Desinfektion Wasserlauf

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  • Hallo zusammen,


    Ist das Kunst oder kann das weg - leider Kunst...


    Es gibt in einem Gebäude einen fast bodengleichen Wasserlauf von 3m Länge. Das Wasser fließt dort still entlang.


    Folgendes Problem ist zwischendurch aufgetreten:

    Das Wasser hat sich verfärbt und hat gerochen. Ein Fachmann für Wassertechnik empfahl für diesen Wasserlauf inkl Behälter mit 300L Wasservorrat Natriumhypochlorit-Tabletten hineinzuwerfen und so das Problem zu lösen. Das Problem, das darauf eintrat ist, daß sich der V2A-Stahl angelöst hat.


    Ist das grundsätzlich möglich? Die genaue Zusammensetzung bekomme ich die Tage zugeschickt.

    Gibt es andere Methoden?


    Weitere Info: Es gibt einen Sandfilter - reicht der aus?


    Wie kann ich den Wasserlauf desinfizieren?

    - Ozon

    - UV-C-Licht


    Kann mir jemand Erfahrungswerte nennen, die sinnvoll sind oder durch irgendeinen Versuch sicher bestätigt werden konnten?


    LG Drache


    PS: Wegen Unfallgefahr kommt jetzt ein Geländer drum - hat lange gedauert :rolleyes:

    Ohne Kaffee, ohne mich. :49::D

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  • Ich nehme mal an, ihr habt da einen offenen Wasserlauf und nicht abgedeckt mit Plexiglas oder ähnlichem...

    Es kann also Material von außerhalb reingelangen...

    Bei Werkbänken wird ja nachts die Fläche mit einer UV-Lampe bestrahlt... wäre eine Möglichkeit... Da stellt sich mir die Frage: Reicht es aus, nur den Vorratstank zu bestrahlen (Eindringtiefe...)? Falls nicht, wie lange muss die Bestrahlungsdauer bei vorbeifließenden Wasser sein? Dann könnte man ja auch eine durchsichtige Leitung an einer UV-Lampe vorbeiführen...

    Eine (Sand-)Filteranlage ist auch denkbar... sorgt für eine durchgängige Reinigung.

    In die MilliQ-Anlagen bzw. in den Vorratstank wird regelmäßig eine Chlortablette reingeschmissen... und da ist auch eine UV-Lampe eingebaut.

    Mit Ozon musste ich mich noch nicht beschäftigen...


    Werden denn der Wasserlauf und die Vorratsbehälter regelmäßig gereinigt? Oder wird sich nach und nach ein Biofilm ausbilden können?


    Du könntest dich auch an Poolbauer wenden oder mal bei einer Kläranlage nachfragen...

    Beste Grüße aus Mainz


    E.weline



    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker


    • Offizieller Beitrag

    Hm, das Chlor und Edelstahl sich nicht vertragen ist jetzt nix Neues,

    da wundere ich mich über den "Fachmann für Wassertechnik" :/

    Oder er hat nichts von dem Edelstahl gewußt?


    Alternative wäre Wasserstoffperoxid (H2O2), aber wenn die 300l

    nur im Kreislauf gepumpt werden gibt es auch handelsübliche Stabilisatoren

    die im Verhältnis zugesetzt werden und aus einer Mischung aus verschiedenen

    Desinfektionsmittel bestehen.

    Schnellsuche, sowas in der Art: VWR


    Chris

    preview

  • Das Problem liegt schlicht und ergreifend an diversen Bakterien, auch Schleimbildner, die sich gerne in Brunnen, diversen Wasserspielen oder auch Verneblern tummeln und bei den üblichen Gebäudetemperaturen fleißig vermehren.


    Natriumhypochlorid (als Tabletten oder flüssig - Chlorbleichlauge) kann da helfen, sollte aber sehr vorsichtig dosiert werden, sonst passiert das Beschriebene, Empfehlung 0,1 mg / Liter freies Chlor, regelmäßig messen mit einem handelüblichen Pool-Tester.

    UV-Desinfektion funktioniert auch, aber die Geräte und damit der Preis sind von der zu desinfizierenden Wassermenge / Durchfluss abhängig. Günstige Geräte liegen im niedrigen dreistelligen Bereich. Aber bitte die Wartungskosten nicht vergessen, die UV-Lampen müssen regelmäßig getauscht werden.


    Ozon, ein Gas, wird aufgrund der Anschaffungskosten für die Erzeuger in der Regel nur großanlagentechnisch eingesetzt.


    ABER ... nur desinfizieren reicht nicht, die Anlage (Behälter, Wasserlauf, ... ) muss gereinigt und neu befüllt werden, sonst ist das Teil schneller wieder kontaminiert, wie du gucken kannst ... 'Ne regelmäßige Reinigung solcher Teile ist eh angesagt.

    Beste Grüße,
    Udo


    Sapere aude!
    (Horaz)

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  • Hi ,


    PS: Wegen Unfallgefahr kommt jetzt ein Geländer drum - hat lange gedauert

    Geländer ist ja toll aber um was für eine Art Wasser handelt es sich?

    Wenn es Trinkwasser wäre (hoffentlich nicht) gibt´s ne Trinkwasserverordnung die alles regelt.

