Hat jemdan erfahrungen das Ersthelfer:innen auch als psychologischen Erstbetreuer:innen

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  • Hallo Leute,

    ich wollte mal fragen ob jemand von euch erfahrungen hat über die Ausbildung zum psychologischen Erstbetreuer:innen? Soll ja wie eine Quasi eine "Weiterbildung" für den Ersthelfer:innen sein. Ist das sinnig? Oder wäre es nicht gleich besser psychologisch betreuen zu lassen?

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  • Hallo,

    in Bereichen mit schwieriger Kundschaft sind bei uns welche ausgebildet (unabhängig von den Ersthelfern). Im Grunde ist deren Aufgabe lediglich das Auffanggespräch und ggf. einfach da sein bis zur professionellen Betreuung falls erforderlich/gewünscht.

    Wenn der Kaiser nackt aussieht, dann ist der Kaiser auch nackt.

  • Hallo Leute,

    ich wollte mal fragen ob jemand von euch erfahrungen hat über die Ausbildung zum psychologischen Erstbetreuer:innen? Soll ja wie eine Quasi eine "Weiterbildung" für den Ersthelfer:innen sein. Ist das sinnig? Oder wäre es nicht gleich besser psychologisch betreuen zu lassen?

    Nach einem entsprechenden Vorfall (dem ersten in 25 Jahren) habe ich das mit diversen

    APs etc. diskutiert - und eigentlich war die einhellige Meinung "bei dieser Frequenz nahezu sinnlos -

    bis (rein statistisch gesehen) der nächste Anlass wäre, ist dieser geschulte Ersthelfer entweder

    eh schon in Rente, hat die Firma gewechselt oder ... - und wenn das alles nicht zutrifft, hat er

    zumindest die Inhalte seiner Schulung wieder komplett vergessen"

    Theoretisch sollte von Notarzt und Co. bei entsprechender Schadenslage ein psychologische

    Notfallbetreuung angefordert werden - wenn die das irgendwie verschlampen, sollte man die

    selbst unter 112 anfordern.

  • Wir haben Anfang des Jahres mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum psychologischen Ersthelfer Qualifiziert und habe jetzt mit einer Praxis einen Rahmenvertrag über eine Notfallbetreuung abgeschlossen.

    Die pEH sind als erste Anlaufstelle gedacht die weiterführend den Kontakt zur Praxis herstellen kann. Es soll auf keinem Fall und das wird ganz klar bei der Qualifizierung dargelegt ein therapeutischer Ansatz durch den pEH verfolgt werden.

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.

    Francis Picabia 1879-1953

    Viele Grüße Mario

  • Frag doch mal bei einer HiOrg vor Ort an. Ich (DRK in NRW) bilden Helfer aus, die ggf. auch als Multiplikatoren arbeiten können, bzw. aus Erfahrungen berichten können. Eine Idee an "schlimme Unfälle" ran zu gehen wäre auch mal mit einem Theater oder RUD (Realistische Unfall Darstellung) zu sprechen. Wenn z.B. schwere Verbrennungen oder Knochenbrüche erstmal mit Farbe geschminkt werden, dann die Versorgung geübt wird, ist ganze nur noch halb so schlimm.

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  • Hallo zusammen,

    bei uns kam das Thema ebenfalls auf und werde vorschlagen MA zum pEH ausbilden zu lassen. Traumatische Ereignisse sind vielschichtig, je eher MA eine betriebliche Anlaufstelle haben, desto eher kann Hilfe erfolgen, bzw. die Weiterleitung an eine professionlle Stelle erfolgen. (Die Vorgehensweise und Kontakte sind bekannt) Bei den MA denke ich an Sicherheitsbeauftragte, Brandschutzhelfer, Evakuierungshelfer, eben MA die sonst zu Sicherheitsthemen schon eingebunden sind. Auch hieraus sehe ich Synergieeffekte. Letzendlich kommt es auf die Betriebsstruktur an und die Vorfälle aus der Vergangenheit. Wir sind ein Krankenhaus, Übergriffe finden statt, deshalb kann das nur eine gute Sache sein. Inhalt der Schulung ist auch der betriebliche Notfall- und Krisenplan. Muß der Krisenplan umgesetzt werden, können die pEh MA die mit der Situation nicht klar kommen und Hilfe benötigen unterstützen.

    Soweit meine Version, ich bin für jede weitere Unterstützung, Tipp, Erfahrung, Anregung zum Thema dankbar.

