigshafen gearbeitet. Meiner Meinung nach, ist es anders als du es hier beschrieben hast. Die BASF ist in vielen Sachen des Arbeitsschutzes sehr weit oben in der Chemie.
Glaube du meintest das Unglück im Hafen damals mit der falschen Leitung oder? Daraus wurde schon Lehren gezogen. Früher hat ein Feuererlaubnisschein gereicht um eine Leitung durchzuflexen. Jetzt muss die Stelle mit einer Banderole gekennzeichnet werden. Auf der Banderole muss der Schein vermerkt werden und es müssen einige Leute unterschreiben. Ich glaube sogar der Betriebsleiter, da bin ich mir aber nicht sicher. Wenn eine Leitung zum Beispiel auf Meter Stücke abgeflext werden muss, dann muss jeder Schnitt gekennzeichnet werden. Zusätzlich wurde die Auswahl des Werkzeuges eingeschränkt, aber da bin ich nicht tief genug im Thema.
In der BASF passiert vielleicht mehr, weil die Firma einfach extrem groß ist und weil auch sehr viel gemeldet wird. In anderen Firmen fallen viele Sachen erstmal unter den Tisch und werden verschwiegen. Trotz dieser Meldekultur hat die BASF in den letzten Jahren die Ereignisse wie Stoffaustritte und Unfälle recht gut gesenkt. Ich kenne die aktuellen Zahlen nicht, aber in der Chemie steht die BASF im Vergleich glaube ich nicht so schlecht da.
Hallo,
Also ich arbeite selbst in der Chemie und habe auch lange in der BASF in Ludwigshafen gearbeitet. Meiner Meinung nach, ist es anders als du es hier beschrieben hast. Die BASF ist in vielen Sachen des Arbeitsschutzes sehr weit oben in der Chemie.
Die Meinungen können diesbezüglich verschieden sein.
Vielleicht hatten Sie auch einen besseren Einblick, als ich
bei meinen Aufträgen dort. Doch bei dem was ich dort dann
erlebt habe, kann ich von einem "weit oben" in keinster Weise
sprechen.
Glaube du meintest das Unglück im Hafen damals mit der falschen Leitung oder? Daraus wurde schon Lehren gezogen. Früher hat ein Feuererlaubnisschein gereicht um eine Leitung durchzuflexen. Jetzt muss die Stelle mit einer Banderole gekennzeichnet werden. Auf der Banderole muss der Schein vermerkt werden und es müssen einige Leute unterschreiben. Ich glaube sogar der Betriebsleiter, da bin ich mir aber nicht sicher. Wenn eine Leitung zum Beispiel auf Meter Stücke abgeflext werden muss, dann muss jeder Schnitt gekennzeichnet werden. Zusätzlich wurde die Auswahl des Werkzeuges eingeschränkt, aber da bin ich nicht tief genug im Thema.
Auch da können die Meinungen verschieden sein. Für mich
ist das keine Lehre, sondern ein Schnellschuss gewesen.
Da dieses mit der Banderole unmittelbar danach in den Medien
präsentiert wurde. Und mit Verlaub, ich finde diese Banderole-
Geschichte etwas absurd. Wenn das jetzt DIE Sicherheits-
maßnahme ist, braucht es den Brandposten bzw. Sicherungsposten
dann noch für was? Ein Brandposten hat VOR Beginn der Arbeiten
die Arbeitsstelle usw. zu prüfen, wenn dieses ordnungsgemäß
gemacht wird, braucht es keine Banderole. Daher kann ich bis heute
auch die ausschließliche Schuld des Arbeiters nicht nachvollziehen.
Aufarbeitung sieht für mich anders aus.
Gruß
Simon Schmeisser
Ich als Chef bzw. in dem Fall dann
Aufsichtsrat, würde da schon die Frage zu Kosten/Nutzen stellen.
Negative Publicity wirkt sich nicht wirklich aus, da es sehr schnell viele andere Meldungen gibt, mit der die Breite Öffentlichkeit mehr anfangen kann. Daher kommt aus der Richtung auch keine Frage sondern nur die Weisung "tut was". Raus kommt dann ne Banderole. Der Vorstand/Aufsichtsrat weiß, dass es zu wenig Aufsichtsführende gibt, Kontrolle der Mitarbeiter ist eh verpönt und außerdem wird die Leistung ja eingekauft.
Alles anzeigenDa dieses mit der Banderole unmittelbar danach in den Medien
präsentiert wurde. Und mit Verlaub, ich finde diese Banderole-
Geschichte etwas absurd. Wenn das jetzt DIE Sicherheits-
maßnahme ist, braucht es den Brandposten bzw. Sicherungsposten
dann noch für was? Ein Brandposten hat VOR Beginn der Arbeiten
die Arbeitsstelle usw. zu prüfen, wenn dieses ordnungsgemäß
gemacht wird, braucht es keine Banderole.
Da hat Herr Schmeisser vollkommen recht. Aber was willst du mit einer der schwächsten mittleren Führungsebenen seit Jahrzehnten anfangen? das fängt schon bei der Meisterei an und läuft hoch bis zum Vorstand Es wurde ja gerade erst eine vielversprechende Dame vergrault.
Die, die sich trauen ihren Job ernst zu nehmen und auch unliebsame Maßnahmen umzusetzen, werden niedergehalten.
Du darfst doch heute keinem Mitarbeiter mehr sagen, dass er miese Arbeit abliefert wenn es so ist.
O tempora o mores
Bis heute ist da nennenswert,
auch in der Fachwelt nichts angekommen. Um mal kritisch
zu hinterfragen, ob Punkte wie Brandposten etc. neu zu regeln
sind. Braucht man aber alles nicht, wenn man einen armen
Menschen (Schweißer) als Schuldigen hinstellen kann...
Ich kenne Menschen, die bei den Verhandlungen dabei waren. Die vorgelagerte Sicherheitskette, wie z.B. Vorortbegehung und Absprachen haben in diesem Fall nicht stattgefunden, Dies wurde durch das Gericht auch nicht weiter beleuchtet. Staatsanwälte sind weisungsgebunden. Und wer geht mit wem Golfen? Hier wurde klar ein Schuldiger gesucht, damit auch im Nachgang (Entschädigungen durch BG'n) etc. etwas läuft. Zur Freude Geschädigter und zum Leid des nichtschuldigen Schuldigen.
zum Leid des nichtschuldigen Schuldigen.
Sorry, aber als nichtschuldigen würde ich ihn nicht sehen. Er hat die Flamme in der Hand gehabt. Er war die letzte Instanz die das hätte verhindern können. Er war der Auslöser.
Aber ich gebe euch vollkommen recht, dass er nicht der alleinige Schuldige war. Und es ist sehr traurig, das die restlichen Schuldigen nicht belangt wurden. Hier ist im Vorfeld alles schiefgelaufen und ich würde vermuten, dass mangels Schuldzuweisung die Beteiligten sich bestätigt fühlen und schließe nicht aus, dass sie den Fehler irgendwann wiederholen werden.