Elektrische Gefährdungen beurteilen, z.B. Körperdurchströmung

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  • Hallo Zusammen,

    ich schreibe gerade an einer ablauforientierten Gefährdungsbeurteilung und bin nun bei den elektrischen Gefährdungen angelangt.

    Für Lärm sind die Verfahrungsquellen zur Bewertung klar mit der LärmVibrationsArbSchV, der TRLV Lärm und der ASR 3.7.

    Aber wie sieht es bei der Bewertung durch elektrischen Gefährdungen aus? Wie gehe ich hier vor?

    Bei den Verfahrensquellen werden folgende angegeben, jedoch hab ich in den ersten beiden nichts konkretes zur Beurteilung finden können. Auf die DIN VDE hab ich keinen Zugriff.

    - DGUV Vorschrift 3

    - TRBS 2153

    - DIN VDE 0100-410

    - DIN VDE 0105-100

    Hat jemand bei der Beurteilung für Körperdurchströmung z.B. elektrischer Schlag infolge einer Beschädigung an elektrischer Leitung (Kabelbeschädigung,...) Erfahrungen? Oder sieht die Bewertung hier die klassische Risikomatrix vor?

    Vielen Dank.

    Grüße aus Nürnberg

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  • Das steht nicht unbedingt im Regelwerk, da bei solchen Vorfällen besonders der Weg des Stromes über den Körper zu betrachten ist. Eintrittspunkt und Austrittspunkt mit Weg über das Herz ist dabei der Gau.

    Hier sollte auch immer eine 24-stündige Überwachung von Herz und Kreislauf im Nachgang passieren.

    Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst - Albrecht Müller

  • Die TRBS 2153 ist aufgehoben, da geht es ja auch um Elektrostatik, ein etwas anders gelagertes Thema.

    Vorschrift 3 ist ja die Prüfung.

    Zur Bewertung ist zunächst einmal relevant ob es sich um Gleich- oder Wechselstrom handelt und dann um den Spannungsbereich. Bei der üblichen Netzspannung von 230 V würde ich immer von potentiell tödlicher Gefahr ausgehen. => Kontakt muss sicher verhindert werden. Bei höheren Spannungen kann schon die Annäherung an den Leiter kritisch sein (z.B. Oberleitung bei der Bahn). Bei niedrigen Spannungen ist die Körperdurchströmung tendenziell unkritisch, aber es kann zu Verbrennungen kommen.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Die Wirkung von Wechselstrom hängt in erster Linie von Stromstärke und Expositionszeit ab.

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    Aus dem Ohmschen Gesetz kann man aus der Spannung und dem Widerstand (der vom Stromweg abhängt) in Abhängigkeit von der Expositionszeit die Wirkung abschätzen.

    Für "Haushaltsstrom" 230 V/50Hz und Querdurchströmung von Hand zu Hand (1000 Ohm) kommt man auf ca. 300 ms Kontaktzeit. um in den roten Bereich zu kommen

  • Hat jemand bei der Beurteilung für Körperdurchströmung z.B. elektrischer Schlag infolge einer Beschädigung an elektrischer Leitung (Kabelbeschädigung,...) Erfahrungen? Oder sieht die Bewertung hier die klassische Risikomatrix vor?

    Wir verweisen darauf, dass die Geräte regelmäßig (je nach Einsatzgebiet) nach DGUV V3 überprüft werden UND dass jeder Benutzer das Gerät vor dem Benutzen auf optische Schäden prüfen muss.

    Verhindert sicher nicht alles, aber überall gleichzeitig kann ich bei 24/7 an 360 Tagen/Jahr auch nicht sein...

    „Ich habe 26 eklatante Sicherheitsverstöße gezählt!...27!!!!!!!!“ (frei nach Melman Mankowitz, Madagascar)

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  • Hallo Zusammen,

    all eure Antworten sind hilfreich, daher vielen Dank an dieser Stelle. Jetzt nur noch die jeweils relevanten Fakten zusammentragen und anschließend mit der Risikomatrix auswerten.

    Ich bin hier guter Dinge.

    Macht`s gut.