    :thumbup:

  • Bei uns haben wir auch eher die Notfallseelsorge und einen Psychologen im Einsatz. Wenn was passiert ist das meist nicht jedermanns Sache. Aber hier geht es eher um Betreuung nach schwerem Unfall und nicht um Übergriffe.

    Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst - Albrecht Müller

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  • Ist das sinnig?

    Kommt auf den Betrieb an. Wie oft gab es in der Vergangenheit entsprechende Vorfälle bei denen psychologische Betreuung notwendig war? Wie häufig wird das vermutlich in der Zukunft notwendig sein? Wenn das nur Einzelfälle in einigen Jahren sind, würde ich darauf verzichten.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Kommt auf den Betrieb an. Wie oft gab es in der Vergangenheit entsprechende Vorfälle bei denen psychologische Betreuung notwendig war? Wie häufig wird das vermutlich in der Zukunft notwendig sein? Wenn das nur Einzelfälle in einigen Jahren sind, würde ich darauf verzichten.

    Bis jetzt gab es noch keinen. Wäre eigentlich nur als Vorsorge gedacht. So quasi "Im Fall der Fälle"

  • Ich hab so einen Kurs "Psychologischer Ersthelfer" mal mitgemacht. Hat mich nicht überzeugt und ich würde es nicht weiterempfehlen. Die "klaren Kriterien" zum "Erkennen psychischer Auffälligkeiten und Alarmsignalen" sind eben nicht so klar, wie sie dargestellt werden.

    Sprichst du noch, oder kommunizierst du schon?

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  • Präventive Tätigkeiten im Arbeitsschutz, ich weiß ja nicht.

    Was nützt Prävention, wenn derjenige der sie anwenden soll die Grundzüge bereits nach kurzer Zeit vergessen hat. Frage mal einen beliebigen jungen Autofahrer (oder auch Fahrerin), die nicht im medizinischen Bereich tätig sind, wie die stabile Seitenlage geht. Eigentlich müsste das jeder können, der einen Führerschein besitzt, denn das wird im Erste Hilfe Kurs gelehrt.

    Bis jetzt gab es noch keinen. Wäre eigentlich nur als Vorsorge gedacht.

    Dann würde ich da auch niemanden ausbilden und wenn der Fall dann doch eintritt auf die externe psychologische Hilfe zurückgreifen. Manche BGen bieten das auch an, wenn es sich um ein betriebliches Ereignis handelte.

    Zur besseren Lesbarkeit verwende ich in meinen Beiträgen das generische Maskulinum. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

  • Wird jemand zur Vorsorge ausgebildet, der, wie Axel ausgeführt hat, dann lange nicht zum Einsatz kommt, steht dieser schließlich einer Situation gegenüber, die er nicht händeln kann. Aber im betrieblichen Wahrnehmungsfenster sind das "Fachleute". Durch die sich dabei entwickelnde Erwartungshaltung ist man im Notfall auch nicht besser bedient.

    Feuerwehr und Rettungsdienst, oftmals auch kirchliche Stellen, bieten eine Notfallseelsorge an, die sich auch so nennen kann.

    Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selbst - Albrecht Müller

  • Zitat

    Feuerwehr und Rettungsdienst, oftmals auch kirchliche Stellen, bieten eine Notfallseelsorge an, die sich auch so nennen kann.

    ...sagte ich ja. Wenn der Betrieb seine MA regelmäßig, traumatische Ereignisse aussetzt gibt es ein anders Problem. (es sei den man arbeitet bei FW / RD). Hier in NRW kommt sogar ein Notfall-Seelsorger wenn Verwandtschaft in der häuslichen Umgebung stirbt (auf Wunsch). Das würde bei einem Störfall auch für ein Betrieb gelten.

  • Wir haben eine Qualifizierung im Januar durchlaufen. Durchgeführt von eine Notfallpsychologin die sich auf Akuttraumata spezialisiert hat, ich kann ein durchweg positives Fazit über die 2 Tage ziehen. Natürlich ist es immer abhängig von dem Ersthelfer wie gut Er/Sie sich in den/die Betroffene hineinversetzen kann. Das erkennen von Auffälligkeiten kann man in einem Kurs/ Seminar meines Erachtens nicht vermitteln, da kommt es tatsächlich auch auf die Empathie der Ersthelfer an.

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.

    Francis Picabia 1879-1953

    Viele Grüße Mario

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