Obst und Gemüse länger haltbar machen mit APEEL / Edipeel ?

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  • Hallo Kollegen,

    momentan wird "eine neue Sau durchs Dorf getrieben".

    Nach meinen Recherchen vertreibt die Firma Apeel Sciences das Produkt Edipeel. Der Hersteller scheint Apeel Sciences™ in Santa Barbara, Kalifornien zu sein. Ein SDB das ein Zwischenhändler veröffentlicht: klick zeigt folgendes:

    "Gefahrenhinweise H318 Verursacht schwere Augenschäden. H317 Kann eine allergische Hautreaktion hervorrufen. H412 Schädlich für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung. Sicherheitshinweise P280 Bei der Arbeit Schutzhandschuhe/ Schutzkleidung/ Augenschutz/ Gesichtsschutz tragen. P302+P352 BEI KONTAKT MIT DER HAUT: Mit reichlich Wasser abwaschen."

    Bei den Suchen dominieren EDEKA Seiten überdurchschnittlich, die das Produkt über alles loben.

    Wie seht Ihr die Gefährlichkeit dieses Überzuges?

    Ich freue mich auf Eure Meinungen.

    VG Reinhard

    Einmal editiert, zuletzt von reinhard.bock (18. April 2023 um 07:43)

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  • Wenn ich mir Kapitel 3 des SDB anschaue besteht das Zeug aus Wachs, Orangenterpen (im Prinzip ein Öl) und einem Konservierungsmittel, einem Benzothiazolinon.

    Das Ganze ist nicht wirklich wasserlöslich, entfernen kann man es von der Oberfläche des damit behandelten Produktes mit Wasser und schrubben - oder mit Wasser, Spüli und weniger schrubben - ohne mechanische Gewalt (oder erhöhte Wassrtemperatur in Anwesenheit von Tensiden) bleibt die Schicht aller Voraussicht aber weitestgehend erhalten. Und wird ggf. verzehrt.

    Wenn ich gefragt würde ob ich die Bestandteile des Produktes (in den geringen Mengen, die auf dem Lebensmittel anhaften) essen würde, wäre meine Antwort für die Komponenten 1- 3 im SDB: Ungern, aber ich würde nicht mit negativen Auswirkungen auf mein Wohlbefinden rechnen, und wenn ich keine ungewachste Alternative hätte würde ich das schon verzehren.

    Bei der 4. Komponente (s.u.) bin ich aber deutlich skeptischer, hier haben wir mögliche chronische Wirkungen (allergieauslösend) schon bei kleinsten Mengen: der Konservierungsstoff ist hier in 20-fach höherer Konzentration als die Deklarationsgrenze für EUH208 ("Kann allergische Reaktionen hervorrufen.") und doppelter Konzentration wie für den "normalen", auch außerhalb der EU geltenden H317 ("Kann allergische Hautreaktionen verursachen.")

    Da könnte man jetzt natürlich diskutieren, ob die Europäer da nicht übervorsichtig sind und den freien Handel beeinträchtigen- Ich persönlich finde den europäischen Vorsorgeansatz deutlich sympathischer als den US-Ansatz in der Chemikaliensicherheit.Europa ist insbesondere bei chronischen Wirkungen deutlich strenger als der Rest der Welt; zurecht wie ich finde.

    "Kann allergische (Haut)Reaktionen verursachen" heißt: Der Stoff wirnd nicht ohne weiteres verstoffwechselt oder unverändert ausgeschieden, sondern: das Immunsystem reagiert auf den Stoff.

    Das was das Immunsystem ausstößt um den Fremdstoff zu bekämpfen hat aber keinen unmittelbaren Effekt auf Benzothiazolinon, was zu einer Überreaktion de Immunsystems mit eher unschönen Folgen führen kann.

    Und das würde ich dann doch lieber vermeiden.

    Deshalb: Auf Zitrusfrüchten und andern Produkten, wo ich die Schale vorher abmache würde ich es akzeptieren, auf allem was ich vor dem Verzehr nur wasche, definitiv nicht.

    Und wenn das bei EDEKA Standard wird, kaufe ich dort kein Obst und Gemüse mehr ein.

    Das Problemkind:

    1,2-BENZISOTHIAZOLIN-3-ONE [BIT] <0.1%
    CAS number: 2634-33-5 EC number: 220-120-9
    M factor (Acute) = 1
    Spec Conc Limits :- Skin Sens. 1; H317 ≥ 0.05%, EUH208 ≥ 0.005%

  • Auch die Orangenterpene können massive Allergien verursachen. Leider werden solch behandelten Früchte ja in der Regel nicht deutlich gekennzeichnet.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hallo,

    na nachdem EDEKA da relativ offen damit umgeht und in kleinster weise ein "Geheimnis" draus macht sehe ich das nicht so kritisch. Und das man gewissen Stoffe mit <0,1% angibt erklärt sich meiner Meinung nach durch Verunreinigungen die bei der Produktion auftreten können bzw. auch schon durch "verunreinigte Rohstoffe" eingetragen werden können.