    Da kann ich mir 3m offen nur schwer vorstellen.

    Wenn es Brauch- und oder Abwasser ist, weshalb macht ihr nicht einen Deckel auf die 3 m und wenn es sinkt mit Geruchsverschluss (2 Fliegen mit einer Klappe) Geländer passe.

    Gruß

    Peter

    Keine Demonstration verändert die Welt.

    Es ist die unpopuläre und stille Eigenverantwortung im Handeln jedes Einzelnen, die eine Wandlung in Bewegung setzt.:evil::saint:

  • Es wäre schon interessant zu wissen, wozu das Wasser verwendet wird. Es gibt diverse Anwendungsgebiete von "Brauchwasser", wo gesetzliche Anforderungen an die Wasserqualität existieren, sowohl was die mikrobiologische Qualität angeht als auch die chemische.

    Wenn die Gefahr von Aerosolemissionen etwa in Verdunstungskühlanlagen besteht, greift die 42. BImSchV, wenn es irgendwann mal in die Kanalisation geht greift eventuell die AbwV eventuell mit der Notwendigkeit eine Indirekteinleiergenehmigung haben zu müssen...


    Grundsätzlich ist "normaler" VA- Stahl (i.d.R. 1.4301) nicht besonders beständig gegen chlorhaltige Oxidanzien. da ist 1.437x ist da deutlich besser. Bei chlorhaltiger Desinfektion hat man oft auch abwasserseitig ein Problem, weil sich organische Chlorverbindungen (AOX) bilden, da gibt es Grenzwerte für Abwässer.


    UV-Desinfektion kann man in der Klimaanlage machen, oder in der Küchenabluft, für technische Wässer, insbesondere Kreislaufwässer bringt das nichts.

    Milchsäure kann man vielleicht nehmen um mit einer konzentrierten Lösung die Anlage zu spülen um eine lebensmittelechte Desinfektion zu haben, wenn man Milchsäure in ein Wasserbecken schüttet erhöht man allenfalls das Nährstoffangebot für die dort lebenden Mikroorganismen, desinfizieren tut man damit gar nix.


    Ich würde aus meinen Erfahrungen (in erster Linie aus dem Betrieb von Verdunstungskühlanlagen (wo das Hauptproblem Legionellen sind) auf jeden Fall zu oxidativ wirkenden Bioziden raten. Nicht oxidierende rufen oft Resistenzen bei den Mikroorganismen hervor.

    Aus Umweltgründen (und weil es keine Probleme auf der Abwasserseite verursacht) sind Mittel auf Sauerstoffbasis vorzuziehen. Wasserstoffperoxid ist sehr wirksam und greift auch VA nicht an. Messing und Kupfer sind ein kleines bisschen empfindlicher gegenüber H2O2 als gegenüber chlorhaltigen Oxidanzien.


    Chlorhaltige Biozidlösungen (auf Hypochlorit-Basis sind deutlich billiger, haben aber Nachteile - wie schon beschrieben. Daneben gibt es noch viele chlor- oder bromhaltige oxidierende Biozide, die machen aber auch nicht viel mehr als das deutlich billigere Hypochlorit.


    Die Dosierung ist auch wichtig, um sich an die nötige Biozidmenge heranzutasten empfehlen sich Zehrungsmessungen, Das können die Leute die euch die Chemie verkaufen.


    Grundsätzlich empfiehlt es sich beim Biozidkauf anuch mal nach alternativen Bezugsquellen zu googeln.

    Wasserstoffperoxid (49%) im 1000L IBC vom Chemikalienhändler kostet ungefähr 1/6 von dem, was die auf Wasseraufbereitung spezialisierten Firmen ihren Kunden berechnen...

  • Es wäre schon interessant zu wissen, wozu das Wasser verwendet wird.

    Steht doch im Eröffnungsthread: KUNST
    Kein Trinkwasser, kein Brauchwasser (diesen Begriff kennt das (Trink-)Wasserrecht übrigens nicht), einfach nur Kunst. Und damit bewegen wir / TE uns außerhalb des gesetzlichen Regelbereichs.


    Selbstverständlich ist eine UV-Desinfektion bei "Kreislaufwasser" dieser Dimension (gerade mal 300 Liter!) möglich, einfach mal in den Bereich der Aquaristik schauen, da ist diese Methode Quasi-Standard und wird auch in weit aus größeren Dimensionen (Sea Life und Co) erfolgreich angewendet.
    Klar, das Wasser in der Installation selbst sollte regelmäßig getauscht und Fehlmengen auch nachgefüllt werden, aber das gilt grundsätzlich.



    Den Hinweis auf AOX (Absorbierbare gebundene Halogene) finde ich etwas, nunja, überzogen. Wo und Wie sollen sich in der genannten Installation AOX in relevanter Menge bilden oder auftreten?

    Beste Grüße,
    Udo


    Sapere aude!
    (Horaz)

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  • Endlich!!! Danke Officer!!


    ...ich lese die ganze Zeit mit und frage mich, wann denn mal jemand:

    1. richtig liest

    2. aus der Fragestellung die richtigen Schlüsse zieht und

    3. ob die Diskussionsteilnehmer mit ihren Beiträgen und Vordchlägen auch mal wieder auf dem Boden landen...


    In diesem Sinne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)