Erleichterung oder zusätzliche Gefahr?

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  • Hallo Sifa´s.

    ich habe folgendes Problem.

    Es sind Kollegen auf mich zugekommen ob nicht die Möglichkeit besteht einen Laufsteg zu installieren um das Anhängen von Kästen zu erleichtern. Die Idee fand ich erstmal ganz gut da dadurch die Gefahren von Absturz und Umknicken gemindert werden und es den Kollegen den Zugang erleichtert.

    Jetzt ist es so das der dann entstehende Weg zwischen 2 Rollbahnen verläuft und dann die Gefahr besteht das die Kollegen in die Rollbahn steigen, fallen und dann Gequetscht werden können.

    Es wird kein Verkehrsweg im eigentlichen Sinne sein, aber auch kein direkter Arbeitsbereich da ja nur kurz ein Kasten angehangen wird der dann mittels Kran weggehoben und versetzt wird.

    ASR 1.8 und 1.2 habe ich schon durchforstet aber irgendwie weiß ich nicht wie ich damit umgehen soll.

    Muss der Laufsteg dann mit Geländer versehen werden?

    Fakt ist die Kollegen müssen dort hin um eben die Kästen anzuhängen.

    Bilder habe ich leider noch keine, gehe morgen mit dem Instandhaltungsleiter dort hin und schaue mir die Sache genau an.

    Vielleicht könnt ihr mir ja helfen. ;)

    VG

    André

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  • Ein Bild wäre schon sinnvoll oder zumindest eine umfassende Beschreibung der Situation.

    Um was für Kästen handelt es sich? Abmessungen/Gewicht?

    Wo sollen diese angehängt werden? In welcher Höhe? Mit was?

    Auch ein Wartungsgang ist ein Verkehrsweg. Bei Absturzgefahr ist ein Geländer erforderlich.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Selbst wenn keine Absturzgefahr besteht: Wenn von den Rollbahnen eine mechanische Gefährdung ausgeht, d.h. wenn die Rollen angetrieben sind oder bewegte Güter auf den Rollbahnen unterwegs sind, wären Schutzmaßnahmen erforderlich , da könnte man z.B. ein Geländer als trennende Schutzvorrichtung installieren...

  • Guten Morgen,

    wie gesagt die Bilder mache ich erst heute im Laufe des Vormittgs.

    Es handelt sich bei den Kästen um eine Art Stahlrahmen der mit ausgehärtetem Sand befüllt ist inkl. Gusseisen. Gewichte zwischen 1-15 t die mit Endlosketten angehoben werden. Die Stahl-Paletten die auf der Rollbahnen laufen, auf denen die Kästen stehen, sind auf einer Höhe von ca. 1,20m. Die Palletten werden über einen Hydraulikzylinder in Bewegung gesetzt. Also es besteht durchaus die Gefahr das ein MA eingeklemmt wird. Absturzgefahr besteht in dem Fall wenn die Kollegen auf dem Verkehrsweg sind und bspw. eine Palette fehlt. So könnten sie in die Rollbahn fallen. Momentan ist es so das auf die Paletten geklettert wird um die Kästen anzuhängen. Also alles andere als sicher!

    Am besten wäre die MA würden nicht in den Bereich gehen, das geht aber nicht. Eben weil die Kästen angehoben werden müssen.

    Ich möchte halt gern das die MA leichter, ohne zwischen den Rollbahnen rum zuklettern, an die Kästen ran kommen.

    Bin mir nur noch nicht imm klaren wie das umgesetzt werden kann.

    VG

    André

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  • aber auch kein direkter Arbeitsbereich da ja nur kurz ein Kasten angehangen wird der dann mittels Kran weggehoben und versetzt wird.

    Bully82,

    die Dauer einer Tätigkeit ist nicht ausschlaggebend für die Definition eines Arbeitsbereiches.

    - ich schliesse nur kurz eine Steckdose an

    - ich muss nur kurz die Schaufel aus der ungesicherten Grube holen

    - nur kurz die Leuchte wechseln

    ...du verstehst was ich meine.

    Wenn die MA auf die Rollbahn fallen können oder Quetsch-/Einzugsgefahren bestehen, kommst Du an einer Sicherung nicht vorbei.

    In diesem Sinne

    Der Michael

    "You'll Clean That Up Before You Leave..." (Culture/ROU/Gangster Class)

  • Wenn die Erleichterung eine größeres Gefahrenpotenzial schafft ist das immer schlecht.

    Ich habe die Aufgabe noch nicht ganz verstanden, ist die Arbeit ortsgebunden oder variabe? Evlt hilft ein fahrbares Podest, haben wir inkl. Absturzsicherung, Geländer, mit Bremsen usw. Oder was in Richtung Hubsteiger, ist teuer aber sehr universell einsetzbar.

  • ...du verstehst was ich meine.

    Du hast recht.

    Wenn die Erleichterung eine größeres Gefahrenpotenzial schafft ist das immer schlecht.

    Ich habe die Aufgabe noch nicht ganz verstanden, ist die Arbeit ortsgebunden oder variabe? Evlt hilft ein fahrbares Podest, haben wir inkl. Absturzsicherung, Geländer, mit Bremsen usw. Oder was in Richtung Hubsteiger, ist teuer aber sehr universell einsetzbar.

    Dass das Gefahrenpotenzial jetzt Höher ist würde ich nicht mal sagen. Die Gefahr das der Kollege in die Rollbahn kommt ist jetzt auch schon gegeben. Im Normalfall ist die Rollbahn durch die Paletten abgedeckt. Nur falls die Kollegen eine Palette raus heben entsteht ein Freiraum in den jemand fallen kann und in dem jemand eingeklemmt werden kann.