    Länger genießen: das Geheimnis des Apeel-Schutzmantels - #zukunftleben

    Ich glaub ihr müsst euch mal SDB von Aromen oder Zusatzstoffen in Lebensmitteln anschauen, da vergeht euch glaub ehr das Essen. Gerade was in Industriewurst oder Backwaren wandert.

    Denke es ist in der Praxis gar nicht umsetzbar das man alle Allergene kennzeichnet da gerade bei der Weiterverarbeitung Allergene zwar vorhanden sind aber oft nur in Kleinstmengen und deswegen nicht Deklariert werden müssen bzw. die Kennzeichnung nicht klar geregelt ist. Ansonsten würde man ja zu jedem Produkt ein "Buch" an Hinweisen bekommen.

    Grüße

    Ulrich

    Einmal editiert, zuletzt von arnold1982 (17. April 2023 um 08:58)

  • Und das man gewissen Stoffe mit <0,1% angibt erklärt sich meiner Meinung nach durch Verunreinigungen die bei der Produktion auftreten können bzw. auch schon durch "verunreinigte Rohstoffe" eingetragen werden können.

    Nein, denn bei 1,2-Benzoisothiazol-3(2H)-on liegt die spezifische Konzentrationsgrenze für die Kennzeichnung mit H317 bei >=0,05%, somit ist das hier verpflichtend und tritt auch nicht als Verunreinigung auf, sondern wird bewusst zugesetzt als Biozid. In der EU ist der EUH208 schon eine Zehnerpotenz früher fällig, aus gutem Grund.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Und das man gewissen Stoffe mit <0,1% angibt erklärt sich meiner Meinung nach durch Verunreinigungen die bei der Produktion auftreten können bzw. auch schon durch "verunreinigte Rohstoffe" eingetragen werden können.

    Nein, so läuft das nicht.

    Der Hersteller muss , gerade im Lebensmittelbereich, sicherstellen, dass keine "Verunreinigungen" in Mengen oberhalb von legalen Grenzwerten enthalten sind.

    Alles was im Kap. 3 aufgelistet ist, ist Bestandteil der Zubereitung.

    Die Hersteller der Einzelkomponenten, die in der Zubereitung verwendet werden liefert ein Analysenzertifikat, dass alle Verunreinigungen quantitativ auflistet. Insofern ist immer klar, was sonst noch in der Zubereitung drin ist und das kann dann deklariert werden.

    Abgesehen davon, selbst wenn es sich bloß um "Verunreinigungen" handelt: Das ändert ja nichts an der Wirkung der Substanz und da sind nun mal chronische Wirkungen möglich, wie Axel ja schon ergänzt hat, gilt das auch für die Orangenterpene, die im Konzentrationsbereich 1-3 % enthalten sind.

    Ich glaub ihr müsst euch mal SDB von Aromen oder Zusatzstoffen in Lebensmitteln anschauen, da vergeht euch glaub ehr das Essen. Gerade was in Industriewurst oder Backwaren wandert.

    Das macht es nicht besser. Wenn in anderen Lebensmitteln auch gesundheitsschädliche Bestandteile drin sind heißt das ja nicht dass wir das in allen Lebensmitteln akzeptieren müssen.

    Das ist die selbe Logik wie wenn ein Ladendieb sagt: "Andere klauen doch auch"

    Denke es ist in der Praxis gar nicht umsetzbar das man alle Allergene kennzeichnet da gerade bei der Weiterverarbeitung Allergene zwar vorhanden sind aber oft nur in Kleinstmengen und deswegen nicht Deklariert werden müssen bzw. die Kennzeichnung nicht klar geregelt ist.

    Doch ist es. Wenn ich formulierte Zubereitungen wie "Apeel" verwende weiß ich genau was an Allergenen drin ist und kann es deklarieren.

    Wenn ich Lebensmittel weiterverarbeite kann es sein, dass z.B. bei der Müsliproduktion, wenn in der selben Anlage Nüsse verarbeitet wurden Spuren von Nüssen ins Müsli geraten. Selbst das muss gekennzeichnet werden.


    nachdem EDEKA da relativ offen damit umgeht und in kleinster weise ein "Geheimnis" draus macht sehe ich das nicht so kritisch.

    So offen geht Edeka damit aber nicht um. Unter dem von dir zitierten Link steht kein Wort darüber dass die "essbare Schicht" Benzisothiazolinon (was definitiv kein "Naturprodukt" ist) enthält.

    Und auch kein Wort darüber, dass die "pflanzlichen Fette" zumindest im Fall von Orangenterpen ebenfalls allergen sind.

