Wissenschaftliche Umfrage zu Ethik-Management und Arbeitssicherheit

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  • Liebe Foren-Kollegen,


    über 900.000 meldepflichtige Arbeitsunfälle in der Bundesrepublik Deutschland führten im Jahr 2022 zu 637 Todesfällen, ca. 25 Millionen Ausfalltagen von Mitarbeitern und zu mehr als 10 Milliarden € direkten Kosten für die Unternehmen. Hinzu kommt das physische und seelische Leid der Betroffenen, sowie die Kosten für die Behandlung der verunglückten Personen.


    Die Untersuchung von Arbeitsunfällen in Unternehmen und die Verbesserung der Arbeitssicherheit, auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse, können dazu beitragen diese negativen Auswirkungen zu verringern. Diese Umfrage ist Teil einer Doktorarbeit, die die Verbesserung der Motivation von Mitarbeitern im Bereich der Arbeitssicherheit untersucht und nimmt ca. 10 - 15 min. eurer Zeit in Anspruch.


    Euer Feedback ist konkret wichtig zur Beantwortung der Frage, ob Ethik-Management einen signifikanten Einfluss auf die Arbeitsschutz-Leistung in Unternehmen hat.


    Hinweise:

    • Falls Ihr in einem Ingenieurbüro für Arbeitssicherheit arbeitet und externe Kunden betreut, füllt den Fragebogen bitte aus Sicht eines Kunden und nicht aus Sicht eures Ingenieurbüros aus.
    • Zum vollständigen Ausfüllen des Fragebogen benötigt Ihr die folgenden Daten:
      • Ungefähre Anzahl der Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen
      • Anzahl der tödlichen Unfälle der letzten 3 Jahre im Unternehmen
      • Anzahl der meldepflichtigen Unfälle der letzten 3 Jahre im Unternehmen

    Datenschutz:


    Selbstverständlich werden alle erhobenen Daten anonym weiterverarbeitet. Die Teilnahme an der Umfrage lässt keine Rückschlüsse auf die Befragten Personen oder Unternehmen zu. Die Umfrage wird mit dem bekannten Online-Tool Survey Monkey durchgeführt. Es werden keine IP-Adressen gespeichert.


    Umfrage:


    Zur Umfrage gelangt Ihr hier:


    https://www.surveymonkey.de/r/Y5FKRWP



    Bitte leitet die Umfrage auch an interessierte Personen weiter.


    Bei Rückfragen könnt Ihr Euch gerne an mich wenden.



    Danke für Eure Mitarbeit und



    Beste Grüße Valéry Karl



    Weiterführende Literatur von mir zum Thema findet Ihr hier:


    „How to prevent unsafe behaviour of employees? Explanatory models of insecure behaviour at the workplace and prevention methods“, Springer Verlag, 2021

    https://link.springer.com/chap…1007/978-3-030-77916-0_16



    „Current usage of models and methods to prevent unsafe behaviour of employees in industrial companies“, Springer Verlag, 2022,

    https://link.springer.com/chap…0-95813-8_24#chapter-info


    Bei Interesse kann ich Euch zur wissenschaftlichen Arbeit die Texte kostenfrei zur Verfügung stellen.

    " Kenntnisse kann jedermann haben, aber die Kunst zu denken ist das seltenste Geschenk der Natur." Friedrich der Große

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  • Hallo Chris,


    nein das ist keine Werbung in eigener Sache. Ich bin als Student eingeschrieben und schreibe gerade an meiner Promotion. Die Umfrage ist Teil der Arbeit.


    Die Links zu den veröffentlichten Artikeln bei Springer habe ich nur eingebaut, falls sich jemand für die wissenschaftlichen Hintergründe interessiert. Die Texte stelle ich, wie im Text beschrieben, auch kostenlos zur Verfügung und ich erhalte keine Vergütung durch Springer.. Falls Du willst, kann ich die Links aber auch entfernen.


    Beste Grüße Karl

    " Kenntnisse kann jedermann haben, aber die Kunst zu denken ist das seltenste Geschenk der Natur." Friedrich der Große

  • Hm, ist das "Werbung in eigener Sache?", zunächst deaktiviert!

    Gerne darf Karl von *** sich hierzu erklären, ggf. schalte ich auch wieder frei.


    Chris

    Siehe Post oben. Gruß

    " Kenntnisse kann jedermann haben, aber die Kunst zu denken ist das seltenste Geschenk der Natur." Friedrich der Große

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  • Melde Ausführung!


