neues Urteil Bundesgerichtshof Arbeitszeiterfassung

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  • Aus Arbeitsschutz Sicht halte ich es für einen Zugewinn. Unser Personalrat hatte schon bisher auf die Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes geachtet, mit dem Urteil gibt es eine Überwachungsmöglichkeit.

    Für diejenigen, die die gesetzlichen Vorgaben "dehnbar und flexibel" ausgelegt haben, wird es jetzt eben ein wenig schwerer. Das System Vertrauensarbeit wird hier eher zum Problem, aber das ist aus Arbeitsschutz Sicht eher zu begrüßen.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Meiner Meinung nach, ist das garnicht umsetzbar...der kleine Betrieb, der seine 7 Maler von zu Hause aus auf die Baustelle schickt, die dort selbstständig und allein arbeiten. Wo sollen die stechen bzw. sinnvoll Arbeitszeit dokumentieren?

    Für viele allerdings ist es ein Zugewinn, da viele AG Zeit unterschlagen.

    Klaus Schuster


    den größten Fehler den man machen kann ist, Angst zu haben, einen Fehler zu machen.

    ¯\_()_/¯

  • Wo sollen die stechen bzw. sinnvoll Arbeitszeit dokumentieren?

    Moin,


    genau so, wie sie gegenüber Kunden die (kostenpflichtigen) Arbeitsstunden dokumentieren. Das sind die allseits bekannten "Stundenzettel". Ergo, also eigentlich kein riesen Aufwand.


    Gruß Frank

    Ich stelle die Schuhe nur hin. Ich ziehe sie niemandem an.

  • Hallo,

    Wo sollen die stechen bzw. sinnvoll Arbeitszeit dokumentieren?

    ich kann aus dem Urteil nicht die Verpflichtung zu einer "Stechuhr" ableiten.

    Es geht um die Pflicht zur Erfassung der Arbeitszeit. Das kann von Papier (siehe Beitrag von Guudsje) bis hin zu einer GPS-gesteuerten Überwachung (LKW-Fahrer) gehen.


    Ich denke, meine Excelliste wird auch weiterhin Bestand haben. Aber da wird es sicher viele Gerichtsurteile geben in Zukunft.

    Gruß, Niko.

    - Bei Gefahr im Verzug ist körperliche Abwesenheit besser als Geistesgegenwart -

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  • Wo sollen die stechen bzw. sinnvoll Arbeitszeit dokumentieren?

    Rapportzettel gibt es auf Baustellen ja schon viele Jahre. Es ist nicht vorgeschrieben wie die Arbeitszeit dokumentiert wird, somit sind auch händische Eintragungen in eine Liste usw. erlaubt. Wer es moderner haben möchte nutzt eine APP fürs Smartphone. Die Möglichkeiten sind fast unendlich.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Wo sollen die stechen bzw. sinnvoll Arbeitszeit dokumentieren?

    Es gibt gute digitale Zeiterfassungen, auch für unterwegs. Ich glaube, das ist eher die kleinere Herausforderungen. Vertrauen ist meiner Meinung nach eine Grundvoraussetzung. Wenn das missbraucht wird, werden sich Arbeitgeber andere, bzw. zusätzliche Kontrollen ausdenken. Hoffentlich kommt es nicht soweit.


    Aus Sicht des Arbeitsschutzes sehe ich das positiv.

  • Wenn die "Spielregeln" auch ganz klar kommuniziert werden... ?

    Folgende Situation:

    Betrieb (kein Betriebsrat oder ähnliches vorhanden!) hat unterschiedliche Vorgehensweisen ("Schnöder" Mitarbeiter muss Stechen... Führungskräfte müssen nicht stechen)...

    Dann kamen die Nachrichten, dass die EU da was regelt...

    GF führt also Stechzeiten für alle ein (Vorbildlich... und auch sehr schnell)...

    O-Ton und Vorgehensweise der Führungskräfte: "Was... schon so spät? Dann muss ich jetzt Ausstechen, bevor ich weitermachen kann."

    Auf meine Frage nach der Versicherungssituation bei so einer Vorgehensweise... Lächeln und "Hat ja vorher auch keinen Interessiert"..."sonst schaffe ich meine Arbeit nicht"...

    Wechsel in der Führungsebene letztes Jahr und schwubs wurde die "Vertrauensarbeitszeit" (in dem Fall eher was anderes...) wieder eingeführt...

    Leider bin ich nicht mehr in dem Laden... würde mich mal interessieren, wie sie das jetzt wieder regeln wollen... ohne staatliche Kontrollen vermutlich gar nicht... wohl erst dann, wenn die mal Besuch hatten.

    Beste Grüße aus Mainz


    E.weline



    Versicherung der Unsicherheit ist Sicherheit.

    Hanspeter Rigs (*1955), Dr. phil., deutscher Philosoph und Aphoristiker


  • genau so, wie sie gegenüber Kunden die (kostenpflichtigen) Arbeitsstunden dokumentieren. Das sind die allseits bekannten "Stundenzettel". Ergo, also eigentlich kein riesen Aufwand.

    und genau das ist das, was sich, denke ich, ändern wird. Stundenzettel sind sehr geduldig und letztlich kein Nachweis über real angefallene Arbeitszeit. Ob sich das weiter so abbilden lässt?