    Ein Schelm, wer Böses dabei denkt-

  • Hi,

    ich glaube nicht, dass das SDB das du gepostet hast zu dem Produkt gehört das für Obst und Gemüse verwendet wird. Es scheint sich um eine Namensgleichheit zu handeln Im SDB der Firma Evans ist als Verwendungszweck "Hard Surface Cleaner" also Reiniger für harte Oberflächen. Außerdem handelt es sich bei keinem der im SDB genannten Stoffen um Mono- oder diglyceride.

    Das Zeug für Obst und Gemüse heißt doch Edipeel und wird von der Firma Apeel in den USA vertrieben

    "Es gibt keine Trottel - nur Menschen, die wenig Glück beim Denken haben"

    ©sinngemäß nach Bruno Jonas, Kabarettist, Oktober 2016

  • Das würde natürlich einiges erklären....

    Von wegen essbar und so...

    Kritisches Hinterfragen der Daten ist halt immer eine gute Idee!

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  • ich glaube nicht, dass das SDB das du gepostet hast zu dem Produkt gehört das für Obst und Gemüse verwendet wird

    Stimmt, da scheint eine Verwechslung vorzuliegen.

    Für das Apeel konnte ich auf der Herstellerseite eine Produktinformation finden, dort ist zu entnehmen: "Edipeel ist ein Lebensmittelzusatzstoff, der gemäß der EU-Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 als Überzugsmittel für Zitrusfrüchte, Melonen, Ananas, Bananen, Papayas, Mangos, Avocados und Granatäpfel in Mengen von Quantum Satis zugelassen ist." Das sind alles Früchte, deren Schale man üblicherweise nicht verzehrt. Allerdings findet man dann auch noch: "Darüber hinaus darf Edipeel ohne Einschränkung für alle Früchte und Gemüse in Kanada, Chile, China, Kolumbien, Japan, Kenia, Mexiko, Peru, Südafrika und den Vereinigten Staaten verwendet werden." Somit könnte über Importware aus den genannten Ländern auch Obst mit der Beschichtung in den Handel kommen, bei dem die Schale verzehrt wird.

    Die genannten Mono- und Diglyceriden von Speisefettsäuren dürften ein Alternativprodukt zu den bisher schon eingesetzten Wachsprodukten sein.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • ................. Somit könnte über Importware aus den genannten Ländern auch Obst mit der Beschichtung in den Handel kommen, bei dem die Schale verzehrt wird.

    ...........

    Das sollte allerdings nicht so sein.

    Laut Verbraucherzentrale NRW bereitet die Firma Apeel momentan einen Zulassungsantrag auch für die Verwendung auf Früchten mit essbarer Schale vor.

    Coating als Schutzschicht für Obst und Gemüse | Verbraucherzentrale NRW

    "Es gibt keine Trottel - nur Menschen, die wenig Glück beim Denken haben"

    ©sinngemäß nach Bruno Jonas, Kabarettist, Oktober 2016

  • ...es bestärkt mich immer mehr, weiter an und in meinem Garten zu schaffen...

    Selbst Zitronen kann man im Wintergarten ziehen, womit eigentlich alles dann vorhanden ist ..(.außer dem Zuckerrohr zur Rumherstellung) also brennt man Roggenkorn und Obstler.

    Wild ist gutes Fleisch und die Heidschnucken schmecken auch. Wozu Lammfleich aus Neuseeland, Palmöl aus Brasilien, Weintrauben aus Südafrika und überall Sojascheiße oder gepanschtes Sonnenblumenöl aus Ukraine. Was die alle noch dazu gemeinsam haben ist: Pestizide und extreme Transportwege (Co² Bilanz).

    Regionale Produkte ist die Grundlage für unsere heimische Landwirtschaft. Die gilt es zu erhalten!!!IMG_5171.jpg

    Gruß Canislupus

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  • Gute Idee Axel,DANKE! Werde das mal mit dem Brennmeister meines Vertrauens als Projekt in der Rübensaison ausprobieren. (Jetzt gibts nur Möhren)

    Dabei ein kleiner Tip: Zuckerrüben mit Hochdruckreiniger waschen - in dünne Scheiben schneiden (7-8mm) und bei höchster Hitze auf Kohle grillen. Last euch überraschen!!!!!

    Gruß Canislupus

  • Jetzt gibts nur Möhren

    Möhren dürften auch relativ viel Zucker enthalten, zur Not kann man ja nach alter Brennertradition ein wenig nachhelfen. ;)

    bei höchster Hitze auf Kohle grillen

    Ergibt karamellisierte Kohle <X

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Um eine fundierte Meinung zur Gefährlichkeit von Edipeel zu haben, empfehle ich dir, auf Expertenmeinungen und offizielle Quellen zurückzugreifen. Dies kann dazu beitragen, dass du eine objektivere und besser informierte Einschätzung der Situation erhältst.

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