    Sehr ethiklastige Umfrage, bei der ich in der Fragestellung den Zusammenhang zur Arbeitssicherheit nicht unbedingt erkennen konnte.- Daher bin ich hingegangen und habe "allgemein formulierte Fragen" auch allgemein beantwortet. Ethik hat numal viele Facetten.

    Liebe Grüße
    Micha




    Glück auf! *S&E*


    Nur Scheiße "passiert". - Unfälle werden verursacht!

  • Melde Ausführung!


    Sehr ethiklastige Umfrage, bei der ich in der Fragestellung den Zusammenhang zur Arbeitssicherheit nicht unbedingt erkennen konnte.- Daher bin ich hingegangen und habe "allgemein formulierte Fragen" auch allgemein beantwortet. Ethik hat numal viele Facetten.

    Moin Micha,


    danke für deine Mitarbeit.


    Der Fragebogen basiert auf einem wissenschaftlich geprüften Fragebogen zum Ethikmanagement von Denis Collins (Operational Best Practices in Business Ethics: A Practical and Systematic Benchmarking Tool, 2015). Es wird hier versucht die allgemeine Ethik in 13 Dimensionen und 110 Punkten abzubilden. Ich habe die Fragen schon entsprechend eingekürzt und zusammengefasst, aber leider ist das Thema nun einmal sehr breit und komplex.


    Meiner Meinung nach werden wir aber in Zukunft immer mehr mit dem Thema zu tun haben, da gerade im BBS (behaviour based safety) auf durch Moral und Ethik motivierende Vorgesetzte als bestes Mittel zur Unfallvermeidung verwiesen wird.


    Die Frage ist also, ob in Unternehmen die Ethik generell ernst nehmen, auch tatsächlich weniger Unfälle geschehen.

    " Kenntnisse kann jedermann haben, aber die Kunst zu denken ist das seltenste Geschenk der Natur." Friedrich der Große

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  • Interessant die Aufteilung von "Managern" und "Untergebenen" und die reine Nutzung der männlichen Wortformen in einer Ethik-Umfrage :doppelthumbsup:

    :) Für viele Leute ist das "nicht gendern" ja heute schon wieder gewöhnungsbedürftig :S Ich kann auch ohne gendern gut schlafen und halte das für ethisch gut vertretbar.


    Und das es Führungskräfte und Untergebene gibt, die Anweisungen geben (müssen) oder befolgen müssen, ist nunmal die Realität. Sicher kann man die auch Unternehmer und Mitarbeiter nennen, aber das ändert ja nichts an der faktischen Beziehung. Wichtig ist doch, dass man die Leute wertschätzt, gut behandelt und fördert....


    Wer das nicht tut, hat bald sowieso keine Mitarbeiter mehr 8o

    " Kenntnisse kann jedermann haben, aber die Kunst zu denken ist das seltenste Geschenk der Natur." Friedrich der Große

  • Es wird hier versucht die allgemeine Ethik in 13 Dimensionen und 110 Punkten abzubilden. Ich habe die Fragen schon entsprechend eingekürzt und zusammengefasst, aber leider ist das Thema nun einmal sehr breit und komplex.

    Aha.

    Mir waren bei dem Fragebogen zu viele Fragen, die irgendwie das Wort Ethik enthalten hatten ohne genau zu erklären, was der Fragende denn da jetzt wissen möchte. Daher habe ich mitten im Fragebogen dann abgebrochen.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Moin,


    kleiner Hinweis: Die Umfrage passt nicht für öffentliche Verwaltungen. Hier können per Gesetz keine Vertrter des Betriebsrates im Vorstand (Magistrat, Gemeindevorstand, Gemeindeversammlung etc.) sein.


    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

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  • Moin,


    kleiner Hinweis: Die Umfrage passt nicht für öffentliche Verwaltungen. Hier können per Gesetz keine Vertrter des Betriebsrates im Vorstand (Magistrat, Gemeindevorstand, Gemeindeversammlung etc.) sein.


    Gruß Frank

    Hallo Guudsje, danke für den Hinweis.

    " Kenntnisse kann jedermann haben, aber die Kunst zu denken ist das seltenste Geschenk der Natur." Friedrich der Große

  • Hier meine Rückmeldung:


    mir scheint der Fragebogen im Original nicht in Deutsch zu sein. Die Übertragung ins Deutsche ist oft ein wenig holprig, teilweise sind die Fragen nicht wirklich verständlich.


    Ich finde den Begriff Ethik hier fehl am Platz. "Compliance" und "Governance" eventuell in Kombination mit "Environmental" und "Social" trifft die Sache eher.