    An dieser Stelle hängen die Kollegen den Kasten nur an und laufen dann wieder zu ihrem dauerhaften Arbeitsplatz. Geplant war ursprünglich das die Kästen immer am Ende der Rollbahn abgenommmen werden. Da unser Sortiment aber sehr unteschiedlich ist kann nicht gewährleistet werden das immer der Kasten am Ende steht der auch runter genommen werden muss.

    Es ist also auch nicht immer die selbe Stelle an der die MA die Kästen anhängen.

    Verfahrbares Podest ist vom Platz her nicht möglich, auch ein Hubsteiger ist für die Situation nicht geeignet.

    Mal ein paar Bilder vielleicht ist es dann etwas besser vorstellbar.

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  • Bezogen auf Bild IMG_20220805_082931_1.jpg

    11896-img-20220805-082931-1-jpg

    Mein Lösungsansatz wäre:

    Den gesamten Bereich begehbar machen und z.B. mit Riffelblech komplett abdecken.
    Die Räder stehen durch Aussparungen geringfügig über, so daß der Transport gewährleistet ist.

    Zwischen den Lagerböcken ist genug Platz für eine Unterkonstruktion.

    11895-img-20220805-075803-jpg

    Mit "gesamter Bereich" meine ich beide Rollengänge, inkl. des Zwischenraumes! Auch hier ist genug Platz für ein kleines Ständerwerk vorhanden.

    Aus dem Bauch heraus schätze ich die Höhe der Oberkante der Welle auf ca. 400 mm. Da halte ich seitlich eine (durchgehende) Stufe für sinnvoll.

    Wenn man im Bereich der Räder schmale Blechstreifen verbaut, wird die Konstruktion sogar recht Reparaturfreundlich. Die Schmiernippel werden durch geschicktes Platzieren von Bohrungen Wartungsfreundlich zugänglich.

    Das ist meine spontane Idee, die sicherlich verfeinert werden kann/muss.
    Wie gesagt: ein Lösungsansatz und vielleicht ein nettes Projekt eventuell vorhandene Azubis.

    Liebe Grüße
    Micha


    Glück auf! *S&E*


    Nur Scheiße "passiert". - Unfälle werden verursacht!

  • Den gesamten Bereich begehbar machen und z.B. mit Riffelblech komplett abdecken.

    Dann steht da jemand auf dem Riffelblech und die anrollende Palette wirft ihn/sie um und begräbt ihn/sie unter sich. Gibt dann zumindest ein nettes Muster auf der Haut.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Hallo und Danke für die Vorschläge.

    Angesichts der Bilder würde ich vorschlagen, dass da zuerst mal die Putzfee vorbeikommt...

    Die kommt und haut gleich wieder ab! Das mit der Verschmutzung ist ein leidiges Thema bei uns. Ist aber angesprochen und wird hoffentliche erledigt.

    Micha_K

    Den Raum zwischen den Rollbahnen wollen wir mittels Blechen zu machen. In die Rollbahn wollten wir nichts bauen. Die Frage ist sollten wir dann ein Geländer anbringen?

    Das mit den Azubis ist eine gute Idee.

    VG

    André

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  • Für mich wäre da eine technische Trennung zwischen Rollenbahn und Beschäftigten zwingend notwendig. Zugang zur Rollenbahn nur, wenn diese technisch so blockiert wird, das da nichts mehr durch die Gegend rollt.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Den Raum zwischen den Rollbahnen wollen wir mittels Blechen zu machen. In die Rollbahn wollten wir nichts bauen. Die Frage ist sollten wir dann ein Geländer anbringen?

    Das was Alex sagte (einklemmen), gilt es sicherlich zu berücksichtigen. (Das galt aber auch schon vorher!)

    Geländer oder was auch immer, diese Frage wird Dir deine GBU beantworten.
    Wir kennen nur 3 Bilder und nicht den Arbeitsablauf selbst, z.B. die Anzahl der Anschläger.

    Wenn das zwei sind und einer "aussen" und einer "innen" arbeitet oder nur einer?

    Wie oft kommt eine neue Form angerollt und mit welcher Gescheindigkeit?

    Wie groß ist die Verletzungsgefahr (hier speziell Absturz in die Rollenbahn) und Eintrittswahrscheinlichkeit.

    ......

    Du merkst, wir sind mitten in der GBU.

    Handlungsbedarf ergibt sich aus Punkt 4.1 Abs. 3 der ASR A2.1 "Schutz vor Absturz und herabfallenden Gegenständen, Betreten von Gefahrenbereichen". Anforderungen an die Höhe findest Du unter Punkt 5.1. Stellt sich die Frage nach der Praktikabilität: Anschlagen über ein 1 Meter hohes Geländer hinweg?!

    Mir fallen mehrere Lösungsansätze ein. Einige davon sind etwas kostenintensiver in der Umsetzung andere hingegen eine Zugangsbeschränkung zu dem Podest (zwischen den beiden Rollengängen), weil das "Geländer" nur ca. 50 cm hoch ist: Die Arbeit erfolgt im Knien, das Geländer ist "Abstuzzsicherung beim Anlehnen im Knien".

    Hier ist nun (nicht nur Deine) Kreativität gefragt, bei der es gilt monetäre und sicherheitsaspekte in Einklang zu bringen.

    Liebe Grüße
    Micha


    Glück auf! *S&E*


    Nur Scheiße "passiert". - Unfälle werden verursacht!