    Ich denke auch an mobile Lösungen...via App oder ähnliches und die Pflicht für den Arbeitgeber das plausibel erklären zu können.

    Anders hätte diese Gerichtsentscheidung null Sinn.

    Klaus Schuster


    den größten Fehler den man machen kann ist, Angst zu haben, einen Fehler zu machen.

    ¯\_()_/¯

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  • "Was... schon so spät? Dann muss ich jetzt Ausstechen, bevor ich weitermachen kann."

    Ja, durch die Zeiterfassung bekommt jetzt der AN eben das Problem, hier handeln zu müssen

    Auf meine Frage nach der Versicherungssituation bei so einer Vorgehensweise

    Die Unfallversicherung (also BG bzw. UK) bleibt davon unberührt für den AN, allerdings kann die Unfallversicherung möglicherweise Regress vom AG verlangen.

    "Vertrauensarbeitszeit"

    Genau da entsteht dann ein Problem. Das Projekt muss fertig werden und daher achtet man dann evt. nicht mehr so auf die maximal zulässige Arbeitszeit und die Ruhezeiten und hier greifen dann die Regelungen ein. Vertrauensarbeit kann nett sein, führt aber oft dazu, dass AN ausgenutzt werden.

    Nachweis über real angefallene Arbeitszeit. Ob sich das weiter so abbilden lässt?

    Wer Nachweise fälschen möchte kann dies sowohl bei den handschriftlichen, als auch bei den technischen Lösungen.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • "Vertraunesarbeitszeit" gibt es bei uns auch. Es wird dann automatisch 8:00-17:00 Uhr ins Zeiterfassungssystem übernommen.
    "weil es bei den Managern oft Probleme mit den 10 Stunden maximal gab"...Das lass ich mal unkommentiert.


    Ich führe seit Jahren parallel zu jeglichen Systemen eine Excelliste. Zum einen weil es in meinem letzten Unternehmen oft Probleme mit der Stechuhr gab, zum Anderen erfasse ich da auch "Kind krank", "Homeoffice" oder auch einfach nur meine inoffizielle Urlaubsplanung fürs Jahr, bevor ich den beantrage.
    Außerdem hab ich den Vorteil, dass die 40 Stunden/Woche nicht zu viel oder wenig werden, wenn man mal etwas erledigen muss (sowohl beruflich, als auch privat).

    „Ich habe 26 eklatante Sicherheitsverstöße gezählt!...27!!!!!!!!“ (frei nach Melman Mankowitz, Madagascar)

  • Hier in der Stiftung führen wir Zeiterfassung via Vivendi Self-Service. Jeder trägt so seine angefallene Zeit ein. Auch Homeoffice. Dieses System ist natürlich sehr geduldig, auch hinterfragt niemand meine Zeit. Insofern lässt mich ja das Urteil kalt.

    Für mich nutze ich schon ewig eine App, auch bei früheren Arbeitgebern, bei denen Vertrauensarbeitszeit angesagt war. So hatte ich bessere Kontrolle und auch nicht die Scham, zu sagen, dass ich jetzt 2 Tage Zeitausgleich nehme.

    Klaus Schuster


    den größten Fehler den man machen kann ist, Angst zu haben, einen Fehler zu machen.

    ¯\_()_/¯

  • So machen wir das auch: über Browser einloggen, Arbeitszeiten, Bereitschaftszeiten etc. eingeben, Dienstreisen, Urlaubs- und Gleitzeittage beantragen, Mehrarbeit beantragen (da muss dann neben dem Vorgesetzten auch der BR zustimmen).

    Da kommt dann ein sauberes Arbeitszeitkonto raus und wenn das Gleitzeitkonto zu gut gefüllt ist, gibt es eine offizielle Aufforderung, die Überzeiten doch bitte abzubauen.


    Ganz ohne Stechuhr und auf der Basis dass die Vorgesetzten ihren Mitarbeitern vertrauen....

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  • Ich bin seit 16 Jahren im Unternehmen und hatte von Anfang an eine elektronische Zeiterfassung. Zuerst mit Chipkarte und seit einigen Jahren per RFID.

    Die Terminals zeigen stets die Bilanz an und wir können zu jedem abgelaufenen Monat einen Report bekommen. So kann jederzeit alles nachgehalten werden.

    Ich kenne es hier nicht anders und finde das völlig in Ordnung.

    Arbeitsschutz ist wie Staubwischen.

  • Guten Morgen


    Ich selbst sehe es nicht ganz so euphorisch.


    Klar im Regelfall ganz gut für die AN, aber gerade ich als SiFa Bundesweit für 74 Standorte unseres Unternehmens zuständig. (Standorte Arbeiten Mo - Sa) Ist es eher unpraktisch.


    Ich arbeite oft nach Bedarf auch mal Samstags oder Abends, hier immer zwischen durch die AZ zu Pflgen ist alles andere als einfach.

  • Ich arbeite oft nach Bedarf auch mal Samstags oder Abends, hier immer zwischen durch die AZ zu Pflgen ist alles andere als einfach.

    So schwer kann es ja nicht sein den Beginn und das Ende eines Arbeitsabschnitts zu dokumentieren. Problem wird allerdings sein, dass die Ruhepausen und die Ruhezeit nicht korrekt eingehalten werden. Das ist aber Problem des AG und seiner Arbeitsorganisation.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

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