Zündung mit Wasserstoff und Sauerstoff

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  • Hallo allerseits,

    ich würde mich freuen, wenn ihr mir weiterhelfen könntet.

    bei uns soll eine Maschine in Betrieb genommen werden, die mit einer überwachten und geregelten Zündungsapparatur arbeitet. Für die Zündung werden je 1 l/min Sauerstoff und Wasserstoff aus Gasflaschen (z.B. 5 l) zugeführt. Die Flamme wird manuell, z.B. mit Feuerzeug entzündet. Die Gasleitungen in der Maschine sind jeweils mit redundanter Sicherheitstechnik, Rückschlagventilen, Durchflusssensoren etc. ausgestattet. Die Flamme wird zusätzlich mit einem Temperatursensor überwacht, damit auf keinen Fall unkontrolliert Gas ausströmen kann.

    Ein Kooperationspartner setzt die Technologie zur Zündung einer Flamme mit Wasserstoff und Sauerstoff bereits bei sich ein. In seiner Halle gibt es eine technische Raumluftabsaugung, die aber nicht an der Decke angebracht ist. Es gibt keine Gasdetektoren zur Überwachung oder einen Ex-Schutz-Bereich bzw. nach ATEX ausgelegte Geräte. Er begründet dies damit, dass die verwendeten Mengen sehr gering sind – anhand der Berechnung für das entspannte Volumen der Gasflasche auf das Gesamtvolumen der Halle. Die Bedingungen beim Kunden sind von einem Ingenieurbüro für Arbeitssicherheit abgenommen worden.

    Ich habe gelesen, dass sich Wasserstoff an der Decke sammeln kann und damit auch Lampen, Kräne, etc. nach ATEX ausgelegt sein müssen. Ich kenne mich mit Ex-Schutz aber nur sehr sporadisch aus. Ehrlich gesagt, ist mir beim Gedanken an eine Inbetriebnahme bei uns mit Wasserstoff (Thema: Knallgasexplosion) und Sauerstoff (Thema: erhebliche Änderung des Brandverhaltens, auch von sonst nicht entzündbaren Stoffen) unwohl.

    Kann man die Ex-Schutz-Maßnahmen tatsächlich umschiffen, wenn man mit ausreichend kleinen Mengen und einer ausreichenden technischen Raumlüftung argumentiert? Wo würde hierbei ein Grenzwert liegen? Oder wie groß müsste der Volumenstrom der Lüftungsanlage sein.

    Ich wäre für Ratschläge von euch sehr dankbar.

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  • 10l zusammenhängende explosionsfähige Atmosphäre gilt als gefährlich. Auch darunter kann eine Gefahr bestehen.

    Die Flamme wird manuell gezündet und dann technisch überwacht. Das kann eine Schutzvorrichtung sein, aber irgendwie ist mir die manuelle Zündung nicht geheuer, denn dazu muss ja zunächst Gas ausströmen ohne dass es gezündet wurde.

    Raumlüftung kann durchaus genügen, wenn man dadurch verhindert, dass eine explosionsfähige Atmosphäre entsteht.

    Ohne nähere Informationen zu der Anlage ist allerdings eine Bewertung weitgehend unmöglich.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Danke für die Antwort.

    10l zusammenhängende explosionsfähige Atmosphäre gilt als gefährlich. Auch darunter kann eine Gefahr bestehen.

    Da sich ein Mensch direkt direkt daneben aufhält, sind auch schon Mengen unter 10 l als gefährlich eingestuft.

    Ohne nähere Informationen zu der Anlage ist allerdings eine Bewertung weitgehend unmöglich.

    Welche Informationen müsste man sich für eine Beurteilung genau beschaffen?

  • wie groß ist der "Brennraum"? Wie groß die Anlage, wo steht diese? Welche Rahmenbedingungen liegen vor? Ist die Anlage in einem Gebäude? im Untergeschoss? Welche Raumlüftung ist vorhanden mit Luftwechselrate usw. Wenn man nach STOP vorgeht, wäre zunächst einmal die Frage, ob das überhaupt notwendig ist, mit Wasserstoff als Brennstoff? Mögliche Alternativen mit weniger Gefahrenpotential?

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Primel,

    mir ist noch nicht ganz klar was Du meinst.

    Handelt es sich bei der H2/O2 Flamme um eine Zündflamme, die, einmal entzündet, permanent brennt und in bestimmten Prozessabschnitten eine größere Verbrennung zu initiieren?

    Bei einer Lockflamme sehe ich tatsächlich weder bei einer manuellen Zündung, noch beim Betrieb (Überwachung vorausgesetzt) Probleme.

    In diesem Sinne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

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  • Ich wäre für Ratschläge von euch sehr dankbar.

    Ich, für meine Person würde einen Experten für eine Ortsbesichitung suchen und nicht in einem Forum um Rat bitten. Dafür ist das Thema zu umfangreich und ohne einen Einblick vor Ort nicht annäherungsweise "beratungsfähig".

    Ohne dabei den Experten hier im Forum auf die Füße treten zu wollen und eure Ratschläge in allen Ehren, aber das Thema bedarf einer eingehenden Beratung vor Ort.

    Gruß

  • Die untere Explosionsgrenze für Wasserstoff ist 4 Vol%.

    Könnte diese im Normalbetrieb oder bei vorhersehbaren Störungen überschritten werden?

    -hier auch technische Lüftung resp. Absaugung berücksichtigen, bei Absaugung an der Gefahrenquelle kann sich nichts an der Decke sammeln

    Strömt Wasserstoff unkontrolliert in den Arbeitsbereich oder nur bei aktiver Betätigung eines Reglers?

    Sind in den Bereichen wo die UEX überschritten werden könnte aktive Zündquellen?

    ....

    Genau hingucken, die richtigen Fragen stellen und wenn man nicht weiterkommt: nach Hilfe rufen.

  • Danke für die Infos und Diskussionen.

    Da das Thema tatsächlich etwas komplexer ist, werden wir uns hier zusätzliche Hilfe holen.

    Die Ratschläge von euch werden uns dabei sehr weiterhelfen, um schon ein paar Denkanstöße zu bekommen und gezielter bei einigen Punkten nachzuhaken. Ich danke euch allen.

    Ich wünsche allen ein schönes Wochenende.