Sicherheitsdatenblatt in welcher Sprache?

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  • ok 2.ter Versuch :

    https://www.komnet.nrw.de/_sitetools/dialog/13665

    und

    https://reachonline.eu/reach/d…-kapitel-2-artikel-3.html

    Nach Artikel 3 Nr. 12 der REACH-Verordnung ist Inverkehrbringen wir folgt definiert:


    "Inverkehrbringen: entgeltliche oder unentgeltliche Abgabe an Dritte oder Bereitstellung für Dritte. Die Einfuhr gilt als Inverkehrbringen;"

    Grüßle
    de Uil


    „Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich das generische Femininum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Personen; alle sind damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen und mitgemeint.“


    Omnia rerum principia parva sunt. [Der Ursprung aller Dinge ist klein.] (Cicero)

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  • Guten Morgen,


    die Thematik habe ich auch, da wir für unsere Produkte SDB erstellen lassen müssen/wollen...

    Unser Dienstleister hat es so ausgedrückt: SDB in Europa müssen in der Amtssprache des jeweiligen Landes sein...

    Nun kommt es darauf an, wie er an den Stoff kommt: Hat der Kunde direkt damit was zu tun, d.h. er ist irgendwie auch der Hersteller, und möchte es nur in Deutschland weiterverarbeiten? Dann müsste doch beim Import der Zoll was dazu sagen können. Kauft der Kunde es im Ausland ein und lässt es sich mit einem Logistikunternehmen schicken? Dann müsste das Logistikunternehmen auch was dazu sagen, denn was passiert, wenn bei einer Havarie die Feuerwehr vor Ort anhand des Sicherheitsdatenblattes die Gewässergefährdung nachvollziehen möchte...? Das SDB muss nicht zwingend beigefügt sein, so wie ich es verstanden habe. Und schon da gibt es Unterschiede zwischen EU und z.B. USA (insofern ist "Inverkehrbringen" nicht nur der Verkauf...). Wenn er es im Ausland einkauft, dann ist es Sache des Herstellers, ein ordnungsgemäßes SDB zu erstellen... Wir haben hier auch die Aussage eines USA-Herstellers - der in GB seinen EU-Sitz hat - dass man sich intern entschieden hat, keine Übersetzungen seiner SDB anzufertigen... hat unserem Dienstleister gar nicht gefallen. Fraglich ist, was die beiden Distributoren in Deutschland bei Anfragen nach einem deutschen SDB machen... scheint wohl noch nicht vorgekommen zu sein. Soviel zum Verständnis vom Nutzen der SDB...

    Dass der Kunde für sein finales Produkt ein Deutsches SDB erstellt ist richtig... Wie er vorher mit den englischen SDB und seinen Mitarbeitern verfährt, würde ich nochmal klären... an welche Giftnotrufzentrale würde er sich wenden, welche Lagerklasse ist erwähnt (auch da gibt es Unterschiede)…?

    Zu 1) - Ja er darf...

    Zu 2) - Da gibt es noch einiges zu klären... Ist Dein Kunde auch der Hersteller des Ausgangsmaterials? Oder ist es ein auch nur ein Kunde, der es einkauft?


    Ein weites Feld...

    Viele Grüße

    E.weline

    Beste Grüße aus Mainz


    E.weline



    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker


  • Zu 1.) Import ist zulässig, aber der Importeur wird dadurch zum Hersteller, mit allen entsprechenden Pflichten. Hier wäre z.B. Artikel 5 der Reach Verordnung zu beachten.

    Zu 2.) Dem Artikel 31 ist zu entnehmen: "(1) Der Lieferant eines Stoffes oder eines Gemischs stellt dem Abnehmer des Stoffes oder des Gemischs ein Sicherheitsdatenblatt nach Anhang II zur Verfügung,"

    Wer ist Lieferant? Siehe Begriffserklärung, Artikel 3, Nr. 32: "Lieferant eines Stoffes oder eines Gemischs: Hersteller, Importeur, nachgeschalteter Anwender oder Händler, der einen Stoff als solchen oder in einem Gemisch oder ein Gemisch in Verkehr bringt; "

    => der Importeur ist also der Lieferant, somit ist die Firma da auch dabei.

    Was in Verkehr bringen bedeutet wurde ja schon erläutert, hier noch einmal: "Inverkehrbringen: entgeltliche oder unentgeltliche Abgabe an Dritte oder Bereitstellung für Dritte. Die Einfuhr gilt als Inverkehrbringen;"

    Der letzte Satz ist hier relevant.

    => Der Importeur erstellt ein SDB, hier auf deutsch. Das ist seine Aufgabe als Importeur und in Verkehr bringender.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Dann müsste doch beim Import der Zoll was dazu sagen können. Kauft der Kunde es im Ausland ein und lässt es sich mit einem Logistikunternehmen schicken? Dann müsste das Logistikunternehmen auch was dazu sagen

    Nein, denn beim Transport gilt das Gefahrgutrecht, welches unabhängig ist vom Gefahrstoffrecht.


    an welche Giftnotrufzentrale würde er sich wenden, welche Lagerklasse ist erwähnt

    Das sind Dinge, die der Importeur klären muss. Man darf nicht einfach eine Nummer einer Giftnotrufzentrale als Notrufnummer angeben, dazu benötigt man eine entsprechende Dienstleistungsvereinbarung mit der Notrufzentrale. Lagerklasse und auch Wassergefährdungsklasse sind nationale Eigenheiten, die natürlich in ein deutsches Datenblatt müssen, die man aber nicht in einem US Datenblatt findet. Dort gibt es dafür dann andere nationale Spezialitäten. Daher genügt in der Regel eine sprachliche Übersetzung nicht den Vorgaben der REACH Verordnung.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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  • Also ganz grundsätzlich mal:


    Die deutsche Sprache ist zwar erforderlich...allerdings nur wenn jemand darauf besteht! Wenn ich in meinem Unternehmen mit einer englischen Version zufrieden bin, dann kann ich selbstverständlich auch diese Sprache nutzen.


    Wenn ich also im ausschließlich internen Gebrauch notwendige Informationen in z,B, einer Betriebs- oder Arbeitsanweisung in deutscher Sprache verwende, so kann das durchaus ausreichend sein.


    Ich hätte hier, bekäme ich den Auftrag dies zu tun, keine Probleme, da ich der englischen Sprache ausreichen mächtig bin.



    In diesem Sinne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • Ist Dein Kunde auch der Hersteller des Ausgangsmaterials? Oder ist es ein auch nur ein Kunde, der es einkauft?

    nein, er erstellt soweit ich das verstanden habe andere Produkte aus dem Importierten Material.