    Bei Ethik geht es eher darum, warum und wie Individuen als soziale Wesen handeln, bei ESG und Compliance eher darum, wie Organisationen ihre Mitglieder dazu bringen Organisationsstandards einzuhalten und ob es Organisationsstandards überhaupt gibt.

    Ein Whistleblower kann ethisch positiv (z.B. altruistisch) handeln und trotzdem gegen Compliance- Grundsätze der Organisation verstoßen.


    Außerdem handeln Unternehmen meistens zum Zweck der Gewinnerzielung, also eher aus Eigennutz und nicht aus Gemeinnutz, was bestimmte (ethische) Verhaltensweisen a priori ausschließt.


    Einen Bezug zum Arbeitsschutz sehe ich nur am Rande, wenn es Unternehmen mit ausgeprägten verhaltensbasierten Arbeitsschutz- Ansätzen gibt , wenn diese zusammen mit den Compliance und ESG Standards durchgesetzt werden.

    Insofern kann der Stand von ESG und Compliance mit der Zahl der Unfälle korrelieren, einen Kausalzusammenhang kann man m.E. daraus aber nicht ableiten - zumindest nicht aus dieser Umfrage alleine.

    Man müsste mindestens auch abfragen, ob verhaltensbasierte Ansätze im Arbeitsschutz im Unternehmen etabliert sind.

    Der Krankenstand könnte hier auch aussagekräftiger sein, als die Unfallzahlen, da ist die Datenbasis auch größer, das macht es einfacher Signifikanzen zu erkennen

  • Danke für deine ausführliche Rückmeldung. Den Fragebogen hätte ich auch gerne teilweise anders gestaltet, musste mich aber auf einen validierten Fragebogen aus dem Bereich Ethik-Management beziehen. (Denis Collins, Operational Best Practices in Business Ethics: A Practical and Systematic Benchmarking Tool, 2015)


    Der Begriff Ethikmanagement kommt hier aus der Literatur und ist von ethischem Management und von der Managementethik zu trennen. (Ich empfehle dazu Muel Kaptein)


    Und dass wirtschaftliches Handeln ethisches Verhalten ausschließt würde ich nicht sagen. Ein wirtschaftlich handelndes Unternehmen stellt sichere Arbeitsplätze für die eigenen Mitarbeiter bereit und erwirtschaftet Gewinne, wodurch es auch noch Steuern abführt. Mit diesen Steuern wird dann der Staat finanziert. Ausschließlicher "Gemeinnutz" ohne Eigentum und Gewinnstreben existiert nur im Kommunismus. Die Motivation für Unternehmer hält sich in dieser Staatsform bekanntlich in Grenzen 😀


    Der verhaltensbasierte Arbeitsschutz fusst ja eben auf den Grundlagen der Ethik. Die Frage ist, ob sich schon alleine ein gut etabliertes Ethikmanagement positiv auf die Unfallzahlen auswirkt. Wenn Führungskräfte generell ethisch handeln, werden Sie die Gesundheit der MA nicht für einen höheren Profit opfern und den Arbeitsschutz ernst nehmen. (Insofern man unterstellt, dass ethisch handelnde Führungskräfte Gesetze einhalten.) Kausalzusammenhänge kannst Du in dem Gebiet der Psychologie und Sozialforschung oft sowieso nur als signifikante Korrelation feststellen. Du kannst leider (noch😀) nicht messen, warum sich Mitarbeiter in einer bestimmten Art und Weise verhalten.


    Der Krankenstand ist meiner Meinung nach nur bedingt aussagekräftig für den Arbeitsschutz. Sehr viele Erkrankungen haben mit dem Betrieb oft nichts bis wenig zu tun. Übergewicht, Freizeitsportverletzungen, Grippe, usw. würden dann in die Erhebung einbezogen. Arbeitsunfälle sind eben per Definition durch die Arbeitstätigkeit verursacht. Maximal hätte man die Arbeitserkrankungen hinzuziehen können.

    Sicher kann man mit gutem Arbeitsschutz auch den Krankenstand senken (Ergonomie, Bewegungspausen, Rotation, usw.), aber sehr viele Krankheiten wirst Du mit Arbeitsschutz nie erreichen. Selbst auf ein einzelnes Unternehmen bezogen dürfte es schwer sein herauszufinden wie viel Prozent der Krankheiten vermieden werden könnten. Dafür müssten erst einmal die MA preisgeben welche Erkrankungen Sie haben usw.....

    " Kenntnisse kann jedermann haben, aber die Kunst zu denken ist das seltenste Geschenk der Natur." Friedrich der Große